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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1869
- Sprache
- Deutsch
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^ 128, 7. Juni. Nichtamtlicher Theil. 1759 Nichtamtlicher Theil Nochmals der Katalog der Bibliothek des Börsen- vereins der Deutschen Buchhändler. Der seit Jahren verheißene Katalog der Bibliothek des Börsen vereins ist jetzt zur Versendung gekommen und liegt somit jedem Mitgliedc unseres Vereins vor. Das reiche Material — der Kata log mag etwa 1600 Nummern umfassen — ist in die Hauptab schnitte: Buchhandel — Literarisches Recht — Technik der Hülfsgewerbe — Bücherkunde verthcilt, deren jeder ein zelne wieder in entsprechende Untcrabtheilungen zerfällt. Diese innere Eintheilung des Kataloges ist mit vielem Geschick und dem Verständniß angelegt, welches man mit Recht dem seitherigen Biblio thekar, Hrn. A. Kirchhofs, Zutrauen durfte. Die angenommenen Untcrabtheilungen werden auch genügen, wenn nicht die Bibliothek im Laufe der Zeit sehr wesentliche Erweiterungen nach anderen Rich tungen hin erfahren sollte. Die typographische Anordnung und Ausführung (Druck von B. G. Teubner in Leipzig), sowie die ganze Ausstattung sind sehr befriedigend ausgefallen und lassen wohl kaum etwas zu wünschen übrig. Wenn somit der Vorstand des Börsenvereins, dem wir in seiner jetzigen Zusammensetzung schon so manche einsichtsvolle und treffliche Verbesserung unserer Vereinsangclcgenheitcn verdanken, durch die Ausgabe des Kataloges sich wiederum aufs neue verdient gemacht hat, so mag cs doch auch gestattet sein, gerade im Interesse der Bibliothek, ein freies Wort über die Anlage derselben, sowie Wünsche für deren fernere Verwaltung auszusprechen. Wenn es nicht in Abrede zu stellen ist, daß die Schätze einer ungeordneten Bibliothek sich schwer erkennen und bcurthcilen lassen, so war es ge wiß am Platze, wenn der Vorsteher des Börsenvcreins in seinem Jahresberichte zur Ostcrmcssc 1868*) darauf hinwics, „daß wir erst aus dem Kataloge ein wirkliches Bild von dem erhallen, was die Bibliothek für die Zwecke, um derentwillen der Börsenverein sie ge gründet, Wichtiges und Werthvolles enthält; wir werden dann in der Lage sein, in entscheidender Weise zu bcurtheilcu, nach welcher Seile etwa die seither festgehaltencu Grundsätze bei Vervollständi gung unserer Büchcrsammlung zu ändern sein möchten." Es ist sonach eine der nächsten Aufgaben der Kritik, anzudeu ten, was unserer Bibliothek in ihrem jetzigen Bestände noch fehlt. Und das ist allerdings sehr viel mehr, als man denken konnte. Soll die Bibliothek unseres Börsenvcreins eine Fachbibliothek über die Literatur des Buchhandels, vornehmlich des deutschen sein — und das zu werden ist doch ihre erste, wenn nicht einzige Aufgabe — so fragt man sich mit Recht, nach welchem Plane die Anlage bisher betrieben worden? Die Antwort hierauf ist schwer zu geben, denn von einem einheitlichen Plane, sei es in Verfolg der geschichtlichen, oder der rechtlichen, oder der rein technischen Richtung ist keine sichere Spur zu finden. Man muß annehmen, die Bibliothek sei aus klei nen Anfängen entstanden, sei allmählich durch passende Ankäufe, die sich gerade darboten, sowie durch gelegentliche Geschenke erwei tert: eine systematische Vervollständigung aber, und nur durch eine solche kann eine Fachbibliothek hergcstellt werden, ist nirgend zu er kennen. Damit soll Niemand , der bisher mit der Bibliothek zu thun hatte, auch nur der leiseste persönliche Tadel ausgesprochen werden, es sei vielmehr nur gestattet, dem verehrten Vorstande des Börsen- vcrcins Andeutungen zu geben, wie wohl im Hinblick auf den heuti gen Stand öffentlicher Sammlungen auch unsere Bibliothek mit ver- hältnißmäßig geringem Aufwande allmählich zu einer Fachbibliothck im eminenten Sinne des Worts gehoben werden könne. ') Vergl. Börsenblatt 1868. Nr. 112, S. 1303. Dazu gehört zunächst, daß die grellsten Lücken so bald wie mög lich ausgefüllt werden. Am auffallendsten erscheinen diese Lücken in der Abthcilung: Literarisches Recht (Se.79—106). Hiersehlen u. a.: Heydemann u. Dambach, die preußische Nachdrucksge- sctzgcbung, ein nicht zu umgehendes Hauptwerk; über die preußische Preßgeschgebung fehlen u. a. die Werke von v. Rönne, Hart- mann, Müller, Thilo, Helm, Kaiser, außerdem fehlen: Bausch, die Preßgcsetzgebung im Königreich Sachsen (!), Lien bacher, österreichische Preßgcsetzgebung, 2 Bde., Wiebeking, bayrische Preßgcsetzgebung, die Zusammenstellung der in Würt temberg geltenden Bestimmungen re. Unter den Werken über Autorrecht und Nachdruck im Allgemeinen fehlen: Höpfner, Nach druck ist nicht rechtswidrig, Lange, Kritik der Grundbegriffe, Mör stadt, Commentar, Noll, 8uum euic^us, 5 Hefte (wenn auch nur der Kuriosität wegen anzuschaffen), Richter, Kunst und Wissen schaft, Ritter, Nachdruck, Schaffte, Theorie der Absatzvcrhält- niffe, Schröter, Eigcnthum. Carey's Briefe sind nur im engli schen Original vorhanden, auch die geistvolle Abhandlung Dam bach's, Strafbarkeit des Vorsatzes re. fehlt. An speciellerenWerken fehlt auch hier das höchst gediegeneBuch von Vesque von Püttlingen, das musikalische Autorrecht, Klo st er mann, das geistige Eigcnthum, Mandry, das bayrische Gesetz vom 28. Juni 1865, Wächter, der 9. November 1867, ob wohl im Börsenblatt«: abgedruckt, sollte doch auch im Scparatabdrucke vorhanden sein. Von der verhältnißmäßig schon sehr spärlichen Literatur über den Schuh an Werken der bildenden Künste fehlen u. a.: Golt- da mm er, strafbare Nachbildung, Froriep, Schutz vor Nachbil dung, Kühns (nicht Kühn, wie derselbe Verfasser irrthümlich Sc. 84 genannt wird), Rechtsschutz an Werken der bildenden Künste, Neumann, Beiträge, Neumann, Rechtsschutz der Photographien, Kaiser, Entwurf eines Gesetzes zum Schutze der Original-Photo graphien. In Bezug auf internationale Verträge fehlen: Xsru, 6ou- vvutiou eutrs In Luisse et In IR-auee, kes edier, ln propriötd littörnire et In oouvsutiou de 1864, (Bacr), der internationale Vertrag I. II., NestiuA ol nntliors und publisliers, New 'Lorle. Von Eisenlohr's Sammlung fehlt der Nachtrag. Von französischen Sammlungen literarischer Gesetze re. fehlen: Llnne st öenums, 6ode AönörnI äs In propriötö industrielle, littörnirs et nrtistigus, knris 1854, Orimont, Illnuusl-nnuu- nire de I'imprimsris, de In litzrniris st de In presse, knris 1855. Nicht minder empfindliche Lücken zeigt der Abschnitt: Bücher- kunde. Hier sollten doch die namhaftesten Kataloge unbedingt ver treten sein. Man vermißt aber die großen bändcreichen Lexika von Heinsius und Kayser. Der von Georg Wigand begonnene, von Ed. Avenarius fortgcführtc Mcßkatalog (1851—60) fehlt gleichfalls. Die in so hohem Grade verdienstlichen Arbeiten von Theodor Enslin und WilhelmEngelmannauf dem Gebiete der Bibliographie sind nur sehr mangelhaft vertreten. Die stark verbreiteten Bibliographien aus dem Verlage von Bandeuhoeck LRuprecht fehlen ganz, ebenso die oesterrcichischen Jahrcskataloge. Auch die fleißigen bibliographischen Arbeiten Büchting's sind nicht vollständig vorhanden, und doch sollten gerade die literarischen Ar beiten der Buchhändler in dieser Bibliothek am wenigsten fehlen. In dicserHinsicht ist Wengler sehr übel — nur mit zwei Arbeiten — bedacht, während die große Mehrzahl seiner mannigfachen Schrif ten über den Buchhandel (Handbuch für Buchhändler, Usancen- Coder), seine Schriften über Buchhaltung und Calculation, seine humoristischen Gaben (Jobsiade, Reich der Buchhändler, Ostereier), 252*
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