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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1869
- Sprache
- Deutsch
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JL 128, 7. Juni. Nichtamtlicher Theil. 1761 lauf genommen, wenn dieselbe auch von dem zuweilen ganz abscheu lichen Wetter nicht besonders begünstigt wurde. Eine gemüthliche Zusammenkunft am Vorabend, zu welcher mehrere Gäste cingetroffen waren, leitete das Fest ein, an welchem sich einige 40 auswärtige College« bethciligten. Zunächst fand am Pfingstsonntag, Morgens 11 Uhr, eine ziemlich lebhaft geführte Discussion über mehrere ein- gegangenc Anträge statt. Das hauptsächlichste Ergcbniß derselben war die Gründung eines Gauvcrbandes süddeutscher Buchhändler- Gehilfen, welcher sich die Förderung des deutschen Buchhandels, mit besonderer Berücksichtigung derJnteresscn der Gehilfen, zur Aufgabe seht. Es trat dieser Verein auch sofort ins Leben, da viele der An wesenden sogleich ihren Beitritt erklärten. Ein konnte, welches am nächsten Tag gewählt wurde, wird die weiteren Schritte vorbereiten und von dein Beschluß auch weiteren Kreisen Kenntniß geben. Einst weilen sei hier nur bemerkt, daß dieser Verband keineswegs eine Spaltung zwischen Prinzipalen und Gehilfen Hervorrufen will; im Gegcntheil, in dem einträchtigen Zusammenwirken beider Theilc glaubt derselbe seine Aufgabe lösen zu sollen. An die Besprechung reihte sich ein heiteres Festmahl, gewürzt durch eine große Reihe von Blinksprüche», durch frohe Lieder und die Klänge eineskteincnOrche- sters. Der Nachmittag wurde mit einem Spaziergang auf Schloß und Molkcnkur ausgefüllt und der Abend vereinigte die Festge nossen wieder zu ernster und heiterer Unterhaltung. — Mehrere Zu schriften und Telegramme waren während des Tages eingelaufen und verfehlten nicht, allgemeine freudige Bewegung hervorzurufcn. — Am andern Tage wurde der projcctirte Ausflug nach Ziegclhauscn und dem reizend gelegenen Neckarsteinach unternommen. Leider hatte auch diesmal der Himmel kein besonderes Erbarmen, sondern begoß die muthigen Fußgänger von Zeit zu Zeit ganz unnachstchtlich. Aber die vortreffliche Stimmung, den stets wachen Humor vermochte das abscheuliche Rcgcnwcttcr nicht zu dämpfen. Ein fröhliches gemein sames Mittagsmahl lohnte für die Strapazen des Vormittags. Die Heimfahrt wurde, da Gott Pluvius endlich ein Einsehen hatte, zu Wasser zurückgelegt. Frohe Gcmüthlichkeit hielt die Theilnehmcr des Festes für den Rest des Tages zusammen, bis die Zeit der Ab reise der Gäste herannahte, welche zum größten Theil erst mit den Nachtzügcn erfolgte. Mögen die Theilnchmer dem Feste eine freund liche Erinnerung bewahren und solches von den besten Folgen beglei tet sein. — Wir dürfen unfern Bericht nicht schließen, ohne der freund lichen Unterstützung, welche dem Feste von Seiten der hiesigen Hrn. Prinzipale zu Theil wurde und zu dessen Gelingen wesentlich beitrug, zu gedenken und für dieselbe auch hier unfern besten Dank auszu- sprcchcn. Ein neuer Colportagestcrn. — In dem Artikel „Zur Rabattfragc" in Nr. 116 d. Bl. klagt mit Recht ein College dar über, daß auf Zeitschriften oft nur25tzh gegen baar gewährt werden. In wie vielen Fällen ein höheres Rabattircn den betreffenden Ver legern unmöglich ist, will ich heute nicht untersuchen, wohl aber möchte ich den Hrn. Verfasserdes erwähnten Artikels darauf aufmerk sam machen, daß er in sehr günstiger Lage sich befindet, wenn er, wie er sagt, an Buchbinder und Wiederverkäufer nur lOtzh abzu- gcben braucht und diese bis jetzt keine höheren Ansprüche machen. Ich bin in der That auch außer Stande, an den meisten Sachen etwas zu verdienen, von denen ich mehr als 10 bis 15°ch abgebcn wollte, aber bisher habe ich dock an die Möglichkeit nicht recht glauben wollen, daß mir von Seiten anderer Sortimenter durch Gewährung namhafter höherer Vortheile die Kundschaft der Wieder verkäufer entführt werden könne. Seit einigen Tagen bin ich eines Besseren belehrt. Ein von mir für seine wöchentlichen Gänge bezahlter Landbote setzte an Continuationen in letzter Zeit so auffallend wenig ab, daß ich, zumal durch andere Judicien darauf hingewiesen, diesem Boten vor einigen Tagen seine sämmt- lichen Sachen, die er bei sich führte, mit Beschlag belegte und unter seinen Papieren auch Facturen von einer Sortimentsfirma in Berlin fand, welche diesem Boten sämmtliche Sachen, als: Heine's Werke, Omnibus, Bunte Welt, Victoria, Gartenlaube re. re. zu den Original-Nettopreisen derVcrlcger liefert! Sie wünschen, meine geehrten Herren Kollegen im Sortiment, diesen neuen Col portagestcrn kennen zu lernen? — Es ist die Firma BurmesterL Stempelt in Berlin. Weißcnsee, 27. Mai 1869. G. F. Großmann'sche Buchhandlung. Anfrage. — X. bestellte bei den Hrn. I. LR. in G. im Dccember 1868 320/300 Volks-Atlas der 7. Auflage. Nach der Bekanntmachung der Verleger sollte bei Abnahme des genannten Quantums die Firma des Bestellers auf den Umschlag gedruckt werden. Der betreffende Satz des Circulars lautet wörtlich: „Außer dem werden wir bei allen Bestellungen von über 300 Exemplaren Ihre Platzfirma unentgeltlich auf den Umschlag drucken lassen." Anfang April d. I. langten die Exemplare bei Ai. an, aber nicht wie derselbe erwartete mit aufgedruckter Firma, sondern mit aufge- klcbten Streifen: „Vorräthig in der X'schen Buchhandlung in Aidorf." — War nun Ai. zu der Erwartung berechtigt, daß seine Firma (wie solches bei Partie-Bestellungen wohl stets geschieht) etwa wie folgend auf den Umschlag gedruckt werde: „G-, Druck und Verlag von I. L R. — In Aidorf in der X'schen Buchhandlung." Oder durften die Hrn. Verleger annehmcn, durch Aufkleben des ge nannten Streifens ihrer Verpflichtung nachgekommen zu sein? (X6. An Zetteln, um seine Firma auf ein Buch zu kleben, wird es wohl keinem Sortimenter fehlen!) Zurobscönen Literatur. — Vor Jahr und Tag hatte eine bekannte Leipziger Firma unter der Hand obscöne Schriften per Circular unter einer fingirten Pariser Firma verbreitet, scheint aber, nachdem dies hier öffentlich gemacht und sie bei dieser Gelegen heit gerade nicht mit Glacehandschuhen angefaßt worden war, ent weder sich geschämt zu haben oder von dem ferneren Vertrieb dieser Scandalosa zurückgcschrcckt worden zu sein, denn csverlautete seither wenigstens öffentlich nichts mehr von ihr. Jetzt taucht wieder eine solche saubre (?fingirtc) Pariser Firma, D. Monsard L Co., auf, als deren Kommissionär sich öffentlich ein Hr. Otto Voigt (in Leipzig oder wo sonst?) bekennt. Diesmal debitirt genannte Schmutzfirma nicht Bücher sondern Bilder, Stereoskopen und dergl. und zwarunter der schamlosesten Bezeichnung. Es soll nun, wenigstens an dieser Stelle, wieder öffentlich Zeugniß abgelegt werden, daß es im Buch handel noch Stimmen gibt, die sofort laut und rückhaltlos gegen diese nichtswürdigcn Producte protestircn und die deutschen Gcschäftssirmen, die schamlos genug sind, sich zum Vertrieb derselben herzugeben (wenn nicht gar als Selb st producenten hinter fingirten Firmen sich zu verstecken), an den Pranger stellen. — Möge es genanntem Otto Voigt nicht gelingen, seine nichtswürdigeu Artikel durch den deutschen Buchhandel mit Erfolg zu vertreiben. Bald wird hoffentlich die Gesetzgebung gegen dieses schamlose Treiben ver schärft werden, so daß solche Nachtvögel in ihre dunklen Schlupf winkel, in die sie gehören, zurückgetricben werden. B. A. P. Personalnachrichten. Herrn C. F. Kahnt hier ist vom Großherzog von Sachsen- Weimar die goldene Civilverdienstmedaille mit der Erlaubniß zum Tragen am landesfarbigen Bande verliehen worden.
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