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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-04-12
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1930
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- Deutsch
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87, 12. April 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Feuerwehraufsichtsbcamten Deutschlands) wird in der Zeit vom 2 7. April bis 4. Mai 1930 eine Feuerschutz-Woche im gesamten deutschen Reichsgebiet mit Unterstützung der Behörden und anderer Verbände veranstaltet. Wir empfehlen unseren Sorti menter-Mitgliedern, sich mit geeigneten Schaufensterauslagen auf die Propaganda cinzustellen. Das Organisattons-Biiro der Feuer schutz-Woche, Berlin SW 11, Schöneberger Str. 20, stellt kostenfrei Plakate in Größen 42X59,4 und 21X29,7 ein laut obigem Muster zur Verfügung. Das Organisationsbüro vertreibt ferner eine kleine Broschüre »Feuerverhütung!« durch einen dem Börsenverein nicht angeschlosse nen Verlag wie auch durch die verschiedenen Feuerwehren direkt. Das uns erst heute vorgelegte Probeplakat enthält außer dem oben wiedergegebenen Aufdruck »Feuerschutz-Woche vom 27. April bis 4. Mai 1930, veranstaltet von der Arbeits- und Jnteressen-Gemcin- schaft deutscher Feuerwehr-Organe« noch die Worte: »Laßt Euch raten, lest: Feuerverhütung! Das Büchlein für alle, zu be schaffen durch die Feuerwehr.« Das Plakat kann natürlich nur nach entsprechender Abänderung zur Schausensterdekoration benutzt werden. Jubiläum. — 75 Jahre besteht am 12. April die Firma C. Haacke in Nord Hausen (Harz). Carl Haacke gründete die Firma als Buch-, Musikalien- und Papierhandlung nebst Leihbiblio thek. Er war vorher bereits 15 Jahre im Buchhandel tätig gewesen und zwar in den Handlungen Köhne in Nordhausen, E. S. Mittler in Bromberg, H. Kanitz in Gera, Frieör. Fleischer in Leipzig und Fr. Lintz in Trier, wo er reiche Erfahrungen gesammelt hatte. Er leitete die Firma 31 Jahre lang mit besten Erfolgen. Als er in, September 1886 starb, ging sie zunächst in den Besitz der Witwe über, die sie aber bereits am 1. Januar 1887 an Carl Haushälter aus Würzburg verkaufte. Haushalter hatte bei Ernst Stoer in Schweinfurt gelernt und war dann in angesehenen Firmen in Berlin, Straßburg, Hannover und Wien. Er führte das übernommene Ge schäft im Sinne des Gründers bis zum 1. Januar 1896 weiter. Mit diesem Tage ging die Firma in den Besitz von H. Büchting und Fr. Krause über. Seit dem 1. Mai 1899 war Friedrich Krause Alleininhaber und am 1. August 1906 verkaufte er die Firma an Ernst und Georg Schröck. Nach dem Ausscheiden des ersteren war Georg Schröck Alleininhaber bis zu seinem Tode am 6. September 1929. Seit dieser Zeit wird die Buchhandlung von der Erbgemein schaft Frau Charlotte Schröck und Fräulein Ursula und Liselotte Schröck weitergeftthrt. Jubiläumsfeier der Wcidmannschcn Buchhandlung. — Am 1. April fand in den festlich geschmückten Räumen der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin anläßlich des 250jährigen Bestehens der altberühmten Firma eine schlichte, aber eindrucksvolle Feier statt. Der Reigen der Gratulanten wurde eröffnet durch Herrn Geheimrat Thier sch, ständigem Sekretär der »Göttingischen Gesellschaft der Wissenschaften«, der eine wertvolle Adresse überreichte und der engen Beziehungen gedachte, die seit 40 Jahren die »Göttingischc Gesell schaft« nnt der Weidmannschen Buchhandlung verbinden. Ihm dankte der Generalbevollmächtigte der Weidmannschen Buchhandlung, Herr I)r. Ernst Bollert. Namens und im Aufträge der »Philosophischen Fakultät der Universität Göttingen« promovierte sodann Herr Professor Eduard Fraenkel den derzeitigen alleinigen Inhaber der Weidmann schen Buchhandlung, Herrn Hans Reimer d. I., zum Ehren doktor der Philosophie. Er hob hierbei hervor, daß gerade die Pro- sessorenschaft der Universität Göttingen seit vielen Jahrzehnten der Weidmannschen Buchhandlung nahestünde. Der junge Ehrendoktor Hans Reimer antwortete hierauf in einer Rede, in der er betonte, daß er die ihm zuteil gewordene hohe Auszeichnung nicht als eine Ehrung seiner Person, sondern als eine besondere Anerkennung auf fasse, die den Leistungen der Weidmannschen Buchhandlung auf wissenschaftlichem Gebiete gezollt würde. Der Vizepräsident der »Industrie- und Handelskammer zu Berlin«, Herr Geh. Kommerzien rat vr. v. Borsig, sprach hierauf die Glückwünsche der Kammer aus, die im Hinblick auf die hohe Wertschätzung, der sich die Wcid- mannsche Buchhandlung als kaufmännisches Unternehmen erfreue, beschlossen habe, der Firma die höchste Auszeichnung, die goldene Medaille, zu verleihen, die von der »Industrie- und Handelskammer zu Berlin« verliehen werden könne. Auch diesem Redner sprach Herr vr. Hans Reimer den Dank seiner Firma für die ihr gewordene Ehrung aus. Als Vertreter des Börsenvereius der Deutsche,, Buchhändler überreichte sodann Herr vr. v. Hase ein künstlerisch ansgeführtes Diplom, und im Namen des Berliner Buchhandels überbrachte der Vorsteher der Korporation der Berliner Buchhändler, Herr Max Paschke, der Jubiläumsfirma und ihrem Inhaber sowie ihren, langjährigen Leiter die Glückwünsche der Berliner Kollegenschaft, die n,it Stolz die angesehene Firma Weidmann und ihre Inhaber zu den ihren zähle. Diesen beiden Rednern antwortete Herr vr. Ernst Bollert. Im Namen von 199 Autoren ergriff hierauf Exzellenz v. Wilamowitz-Moellendorff das Wort und überreichte eine Büste von Georg Andreas Reimer und eine Glück wunschadresse. Ihm und den Autoren dankte Herr vr. Hans Reimer und sprach die Zuversicht aus, daß auch in Zukunft das Verhältnis zwischen Verlag und Autoren so vorbildlich bleiben möge, wie es bis heute der Fall gewesen sei. Herr Direktor vr. Magnus sprach dann im Aufträge der »Neichsrundfunkgesellschaft«, Herr vr. Brandt für den »Neichsausschuß für Leibesübungen«, Herr Oberstndicndirektor vr. Bottermann für die »Altphilologen schaft« und Herr vr. Giesecke (B. G. Teubner) für die »Ver einigung der Schulbuchverleger«. Den Beschluß bildeten Begrüßungs ansprachen des Funktechnischen Verbandes und der Funktechnischen Vereine in Berlin. In einem Schlußwort dankte Herr vr. Hans Reimer noch einmal allen Erschienenen und gab die Versicherung, daß die Firma auch in Zukunft im gleichen Geiste geleitet werden solle. Die Teilnehmer an dem Begrüßungsakt verweilten in zwang losen, Beisammensein noch einige Zeit in den Räumen des Ver lages und besichtigten die ausgestellten, alten, ehrwürdigen Ver lagswerke und Handschriften der Autoren, zum Beispiel der Ge brüder Grimm, von Wieland, Theodor Mommsen und anderen Geistesheroen, deren Werke im Verlage der Weidmannschen Buch handlung erschienen sind. k. Der Verleger und das Buch vor dem Forum der Reklamefach leute. — Der Mitinhaber der Firma Mitten L Loening, Herr Adolf Neu mann, sprach vor zahlreichen Mitgliedern der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des deutschen Neklameverbandes über das Thema »Wie e n t st e h t e i n B u ch?« Wer Herrn Neumann kennt, wußte schon vorher, daß er sich nicht darauf beschränken würde, eine schema tische Darstellung des Werdegangs des Buches zu geben. Die Aus führungen des Herrn Neumann, denen die Zuhörer mit lebhaftem Interesse folgten, übertrafen wohl alle Erwartungen. In der ihm eigenen amüsanten Weise schilderte Herr Neumann zunächst den Beruf des Verlegers, dessen Aufgaben, Mühen und Enttäuschungen. Er zeigte dann in verständlicher Weise den Weg des Buches von der geistigen Idee über das Manuskript, die satz- und drucktechnische Herstellung, die Illustrationen und den Einband zur fertigen Ware. Welche umfassenden Materialkenntnisse der Verleger haben muß, um dem Buche die richtige Ausstattung und Gestalt zu geben, konnte Herr Neumanu im Nahmen des Vortrags nur kurz andeuten. Mit dem Schutzumschlag für das Buch beginnt die Werbung für dasselbe. Herr Reumann zählte in großen Zügen die Werbemög lichkeiten auf, die der Verleger für das Buch hat und glaubte bei dieser Gelegenheit das Geständnis ablegen zu sollen, daß die Wer bung für das Buch in Deutschland noch recht unzulänglich und dilet tantisch ist. Er vergaß natürlich nicht dabei die Hauptursache dieser unzulänglichen Werbung zu erwähnen, nämlich die Unzulänglichkeit der dem Verleger zur Verfügung stehenden Mittel, um die Kosten einer größeren Reklame bestreiten zu können. Herr Neumann illu strierte seine dargelegten Gedanken über die Werbung für das Buch mit zahlreichen treffenden Beispielen aus seinen langjährigen verlegerischen Erfahrungen. An die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen schloß sich eine lebhafte Diskussion an, an der sich der bekannte Schrift steller und Neklamefachmann Otto Ernst Sutter, Sortimentsbuch- hänöler Walter Schatzki, der Gebrauchsgraphiker und künstlerische Leiter der Bauerschen Gießerei Herr Jost, der Anzeigenrepräsentant eines großen Frankfurter Zeitungsunternehmens Herr Brandeis und der Vorstand der Ortsgruppe Frankfurt des deutschen Reklamever bandes Herr Fabrikant Meyer beteiligten. In dieser Diskussion, die zeitweise allerdings stark von dem gestellten Thema abging, wurden viele wertvolle Gedanken über das Buch und die Werbung für das Buch zur Sprache gebracht. Herr Sutter ergänzte die Ausführun gen des Herrn Neumann noch durch den Hinweis auf das wertvolle Werbemittel, das das Buch in der Presse gefunden hat (Herr Neu mann selbst ist auf das Besprechuugswesen bewußt nicht eingegangeu, weil nach seiner Anffassnng die Besprechungen nicht in den Händen des Verlegers liegen und daher nicht als aktive Werbemaßnahmen des Verlags angesprochen werden können). Er vertrat die auch von einigen anderen Diskussionsrednern zur Sprache gebrachte An sicht, daß das deutsche Buch zu teuer sei, was in erster Linie auf eine in heutiger Zeit entbehrliche und unnötige luxuriöse Ausstattung des Buches zurückzuführen sei. Die in letzter Zeit herausgekommenen billigen Volksausgaben zeigten, daß billige Bücher sehr wohl möglich seien und große Erfolge hätten. Herr Schatzki versuchte iu großen Zügen darzustellen, in welcher Weise sich der Sortimentsbuchhändler propagandistisch für die Verbreitung des Buches einzusetzen vermag. 351
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