Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1917
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- 1917-06-09
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132, 9, Juni 1917. Redaktioneller Teil. seine Fähigkeiten verbessern, seinen Kundenkreis erweitern, ihn vor täglich neuer Konkurrenz sichern zu können. Wir leiden heute nicht mehr so sehr an zu geringem Rabatt als an zu viel Konkurrenz, zu hohen unproduktiven Spesen, zu schlechter Kaufmannschaft. Die Mittel sind: Einhalt in der künstlichen Heranziehung von Konkurrenz, Vermeidung unnützer Spesen, Spezialisierung zwecks Erzielung gröberer Umsätze und dadurch besserer Rabatte beim einzelnen Verleger, daneben aber schnelle Besorgung aller anderen eingehenden Aufträge, bei denen dann auch 25 Prozent oder selbst 20 Prozent (Schul bücher mit Massenabsatz) als reine Vermittlergebühr ausreichen. Alle anderen Mittel führen zum Verfall, da sie versuchen, sin falsch diagnostiziertes Leiden mit untauglichen, in ihren schließlichen Wirkungen geradezu gefährlichen Mitteln beheben zu wollen. H. A. L. D e g e n e r. Verein von Verlegern Deutscher Illustrierter Zeitschriften. Auszug aus dem Geschäfts-Bericht für 1S1K/17, erstattet in der Haupt versammlung in Leipzig, am 4. Mai 1917. Die Vereinstätigkcit muhte auch im abgelausenen Krtcgsjahr wie der aus bas äuhcrstc eingeschränkt werde». Die gesamte Arbeit wurde von den Berliner Vorstandsmitgliedern erledigt, da unser Stuttgarter Vorstandsmitglied, Herr Kilpper, schon seit Beginn des Krieges in: Heeresdienst steht, von unseren Leipziger Vorstandsmitgliedern Herr Fritz Otto Klasing neuerdings eingczogen wurde nud der in der letzten Hauptversammlung neu gewählte Herr Fell; Nupprecht infolge von Krankheit zu einer tatsächlichen Übernahme der Vorstands- geschäftc überhaupt nicht kam. Herr Nupprecht ist am Ai. März d. I. aus dem Leben geschieden. Wiederholt war wegen der bedrohlichen Lage auf dem Papier markt die Einberufung einer auherordcntlicheu Hauptversammlung in Erwägung gezogen. Wir habe» aber mit Rücksicht auf die immer schwieriger werdendeil Verkchrsverhältnisse davon Abstand genommen und uns daraus beschränkt, denienigen Mitglieder», die darum er suchte», nach bestem Wissen schriftliche Auskunft zu geben. Papierfragen waren es, die »ns auch nach dem Ergebnis der letzten Hauptversammlung in erster Linie zu beschäftigen hatten. Die Hauptversammlung vom 19. Mai 1918 hatte sich grundsätzlich damit einverstanden erklärt, baß die Interessen unseres Vereins in Fragen der Papierversorgung durch di« »Kriegswirtschastsstelle für bas Deutsche Zcitungsgewerbe» G. m. b. H. wahrgenommen werden sollten, und unter der Voraussetzung, daß die besonderen Interessen der Zeitschriften gebührend berücksichtigt würden, den Vorstand er mächtigt, mit der K.W.St. abzuschließen. Dies geschah denn auch ln einer Verhandlung mit dem Leiter der K.W.St., Direktor Reiß, am LL. Mai 1918. Es wurde uns zugesichert, daß ein Mitglied unseres Vorstandes in den Beirat berusen werden und bet der Ausarbeitung der Verord nungen und der Fragebogen Mitwirken sollte. Zur Deckung der Unkosten wurde ein Betrag von 18 Pfg. für je 188 Kilogramm Papierverbranch in Aussicht genommen. Als Vertreter unseres Vereins im Beirat der K.W.St. wurde von »ns in der Besprechung vom 22. Mat Herr Schanz benannt. Damals war nämlich lediglich eine Ergänzung des bereits von den Zeitungsverlegern gebildeten Beirats in Aussicht genommen, während späterhin die Bildung einer selbständigen 2. Abteilung des Beirats erfolgte. Durch die Bekanntmachung über Druckpapier vom 18. Juli 1918 wurde die K.W.St. zu denjenigen Maßnahmen ermächtigt, die die von uns selbst gewünschte Bestandsaufnahme und Bedarfsschätzung er möglichen sollten. Die erwartete Klärung der Marktlage kam. Es er gab sich, daß von einer Papiernot keine Rede sein konnte, die über mäßigen Deckungskäufe hörten auf, cs trat sogar eine vorübergehende Ermäßigung der bis dahin ununterbrochen cmporgeschnellten Papier- prcise ein. Erst zu Beginn des Jahres 1917 gab die Gestaltung des Papiermarktcs wieder zu Besorgnissen Anlaß, deren letzte Ursachen hauptsächlich in der Transportkrisis zu suchen sind. Zweifellos hat aber auch die Papierausfuhr, die allem Anschein nach bis in die letzte Zeit in einer vor der Öffentlichkeit weder jetzt noch später zu verant wortenden Weise gestattet worden ist, auf die Marktlage nachteilig eingcwirkt. Im Laufe des Jahres 1918 wurde vom Reichsamt des Innern ein »Reichsausschuß für Druckgcwerbc, Verlag und Papier» gebildet, der nach K 1 seiner Satzungen den Zweck hatte: 1. bei der Bewirtschaftung von Papier und Pappen als Vertreter des Drnckgewcrbes, des Verlages und der gesamten Papier ver arbeitenden Industrien beratend mttzuwirken und bei der Auf stellung und Beratung eines Wirtschaftsplanes tätig z» sein: 2. Vorschläge über die Herstellung und die Verteilung von Papier und Pappen sowie über die Regelung der Preise zu machen. Ter R.A. setzt sich aus 2 Gruppen zusammen: Gruppe 1 umfaßt den gesamten Verlag, das Druckgewerbe einschließlich der photographi schen Druckverfahren, Gruppe 2 die gesamte Papiervcrarbeitung. Aus unserem Verein wurden die beiden Vorsitzenden Or. Ull stein als ordentliches Mitglied, Herr Fritz Otto Klasing als stell vertretendes Mitglied in den R.A. berufen. In das Präsidium wur den die Herren Hans Kraemer, Or. Ullstein und vr. Kltnkhardt ge wählt. De» Vorsitz der Gruppe 1 führt Herr Geheimrat Siegismnnb. In erster Linie sollte sich der R.A. mit der Vorbereitung von Maßnahmen zur Regelung der Papicrpreise befassen. Seine Einbe rufung verzögerte sich aber so lange, daß sich in der Zwischenzeit die Aufgabe verschob: es kommt wohl heute in erster Linie daraus an, daß die Papierlieserung keine Stockung erleidet. Zur Sicherung der Papicrhcrstcllung wurde deshalb vom R.A. d. I. eine Verbindung zwischen dem »Papiermacherkricgsauslchnß- und dem R.A. hergestcllt, die zur Bildung eines gemeinsamen Siebe- ncr-AusschnsscS führte, in dem die Interessen des Verlages durch Herrn Gcheimrat Sicgismund vertreten werden. Es wird darauf an- kommcn, daß die Papierfabrikanten verpflichtet werden, in einem be stimmten Verhältnis zu ihrer Gesamtproduktion Druckpapier herzu stellen. Der Sicherung des für Verlag und Druckgcwerbc notwendigen Papiers war auch die weitere Tätigkeit der K.W.St. gewidmet. Aller dings fand erst ans wiederholtes Drängen unseres Vereins, des Deut schen Verlegervereins und des Vereins der Fachpresse die Erweiterung des Beirats statt, und zwar erfolgte sie gegen die ursprüngliche Ab sicht in der Weise, daß nunmehr eine zweite Abteilung des Beirats »eben der ersten des Zeitungsgewerbes gebildet wurde. Infolgedessen konnte sich unser Verein durch drei Mitglieder in dieser 2. Mteilung des Beirats vertreten lassen. Es wurde» die Herren Ikr. UlIstein, Schanz und Schreiber sMiinche») berufen. Bisher hat nur eine einzige Sitzung des Beirats stattgefunden, und zwar am 24. März 1917. Gegen den Widerspruch nnserer beiden Vorstandsmitglieder er klärte der Beirat sein Einverständnis mit der Bekanntmachung über Druckpapier, die bereits wenige Tage später, unter dem Datum des 88. März veröffentlicht wurde. Sie brachte uns zunächst sür bas 2. Vier teljahr 1917 eine Einschränkung auf 98 v. H. im Verhältnis zu dem Verbrauch 1918. Ohne gemeinsame Beratung des Beirats erfolgte dann durch Be kanntmachung vom 38. April die Verdoppelung der an die K.W.St. abzuführenden Gebühren, d. h. ihre Erhöhung auf 28 Pfg. für 188 Kilo gramm. Es sei uns gestattet, die Gründe unseres Widerspruchs gegen die Kontingentierungsvcrordnung auch noch an dieser Stelle kurz darzu legen: Zunächst einmal fehlte jeder Anhalt dafür, daß durch diese Kontingentierung erhebliche Ersparnisse lm Paplervcrbrauch eintreten würden. Selbst bei Vorlage der vorjährigen Verbrauchsziffern würde sich eine genaue Berechnung gar nicht ermöglichen lassen, da der größte Teil der Verleger sich ohnedies einschränkt. Auch weiß man von keinem Verleger, der die Grenze seines Kontingents erreicht, von welchem Mehrverbrauch er durch die Kontingentierung zurtickgehalten wird. Ferner fehlt nns jeder Anhalt dafür, in welchem Verhältnis der durch die Kontingentierung betroffene Papierverbrauch zu demjenigen steht, der kriegswirtschaftlich notwendig ist (wie Rationierungskarten) ober für notwendig gehalten wird, wie die ins Ungemesscne steigende Pro duktion von Aufklärungsschriften und dgl. Daß durch die Einschrän kung der Mehrverbraucher sich irgendein Vorteil für die Minderver braucher ergibt, kann daher mit irgendwelcher Bestimmtheit gar nicht behauptet werden. An eine gesteigerte Sicherung des Bedarfs glauben wir auch deswegen nicht, weil gerade die gleichmäßigen und umfangreichen Aufträge der Zeitschriftenvcrleger diejenigen sind, die den Fabrikanten am ehesten die Aufrechtcrhaltung Ihrer Produk tion ermöglichen. Eine Unterbrechung der Auftragserteilung, wie sie die Kontingentierung leicht herbeiführen kann, gefährdet die Produktion am allerehcsten. Sind erst einmal Papiermaschinen außer Betrieb gesetzt, so sind sie unter den heutigen Verhältnissen sehr schwer wieder in Gang zu bekommen. Auch sind die Fabrikanten sehr geneigt, sich dann einer andersgearteten, lohnenderen Produktion als der von Druckpapier zuzuwenden. Die Kontingentierung soll dem deutschen VerlagSgewerbe damit schmackhaft gemacht werden, daß »Ausnahmen» zngelassen wer den. Aber gerade die Ansnahmebewillignng durch eine Amtsstelle muß Bedenken Hervorrufen. Sie ist geeignet, die Freibeit und Unab hängigkeit der deutschen Verlegers-Haft zu gefährden. Wenn uns erst der Friede beschicken Ist, wird eS Aufgabe der deutschen Verlegcrschaft sein, recht schnell mit dielen nnersrenlichen 6SS
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