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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1930
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- Deutsch
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231, 4. Oktober 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. verbände verwerten die allgemeine politische Literatur für den praktischen Unterricht, erzieherische Tätigkeit und für den Kampf. Aus dem Gebiete der politischen Agitations-Literatur ist beson ders viel vom Berliner »Verlag der Jugendinternationale» und dem Verlag des Deutschen Kommunistischen Jugendverbandes »Verlag Junge Garde» geleistet worden. Es sind durch diese Verlage Schriften antimilitaristischen Inhalts, Schriften über Jugcndfragen, sozialdemokratische Organisationen, Bauern- und Jugendorganisationen und gleichzeitig auch Agitationsliteratur in Verbindung mit allen wichtigen politischen Ereignissen ver legt worden. Aus dem Gebiet der politischen Lehrtätigkeit verdient be sondere Beachtung die »Politische Grammatik» des Jugendver bandes s3 Lsgn.), die in deutscher, schwedischer, tschechischer und holländischer Sprache herausgegeben ist. Zum Drucke vorbereitet wird sie in spanischer, englischer und französischer Sprache. Zur Popularisierung der Werke Lenins dient die »Bibliothek des jungen Leninisten», von der der erste Band »Lenin der Jugend» in allen wichtigen Sprachen erschienen ist. Der zweite Band »Lenin, Uber den Krieg» ist in deutscher und tschechischer Sprache erschienen. Gleichzeitig wird auch Belletristik, die der Arbeiter jugend nahe steht, verlegt. Besonderen Erfolg hatte das Buch von Ognev: Das Tagebuch des Schülers Kostja Rjabzew. Ferner die Briefe von Rosa Luxemburg aus dem Gefängnis. Diese Briefe erschienen in einer Auslage von 55 000 und sind auch in englischer Sprache verlegt worden. Es wäre noch auf die Serie »Der Rote Trommler» hinzuweisen, gut ausgestattete Hefte für 30 Pf., die Erzählungen enthalten, die den »Pionier» und Ju- gendverbändler interessieren können. Ferner werden auch Bro schüren herausgegeben, die alle Fragen des »Pionierwesens« be rühren. Was die Zeitschriften anbelangt, so hat jede kommu nistische Jugendorganisation ihre eigene Zeitschrift, die ein- oder mehrere Male im Monat erscheint. Für die Jugendbewe gung ist die »Jugcndinternationale« von größter Bedeutung; bis her erscheint diese Zeitschrift in deutscher, schwedischer, englischer und tschechischer Sprache. Eine Ausgabe in spanischer und fran zösischer Sprache ist in Vorbereitung. Auf dem Gebiet der antimilitaristischen Arbeit nimmt Frank reich den ersten Platz ein. Seit l923 erscheint die Soldatenzeitung »OL La5srno» in einer Auflage von 22 000 Exemplaren. Diese Zeitschrift wird regelmäßig von mehreren 10 000 Soldaten ge lesen. Es wird auch eine Zeitschrift für die Marine heraus gegeben »I-a <io ässu Is Oouiu«. Sie ist 1925 gegründet und erscheint in 5000 Exemplaren. Außer diesen zwei Zeitungen wird der propagandistische und organisatorische Erfolg auch durch eine Reihe legaler Zeitungen erreicht, die von den Reservisten selbst herausgegeben werden. Ferner erscheinen noch periodisch zweimal im Jahr die Zeitschriften »I-e Lonscrtt» und »I-a luderte« in einer Auslage von 20 000 und 50 000 Exemplaren. Diese Zeit schriften beleuchten den Klassenkamps innerhalb der Armee. Der deutsche und französische kommunistische Jugendverband haben während der Ruhrbesetzung eine rege Tätigkeit in der Heraus gabe von Flugblättern entwickelt. (Schluß folgt.) Von der Tagung des Internationalen Bibliographischen Instituts (Brüssel) 1930. Von vr. I. Hanauer, Bibliothekar der AEG-Berlin. Am 22. und 23. August fand die Jahresversammlung des »I.I.6.« (Institut International cio LiblioZrapdio) in Zürich statt, ausge zeichnet vorbereitet von der vor wenigen Monaten gegründeten »Schweizerischen Kommission für Literaturnachweis«, die jetzt mit dem Institut für Betriebswirtschaft am Eidgenössischen Polytechni kum vereinigt ist. Der Rektor dieser Hochschule, Professor Niggli, hatte nicht nur Räume der Hochschule für diese Tagung zur Ver fügung gestellt, sondern betonte auch ausdrücklich die hohe Bedeutung, die der Lehrkörper einer planmäßigen Bibliographie bcimesse. Auch die übrigen Bundes- und Ortsbehörden gaben ihrem Interesse für die Veranstaltung durch Wort und Tat Ausdruck. Den Vorsitz führte anstelle des plötzlich erkrankten Präsidenten des Instituts, Herrn Professor Pollard-London, der Obmann der Kommission für Lite raturnachweis, Dipl.-Jng. Janicki, derselbe, der vor wenigen Mo naten gemeinsam mit englischen Teilnehmern der Welt-Kraft-Kon- ferenz in Berlin die Verwendung der Dezimal-Klassifikation aus seiner langjährigen Erfahrung heraus empfohlen hat. Deutschland war in stattlicher Zahl vertreten. Wie gewöhnlich stellte das ver anstaltende Land die größte Zahl der Teilnehmer: aus der Schweiz waren gegen 60 Herren erschienen. Folgende Länder hatten Vertreter aufzuweisen: England (5), Frankreich (4), Tschechoslo wakei (1), Polen (2), Holland (4), Belgien (2) und Rumänien (2). Aus der stattlichen Reihe der Vorträge seien folgende Einzel heiten erwähnt: Herr Otlet, Generalsekretär des I. I. k. wünschte die Anerkennung und Weiterbildung der Wissenschaft vom Buche »Bibliologie« und als wesentlichen Teil davon der »Bibliotechnik«. Er konnte darauf Hinweisen, daß das von ihm vor einigen Jahr zehnten geprägte Wort »voeumentation« — wir haben dafür kein einfaches deutsches Wort, sondern müssen etwa sagen: »Belegen einer Behauptung durch gedruckte oder geschriebene Unterlagen« — jetzt von der französischen Akademie anerkannt worden ist. Er forderte weiter ein Organ, das regelmäßig über die grundsätzlichen Fortschritte auf diesem Gebiet berichtet: »I/snnee biblio^rsplrique«, wie es Jahresberichte auf anderen Gebieten der Wissenschaft gibt. Er nannte den Zettel im internationalen Bibliotheksformat 75X425 mm den Ziegelstein des Gebäudes der internationalen geistigen Zusammenarbeit. An den Arbeiten des I. I. L. sind zur Zeit 60 Länder und 50 internationale Fachorganisationcn beteiligt. Das Repertorium der Weltliteratur, das eine — von der zuständigen Organisation im Völkerbund ausdrücklich anerkannte — Reihe nach Verfassern und eine nach der Dezimal-Klassifikation geordnete Reihe umfaßt, zählt zur Zeit 17 000 Schubladen. Herr La Fontaine, Vizepräsident des belgischen Senats und ebenfalls Mitgründer des I. I. L., wies auf die Notwendigkeit hin, die Arbeiten des Instituts durch ausreichende Geldmittel sicherzustellcn, da eine erhebliche Zahl von Hinweisen wegen Personalmangels nicht mehr in die Reper torien eingereiht werden kann. Herr S u st r a c - Paris (Libliotdeque 8te. Oenovieve), Sekre tär der französischen Gruppe des I. I. 6. wünscht die Arbeiten der vor zwei Fuhren eingesetzten und von ihm geleiteten Kommission fortgesetzt zu sehen, die eine Anweisung für die alphabetischen Kata loge ausgesprochen internationaler Bibliotheken ausarbeiten soll, da diese Aufgabe an Bedeutung zunehme. Namentlich ist dabei auf Zusammengehen mit einem ähnlichen, von bibliothekarischer Seite eingesetzten Ausschuß Wert zu legen. Herr Donker Duyvis- Haag, Mitglied des holländischen Patentamtes und 3. Generalsekre tär des I. I. 6., machte einige Mitteilungen in Ergänzung seines gedruckten Berichtes: es wäre töricht zu leugnen, daß in der Neu ausgabe der DK-Taseln noch Fehler enthalten seien. Diese müssen in der nächsten Ausgabe beseitigt werden. Man hat in der neuen Ausgabe genügend Nummern frei gelassen, um Platz für neue Ge biete der Wissenschaft und der Technik zur Verfügung zu haben. Die Brauchbarkeit der DK für die sachliche Kennzeichnung der Norm blätter wird jetzt geprüft. Bei der ganzen Angelegenheit handelt es sich um eine Aufgabe der Praxis, bei der man die Bedürfnisse von heute und vielleicht von morgen berücksichtigen muß, aber nicht die von übermorgen. Den oft gehörten Einwand von der Länge der DK-Zahlen haben wir deshalb nicht so ernst genommen, weil beispielsweise bei der Ho^rU vutek — der großen Petroleum-Ge sellschaft — sogar 20stellige Zahlen von einfachen Hilfsarbeitern bewältigt werden. Eine große Schwierigkeit bedeutet die Herstellung des alphabetischen Schlagwortregisters, weil cs z. B. erforderlich war, in den DK-Tafeln der Mathematik bis zu mathematischen Ausdrücken zu gehen, deren Einordnung nach dem Alphabet kaum möglich ist. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, daß an manchen Stellen der Tafeln aus Gründen der Kürze ge sagt ist: »weiter zu unterteilen wie ... .«. In solchen Fällen müßte die Entwickelung in das alphabetische Register übernommen werden, sofern man dieses bis zur letzten Stelle ansarbeiten will. Ein Schlagwortregister, das seinen Zweck wirklich erfüllen soll, müßte alle Synonyma, also auch die im Druckwerk selbst nicht ge brauchten, mit enthalten. Die Einteilung unseres deutschen Patent amtes enthält etwa 10 000 Untergruppen, denen ein alphabetisches Verzeichnis von etwa 40 000 Schlagwörtern entspricht! vr. S. C. Bradford-London, Direktor der Zeieneo lübrrrry, South-Ken- sington, London, stellte als Plan für die Einrichtung des Literatur nachweises in England auf: 1. Verfolgung der Bibliographien über Neuerscheinungen, 2. Sammlung der wichtigen Neuerscheinungen, 3. Katalogisierung nach sachlichen Gesichtspunkten, 4. Mitteilung von Bibliographien an Anfragende, und 5. Verleihung von Druck werken und Lieferung von Photokopien. In England hat zuerst die »OptierU Loeiet^« (Vorsitzender Prof. Pollard) die Brüsseler DK angenommen, ihr schloß sich die vom Redner geleitete »Leienee 959
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