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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1930
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- Deutsch
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x° 231, 4. Oktober 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ü. Dtschn Buchhandel. I.ibrar^« an, die heute über etwa 1^ Million nach DK geordnete Zettel verfügt. Als willkommene Ergänzung zu diesen Darlegungen folgte ein Bericht des Colonel Sir Frederic Nathan-London über die englische ^81^16, d. i. ^ssoeiation ok Zpeeial I^ibrari68 anck Inkoi-nwtion UureauZ, eine Vereinigung von Fachbibliotheken und Auskunftsbüros, nach amerikanischem Vorbild gegründet. Ein ansehnliches Adreßbuch englischer Fachbibliotheken legte von der Arbeit dieser Gruppe Zeugnis ab, deren Wirksamkeit die Aufmerk samkeit gerade auch unserer deutschen Fachkreise verdient. Der naheliegende Gedanke, die Akten in den Gemeinden nach dem gleichen Plan zu kennzeichnen, hat bereits vor 25 Jahren einen Zusammenschluß von Gemeinden in Holland veranlaßt. Die dort mit der DK gemachten günstigen Erfahrungen haben nicht nur diesen Kreis ständig wachsen lassen, sondern auch zu einer internationalen Organisation geführt, die demnächst, wie aus dem verlesenen Be richt des Herrn L. W o u t c r s - Brüssel hervorgeht, auch eine deutsche und eine englische Ausgabe des für diesen Zweck hergestellten Auszuges aus der Hauptklassifikation zu veröffentlichen gedenkt. Unter dem Titel: »Probleme der Dezimal-Klassisikation« be handelte Herr Bibliothcksrat Walther-Aachen die beiden Fragen »DK und Standortskatalog« und »DK als Norm-Klassifikation«. Der in Amerika fast selbstverständliche Grundsatz, die DK-Zahl als Signatur zu wählen, die dadurch oft unnötig lang wurde, hat bei uns- in Deutschland zu der Meinung geführt, daß dies so sein müsse. Gegen diese Meinung wandte sich Walther und betonte, das; über haupt der Sachkatalog ohne Zusammenhang mit der Frage der Aufstellung zu bearbeiten sei. — Als Klassifikation für die Ordnung der Norm-Blätter, die heute eine brennende Frage ist, steht tatsächlich nur die DK zur Verfügung, wenn man nicht etwa eine neue Stoffeinteilung für diesen Zweck bearbeiten will; die DK ist andrerseits selbst eine Norm und als solche zu behandeln: oft ist ja die Einheitlichkeit viel wichtiger als eine besondre Klassifikation, wenn es sich um geordnete Aufbewahrung und um Nachweisung von Quellen handelt. Die Ausführungen Walthers fanden ein stimmige Billigung, und von verschiedenen Seiten wurde der Wunsch laut, sie gedruckt zu sehen; nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch wenn irgend tunlich in französischer und englischer Sprache. Herr Bibliothekar Müller vom Neichsverkehrsministerium nahm Anlaß, in der Besprechung zu betonen, daß bei den Behörden die Kataloge der Bücher nach seiner Erfahrung nach den Geschäfts zweigen angeordnet sein müßten (»ressortmäßig«), daß aber für bibliographische Zwecke eine Klassifikation wie die DK durchaus erwünscht sei. vr. Vorst ius, dessen letzte Arbeit im Zentralblatt für Bi bliothekswesen von Herrn Otlet ausdrücklich hervorgehoben worden war, erwähnte, daß das Organ der dänischen Buchhändler die DK in seinem »Wöchentlichen Verzeichnis« verwende. Mehr um zu zeigen, wo die Kritik an der DK einzusetzen habe und wie sie vor allem aussehen soll, als um eine erschöpfende Mit teilung zu geben, sprach vr. Julius H a n a u e r - Berlin über die wichtige Frage der Eindeutigkeit: es soll iu einer idealen Klassi fikation für jeden Gegenstand nur eine Stelle geben. Aus der Geschichte der Klassifikation ergeben sich aber manche Doppelstellen, die künftig vielleicht eingeschränkt werden könnten. Im übrigen kann keine Klassifikation ohne Verweisungen auskommen. Weiter machte er auf gewisse Vereinfachungsmöglichkeiten in der Beziffe rung aufmerksam, die die Anwendung der DK zu erleichtern ver sprechen. Herr Jan icki gab einen überblick über die Entstehung der Kommission für Literaturnachweis in der Schweiz, wobei er aus drücklich die Organisation unseres deutschen Chemischen Zentral blattes hervorhob. Beachtenswert scheint auch sein Hinweis darauf, daß im Jahre 1917, als die Fa. Brown Boveri L Cie. die KD anzuwenden begann, sie nur deshalb die amerikanische Ausgabe zugrunde legte, weil damals die Brüsseler Ausgabe nicht erreichbar war. Jetzt ver wenden alle Stellen in der Schweiz die Brüsseler Ausgabe. Aus verschiedenen Gründen scheint mir die Angliederung des Literaturnachweises an den Lehrstuhl für Betriebswirtschaft der Eid genössischen Technischen Hochschule bedeutsam. Einmal wird dadurch die DK als organisatorisches Hilfsmittel in den Vordergrund ge rückt und weiter hat der Inhaber dieses Lehrstuhles, Herr Professor Vr. Böhler, die Aufgabe in Angriff genommen, die vom Neichskura- torium für Wirtschaftlichkeit herausgegebene Bibliographie »Betriebs wirtschaftliches Schrifttum« in eine Kartei nach der DK geordnet um zuwandeln. Hierbei tritt ein Umstand als wesentlich hervor, der nach meiner Erfahrung manchmal übersehen wird: Es kann eine Ein teilung für die Zwecke der laufenden Information (Neuigkeiten-Ver- Zeichnis!) in ihrer Gliederung lange genügen — und doch versagen, wenn die einzelnen Titel als Kartei aufbewahrt werden sollen (Archiv- Bibliographie!), weil die Feinheit der Gliederung dafür nicht aus- 960 reicht. Jedenfalls erwartet der Auskunftsuchende in der Industrie, daß man ihm auf seine Frage etwa 19 bis 15 Titel vorlegt und nicht 50 bis 60. — Man beabsichtigt in der Schweiz gleichfalls die Er richtung einer Vermittlungsstelle, einer Auskunft über die Aus kunftsstellen, nach dem Muster der beim Deutschen Verband Technisch wissenschaftlicher Vereine in Berlin bestehenden. Der Geschäftsführer des Deutschen Verbandes, Herr vr. Freitag, konnte mitteilen, daß diese eigenartige Einrichtung zur Zufriedenheit arbeitet, obwohl sie unmittelbare Auskunft, wie angedeutet, nicht erteilt. Uber die Einrichtung von Karteien für Fachbibliotheken und praktische Auswertung des Literaturnachweises sprach Herr Biblio thekar E. Mathys von den Schweizerischen Bundesbahnen unter Vorführung von Beispielen aus der Praxis. Gerade hat seine Biblio thek den ersten Nachtrag zu ihrem nach DK angelegten Bücherkatalog erscheinen lassen. Herr Frank, vom Deutschen Normenausschuß, erwähnte die von einigen Zeitschriften in Form von Literaturfahnen beigefügten Inhaltsverzeichnisse, deren allgemeiner Verwendung allerdings noch die Verschiedenheit des Formates und der Anord nung entgegensteht. Daher wird sich der zuständige Normenausschuß mit dieser Angelegenheit befassen. Einer vieljährigen Gewohnheit folgend und besonders im Sinne des Herrn Otlet, der die Aufgaben der Bibliographie in ihrer Voll ständigkeit erfaßt, sollten noch einige rein technische Fragen behandelt werden: Einmal die mechanische Herstellung von Katalogen und Literaturhinweisen mittels einer Adressier-Maschine durch Herrn Bibliotheksdirektor vr. Predeek von der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg, der leider am Erscheinen verhindert war. Sicher verdienen diese Versuche die Aufmerksamkeit eines großen Kreises, da die Platte für jeden Titel aufbewahrt wird und jeder Titel gleich deutlich erscheint. Dabei sind die Kosten bei einem be stimmten Umfang viel niedriger als etwa die der Drucklegung. Dies glaube ich deswegen erwähnen zu sollen, weil diese Maschine auch für die Werbung des Buchhandels bereits eine gewisse Bedeutung gewonnen hat. — Herr vr. Koch-Hesse, Berlin, führte das von ihm seit längerer Zeit beispielsweise im Neichspatentamt geübte Ver fahren der photographischen Wiedergabe von Schriftstücken vor, das aus folgenden Arbeiten beruht: Die erste Aufnahme wird, da größere Räume für umfangreiche Einrichtungen nicht zur Verfügung stehen, auf den üblichen Kinofilm gemacht und hat stets die Größe 18X24 mm. Die Entwickelung deS Bildchens erfolgt außerhalb und ebenso die darauf folgende Vergrößerung. Der Vortragende zeigte die von ihm verwendeten Apparate im Vorraum und fand natürlich volles Ver ständnis bei der Zuhörerschaft, die zu einem erheblichen Teil der In dustrie angehörte und für die der bibliographische Nachweis lediglich die willkommene, unentbehrliche Brücke zum Schriftstück selber be deutet. Das Verfahren bleibt natürlich auf die Fülle beschränkt, in denen das bestehende Schriftstück nicht oder nicht rasch genug zur Stelle geschafft werden kann: mit einem Wort es soll die Mühe des Ab schreibens und des Vergleiches ersparen. Hiermit hatte die anregende Zusammenkunft ihr Ende erreicht; indessen muß der gewissenhafte Berichterstatter noch die herzliche Gast freundschaft erwähnen, deren sich die Teilnehmer zu erfreuen hatten: am Abend des 22. August fand ein gemeinsames Abendessen statt, das durch allerlei launige Reden gewürzt wurde (Herr Otlet zählte deren 23, sodaß seine um Mitternacht erfolgte Ansprache, die er den Ab wesenden widmete, die 24ste war). Am Sonntag war noch eine ge meinsame Spazierfahrt auf dem herrlichen Züricher See, vor deren Beginn der unermüdliche vr. Escher, Direktor der Züricher Stadt bibliothek, eine Führung durch seine Sammlungen veranstaltete. Für den gesellschaftlichen Teil zeichnete verantwortlich Herr Zollinger, der Direktor des Schweizerischen Normalien-Büros. Die Verhandlungen und Beschlüsse werden in einigen Monaten veröffentlicht werden; auch wird der von verschiedenen Seiten und in verschiedenen Zusammenhängen geäußerte Wunsch, das Bulletin des I.I.6. neu erscheinen zu lassen, verwirklicht werden. Meyers Lexikon. 7. Auflage. In vollständig neuer Bearbeitung mit etwa 6700 Textabbildungen und über 1400 Tafeln, Karten und Textbeilagcn. 12. Band: Traunsee—Zz. Leip zig 1930: Bibliographisches Institut. 1954 Spalten. Hfrz. Mk. 30.—. Mit dem 12. Band von Meyers Lexikon ist das erste große Nach schlagewerk nach dem Weltkrieg abgeschlossen. Wie stolz kann der Verlag auf dieses Unternehmen sein, dessen Hauptschriftleitung, wie der Knotenpunkt eines großen Spinnetzes, Sammelstelle aller Fäden geistigen Schaffens und technischer Leistungen ist. Sie ist es, die über 200 Fachleute aus allen Berufen und Wissenszweigen ver einigte, die dann auf 21000 Lexikon-Textspalten den gewaltigen
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