Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1869

Erscheint außer Sonntags täglich. — Vis Abends 7 Uhr eingehende Anzei gen kommen in der zweitnüchsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beiträge für das Börsenblatt sind an die Nedaction, — Anzei gen aber an die Expedition desselben zu senden- Deutsche» Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigkuthum de» BürscuvereioS der Deutschen Buchhändler. 166. Lcip^ig, Mittwoch d-n 21. Juli. -4^ 1869. Amtlicher Theil. ifrschieuene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgelhcilt von der I. E. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (- vor dem Titel — Titclauflage. 1- -- wird nur baar gegeben.) Drcitfopf Sc Härt-l in Leipzig. 6570. linse, 0-, ilis ltobui-xer, lluolikäniller-Camillo ru kiürnberA. gr. 8. 6el>. ' N Dillcr Sc Doyn in Pirna. 657l.Schluriik. I. F. H-, Ansprache zur Eröfsnung der 1. Diöcesanver- sammlung in Pirna am 22. Juni 1869. gr. 8. Geh. " 2 N-k I. N. Finfterlin in München. 6572. Grog, Münchener. Humoristisch-satyrisches Originalblatt. Red.: C. Braun. Jahrg. 1869. Nr. 1. gr. 8. In Comm. Vierteljährlich hft Ikalsrr in München. 6573. st Militärstrasgcsctzbnch u. Milittirstrafgerichtsordnung f. daS Königr. Bayern. Amtliche Ausg. gr. 8. In Comm. Geh. ' * 17sh N-k Leiner in Leipzig. 6574. Goldschmidt, A. M., „Durch Kamps zur Versöhnung!" Predigt während der l. israclil. Synode i» der Gemeinde-Synagoge zu Leipzig gehalten, gr. 8. Geh. * H Naumann'» Buchh. in Leipzig. 6575. Achtzchnhundcrt und dreißig. Ein Todtentanz am Teutoburger Walde, gr. 8. Geh. * sH ^ 6576. Mcurcr, M.» Philipp Mclanchthon's Leben s. christliche Leser insge mein aus den Quellen erzählt. 2. Ausl. gr. 8. Geh. * U A. Wolf in Dresden. 6577. Bcrthold, G., die Höllenbrüdcr. Romantische Erzählg. aus dem vor. Jahrhundert. !3. u. 14. Hst. gr. 8. L 2^ N-k 6578. Billig, G., Leben u. unerhörte Abenteuer d. gefürchteten Polizeispions u. Dicbssäugcrs Eugen Frauyois Vidocq. 3.u.4.Hft. gr. 8. L 2s^ Nz<s 6579. LohdiuS, C. F-, u. I. F. H. Cramcr, christliches Tagebuch zur häus lichen Erbauung in den Morgen- u. Abendstunden auf alle Tage im Jahre. 8. Aust. 9. Hst. gr. 8. sh 6580. Welt, die bunte. Geschichten u. Bilder zur Nnterhaltg. u. Belehrq. 9. u. 10. Hst. gr. 4. ä 3 Laeroir, Verbocckhoven Lc Co. in Brüssel. Klaue, 6., 8oI6tiL8 et eoIo»8. 8cön68 de lii vie al^rienne. 8. 6eh. Ki-Als, Itl., Io diruilirivisme et ia papnulö au moz-enLge. 8. 6eli. - sh ^ kevölntiou» sur I'occupation lrsnyaise au Illeaiczuo au poinl lle vue ünancier. gr. 8. 6ei>. - 16 Nichtamtlicher Theil Der Leipziger Buchhandel. Bei der großen und tiefciugrcifenden Bedeutung, welche Leip zig nicht allein für den deutsche», sondern für den Buchhandel aller Länder der Erde gewonnen hat, wird es unseren Lesern, so schreibt die „Gartenlaube", gewiß nicht unwillkommen sein, wenn wir vor ihren Augen ein anschauliches Bild von dem Leben und Treiben entrollen, welches in der Mclropole des Buchhandels herrscht. Wir werden versuchen, dasselbe mit kurzen, aus dem Leben gegriffenen Zügen zu schildern, und wünschen dadurch manchen unklaren Be griffen cntgcgcnzutretcn, welche bei Vielen über den Buchhandel und das, was mit ihm znsammenhängt, verbreitet sind. Wir haben zunächst darauf hinzuwcisen, daß der Anfang von Leipzigs Bedeutung für den Buchhandel namentlich vom Jahre t765 datirt. In diesem Jahre war es, wo die deutschen Buchhändler durch die immer mehr überhandnehmenden Beschränkungen und Bedrückun gen von Frankfurt a. M., dem damaligen Centralpunkt des Buch handels, verdrängt und namentlich durch die Bemühungen eines Nicolai, Reich u. A. nach Leipzig gezogen wurden. Der Grund zu einem deutschen Buchhändlcrverein wurde in demselben Jahre gelegt, und hatte derselbe auch mit vielerlei Schwankungen un> Unter brechungen zu kämpfen, so war er doch die Basis, auf w> chcr sich 1825 der noch jetzt bestehende Börsenverein der deutschen Buchhänd ler mit 108 Mitgliedern constituirtc. Welche segensreich. Früchle ScchSunddreißigster Jahrgang. er trug, das wird ein Blick auf das 1836 geschaffene Gebäude „Die deutsche Buchhändlerbörse" lehren, und das wird die Angabe be stätigen, daß der mit 108 Mitgliedern entstandene Verein jetzt gegen 1000 Mitglieder umfaßt. Und für alle diese Mitglieder bildet Leipzig den Vorort, den Mittel- und Schwerpunkt, um den die buchhändlcrische Thäligkeit kreist. An seinen Commissionär in Leipzig schickt der Verleger seine Verlagswerke, damit sie dort in seinem Namen verschickt und nach den einlanfenden Bestellungen erpedirt werden. Nach Leipzig schickt der Sortimentshändler alle bei ihm eingehenden Bestellungen ans Bücher, gleichviel ob sie in Deutschland oder im Ausland erschienen sind, damit sie dort für ihn gesammelt und ihm vereint zngesandt werden. Der Commissionär ist es, welcher zur Ostermesse alle Zah lungen für seine Committenten leistet oder in Empfang nimmt, und geben wir hierdurch eine kurze Andeutung über das Wesen des Commissionärs, dieses wichtigen Factors des gestimmten Buch handels, so mögen einige Zahlen sprechen, um die Ausdehnung dieses Geschäftszweiges zu erläutern. Leipzig, welches freilich theilweise nur als Uebergangspunkt, theilweise auch selbst erzeugend, in Betracht gezogen werden muß, versendete 1867 gegen 130,000 Centner Bücher, welches Gewicht im Jahre 1868 wohl ziemlich erheblich Überschüßen worden sein wird; bedenkt man, daß ein vielleicht ziem lich glcichcs Quantum nach Leipzig einwandert, erwägt man ferner, 327