Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1856
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- Band
- 1856-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1856
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1856
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M 91, 2 i. Juli. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1351 M e ck. Durch die Verweigerung der Decrctur wollte der Vor stand sich das Recht wahren, daß nicht ein anderer Verein für ihn handle. Offenbar darf nichts ohne den Vorstand geschehen. Th. Licsching. Der Vorstand spricht hier von einem Recht, die Abrechnung zu besorgen, gleichwohl hat er die Pflicht cs zu thun, die ihm ebensosehr obliegt, seither aus den Augen gelassen. Die auswärtigen Mitglieder des Vorstandes haben nie in genannter Richtung eine Anordnung getroffen, und so geschah es, daß der Buchhändlerverein Stuttgarts die Sache im allgemeinen Interesse des süddeutschen Vereins in die Hand nahm. Die Stuttgarter al lein haben gar kein Interesse dabei. Nun frage ich, wenn der Stuttgarter Verein das Circuläc unterlassen hätte, hätte man dann gewußt, wo man sich versammle, wo man abrcchnc? Für alles das hätte der Vorstand des süddeutschen Buchhändlervereins sorgen sol len, er hat eS aber in zehn Jahren nicht gethan. Engel. Deshalb hat sich der Vorstand schon zwei Tage zuvor hier cingefundcn, um Alles zu besorgen. Man kann ihm sonach einen Vorwurf nicht machen. H offmann. Ich war sechsmal Vorstand und habe immer Alles besorgt. Vorsitzender. Ich stelle die Frage: soll das Eicculär als vom süddeutschen Verein erlassen betrachtet und deshalb von der Easse honorirt werden? Die Frage wird durch Majorität bejaht. Th. Licsching. Dann bitte ich, daß der Vorstand sich dar über ausspeeche, wer künftig die Sache in die Hand nehme. Hoffmann. Darüber ist schon abgestimmt. Ich bin damit einverstanden, daß der hiesige Verein die Sache besorge für den süd deutschen Verein, und dabei soll cs sein Verbleiben haben. Vorsitzender. Wie es künftig gehalten werden soll, weiß der gegenwärtige Vorstand nicht; wir haben nur für die Vergangen heit zu sorgen. Th. Licsching- Ich muß gleichwohl nochmals darauf zu rückkommen und frage, ob man nicht dem Vorstand des süddeutschen Vereins das Recht einräumen soll, Alles, was die Generalversamm lung, Abrechnung ic. betrifft, selbst anzuordnen? Engel. Ich unterstütze den Antrag, er sollte der Consequenz wegen angenommen werden. H o sfm a nn. Ich bin nicht damit einverstanden, es könnten alle möglichen Jnconvenienzen daraus entstehen, es würden nach Umständen beide Vorstände thätig sein, und das müssen wir vermei den; ich erhob nur deshalb Widerspruch, damit Nichtmitglieder nicht das Recht sich anmaßen können, welches den Mitgliedern zusteht. Sonst ist Alles recht gut besorgt worden, und der süddeutsche Verein kann zufrieden sein, wenn der Stuttgarter in seinem Namen und Auftrag und auf Rechnung des süddeutschen die Sache so forlbc- sorgt. Die süddeutsche Zeitung ist das Organ des Stuttgarter Ver eins, daher möchte ich den Antrag stellen, der Stuttgarter Verein solle im Namen des Vorstandes des süddeutschen die Sache besorgen. Himmer. Ich schließe mich diesem Anträge an, da die frem den Vorstände gar nicht die Zeit haben, sich um Alles zu bekümmern. Vorsitzender. Der Antrag enthält zwei Fragen: 1) soll die Anzeige vom Stuttgarter Verein besorgt werden? 2) soll alljährlich ein solches Circulär erlassen und vom süd deutschen Verein besorgt werden? Beide Fragen werden bejaht. Meck fährt in seinem Bericht fort: Es ist bei dem Vorstand die Frage angebracht worden, ob auch Nichtmirglieder das Local der Abrechnung benützen dürfen. In Leipzig ist die Frage verneint. Der Vorstand will zwar keinen Antrag stellen, seine Ansicht geht aber dahin, daß nur das Vereinsmitglied seine Gelder hier in Em pfang nehmen darf. Die Versammlung beschließt, daß zur Abrechnung nur Vereins- Mitglieder zugelassen werden sollen. Meck. Nachdem die 14 fl. 18 kr- verwilligt sind, befindet sich noch ein baarer Vorrath von 192 fl. 39 kr. in Easse. Was soll mit diesem geschehen? Beschluß: Der neue Vorstand soll denselben nach Pflicht und Gewissen anlegen. Vorsitzender. Wir gehen nun zur Tagesordnung über. Auf derselben steht der durch Herrn Heinrich Erhard rechtzeitig angemeloete Antrag: es möge der süddeutsche Verein zur süddeutschen Buchhändlerzeitung einen entsprechenden Beitrag geben. Erhard. Der Antrag, den ich zu dem meinigen gemacht, kommt von der Versammlung des Stuttgarter Vereins her. Da die Avertissementsgebühren zweier Jahre in einander laufen, so hatte man keinen U->berblik über den Cassebestand jeden Jahres, und es war auf diese Weise ein Deficit in einem Jahre berechnet, das dem Stuttgarter Verein, der schon über 200 fl. geschossen, lästig war. Nun aber ist durch genaue Rechnungsstellung erhoben, daß das De ficit durch die Beiträge der Mitglieder sich bedeutend gemindert hat. Bei dem jetzigen Stand der Stuttgarter Easse bedarf sie eines Bei trags von der süddeutschen nicht, und ich ziehe meinen Antrag zurück, behalte mir aber vor, erforderlichen Falls auf ihn zurückzukommen. Vorsitzender. Damit ist die Tagesordnung erschöpft, und ich frage, ob Jemand sonst noch was vorzubringen hat. Niemand ergriff das Wort, bis endlich Hoffmann dem ab gehenden Vorstand den Dank des Vereins für seine pflichtmäßige Geschäftsführung ausspcickt. Es wurde nun zur Wahl des neuen Vorstandes geschritten. Gewählt wurden durch Stimmenmehrheit: Himmec mit 31 Stimmen. Weychardt mit 29 Stimmen. Groos (Akad. Anst.) mit 28 Stimmen. Weitere Stimmen erhielten: Engel . . -7. Korn ... 7. Meck .... 7. Th. Licsching . 3. Lamport ... 2. Aue .... 1. Erhard ... 1. Müller aus Ulm 1. Damit wurde die Versammlung aufgehoben. Zur Beurkundung: Korn. F. Enqel. Wm. Meck. Wagner. Präsenzliste der Generalversammlung und Abrechnung des süddeutschen Buch- händlecvereins zu Sluttgmt am 16—18. Juni 1856. Artaria A Fontaine (Frisch) aus Mannheim — Bach aus Stutt gart — Bahnmaier's Buchbandlung (Derloff) aus Basel — Ban gel L Schmitt (Bangel) aus Heidelberg — Beck, Sorlimentshdlg. (Tappen) aus Sigmaringen — Beck, H. W-, aus Stuttgart — Besser aus Stuttgart — Bensheimer aus Mannheim — Besser, R-, aus Stuttgart — Bielefeld aus Karlsruhe — Bosheuyer aus Eannstatt — Brönner <Ehr. Winter) aus Frankfurt a/M. — Ehe- lius aus Stuttgart — Cokta'sche Buchhandlung aus Siuttgart — Dannheimer aus Kempten — Diernf.Uner aus Freiburg — Ebner, Georg, aus Stuttgart — Ebner'sche Buchhandlung aus Ulm — 186'
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