Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1869
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- 1869-08-26
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- 26.08.1869
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2702 Nichtamtlicher Theil. ^ 197, 26. August. Nichtamtlicher Theil Der in Arndt's Vcrlagsanstalt zu Leipzig wiederaufer- standenc Poenicke.* *) „1-6 roi 68t ruort, vive le roi", d. h. auf die im Anzeiger hin länglich gekennzeichnete medicinischc Vcrlegerthätigkeit des verstorbe nen G. Poenicke in Leipzig angewendet, „G. Poenicke auf dem Ncumarkt Nr. 9 in Leipzig ist todt, seine medicinischc Verleger- thätigkeit ist aber in F. Arndt's Verlagsanstalt auf der Peterstraße Nr. 22 in Leipzig wiedcraufcrstandcn." Ja leider wiederaufer standen! Mithin ist der Wunsch, daß die Quelle, aus der so viele verdächtige populärmedicinische Schriften geflossen waren, mit Poenicke's Tode für immer versiegt sein möge, nicht in Erfüllung gegangen; die Quelle, die man auf dem Neumarkt Nr. 9 versiegt glaubte, sprudelt wieder auf der Petcrstraße Nr. 22. Statt des Poenicke'schen Verlagsartikels „ vr. Sam. La Mert's Selbstbe wahrung", neu bearbeitet von vr. O. Retau d. i. O. Vater, der- maligcm Dresdner Bekleidungs-Akademie-Beamten, ist nun auf der Petcrstraße Nr. 22 folgende Schrift zum Vorscheine gekommen: „vr. Wundcr's gründliche Belehrungen für Geschlechts-Kranke zur sichern Heilung aller durch Onanie, Ausschweifungen und Ansteckungen verursachten Störungen des Nerven- und Zcu- gungssystcms beider Geschlechter. Leipzig, F. Arndt's Vcrlags anstalt. O. I. kl. 8. VIII, 6—152 S. Mit 16 S. „Zur Nachricht" u. Fragebogen I. für männliche u- 2. für weibliche Kranke. Pr. n. 22'/, Ngr." Es ist eine Art Humor darin, daß, wie Poenicke das Publicum Vor der Laurentius'schcn Schrift „der persönliche Schutz" als vor einer argen und gefährlichen Schwindelei gewarnt und, lediglich um dieser Schwindelei ein Ende zu machen, seine La Mcrt-Retau'sche „ Sclbstbewahrung" herausgegebcn hat, ebenso auch wieder die Arndt'schc Vcrlagsanstalt diesen Poenickc'schcn Verlagsartikel als Schwindelei bezeichnet, und in Bezug darauf im Vorworte der Wundcr'schen „ Belehrungen " schreibt oder schreiben läßt, daß Poenicke das Publicum belogen habe; cs sei ihm gelungen, unter dem Scheine der Reellität durch Schwindelei sich Vortheil zu ver schaffen, fünf Jahre lang habe er Tausende von Patienten ohne Wissen des Arztes ausgebeutct, daß cs der Verlagsanstalt (oder Wem? — im Vorworte steht „uns"), die dieses Treiben genau kennen gelernt'"), als ernste Pflicht erschienen sei, ihm ein Ziel zu setzen. Wie Poenicke bestimmt hatte, daß alle Gelder für ärzt liche Consnltation, Behandlung, Medicamente nur unter seiner Adresse (Ncumarkt Nr. 9) cingcscndct werden sollten, weil der Arzt, ausschließlich der Krankcnbehandlung gewidmet, die Berechnung mit den Patienten nicht selbst besorgen könnte, und deshalb alles Geschäftliche in seine (Poenicke's) Hände gelegt hätte, ebenso erbittet auch die Arndt'schc Verlagsanstalt die Einsendung aller betreffenden *) Aus dem Neuen Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekwissen schaft, von I. Petzholdt. *) Natürlich; denn „F. Arndt in Leipzig, Nenmarkt Nr. 9", wie er sich früher in Briefen unterschrieben hat, ist ja im Geschäfte des ver storbenen G. Poenicke mit thälig gewesen. Deshalb muß er auch wissen, was es mit den angeblich so vielen Auflagen jener Poenicke'schen Ver lagsschrift „llr. Retau's Selbstbewahrung. 71. Auflage", des „berühmten Werkes", wie cs nebst einem anderen Poenicke'schen VerlagSartikcl f„9r Werncr's Wegweiser zur Hilfe für alle Kranke") in den „Dresdner Nachrichten" durch C. E. Dictze in Dresden, Frauenstraße 12, jetzt noch ansgebotcn wird, in Wahrheit für eine Bewandtniß hat. Die Angabe des Buches als 7l. Auflage, schreibt Arndt, ist eine Lüge; „denn nachweislich sind NO Auflage» hinzngclogen, und mit Ausnahme der sogenannten 6l. Auflage sind alle übrigen keine neuen Auflagen, sondern nur wieder holte Abdrücke von Stervtypenplalten, mit einigen neu hinzugcfügtcn Auf schneidereien der Verlagshandlung". Gelder nur unter ihrer Adresse (Peterstraße Nr. 22). „Der be ruhende und ordinirende Arzt" heißt es, „beschäftigt sich ausschließ lich mit der Behandlung der Kranken d. h. mit der Beantwortung ihrer Briefe, mit der Consultation Derjenigen, welche sich persönlich einfinden, und mit der Verordnung der Medicamente; diese Obliegen heiten nehmen seine Zeit aber so vollkommen in Anspruch, daß zu der Berechnung mit den Patienten eine besondere Expedition nöthig geworden, deren Leitung Hrn. F. Arndt's Verlagsanstalt in Leipzig übernommen hat. Aus diesem Grunde haben alle Patien ten ihre Briefe und sämmtliche Geldbeträge nur an diese zu adressiren." Von weiteren aufgewärmten Poenicke'schen, jetzt Arndt'schen Verlagsartikeln aus dem Bereiche der populär-medicinischen Litera tur sind mir bis jetzt noch folgende bekannt geworden: „vr.Wcrner's neuer Wegweiser zurHilfe für alle Kranken und Schwache durch denrichtigenGebrauch der alten, echten, berühm ten schwedischen Lebensesscnz, welche, zufolge längerer, als dreihundcrtjähriger Erfahrungen, ihre Heilkraft in allen inneren Krankheiten bewährt und vielfach zu mehr als hundertjähriger Lebensdauer geholfen hat. 6. Auflage. Leipzig, F. Arndt's Vcrlagsanstalt. O. I. gr. 16. 48 S. Pr. u. 6 Ngr." Am Schluffe befindet sich ein Prciscourant der Essenz, die nur von F. Arndt's Verlagsanstalt in Leipzig, Petcrstraße Nr. 22, zu beziehen ist, ä Flasche 22st> Ngr.; zugleich auch eine Warnung vor der von G. Poenicke's Schulbuchhandlung verkauften gefälschten Essenz. „Keine Zahnschmerzen mehr! Entdeckung eines sichern Mittels sich derselben binnen 5 Minuten auf immer zu entledigen. Von Otto Dorn. VI. Auflage. Leipzig. Im Selbstverläge des Verfassers Otto Dorn. Neumarkt Nr. 9. Ucbcr- klcbt mit: F. Arndt's Verlangs anstatt. O. I. kl. 8. 18 S. Pr. n. 5 Ngr." Von der Arndt'schen Verlagsanstalt ist das Dorn'schc Zahn mittel pro Schachtel 10 Ngr., sowie das I)r. Darrieu'sche Zahn pulver pro große, resp. kleine Schachtel 15 resp. 10 Ngr. zu beziehen. „Keine Hämorrhoiden mehr! Praktische Anweisung zur sicher sten und raschesten Heilung der Hämorrhoiden. Von Otto Dorn. V. Auflage. Leipzig. Im Selbstverläge von Otto Dorn. Ueberklebt mit: F. Arndt's Verlag san- stalk. O. I. kl. 8. 18 S. Pr. n. 5 Ngr." Von der Arndt'schen Vcrlagsanstalt -sind die Schottischen Hämorrhoidaltropfcn ü Flacon ITHlr. zu beziehen. Wer 6 Flaschen auf einmal bezieht, erhält 3 gratis. „vr. I. Stanleh's rasche, sichere und erprobte Hilfe für Männer, welche durch Krankheiten, vorgeschrittenes Alter, oder durch eigenes Verschulden geschwächt, sich wieder zu voller Manueskraft stärken wollen. Nebst einem Anhänge über das einzige zuverlässige Schutzmittel gegen jede syphilitische An steckung. Leipzig, F. Arndt's Verlagsanstalt. O. I. kl. 8. 44 S. Pr. n. 7s4 Ngr." Statt des von Poenicke's Schulbuchhandlung in Leipzig, be merkt eine am Schluffe angehängte „ Nachricht" unter dem Namen der echten Stanlcy'schcn Essenz verkauften gefälschten Präparates, für welches sich dieselbe dreister Weise, das Publicum in gröblichster Weise täuschend, den Originalprcis von 11 Thlr. pro Flasche hat bezahlen lassen, ist das wirklich echte vortreffliche Präparat für 6 Thlr. pro Flasche (bei Entnahme von sechs Flaschen eine Flasche unentgeltlich) von „F. Arndt's Verlagsanstalt in Leipzig, Peter straße N. 22" zu beziehen. Ebendaher das Or. Stanley'sche Schutz-
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