Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1869

197, 26. August. Nichtamtlicher Theil. 2703 mittcl gegen syphilitische Ansteckung zum Preise von 1 Thlr. pro Etui mit 12 Pulvern (bei Bezug von sechs Etuis ein siebentes un entgeltlich). Miscellen. Uebcr berechnete Recensionsercmplare. — Seit einigen Jahren kommt cs öfter vor, daß Verleger — aufgefordert oder unaufgefordert ist gleichgültig — Verlagsartikel zur Recension für ein bestimmtes Blatt dem Verleger des letzteren berechnet cin- scnden. Bisweilen — jedoch nicht immer — sind die Worte beige fügt: ,,dcn Betrag streiche ich nach Empfang eines Recensionbelcgs". Schreiber dieser Zeilen hat durch ein solches Verfahren schon manche noch nicht geschlichtete Rechnungsdifferenz, manche gereizte Korrespon denz sich cntspinncn sehen, welche für beide Theilc gänzlich unerquick lich war. Keine Partei will nachgcbcn; die eine, weil sie sich auf die Berechnung laut Factur stützt, die andere, weil sie nicht für Ver lagsartikel einstehen will, die sie selbst gar nicht, oder nicht für sich bestellt, in jedem Falle nicht abgesetzt, gebraucht -c. hat. Es würde sich daher wohl sehr empfehlen, daß Verleger, welche keine Freierem- plare zur Besprechung für Zeitschriften abgeben wollen, hieran strict festhallen, nicht aber Artikel mit Berechnung für die Verleger der betreffenden Zeitschriften einsenden. Z. Bitte an die Herren Sortimenter. — Zur Ergänzung des in Nr. 172 d. Bl. ausgesprochenen Wunsches in Betreff der Verpackung sei hierdurch auch die Bitte an die Herren Sortimen ter gerichtet, solche gebundene Artikel, welche sie vom Verleger mit besonderer Emballage, Bretter, Pappcarton re. ä cond. erhielten, auch in gl ei chcr Wei s e v crpackt zu rcmittircn. Schreiber dieses, der fein gebundene Artikel seines Verlags in liberalsterWeise ä cond. liefert, und damit auch dem Sortimenter entgegen zu kommen glaubt, muß fortgehend die traurige Beobachtung machen, daß Ncmittenden dieser fein gebundenen Bücher oftmals in einen ein fachen Macu latu rbogcn (ohne alle Pappe) verpackt, dafür aber mit einem um so stärkeren, knotigen Bindfaden geschnürt, und deshalb natürlich total ramponirt, ankommcn. Wann wird man doch im Buchhandel zu der einfachen Anschauung kommen, daß ä. cond. gelieferte Bücher geliehe nes Gut sind und daß ein feiner Relief-Einband mit Goldschnitt oder dergl. dem Verleger auch Geld kostet. Wohl in keinem Geschäftszweig fehlt cs so an der Geschicklichkeit in Verpackung der eigenen Maaren, als im Sortimentsbuchhandel! Diese Kunst wird freilich nicht hoch tarirt, sie gehört aber auch zu einem tüchtigen Geschäftsmann und ihre gewissenhafte Anwendung könnte unserem lieben Buchhandel viel Aergcr ersparen! Ein Verleger und Sortimenter. Die Volkszcitung schreibt: „Wie uns von unterrichteter Seite mitgethcilt wird, ist jetzt der gesammte literarische Nachlaß Hein rich Hcine's in den Besitz des Buchhändlers Campe übcrgegangen und wird noch vor Weihnachten ein vollständiger Band mit dem In halt desselben erscheinen. Der talentvolle Dichter und Biograph von Heinrich Heine, Ad. Strodtmann, von dessen vorzüglichem Werke: »H. Hcine's Leben und Werkc«(Bcrlin, Franz Duncker, 1869), so eben der Schlußband die Presse verließ, hat die Herausgabe des Nachlasses übernommen, der mit Ausnahme der Memoiren, welche in den Händen von Gustav Heine (dem Bruder des Dichters) sich befinde», alles umfaßt, was Heinrich Heine an ungedruckten Schrif ten hinterlasscn hat. Der Nachlaß selbst wird uns als ungemein wcrthvoll und interessant gerühmt, namentlich die Gedichte, welche circa zehn Bogen umfassen. Unter anderm enthält derselbe ein grö ßeres erzählendes Gedicht in der Manier des »Atta Troll«, das zu dem Frischesten und Schönsten gehören soll, was Heine jemals ge schrieben, ohne durch einen einzigen Mißlaut entstellt zu sein. Auch sonst soll neben allerlei cynischen Frivolitäten, wie sie dem »verzoge nen Liebling der Grazien« eigcnthümlich waren, noch viel Vorzüg liches vorhanden sein." Da in der letzten Zeit gerade vielfach von den Firmen die Rede gewesen ist, welche sich mit dem öffentlichen Vertrieb von Schmutz literatur befassen, so wollen wir gleich noch eine neu aufgctauchte Firma veröffentlichen, damit derBuchhandel, falls diese über Leipzig in Verbindung treten sollte, schon vorher weiß, weß Geistes Kind diese ist. Die chrcnwcrthc Firma ist: Th. Laube's Buchhandlung in Hannover. Um etwas Abwechselung in die Sache zu bringen, kündigt dieselbe „pikante Lectüren mit fein colorirten Bildern für Herren" und andere desgleichen „für Damen" an. — Die Cul- tur schreitet immer weiter vor! —t. Von der Büchting'schen Versendungs- und Couti- nuations-Liste für Buchhanvlungen nach dem Alphabete der Länder, mit Angabe der Provinzen, der Einwohnerzahl der Städte und der Leipziger Kommissionäre, sowie mit culturstatisti- schcn Notizen und einem alphabetischen Register der Städte, ist so eben die sechste Auflage (76 S. Ler -8. mit 13 Feldern hinter den Firmen) erschienen. Wie bekannt, lassen die Büchting'schen Listen hinsichtlich ihrer sorgfältigen Bearbeitung, des handlichen Formats und der säubern Ausstattung nichts zu wünschen übrig, so daß auch die vorliegende wieder der wohlwollenden Aufnahme des Buchhandels empfohlen werden darf. Personalnachrichten. Am 26. Juli d. I. verschied zu Innsbruck unser College, Herr Carl Rauch, dem die Tyroler Stimmen einen höchst ehrenvollen Nachruf widmen, indem sie sagen: „ Herr Carl Rauch war ein Ehren mann durch und durch, als Buchhändler im ganzen Lande und außer halb demselben rühmlichst bekannt." Ja, das war der Entschlafene in der That, ein Ehrenmann durch und durch, voll Freundlichkeit und Nächstenliebe, der wissentlich Niemanden betrübt, wohl aber Viele durch Rath und That getröstet hat. Er war ein Muster von Ord nung und Pünktlichkeit, nicht nur in seinem Familien- sondern auch in seinem Geschäftslebcn, in welchem er sich mit Bescheidenheit, aber jener umsichtigen Thätigkeit bewegte, die, verbunden mit dem Segen Gottes, seinem Geschäfte eine ehrenvolle Stellung im Buchhandel er rungen hat. Er verdient unser dankbares Andenken. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Amerikanische Literatur. (Mitgetheilt von E. Steiger in New-2)ork.) Or>nr»ä.i.moi.o«;ic>ci. 8oeirrv. Iranssctioim, lourtli and likili »naual Meetings 1867 and 1868. Illuslr. 8. ^evv Vork, Illedole. llap. 1 l>. ^uonikicroxs, IV. 8., tlie prsolieal applicalion ol tlro slille valve and Iin>! inolion lo slslionary, porlable, looornotive, and marine en- gines. IIIu8lr. 8. dierv Vork, van dioslrsnll. Llotli 3 ll. Hnxnn^cu, L., Villa Lilen; tlie oountr^ Iiou86 on tlie killins. VraiwI. t>V 6. 6. 81>aekkord. Illustr. 8. llo8lon, Koberl8 kros. 2 l). llLLCNLN, 6. L., and II. kl. 8rorvn, lim amerioan >voman'8 iiome; or. principlo8 ok donuwlie 8oie»ee. large 12. klerv Vork, kord L Lo. Llotli 2 II. 50 e. kovrr, HI. II.. Llirwt anä tlie gsllorvs; or, reasons kor ilie sbolition ol capilal punwliwent. 12. dierv Vork, llla8onio ?ub. Lo. kvrrvn, L. 6., 8iglit8 and 8en8a1ion8 in Trance, Lermaox and 8vvitrer- lanll. 12. dierv Vork. Hsrper L Krv8. Llotli 1 0. 50 e. Ln^imiim, II., 8unny sliie8; or, advenlures in Itsl/. 16. Lo8lon, loilrrop L Lo. Llotli 1 II. 25 o. Li^nne, V. L., an account ol tbe iron railrvsy dridgs acro88 tlie !lli88i88lppi at (luinoy, III. 4. Willi 21 liilrogr. plales. kievv Vorli, van klostrand. kap. 5 9.; elotlr 7 ll. 50 o. 389»