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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1869
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- Deutsch
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3196 Nichtamtlicher Theil. 230, 4. Octobcr gewöhnlichen Rabatte fehlenden Procente durch den voraussichtlich großen und schnellen Absatz wird entschädigt werden". Daß die Modezeit der illustrirten Prachtwcrke ihrem Ende ent- gegcngcht, sicht jeder Sortimenter; sollten sich wohl Viele entschlie ßen, ihren Gewinn (der unter Umständen in nichts zerfällt) an der neuen Ausgabe von Barfüßele dadurch zu vergrößern, daß sie auf Speculation Eremplare nehmen, die später (Weihnachten 1871) für 4 Thlr. verkauft werden dürfen? Er hat dann immer nur mit 55gh einen festen Lagerartikcl erworben. O. Von der Altonaer Industrie-Ausstellung. An der am 27. August eröffnet«:» und bis zum 12. Octobcr statifindenden Ausstellung in Altona vcranlaßte ich mittelst Circu- lars vom 23. Juni und Aufforderung im Börsenblatt eine Anzahl von Firmen sich zu bethciligcn. Wenn nun dicSaure-Gurkenzeitung des Hamburg-Altonaer Buchhändlervcreins in Nr. 2 mein Unter nehmen ein ebenso ehrenwerthes wie undankbares nannte, so hat sie in letzter Hinsicht wenigstens vollkommen Recht. An Ort und Stelle durfte nichts verkauft werden und so ist der Absatz gleich Null, wäh rend die Kosten des Arrangements für mich sehr bedeutend gewesen sind. Dazu kommen noch viele andere Verdrießlichkeiten. So z. B. ist trotz sorgfältigster Beaufsichtigung in den großen Räumen es gar nicht zu vermeiden gewesen, daß vieles abhanden gekommen ist, was ich erst am Schluß der Ausstellung genauer ersehen kann. Beispiels weise ist ein sehr geschmackvoller Kasten von Toussaint-Langensckeidt total bis auf die Einbanddecken geplündert. Heule nun freue ich mich stnbessen einige besondere Auszeich nungen, die den durch mich vertretenen Verlegern bei der heutigen Preisvcrtheilung zutheil wurden, berichten zu können. Es erhielten nämlich: 1) den höchsten Preis, das Ehrendiplom: C- Adler in Hamburg, für Großartigkeit des Betriebes seiner lithographischen Anstalt, Gemeinnützigkeit seiner Unterneh mungen bei schöner Ausstattung und billigen Preisen. 2) die Silbermedaille: Uhland's technischer Verlag in Frankcnberg. (Baumgärtncr's Buchh. in Leipzig.) Schmidt L Spring in Stuttgart. A. Dem uth (Buchbinder) in Berlin. Charles Fucbs (lithographische Anstalt) in Hamburg. E. Schotte L Co. in Berlin. E. A. Seemann in Leipzig. 3) die Bronzcmedaille: Gust. Weise in Stuttgart. C. Ed. Müller in Bremen. 4) ehrenvolle Anerkennung: Vandcnhveck L Ruprecht in Göttingcn. O. Meißner in Hamburg. G. Langen sch eidt in Berlin. C. Gaß mann in Hamburg. E. H. Wichmann in Hainburg (Wandkarte). Altona, 28. September 1869. A. Mentzel. Miscellen. Aus der Sitzung des Schweizer Bundesraths vom 27. Sept. berichtet der «Bund»: „Auf bezügliche Anfragen der Ver treter von Baden, Bayern und Württemberg erklärt sich der Bundes ratli bereit, auf Unterhandlungen über den Beitritt dieser Staaten zu der am 13. Mai 1869 abgeschlossenen Uebereinkunft zwischen der Eidgenossenschaft und dem Norddeutschen Bunde betreffend Schutz der Rechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst einzutreten." „Die Menge muß es bringen!"— Obdenn wohldieFirma „Schulze in Stötteritz" noch cristirt? Im Buchhändler-Adreßbuch hat sie allerdings nie gestanden, auch meines Wissens niemals eigent lich buchhändlerische Geschäfte gemacht, wenn man nicht einen an sehnlichen Bedarf von solchen Büchern, die auf dem Wege alles Pa- pieres die Station „Maculatur" erreicht hatten, und nun vom Hause Schulze zum Einwickeln von allerhand gutem Backwerk, auch Wohl zu noch verschiedenen anderen Zwecken verwendet wurden, da hin rechnen will. Obgleich also nicht in directen Beziehungen zum Buchhandel stehend, ist sie doch gewiß sehr vielen Buchhändlern wohl bekannt, mindestens allen Leipzigern und allen, die einmal einige Zeit in Leipzig gelebt haben. Als ich in den vierziger Jahren da selbst arbeitete, verkehrte ich ebenfalls mannigfach mit dem Hause Schulze und lernte bald auch den Chef kennen, der sich als ein äußerst thätiger Geschäftsmann zeigte, von früh bis spät bemüht, cs seinen Gästen angenehm zu machen, die ihm deshalb auch gern seinen bürgerlichen Nutzen am Geschäfte gönnten. Auch ich freute mich der zunehmenden Blüthe desselben und nahm mir vor, es der einst in meinem eigenen Geschäfte wutatia mutanclis ebenso zu machen, wie Hr. Schulze. So sehr interessirte es mich, einmal zu hören, mit wieviel Proccnt Nutzen dieser Mann arbeite. Ihn direct fragen, ging aber doch nicht gut, also galt es, ihm von der Seite beizukommen, und siche da! das gelang beim ersten Versuch, denn als ich einmal meine Befriedigung über die erhaltene reichliche Quantität guten Kuchens äußerte, eröfsncte mir Hr. Schulze ohne Umschweife: „ich verliere an jeder Portion 4 Pfennige, aber die Menge muß cs bringen". Da war nun also ein Anhaltepunkt, eine Grundlage, auf die ich späterhin bauen konnte, denn wenn jener Mann auf diese Weise prospcrirtc, so mußte ich's doch auch. Es blieb mir nur die Aufgabe, zu berechnen: „Wenn die Portion 2(h Ngr. kostet (das war damals der Preis), und Hr. Schulze an der einzelnen 4 Pfennige verliert, wie viele muß er verkaufen, um »durch die Menge« doch auf seinen Nutzen zu kommen?" Mit diesem Ncchenerempel glücklich zu Ende, konnte ich dann leicht die Nutz anwendung auf die buchhändlerischcn Verhältnisse finden; aber son derbar! ich habe das Ercmpel bis heute noch nicht fertig bringen können und mußte deshalb noch immer davon absehen, das Princip in meinem seitdem längst etablirtcn eigenen Geschäfte zu befolgen. Daß aber das Ercmpel Loch zu lösen möglich ist, liegt am Tage; ein paar angesehene Verleger, Hr. Ed. Hallberger und Hr. Ernst Keil, haben es offenbar heraus. Erstcrcr ineint etwa so: „Wenn Ihr Sortimenter vom bisherigen Rabatt so und so viel Proceut schwimmen laßt, damit ich dem Publicum mehr geben und noch weit mehr versprechen kann, so wird Euch dies Publicum belohnen, in dem es Euch für dasselbe Verdienst nur doppelte bis dreifache Arbeit macht." Hr. Keil sagt ungefähr: „Prämien bringt ihren Abnehmern die Gartenlaube nicht, das wäre gegen ihre Würde, aber" (doch nein! das stand ja in einem viel früheren Circular des Hrn. Keil, ich las cs nur diesmal nngeschickterwcise zwischen den Zeilen wieder mit), es hieß also diesmal, „die Gartenlaube wird ihrem Publicum ein Verlagswcrk eines anderen Verlegers warm empfeh len, welches dieses ihr Publicum von mir zum halben Ladenpreise er hält. Ihr Sortimenter erhaltet von mir eine Speditionsgebühr von 100ch, dies ist, auf's einzelne Exemplar gerechnet, nicht viel, aber in der Masse giebt's aus!" Da haben wir nun freilich noch nicht „Schulze-Stötteritz wie er wirklich ist", aber doch „Schulze- Stötteritz in der Westentasche", immerhin einstweilen eine Abschlags zahlung auf die Lösung des Problems, nach der ich seit etlichen zwanzig Jahren auf der Suche bin, leider noch immer so vergeblich, daß ich schon daran war, mich nicht mehr quälen zu wollen — da fiel von Stuttgart und von Leipzig aus jener Lichtstrahl in mein Düster und machte mir neuen Mulh. Hr. Schulze-Stötteritz hat's
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