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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1869
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- 1869-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1869
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- Deutsch
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232, 6. Octvber. Vermischte Anzeigen. 3235 Bekanntmachung. (29388.) Alls dm mit Jßleib L Rietzschel Unterzeich neten Artikel in Nr. 189 des Börsenblattes, ei. ei. Gera, 17. August 1869, habe ich mich bis jetzt nicht veranlaßt gesehen persönlich zu ant worten, indem mir das Urthcil eines pp. Jßleib — er nennt die Herausgabe einer von mir neu gezeichneten Karte: „Die Länder der heiligen Schrift", eine,,moralisch verwerfliche Handlungs weise" — ganz gleichgültig war, da ich die „Mo ral" des obengenannten pp. Jßleib in seiner Geschäftsführung kennen gelernt habe. Hat sich doch derselbe z. B. nicht gescheut, meinen, unter einer von mir für den 4lls8 po- pulaire bearbeiteten Zeichnung „^I^erie et Iss 0o>onie8 sraii^sweü" befindlichen Namen ohne mein Wissen und Willen zu vertilgen und den seinigen unterzuschieben! Ich bearbeitete die Karle selbständig, und fand aus einen mir zu fällig zu Gesicht kommenden Abdruck gestochen: Ilresse 80U8 I» direetion de Kuillauwe 188- leil,! Zudem würden Jedermann die Unterschiede zwischen der an Herrn Gläser hier in Commission gegebenen und der bei Jßleib L Nietzsche! zu er scheinenden, von mir bearbeiteten Karte mit dem Erscheinen der letzteren sofort von selbst in die Augen gefallen und die Absicht des pp. Jßleib bei Veröffentlichung jenes Artikels in Nr. 189 d. Bl., mir aus eine verleumderische Weise in der Verbreitung meiner neuen Karte Hinder nisse in den Weg zu legen, kaum zweifelhaft ge wesen sein. Dagegen hat sich nun pp. Jßleib in einem zweiten Artikel in Nr. 208 dcö Börsenblattes Ausfälle gegen mich erlaubt, die mir ein länge res Stillschweigen verbieten, und bringe ich da her Folgendes zur öffentlichen Kenntniß: 1) Da die Jßlcib'schc Karte ihrem Inhalt nach sür die höheren Schulen bestimmt ist, so enthält sie die Namen aus der Völkertafel der Genesis. Die Wichtigkeit dieses Thcils der Bibel- knnde erhellt daraus, daß demselben 2 Blatt des Mcnkc'schen Bibelatlas gewidmet sind. Aus meiner neuen Karte hingegen habe ich, da dieselbe sür den Unterricht in Volksschulen bearbeitet ist, diese Namen nicht eingetragen, da man wohl nicht verlangen kann, daß in Elementarschulen Vor studien gemacht werden, um z. B. die Namen Thiras mit Thracier, Corner mit Cimmerier re. erklären zu können. 2. Da in viele» Volksschulen Karten von Palästina noch nicht vorhanden sind, so enthält meine neue Wandkarte „Die Länder d. h. Sch." 2 große Nebenkarten im doppelten Maßstabe der Hauptkarte. Die eine, betitelt: „Das gelobte Land", stellt die alttestamentliche Geographie Canaans und die Einlheilung in die 12 Stämme Israels dar, die andere, „Das heilige Land", veranschaulicht die Lage der »eu t e stam cn tliche n Orte und die Einlheilung des Landes in Judäa, Samaria, Galiläa rc. Warum verschweigt nun pp. Jßleib die That- sache, daß diese Carlous auf seiner Karte gar! nicht vorhanden sind? Will er nicht den Gedanken i verhüten, welcher wohl unwillkürlich sich dem Publicum ausdrangcn möchte, daß da, wo kein „Vorbild" ist, auch nicht von „Nachbildung" die Rede sein kann? Oder macht er den Versuch, durch das Verschweigen der Existenz dieser Car- tons dieselben als „unwichtig" oder „nebensäch lich" zu bezeichne»? 3. Was die von pp. Jßleib angeführten „klei nen Abweichungen in der Schrift" anbelangt, so bestehen dieselbe» darin, daß die auf der Jßleib'- ! schen Karte sich befindlichen lateinischen Na men auf meiner Karte deutsch angegeben sind. Daß ich z. B. „Antiochia" nicht anders als mit „Antiochien" übersetzen kann, leuchtet wohl ein; oder verlangt pp. Jßleib vielleicht, daß ich diesen Namen durch „Buxtehude" verdeutsche? Daß meine Karte auch in Maßstab, For mat rc. von der Jßlcib'schen verschieden ist, hat pp. Jßleib nicht verschweigen können. Dieser Sand wäre doch zu grob gewesen, um in den Augen des Publikums sitzen bleiben zu können! Mit der größten Dreistigkeit hat sich Herr Jßleib auf die Sachunkennlniß derjenigen Personen ver lassen, welchen er meine Arbeit als Nach stich bezeichnte. Nachstich bedeutet die gesetzwidrige, techni sche Vervielfältigung eines schon vorhandenen Originals. Sollte dies pp. Jßleib nicht bekannt sein? Außerdem sollten doch die Materialien, nach welchen meine neue Karte bearbeitet ist (die Karlen von „Italien", der „Türkei", „Grie chenland" dem „Mittelländischen Meer" aus dem großen Stieler'schen Handatlas, Kiepert's und Tschihatschefs's „Kleinasien", van de Vcldc's „Uap ok tlre lloly Hand" sowie die Petermann- schen Karlen von Kleinasien und Palästina, die bez. Blätter aus dem Spruner'schen „4la8 snti- c>uu8" und dem Menke'schen „Bibelatlas rc.) dem pp. Jßleib als „Vorsteher eines geographi schen Instituts" hinlänglich bekannt sein, um aus derselben ersehen zu können, daß ich anderer „Vorbilder" nicht bedarf! Trotzdem nun pp. Jßleib wohl wissen mochte, daß kein Sachverständiger eine Karte, durch Format, Maßstab, Inhalt und Ausstattung so wesentlich von der seinigen unterschieden als die mcinige ist, als Nach st ich bezeichnen kann, machte er, um seinen angeblich „energi schen Schritten" gegen mich einen Schein des Rechts zu geben, folgenden Versuch: Da er wußte, daß ich gegen Ende vorigen Jahres mit dem Geschäft von I. Perthes hier tin welchem ich als Zeichner angestellt war) Differenzen gehabt, in Folge deren ich dem Geschäft kündigte und aus demselben auölral, begab er sich zu den in Nr. 208 d. Bl. namhaft gemachten, im PcrtheS'- schen Geschäft angestcllten Herren, um dieselben dahin zu bewegen, die selbständige Herstellung meiner neuen Karte „Die Länder der heiligen Schrift" gerichtlich als Nachstich bezeichnen zu wollen. Daß die Unparteilichkeit erwähnter Her ren und die vorliegenden Thatsachen dem Ver langen des pp. Jßleib eine Gewährung nicht zulicßcn, ist selbstverständlich. Auch hat es sich herauSgestelll, daß sich derselbe der gröbsten Un- wahiheitcn in Darstellung des Sachverhalts zu Schulden kommen läßt, indem er z. B. in Nr. 208 d. Bl. behauptet: „beide Karten hätten Herrn C. Vogel Vorgelegen," währenddem dieser Herr mir erklärt hat, daß dieses eine Unwahrheit sei und er sich auch einen derartigen Mißbrauch seines Namens Herrn Jßleib gegenüber bestens verbeten habe. Mehr als naiv klingt es jedoch, wenn pp. Jßleib die angebliche Meinung der in Nr. 208 d. Bl. genannten Herren, meine Karte sei eine „Nachbildung mit Abweichungen im Maßstabe und in der Bezeichnung dcrSchrift", demPublicum mit der Speculation austischt, dasselbe ließe sich dadurch zum Glauben verleiten, daß er zu einem „gerichtlichen Einschreiten" gegen den Vertrieb meiner Karte Veranlassung geben könnte, indem er schlau berechnete, daß das große Publicum den Ausdruck „Nachbildung" wegen Mangel theils an Interesse, theils an Sachkennlniß, mit „Nach stich" identificiren werde. Wäre meine angebliche „Nachbildung" (Nach bildung ist überhaupt weder ein technischer noch ein juristischer Begriff) gesetzwidrig, so hätte pp. Jßleib dieselbe gewiß sofort durch das Bezirks- poUzeigericht in Beschlag nehmen lassen! Um das Nichtssagende des Ausdrucks „Nach bildung" dem Publicum gegenüber zu beweisen, fordere ich hiermit den pp. Jßleib auf, irgend ein Product seiner kartographischen Thätigkeit, bis zur Zeit im Buchhandel erschienen, in diesem Blatte zu benennen, welches keine „Nachbildung" ist. Da nun pp. Jßleib diese Aufforderung durch eine seiner mir bekannten Manipulationen zu umgehen versuchen wird, so ersuche ich hiermit das Publicum, sich eiues Urtheils über mein angebliches „gesetzwidriges Verfahren" so lange zu enthalten, bis pp. Jßleib Karten nach „freier Phantasie" bearbeitet und dieselben erscheinen läßt, oder jedem Kartograph durch das Gesetz, welches er als „Vorkämpfer" anzubahnen ver spricht, verbietet, neue Karten nach schon vor handenen Materialien herzustellen und zu ver öffentlichen. Indem ich einer baldmöglichsten öffentlichen Namhaftmachung einer ohne „Vorbilder" von pp. Jßleib gezeichneten Karte von selbigem ent gegensetze, erlaube ich mir noch die Bemerkung, daß meine neue Karte: „Die Länder der heili gen Schrift" schon von vielen obersten Behörden als dem Unterricht in Volksschulen zweckdienlich anerkannt und durch osficiclle Bekanntmachungen in Kreis- oder Amtsblättern dem resp. Publicum anempsohlen worden ist. E. Schaffer, Geograph in Gotha. zkitjsMi'kelie KstalvAe. (29389.) Wir verwandten 8vehen: LwtnIoA Nr. 54. kiriloeoplrie. Lisiliotsielr des 6elr. listhea krosi. I)r. Hell. Rit ter iu OöttiuASll. (1715 IVerks.) NntaloA Nr. 55. OIn««. RlriloloAie. ^r- elikioIoAie, N^lholoAis, nlts dssehiehte. Lilrliothelr des Rrnf. Dr. Wunder,, Rsetor der l-sndeseehuls 211 6rimmkr. (2758 Werks.) Ilemniielwl erscheint: NntalvA Nr. 56. I'hsoretisehv und prak tische IVIusik aus d. Nachlasse des IHn- sikdirsetors Rrosi. ^.. IV. Lao Ir ruöer- lin. (Ke^so 3000 Werke.) Wir empfehlen diese liatslosss Ihrer ge fälligen Verwendung. kahatt 16U<)H. 1-ist L- kraneke in keiprig. (29390.) 8oel>en gzhen aus unci verenden nur auf Verlangen: ^.uti^uariseher I-ager-NataloA Nr. 2. Jurisprudenz u. Ktaatswissensohakteu. Hühner L Aatr in Königsberg. lutn-airie clo h,. lincliette 6o.. konlvvsrd 8aint-6ormsin, 77, ä Raris. (29391.) Durch unsere wöchentlich 2n>aIigen Eil sendungen nach leiprig 8in<I wir in den 8tand gesetzt. kranLÖsiselies 8ortiment schnellstens ru besorgen. Handlungen, deren kedsrf an Iranrösi- 8elrer kiterstur eine regelmässige Verbindung mit Daris erfordert, empfehlen wir un8 ?.ur Oeberuahnie ilrrer Oowmissionen unter Zu sicherung der gewissenhaftesten Vertretung: ihrer lutereren.
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