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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 109, 11. Mai 1917^ die deutsche Schrift einzuführen und auch für die Auf schriften von Briefen nach dem Auslände nicht unbedingt die lateinische Schrift zu verlangen. Sonst breite sich die lateinische Schrift auch beim gemeinen Volke immer mehr aus, weil der Anschein erregt werde, sie werde .oben' als etwas Besseres ungesehen.« Noch in der »Kölnischen Nolkszeitung« vom 28. Januar 1917 brach Herr Kommerzienral Soennecken eine scharfe Lanze für seine geliebte lateinische Schrift, ohne aber neue Beweise für deren unbedingle Schönheit und Notwendigkeit zu erbringen. Er schreibt unter anderem: »Die im 13. und 14. Jahrhundert entstandene und noch weiter verdorbene (?) Fraktur ist aus einer Verschnörkelung der vorgolischen Antiqua-Buchstaben durch die Buchschreiber hervorgegangen. Die verworrenen Formen der Fraktur sind seit ihrem Aufkommen nicht verbessert (?) worden und sind über haupt nicht (?) derbesserungsfähig. Nur die deutschen und die nordischen Länder, ein Teil Österreichs und der Schweiz hielten an der Frakturschrift fest. Deutschland sollte den Japanern zu vorkommen, die von Ostern 1917 an die lateinische Schrift ein führen. Es sei, nachdem die Fraktur in den nordischen Ländern aufgegeben sei und auch in der Schweiz zurllckgehe, vereinzelt. Als hochgebildetes Kulturvolk müßten die Deutschen ein schrift liches Verkehrsmittel allgemeinverständlicher Art haben. Die Schrift sei nur eine Formsache; nicht die .deutsche Fraktur schrist' soll ausgebreitet werden, sondern das Verständnis für die wahre deutsche Wesensart. Mit der Annahme der Antiqua als Weltschrist geben wir nichts von unserer Eigenart auf, sondern wir heben das deutsche Ansehen in der Welt, tragen zur Anerkennung der deutschen Sprache, deutschen Wesens und deutscher Art in der Welt bei. Die Bulgaren und Japaner sind im Weltkrieg zur ,Weltletter' übergegangen. Die Kriegsber ichte zwingen zur Sparsamkeit, also auch zur Aufgabe der Zwei- schriftigkeit als einer unnützen Vergeudung geistiger Energie und Einbuße an wirtschaftlichem Gut. Der preußische Minister Graf v. Alvensleben begründete 1797 die Abschaffung der Frak tur politisch damit, daß durch die Gleichheit der Schrift eine An näherung fremder Volkstetle (der Polen) viel leichter (?) zu er möglichen sei. Frankreich und England hätten mit der chlli-rnoo krrrnoais«' und den Klosterschulen einen großen Vorsprung in der Welt. Der Verzicht auf die Fraktur sei zur nationalen Selbst- echaltung in der Welt notwendig. Die Fraktur-Druckschrifl sei so wenig wie die spitze (?) Schreibschrift der deutschen Sprache angepaßt. Tic Buchstaben geben den Klang der Sprache nur unvollständig wieder, die Deutsch-Schweizer werden die Fraktur und die spitze (?) Schreibschrift als Lehrfach in der Schule nächstens bestimmt aufgeben; Basel-Stadt ist ja bereits vorangcgange». Tie Deutschen im Ausland gehen dem Deutsch tum hauptsächlich (?) darum schon in der zweiten Generation verloren, weil der Fraktur-Druck sie von der heimischen Kultur trennt.« Was Japaner und andere Feinde Deutschlands tun oder lassen, kann uns sehr gleichgültig sein, oder sollen wir denn vielleicht, aus »Erkenntlichkeit«, uns für deutsche Worte japanischer Schrtftzeichen bedienen? Nein, das und ähnliches haben wir nicht nötig, und was die »Sparsam keits-Gründe des Herrn Kommerzienrats S. anbetrifft, so wollen wir uns den »Luxus«, außer einer deutschen Sprache auch eine sie voll und ganz verkörpernde deutsche Schrift zu haben, nicht nehmen lassen, den können wir uns trotz Sparsamkeit noch leisten. Und damit Schluß! Sordiment'rschmsrz'n im Friehjahr 1917? Scheint ooch de Sonne ab UN zu D'ni Buchv'rkcif'r trieb'r, So selfzt 'r wohl, doch denkt voll Ruh': 's geht alles 'mal vorleb'rl Was heit' b'n Atem ihm benahm, Das stimmt 'n morg'n heiter, lind drickt d'r Schuh ooch oft infam. Er stolpert rlistiq weiter! — Doch reines Glick — set's noch so spät — Erfrischt d'n Geist, d'n riehr'gen, Wenn m'r ihm sagt: Bei Ihnen geht Doch alles wie am Schnierchenl — — Weh' awer! wenn 'r mißv'rgniegt D'n Dag beginnt un endet, Weil, was sich seinem Wunsch sonst siegt, Sich ihm zum Bees'n wendet; Wenn vom V'rleg'r, der sonst brompt Gesandt, wenn 'r gepsiff'n, Nischt als de dtrre Meldungk kommt: »Im Neidruckl« - »fehlt!« — »vergrifs'.n!« Nich braucht, d'n Griffel in d'r Hand, Faktur'» 'r zu v'rgleich'n, Dieweil d'r teire Lieferant Selbst alles ab- tat streich'n. Was 'r erwartet, trifft nich ein! Der Grinde drillt: »ich gehe Jetzt 'mal wo andersch hin! — Sie sein, Scheint's, nich mehr uss d'r Heehe!» Ja, was d'r Weltkrieg hat gebracht — Wer miistt's nich? wer v'rgäst' es? — Doch was 'r » ns ze schaff'» macht, Mehlt kcener — ei Herrjeses! Ja, wie m'r oft an jed'm Glied Vor Wut bebt, doch nich zuhaut, Das geht recht hibsch wohl uff's Gemiet, Nich awer uff 'ne Kuhhaut! Otto Wenck. Kleine Mitteilungen. Zur Neuregelung der Bücheranssuhr. — Von amtlicher Seile wird uns geschrieben: Unter die nach den von sämtlichen Generalkom mandos erlassenen Verfügungen über die Neuregelung der Bücher- ansfuhr ausfuhrzensurpflichtigen Druckschriften fallen auch Bücher kataloge und Prospekte. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, das; die Genehmigungserteilung zur Anbringung des Aus fuhrzeichens auf solchen Druckschriften keinesfalls gleichzeitig die Ge nehmigung in sich schließt, die in den betreffenden Katalogen und Prospekten genannten Bücher selbst mit dem Ausfuhrstempel zu ver sehen. Dies ist nur dann der Fall, wenn die zuständige Kommando behörde ausdrücklich verfügt hat, daß die in den betreffenden Kata logen nsw. genannten Bücher zur Ausfuhr freigegeben sind. Kommission zur Förderung der buchhändlerifchen Fachbildung in Schlesien. Am Himmelfahrtstage (17. Mai 1917) wird in der Zeit von vormittags 11-1 Uhr im Stäöt. Schulmnsenm in Breslau, Para diesstraße 25/27, ein Vortrag über das Thema: Was inter essiert den Buchhändler im S ch u l m n s e u m? vom Schulmnseumslciter Herrn Robert Schneider gehalten werden und ini engen Anschluß hieran eine Führung durch das Schulmusenm erfolgen. Die Kommission zur Förderung der buchhändlerischen Fach bildung in Schlesien (Geschäftsstelle: Breslau, Schweidniherstr. 47), von der diese Veranstaltung ausgeht, ladet alle schlesischen Buchhändler (Lehrherren, Gehilfen, Gehilfinnen und Lehrlinge) und deren Ange hörige, überhaupt alle dem Buchhandel nahestehenden Personen herz lich zur Teilnahme an ihrer ersten öffentlichen Veranstaltung ein. Eintritt kostenfrei. Vom Deutschen Kriegswirtschafts-Museum. — Uber den inneren und äußeren Aufbau des Kriegswirtschafts-Museums, dessen Errich tung in Leipzig von den deutschen Handelskammern geplant ist, macht Geh. Regierungsral Or. Stegemann in der »Deutschen Wirtschafts- Zeitung« nähere Mitteilungen. Danach wird sich das Kriegswirt schafts-Museum in drei selbständige Abteilungen gliedern: 1. Samm lungen, 2. Archiv, 3. Bibliothek. Die Bibliothek soll die während des Krieges und nach dem Kriege erschienene Kriegswirtschaftslitera tur in möglichster Vollständigkeit sammeln und für weitere Kreise nutzbar machen. Das Archiv soll alles urkundliche Material (Ge setze, Verordnungen, Kundgebungen, Bekanntmachungen, Protokolle, Statistiken nsw), nach sachlichen Gesichtspunkten geordnet, anf- bewahren und für spätere wissenschaftliche Auswertung durch die Handelshochschulen, aber auch für die wissenschaftliche Forschung im allgemeinen zur Verfügung halten. Die Sammlungen, b. h. die fiic die Anschauung bestimmten Gegenstände sollen nach Sachgebieten gesondert zur Darstellung gebracht werden. 651
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