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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1935
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- Deutsch
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- Saxonica
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270, 21. November 1835. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. trauen und dem Willen zur Lösung wie auch zur Ausmerzung von Schäden getragen wurde. Herr Or. Georgi schloß seine Ausfüh rungen mit der Erwartung, daß auch im Berufsleben der Buch handel, der sich über Weg und Ziel klar sei, ebenso vertrauensvoll und diszipliniert Zusammenarbeiten werde. In der nun folgenden regen Aussprache wurden noch ver schiedene Einzelfragen über Hörcrstücke, Mcngcnpreise, Jahresab rechnung, Direktvertrieb und Anerkennung von Wiederverkäufen sowie über die Exportregelung geklärt. Herr Baur teilte zum Schluß noch mit, daß die Fachschaft Leihbücherei laut einem Rundschreiben an ihre Mitglieder eine Buchgemeinschaft aufmachen wolle. Gegen diesen Versuch habe sich der Verlag mit aller Schärfe gewandt. Im Namen der Fachschaftsversammlung sprach Herr Hillger den Dank der Anwesenden an Herrn Karl Baur für die hervor ragende Meisterung der zahlreichen mit der Neuordnung verknüpf ten Schwierigkeiten aus. Die lebendige Aussprache fand ihre Fortsetzung beim gemein schaftlichen Mittagessen der Fachschaft in der Weimarhallo. Die Veranstaltungen hinterließen bei allen Teilnehmern den Eindruck, daß die Fachschaft Verlag, festgefügt durch Organisation und Füh rung, alle Ausgaben zu meistern in der Lage sein wird, die Volk und Staat an den deutschen Verlagsbuchhandel stellen müssen. Erstes Reichstreffen der Fachschaft Buchvertreter in Weimar vom 25. bis 27. Oktober Nahezu zwei Jahre vorbereitender Arbeit lagen hinter uns, als wir uns in Weimar zum ersten Rcichstcesfen unserer Fach schaft zusammenfanden. Während dieser Vorbereitungszeit wur den alle Berufsprobleme untersucht und die grundlegenden orga nisatorischen Arbeiten erledigt; die Kameraden fanden sich örtlich in Bezirken zusammen, lernten sich kennen und sahen in dem Nach barn den Freund, der in gleicher Weise — wie sie — verpflichtet ist, dem Ganzen zu dienen. Die Schicksalsgemeinschast in geistiger und wirtschaftlicher Hinsicht wurde bewußt. Die feierliche Eröffnung der Woche des Deutschen Buches in Weimar bot uns nach diesen Vorarbeiten daher den würdigsten Anlaß, dort das erste Reichstrcfsen unserer Fachschaft anzu beraumen. In den Tagen unserer Freizeit sollte die gesamte bis her geleistete Arbeit aus ihre Tragfähigkeit und Geschlossenheit hin untersucht werden. Mit Stolz dürfen wir jetzt bekunden, daß der Verlauf dieser Tage eindeutig bewies, in welcher Weise die An ordnungen der Reichsschrifttumskammer die Erfüllung seit langem gehegter Wünsche darstelltcn. Festlich war der Beginn unserer Freizeit und feierlich klang diese aus. Zwischen Beginn und Ende lagen Tage ernsthafter Untersuchungen von Berufsfragen und Stunden der Besinnung auf die großen Mächte und Kräfte, die unser Schicksal geschaffen haben, und denen wir mit unserer Arbeit dienen. Nach der Eröffnung unserer Freizeit sprach der Referent der Reichsschrifttumskammer, Parteigenosse K. H. B i s ch o f f, zu uns. Eingangs gab er einen kurzen Bericht über das Brauchtum buch händlerischer Freizeiten und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß auch wir dieses Gesetz buchhändlerischen Lebens zu unserem eigenen gemacht hätten. Anschließend an diese Ausführungen be handelte dieser Referent das Thema »Deutsche Landschaft, deutscher Mensch und deutsches Bn ch«. Er führte uns an die Quellen deutscher Kultur und ließ aus den einzelnen Land schaften deren Künder und Sprecher erstehen. Diesen Ausfüh rungen, die aus eigenem Erleben entsprangen, wurde stärkster Dank gezollt. Parteigenosse Bischofs sprach nach einer Pause nochmals zu uns und behandelte die Aufgaben des ständischen Ausbaus. Auch mit diesen Darlegungen bewies er, daß Gesetze nur wirken können, wenn sie von Menschen getragen und erfüllt werden. Er forderte abschließend zur tätigen Mithilfe aus. Diese Ausführungen schlugen die Brücke zu den Fragen der Berufskunde und zu der Aussprache über die von der Fachschaft geleisteten Arbeiten. Der Nachmittag des 25. Oktober war also der Behandlung von bcrufsknndlichen Fragen gewidmet. Auch die ersten Vormittagsstunden des nächsten Tages gehörten dieser Aus sprache. An diesem Tage aber — das sei besonders hervorgehoben — sprach Pg. Professor Suchen wirth zu uns über »Deutsche Geschichte«. An den Eingang seiner Ausführungen stellte er Be merkungen über den Aufbau von Bcrufsständen. Er wies darauf hin, daß Schwierigkeiten, wie wir sie bis vor kurzem verzeichneten, auch von anderen Berussständen, die heute eine besondere Be achtung fänden, beobachtet wurden. Schließlich erklärte Professor Suchenwirth, der Buchvertrcter sei das moderne Mittel des Buch vertriebs. Mit diesen Worten wurden unsere eigenen Erkenntnisse bestätigt. Der Redner sprach dann über »Deutsche Geschichte». Der Dank für diese Stunde wurde ihm in ganz besonderer Form er wiesen. Am frühen Nachmittag des 26. Oktober begrüßte der Referent des Bundes in der Reichsschrifttumskammer, vr. Hasper, die Teilnehmer an der Freizeit. Er schilderte die Mühen des Ausbaus und überbrachte den Versammelten die Grüße des Bundes. Der weitere Verlauf der Freizeit gehörte wieder der Be sprechung von berufskundlichen Fragen. Bevorzugt wurden die Beseitigung von Arbeitsbehinderungen, die Anwendung des Nor malvertrages für die Angehörigen der Fachgruppe II, die Frage der Schaffung sozialer Einrichtungen, die Schulung und Gewin nung des Nachwuchses und die Zusammenarbeit mit den anderen Fachschaften des Bundes behandelt. An dieser Aussprache, wie überhaupt bei Untersuchungen von Berufssragen, beteiligten sich in besonders umfangreicher Weise neben den Bezirkswaltern alle anwesenden Kameraden. Diese Unterredungen ließen erkennen, daß der Wunsch, Berussprobleme zu klären, ein allgemeiner und ernsthafter ist. Die eigentliche Freizeit klang in einer Heldengedenkseier aus. Es war eine Ehrenpflicht, unserer in den Schlachten des Welt krieges gefallenen Kameraden zu gedenken. Am Lagerfeuer traten die in Weimar anwesenden Kameraden zusammen und ehrten die toten Brüder. Diese Ausführungen lassen erkennen, daß neben den Aus sprachen über bcrufskundliche Fragen der Wille, dem Ganzen zu dienen, für den Verlaus unserer Freizeit entscheidend war. Sie mündete in die große Kundgebung des Sonntags, an der sich alle Fachschaften des Bundes beteiligten. Wenn wir nunmehr auf Weimar zurückblickcn, so wird uns die Bedeutung dieser Tage immer stärker bewußt. Wir verbündeten uns zu einer Gemein schaft, die gewillt ist, als politische Soldaten ihreH Dienst an der deutschen Kultur zu leisten. Weimar war unsere erste öffentliche Kundgebung, eine Zusammenkunft der Vertreter des ganzen Rei ches und ist Beginn einer Zeit, in der wir Schulter an Schulter in kameradschaftlicher Verbundenheit mit allen anderen buchhänd lerischen Berussständen für das deutsche Schrifttum kämpfen wollen. Wir wissen, daß es gilt, die ungeheuren geistigen Energien unseres Volkes zu mobilisieren. Unser Berussstand hat in dieser Hinsicht besondere Aufgaben zu erfüllen. Buch und Volk sollen eine Einheit werden. Unsere Kräfte dienen der Lösung dieser Auf gabe. -Fr. Auch Dem Opfer hilft Not überwinöen!
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