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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1936
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- 1936-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1936
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- Deutsch
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»V^ocke des Deutschen lZuches« m Leipzig Es war als eine besonders symbolische Handlung anzuschen, daß die Woche des Deutschen Buches 1936 im ganzen Reich gerade vyn der Jugend eröffnet wurde. Im Lichtspieltheater »Capitol« zu Leipzig fand die Buchwoche mit einer Kultur-Kundgebung der HI., ausgestaltet in Zusammen arbeit mit dem Gau Sachsen II im Bund Reichsdeutscher Buch händler ihren würdigen und zugleich richtungweisenden Anfang. Nachdem Schubertsche Musik verklungen war, konnte Kulturstellen leiter vr. Hans Vogel in kurzen, eindrucksvollen Worten davon berichten, daß gerade die letzten Jahre die Reihen der HI. auf kul turellem Gebiet ungeheuer weit vorwärtsgebracht haben. Er be tonte, daß die Jugend es einmal sein wird, die einerseits die künftige Leserschaft des deutschen Buches bildet, andererseits aber auch aus buchpolitischem Gebiet als Jdeenträger für die Erhaltung und För derung des nationalsozialistischen Willens einzustehen hat. In der Erkenntnis dieser großen Verpflichtung für die Jugend um inner stes, deutsches Kulturgut wurde es zur Forderung für die HI., an die für die kulturelle Betreuung der Jugend maßgebenden Stellen nur Männer zu setzen, die, aus ddr Front der Jugend gewachsen, restlos für einwandfreie Betreuung des deutschen Jugendschrifttums einstehen können und müssen. Unter der Aufsicht dieser Männer sind die heute maßgebenden Jugendschriftenverzeichnisse entstanden und es ist nahezu unmöglich, daß der Jugend noch Schrifttum empfohlen wird, was nicht der Form und dem Willen der Jugend bewegung entspricht. So, wie das Buch immer auch Seele und Geist des Volkes darstellt, so verkörpert eine gesunde Jugend erst recht die kraftvolle Volksgemeinschaft. Aufgabe der verantwortungsvollen Männer der Reichsjugendführung ist es also, das Leben der Jugend und damit der tiefsten Wurzel des Volkes im Buch zu erhalten; dann aber auch sich dafür einzusetzen, daß das rechte Buch im Volke lebt. Den Höhepunkt der Veranstaltung, die, umrahmt von Liedern der HI., ganz unter dem Eindruck eines jungen, völkischen Kultur willens stand, bildete die Übertragung der Rede von Reichsminister vr. Goebbels aus Weimar. Wie sehr gerade die Buchstadt Leipzig mit dem Kulturausdruck unseres Volkes verknüpft und um stete Förderung deutscher Kultur bemüht ist, wurde aus den Worten des Oberbürgermeisters vr. Goerdeler beim Festakt des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler Gau Sachsen II (Leipzig) im Leipziger Gewand haus klar. Vor zahlreichen Gästen aus Partei, Staat, Stadt, Wehrmacht und vor allem Buchhandel konnte Oberbürgermeister vr. Goerdeler, nachdem gewaltige Orgelmusik Johann Sebastian Bachs, meisterhaft vorgetragen von Prof. Günther Ramin, ver klungen war, in eindrucksvollen Ausführungen beweisen, wie tief verbunden die Stadt Leipzig in dem Kulturleben und Kulturkampf unseres Volkes steht. Von jeher hat sich die Stadt vorbildlich be müht, dem Willen zur künstlerischen Leistung den Weg frei zu machen, woran nicht zuletzt Einrichtungen, wie Gewandhaus, Landeskonser vatorium, Oper, Gohliser Schlößchen und viele andere Kultur stätten zeugen, an die sich in absehbarer Zeit als würdige Wetter führung dieses Aufbauwillens das von der Stadt geförderte bzw. unterstützte Deutsche Buchmuseum sowie die Reichsschule des Deut schen Buchhandels anschließcn werden. — So, wie der Lebenswille des Menschen die letzte erhaltende und vorwärtstreibende Kraft ist, die sich in erster Linie nur durch die materielle Betätigung des Menschen aufrechterhalten läßt, so ruht im Manschen dennoch aber viel tiefer der künstlcrische Schöpfertrieb zur Verschöne rung und Veredelung des Daseins und damit der Volksgemeinschaft. Daß Schriftsteller, Gelehrte und Künstler unser Herz gewinnen, dazu hat die Buchstadt Leipzig von jeher in neichem Maße beigetra gen und aus dieser besonderen Anteilnahme heraus konnte Ober bürgermeister vr. Goerdeler den Sinn der Buchwoche nicht nur in der Forderung »Kauft Bücher!« deuten, sondern er gab der Buch woche vor allem den Sinn, die Seele des Volkes lebendig zu halten, damit das Volk Herr seiner materiellen Ge schicke werde! Eingedenk der gewaltigen Tradition unseres Volkes auf geistigem Gebiet, die nie und nimmer nur zu gewesener Geschichte herabgewürdigt werden dürfe, sondern als ewige Quelle deutschen Volkstums immer wieder neu im Volke pulsen müsse, stiftete die Stadt, um den Beweis für den Einsatz ihres Kulturwillens anzutreten, 25 000 RM zur Verbesserung und Ergänzung der Bestände der städtischen Büchereien. Wie auch durch die Auswirkung einsatzbereiten Willens die kul turelle Grundlage des Menschen immer höher entwickelt und immer mehr einem Gipfelpunkt zugeführt werden soll, so zeugt der Dich ter Wilhelm Ehmer, der aus seinem, beim olympischen Kunstwettbewerb preisgekrönten Werk »Um den Gipfel der Welt« in eindringlichen Worten las, von dem faustischen Trieb im Menschen, niemals zu rasten, sondern trotz aller Gefahren und Entbehrungen dem Gipfel immer näherzukommen, wie jene Männer beim Sturm auf den Mount Everest 1924. Dem Gipfel, der Kampf bedeutet und um seiner Bezwingung willen die Menschen, die ihn bestürmen, zu starken Charakteren erzieht, wie sie das Leben er fordert. Bachsche Orgelmusik leitete über zu einer kurzen Ansprache von Kulturdezernent Stadtrat H a u p t m a n n, der als Träger des dies jährigen Leipziger Dichterpreises den Leipziger Dichter Herbert Vetter verkünden konnte, dessen Erstlingsdrama »Wendel in Steiger« so recht den Anforderungen nahe gekommen ist, die nationalsozialistischer Geist und Volkstümlichkeit an eine künstlerische Gestaltung des Schicksals deutscher Menschen stellen. Mit herzlichen Dankesworten des Gauobmanns vr. Walther Klinkhardt an die Stadt Leipzig und deren Verwaltung und der majestätischen Wucht Bachscher Orgelmusik fand diese Festveranstal tung ihren Abschluß, die in allen ihren Reden und, man kann sagen, nachahmenswerten eindrucksvollen Taten bewies, daß es der Stadt Leipzig nicht nur mit Worten, sondern auch mit wirklich vorwärts tragenden Taten um den kulturellen Aufbau der neuen deutschen Volksgemeinschaft zu tun ist. Zahlreiche Einzelveranstaltungen und Ausstellungen im Rah men der Buchwoche trugen wesentlich zur Vervollkommnung des Gesamtbildes bei. über die Kulturmesse im Gohliser Schlöß chen*), dem »Haus der Kultur« berichteten wir schon bei anderer Gelegenheit. Ihr reiht sich würdig zur Seite eine Buchaus- stellung der Bücherei der Kreisleitung der NSDAP.**), die, auf nur etwa hundert Werke beschränkt (— ihr Titel lautet demnach: »Die eiserne Ration des politischen Soldaten« —), unter Schlagzeilen wie etwa »Die große Vergangen heit«, »Das Ringen um das Reich«, »Sieg — Macht — Freiheit — Ehre«, »Dein Gesetz«, »Zucht und Ordnung«, »Politische Willens träger«, »Deutscher Volksboden« (Grenzland!) Männer in ihren Werken zu uns sprechen läßt, die im wahrsten Sinne des Wortes »Geschichte gemacht haben«. Wolfs Gudenberg, Leipzig. *) Öffnungszeiten täglich 15—19 Uhr, Sonntags 11—13 und 15—19 Uhr. ") Die Ausstellung ist in dieser Woche geöffnet: Freitag 12— 20 Uhr, Sonnabend und Sonntag 15—19 Uhr. 949
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