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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1936
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- 1936-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1936
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Nummer 254, 8!>. Oktober 1S3S BSrsenblvtt für den Deutschen Buchhandet Wissenschaft / Hochschulen / Bibliotheken Am 17. Oktober trat im Sitzungssaal des R e i ch s i n st i t u t s für Geschichte des neuen Deutschlands, Berlin W 35, Viktoriastraße 31, der Sachverständigenbeirat des Reichsinstituts zu seiner Jahrestagung zusammen. Der Präsident des »Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands«, Professor vr. Walter Frank, gab einen Überblick über die Arbeit des Reichsinstituts seit seiner Gründung im Herbst v. I. Die erste Aufgabe, so führte Walter Frank aus, sei es gewesen, das Reichsinstitut aus der Enge der alten »Historischen Neichskommission« herauszuführen. Jene Kommission sei ein gelehrtes Gremium zum Zweck von Aktenpublikationen ge wesen. Das Neichsinstitut dagegen habe von vornherein der Mittel punkt aller geistig-politischen Energien der neuen deutschen Geschichts- ja der neuen deutschen Geisteswissenschaft sein wollen. Dazu habe es auch einer breiteren materiellen Grundlegung bedurft. Schon im ersten Arbeitsjahr wurden die völlig unzulänglichen Beträge, die die Weimarer Republik bisher der neueren Geschichtsforschung zur Ver fügung gestellt, wesentlich erhöht und damit eine Vervielfachung des Arbeitsprogrammes ermöglicht. Bereits ab nächstem Etatjahr soll das Arbeitsprogramm erneut erweitert werden. Professor Frank kam dann auf die geistigen Auswirkungen zu sprechen, die die Grün dung des »Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands« im In- und Auslande hervorgerufen hat. In der Hauptversammlung der Deutschen Akademie, die am 13. Oktober in der Breslauer Universität stattfanb, überbrachte der stellvertretende Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes, Vortragender Legationsrat Or. von Twardowski, die Grüße und Wünsche und die Anerkennung des Reichsministers des Auswärtigen und damit der Reichsregierung für die von der Deutschen Akademie geleistete Arbeit. Er erklärte, die Deutsche Akademie habe sich zu einem wertvollen Instrument der Kulturpolitik des Dritten Reiches entwickelt, und fügte hinzu, daß, wenn das Deutsche Reich vor dem Kriege eine bessere Kulturpolitik getrieben hätte, nie und nimmer die feindliche Propaganda einen derartigen Haßfeldzug gegen das Deutsche Reich mit Erfolg hätte betreiben können. Das Ziel der deutschen Kulturpolitik müsse sein, Verständnis für deutsches Geistes leben und deutsches Wesen zu wecken. Das sei eine sehr mühselige Arbeit, zumal sic in aller Stille betrieben werden müsse, und erst viel später werde cs sich erweisen, ob in dieser Hinsicht gut und richtig gearbeitet worden sei. In den Arbeitssitzungen der Wissenschaftlichen Abteilung, mit denen am 12. Oktober in Breslau die Hauptversammlung der Deut schen Akademie begann, wurden für das Jahr 1936/37 u. a. folgende neuen wissenschaftlichen Arbeiten beschlossen: In der Sektion für deutsche Geschichte Forschungsarbeiten zur Geschichte der badischen Einwanderung in die Donaulänber; in der Sektion für deutsche Sprache, Literatur und Volkskunde die Ein richtung einer Arbeitsstelle, die mit Teilarbeiten für die Geschichte der deutschen Sprache, dem wissenschaftlichen Hauptwerk der Deut schen Akademie, beschäftigt ist, ferner die Veröffentlichung einer Arbeit über Dichtung und Volkstum in den Niederlanden und schließ lich die Herausgabe eines fränkischen Liederbuches und. eines Lieder buches für Buchenland-Deutsche; in der Sektion für deutsche Kunst die Herausgabe eines Bandes »Deutsche Kunst in den baltischen Staaten« und eines Werkes über Peter Parier, ferner Zuschüsse für vorbereitende Untersuchungen ähnlicher Werke über die deutsche Kunst in Polen und in der Zips sowie der Abschluß der Planaufnahmen am Regensburger Dom. Außerdem wurden die Jahresraten für folgende laufenden Unternehmungen der Wissenschaftlichen Abteilung bewilligt: Alt hochdeutscher Wörterschatz, Sudetendeutscher Wörterschatz, schlesisches und preußisches Wörterbuch, Jean Paul-Ausgabe, auslanddeutsche Biographie, Biographie deutscher Wirtschaftsführer und die agrar wissenschaftlichen Untersuchungen im Osten und Südosten. Der 17. Hannoversche Hochschultag findet, wie üblich von der Hannoverschen Hochschulgemeinschaft veranstaltet, am 13. und 14. November statt. In diesem Jahr ist als Grundthema »Das Holz als Werkstoff« gewählt worden. Im Rahmen der Tagung findet eine Gedenkfeier für de» verstorbenen Rektor der Technischen Hochschule Hannover, Pros. Or. Franzius, statt. In der Mitgliederversammlung des Reichsbundes für Deutsche Vorgeschichte am 20. Oktober in Ulm wurde die Schaffung eines Sachwörterbuches der deutschen Vor geschichte beschlossen. Das Sachwörterbuch soll nicht ein neues 952 Handlexikon darstellen, sondern sich streng darauf beschränken, eine einheitliche Benennung des Fundstoffes durchzuführen, und zwar auf knappem Raum und in allgemein verständlicher Sprache. Die Bearbeitung des Sachwörterbuches wurde Or. Wilhelm Huelle, Ber lin, Institut für Vorgeschichte und germanische Frühgeschichte, über tragen. Im Anschluß an dt« Tagung der Gesellschaft für Völkerkunde in Leipzig hielt der Bund der deutschen Museen für Völkerkunde eine Bundesversammlung ab, in der Prof. Or. Lehmann-Nitsche, Berlin, die Notwendigkeit betonte, eine völkerkundliche Kartothek des gesamten vorhandenen Schrifttums zu schaffen. Im Berliner Völkerkunde-Museum ist damit unter seiner Leitung ein Anfang gemacht worden. Sämtliche völker kundlichen Zeitschriften werden dort laufend bibliographisch im Hin blick auf allgemeine Völkerkunde und im besonderen auf Amerika bearbeitet. Auch in anderen Museen sind für bestimmte Gebiete derartige Arbeiten bereits in Angriff genommen, so für die Südsee. Es soll nun durch die Gesellschaft für Völkerkunde versucht werden, eine Übersicht über die verschiedenen Arbeiten zu gewinnen, um sie planvoll zu gestalten und aufteilen zu können. Die Stadt Osnabrück beging in den letzten Tagen festlich die hundertjährige Wiederkehr der Denkmalseinweihung Justus Mösers und ehrte den größten Sohn der Stadt, der zugleich der erste große Gegner der Idee der französischen Revolution in Deutschland war. Im Rahmen dieser Feiern wurde in den Gesellschaftsräumen des Schlosses eine kulturgeschichtliche Ausstellung eröffnet. Der Schöpser dieser Schau, vr. Wilhelm Becker, hat eine Fülle wertvoller Gegen stände zusammengetragen, die einen Einblick in Mösers Zeit, Um welt, Arbeit und Persönlichkeit verschaffen. Neben vielfach noch un veröffentlichten Urkunden, Schriften und Kostbarkeiten hat der Aus stellungsleiter, L eine Bibliographie von etwa 600 Bänden ge schaffen hat, besonders auch eine bisher unbekannte Zahl von Ahnen bildern Mösers ausgestellt. Es ist beabsichtigt, dieses Material der Stadt Osnabrück zu erhalten und ein Möser-Museum zu schassen. Der Reichsbund für Deutsche Vorgeschichte, der kürzlich in Ulm seine dritte Reichstagung abhielt, hat dem Erforscher der germanischen Himmels- und Sternkunde, Otto Sigfrid Reuter, den Gustav Kossinna-Preis 1935/36 für die beste Leistung in der deutschen Vorgeschichtsforschung verliehen. Die Auszeichnung vr. Reuters wurde auf der Reichstagung durch den Bundesführer Prof. vr. Rei- nerth bekanntgegeben. Auf dem XI. Internationalen Autorenkongreß wurde die Gol dene Medaille der Lookscksration IntsrnstionLls ckss 8ocists8 ck'tlutsurs st Loinpositours den um die Sache des Urheberrechts hoch verdienten Direktor des Büros der Berner Übereinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst, vr. Oster tag, verliehen. Das Institut für portugiesische und brasilia nische Kultur der Universität Hamburg erhielt aus dem Nachlaß der verstorbenen portugiesischen Lektorin, Fräulein Luise Ep, eine Bibliothek von über vierhundert portugiesischen Büchern als Schenkung. Es handelt sich um Werke über portugiesische Geschichte, Literatur, Sprache und Kultur. Zu der Schenkung gehört außerdem ein literarischer Briefwechsel der Lektorin mit einigen Dichtern und Gelehrten ihres Heimatlandes, der für die Geschichte der kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Portugal wichtige Erkenntnisse bietet. Es sind nachstehende Ernennungen und Beauftragun gen erfolgt (T. H. —"Technische Hochschule, U. — Universität): Prof. vr. GerhardAlbrecht in Jena an die U. Marbur g. Dipl.-Jng. Reinhold Baud er zum ao. Prof, an der T. H. Stuttgart. Prof. vr. Richard Becker in Berlin an die U. Göttingen. Prof. vr. Franz Bollenrath an der T. H. Berlin für Bau stoffe des Flugzeugbaues. Prof. W i l l i B r e e st in Berlin an die Hansische Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Forstmeister Or. Ernst Brückner an die U. Jena für Forst politik, Forstbenutzung und Jagdkunde. Landg.-Nat vr. Richard Busch in Leipzig an die U. Greifs wald. vr. L. F. Clauß in Buckow an die U. Berlin für Rassen psychologie.
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