Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250312
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192503129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250312
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-12
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
60, 12. März 1925. Sprechsaal. Seite hin noch zu ergänzen. Da der Karteigedanke bei uns noch in den Kinderschuhen steckt und dieses praktische Hilfsmittel höchstens erst von kausmännischen und technischen Kreisen benutzt wird, so ist ein Hinweis auf Verwendbarkeit und Nutzen nicht nur nicht überflüssig, sondern von größter Wichtigkeit. Das kann dem Empfänger einer Buch karte gar nicht eindringlich genug zngerufen werden. Hat die Idee der Buch- und Zcitschrtftenkartei erst in breiteren Schichten gezündet, so hat der Buchhandel nicht nur einen brauchbaren Ersatz für die früheren Nenigkciten-Versendungen, sondern ein Werbe mittel, das darüber hinaus auch für ältere Werke eintritt, und zwar tm Augenblick, der dem Kausentschlusse am günstigsten ist. Ein weiterer Grund, weshalb die Buchkarte nicht »marschiert«, ist die Kostspieligkeit bei Einzelvcrscndung. Nur bei restloser Aus nutzung der für Drucksachen vorgeschriebenen Portosätzc, also bei gleichzeitiger Versendung mehrerer Karten kann sie als Werbemittel in größerem Maße in Frage kommen. Deshalb ist es notwendig, daß sich möglichst viele Verleger zur Herausgabe von Buchkartcn ent schließen. Da bei wissenschaftlichen Werken von einer direkten »Kon kurrenz« wohl nur selten gesprochen werden kann, so würde ein Zurückstellen kleinlicher Bedenken und ein großzügiges gemeinsames Vorgehen in der angeregten Weise unbedingt das Interesse für wissen schaftliche Literatur vertiefen und verbreitern. Auch der »Umwor bene«, also der Empfänger der Karten, ist leichter von der Wichtigkeit ihres Sammelns und Ordncns zu überzeugen, wenn er anstatt einer einzelnen Karte mehrere zugleich zugesandt erhält. Das Natürlichste und Durchgreifendste wäre es gewesen, wenn die Werbestelle des Börscnvcreins von sich aus unabhängig etwa für Neuerscheinungen von 3 Mark an auswärts Buchkarten herausgegeben hätte. Da dies aber, wie mir gesagt wurde, abgelehnt worden ist, so könnte sie vielleicht wenigstens Pläne für bestimmte »Werbefeld züge« anfstellcn und für ihre Durchführung mit Hilfe der Buchkarte Verleger wie Sortimenter zu interessieren versuchen, so ähnlich etwa wie es bereits für »Sonderfenster« geschieht. Je mehr sich die Verhältnisse auch im Buchhandel allmählich wieder einer gewissen Beständigkeit nähern, desto hemmender und störender macht sich das Fehlen fester Unterlagen für die Kriegs und Nachkriegsproduktion bemerkbar. Namentlich die Ermittlung, ob vergriffen oder noch lieferbar, ob wieder in friedensmäßigcr Aus stattung vorrätig, sowie die Ermittelung sicherer Preisunterlagen ist vielfach in der Praxis noch sehr umständlich, zeitraubend und mit Unkosten verknüpft. Nene Verlagskataloge oder wenigstens Ergän zungen zu vorhandenen sind ein vom Sortiment allgemein empfun denes Bedürfnis. Durch Herausgabe von Buchkarten würde ihm mit einem Schlage abgeholfen, zugleich würde eine allmähliche Umgestal tung der bisherigen Form des Vcrlagskatalogs zum Lose-Blattsystem angebahnt. Die Fachliteratur-Kartei wird immer mehr nicht nur zum un entbehrlichen Bestandteile jedes Arbeitszimmers, sondern auch jedes Bureaus, jeder Behörde werden. Dafür sorgen die gebieterisch auf wissenschaftliche Fundierung unserer Arbeit drängenden wirtschaft lichen Verhältnisse. Zugleich aber fordert ein ehernes Gesetz äußerste Einsparung von Zeit und Material. Mit dem Wälzen dickleibiger Nachschlagewerke und umfangreicher Kataloge kann und darf in Zu kunft keine kostbare Zeit mehr verloren werden. Ebenso wird man immer mehr dazu übergehen, veraltete Teile derartiger Werke aus- zuwechscln, anstatt sie vollständig durch neue zu ersetzen. Diese An zeigen sollten Verlag und Sortiment veranlassen, sich in der skizzier ten Weise zu gemeinsamer Buchwerbung im beiderseitigen Interesse znsammcnzufinden. Im Jnlande wird dann mit Hilfe der Buchkarte das wissenschaftliche Werk in immer weitere Kreise dringen, und auch tm Anslande wird verlorenes Absatzgebiet mit ihrer Hilfe sicher wieder erobert werden. * * * Buchkarten. Von Dr. I. H a n a u e r - Berlin *). Die verlockenden Ausblicke, die den Bücherfreunden und allen, die mit Büchern zu tun haben, die Einführung dieses Hilfsmittels der Propaganda (Werbung) und der Verwaltung gewährt, sind noch durch einige Wolken getrübt, die ich im Augenblick allerdings nur beschrei ben kann, aber nicht zu zerstreuen vermag. Der Gedanke einer Bei- *) Wir wollen diese Ausführungen unfern Lesern nicht vorent halten, da «sie uns immerhin manches Jnteress-ante und Wissenswerte zn enthalten scheinen: wir warnen aber ausdrücklich, auf die Frage der Grundsormatänderung irgendwie einzugehen. Wie der Verfasser selbst zugibt, besteht über das Format bereits Einigkeit, sodaß jeder Versuch. Änderungen ins Auge zu fassen, nur Verwirrung stiften könnte Red. gaoe, also der gesonderten Herstellung des Buchtitels, ist zu nahe liegend, um etwa neu zu sein; man erzächte mir vor Jahren schon, oaß im Mittelalter bereits gekürzte Titel den Büchern bcigegeben wurden, die nach dem Binden als Nückentitel verwendet wurden. Außer einem vereinzelten Beispiel der Frankfurter Verlagsfirma Keller ist mir das Buch von Junker, Dezimal-Klassifikatio», Wie» l.897, in Erinnerung, das den Titel dreimal bctgefügt in der Weise enthält, daß er auseinandergeschnitten das sogenannte internationale (Bibliotheks-)Format 75X125 mm erhält; da dieses Format — ur sprünglich das der Washingtoner Titel drucke — in vielen Bibliotheken cingeführt ist (für uns am wichtigsten ist seine Ein führung bei den Titcldrucken der Preußischen Staatsbibliothek), so ist es von Bedeutung, in der Erörterung dieser Frage die Möglichkeit zu prüfen, ob eine Zusammenarbeit erwünscht und ob sie möglich ist. Uber das Format scheint man einig zu sein; es wird also die Aufgabe bleibe,i, Wünsche, die etwa ans eine Änderung des Formats hinanslansen, nur von DIN ^ 0 (148X105) ansgehend zu äußern. Dagegen nimmt man stillschweigend an, daß der Druck des Titels und der weiteren Angaben parallel mit der längeren Seite (148 mm) angeordnet ist; denn damit erfährt der Hinweis ans die TWL-Kartei und die Zusammenarbeit, die mit Rücksicht auf den Umstand be sonders wichtig ist, daß man die Sammlungen von Hinweisen und Aufzeichnungen sachlicher Art so anlegen soll, daß man im Bedarfs fälle möglichst nur an einer Stelle nachzusehen hat, eine bedeutende Einschränkung; denn die TWL-Kartei, die auf zusammengefaltetc Blät ter DIN ^ 4, auch ^ 5, Rücksicht nehmen muß, setzt den Druck parallel der Schmalseite (105 mm) voraus. Das Nachsehen in einer Kartei, deren Karten abwechselnd hoch und quer bedruckt sind, ist verwirrend, sodaß eS schon der Mühe ver lohnt, darüber nachzudcnken, wie man diesen Übelstand vermeiden kann. Ein wesentlicher Punkt ist anscheinend bisher noch nicht behandelt, nämlich die Kosten und noch wesentlicher: Wer soll sie tragen? In letzter Linie natürlich die Käufer. Da erhebt sich die weitere Frage nach der Anzahl der Titel, die eine Buchkarte enthalten soll. Die oben erwähnte Zahl von drei Titeln genügt bei weitem nicht, wenn man dem Käufer ein Hilfsmittel für die Bestellung und für die spätere Katalogisierung zur Verfügung stellen will. Es ist dabei noch zu berücksichtigen, daß nur ein gewisser Teil von Käufern seine Bücher ordnungsgemäß zu verzeichnen pflegt. (Allerdin^ besteht die im voraus kaum abzuschätzende Möglichkeit, daß eine AnMl von Käufern M katalogisieren beginnt, wenn die geisttötende Titelabschretberei weg fällt.) Wir gelangen dann zu zwei verschiedenen Aufgaben, deren Lösung von einer Buchkarte erwartet werden kann. Einmal die reine Werbungskarte, und von dieser scheint man ausschließlich gesprochen zu haben; diese sollte aber den Titel mindestens zweimal enthalten, wie es bei der Firma Joh. Ambr. Barth tatsächlich geschieht, damit die Bestellung mit geringster Schreibarbeit erfolgen kann. Sicher würde mancher, der dazu in der Lage ist, ein Buch kaufen, wenn ihm die Mühe des Schreibens der Bestellung abgenommen wird. Es kann dabei ein Verlegerschlüssel zur Abkürzung verwendet werden, wobei jedem Verleger eine Zahl zugeordnet würde, deren Bedeutung allerdings auf die Dauer kaum geheim gehalten werden könnte. Wer nämlich aus irgendeinem Grunde ein Interesse daran hat, den Ver leger zu erfahren, würde sich in irgendeiner Buchhandlung das be treffende Werk vorlegen lassen, aus dem er den Verleger leicht er fährt. Die Druckanordnung ans der Buchkarte würde dann parallel der Schmalseite erfolgen können, sodaß durch Auseinanderschnciden das Format ^ 7 gewonnen würde, da — es ist tatsächlich ein glück licher Zufall — dieses Format mit seinen 74X105 mm in der Höhe gerade mit der des oben erwähnten internationalen Formats überein stimmt. Auch der Unterschied von 1 Millimeter wird unter Um ständen verschwinden, wenn man statt ^ 0 das Format der inter nationalen Postkarte wählt, wie sie ab 1. Oktober 1926 vom Welt postverein beschlossen worden ist (105X150 mm). Bleibt man bei der im Bbl. Nr. 30, S. 1951, vorgcschlagenen Anordnung des Druckes, so sollte darauf Rücksicht genommen werden, daß manche Benutzer die Karte auf die Größen ihrer Kartei ^ 7 zurechtschneiden wollen. Allgemein wäre vielleicht zu wünschen, das; man einmal Erfahrungen abwartet und insbesondere die Meinung der Beteiligten (Buchhändler und Käufer) hört, ehe man zu der jetzt vor geschlagenen weitgehenden Normung schreitet. Ich persönlich würde, wenn ich so sagen darf, eine weitgehende Normung a priori für ganz gut halten, aber im allgemeinen ist die Arbeit des NDJ (Normen ansschuß der Deutschen Industrie) andere Wege gegangen. Es han delt sich auch im vorliegenden Falle tatsächlich um für die ganze geistige Entwicklung unseres Volkes so wichtige Dinge, daß jede Anschauung zur Geltung gebracht werden soll, ehe eine endgültige Ent scheidung getroffen wird. An dieser Stelle möchte ich auch auf die 672»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder