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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1925
- Strukturtyp
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- 1925-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1925
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Xi 60, 12. März 1925. Redaktioneller Teil. Redaktioneller Teil. (Nr. 38.) Die deutsche Buch-, Kunst- und Musikalien ausstellung in Barcelona. ii. (I. siehe Bbl. Nr. 24.) Nachdem die »Deutsche Buchausstellung-» in Barcelona am 5. Februar geschlossen und inzwischen abgebaut worden ist, geben wir im Anschluß an den ersten Bericht über die Eröffnungsfeier in Nr. 24 des Bbl. und die Kleinen Mitteilungen in den Num- mern 18, 26, 38 und 4V nunmehr ein abschließendes Bild über die Ausstellung und die mit ihr verknüpft gewesenen Ereignisse, soweit sie für den Auslandsbuchhandel von Interesse sind. Die Ausstellung wäre wohl kaum möglich gewesen, wenn ihr nicht die dtLneomuniilLit (der Selbstverwaltungskörper der vier katalanischen Provinzen Barcelona, Tarragona, Gerona und Lörida), an deren Spitze als Präsident zurzeit Also »so Gala y Argem! steht, das größte Entgegenkommen und Gastfreund schaft gezeigt hätte. Sie stellte ihr drei der schönsten Räume in ihrem Regierungssitze an dem im Mittelpunkte der Altstadt ge legenen Platz San Jaime, in dem sogenannten »llalaei» äo la OeneraUclack» kostenlos zur Verfügung und hatte ferner die Ein richtung der als Sitzungssäle benutzten Räume mit Bücherge stellen, Vitrinen und großen Tischen übernommen. Dieser »kolaelo de I» tZoneraliäaä» ist reich au Erinnerungen an die bewegte katalanische Geschichte, und Puig y Cadafalch und Miret y Sans dürsten wohl recht haben, wenn sie in ihrer Monographie: LI Oalau äs 1a viputaeiö Aonoral Ü6 (a!a!unva dieses Gebäude als das schönste Werk der profanen Architektur in Barcelona be zeichnet haben, das den üppigen Glanz der Gotik des 15. Jahr hunderts mit den Anfängen der Renaissance vereinigt. Das Charakteristische des Baues besteht darin, daß er nicht nach einem einheitlichen Plane entstand, sondern nach und nach im 15. und 16. Jahrhundert aus vorhandenen Häusern umgebaut worden ist. In den letzten 15 Jahren hat in geschickter Weise eine Reno vation der verschiedenen Gebäudeteile stattgefundcn. Durch die breite Eingangshalle gelangte man über ein präch tiges Treppenhaus aus den höher gelegenen, mit Orangcnsträu- chern und immergrünen Gewächsen bestandenen k>at!o cks los na,-an jos, dessen Anlage auf das Jahr 1532 zurllckgeht. Aus diesen Hof gingen die Türen des großen Sitzungssaales, mit dessen Bau inan 1570 begonnen hatte, und dessen üppige Einrichtung !m Renaissancestil den äußeren glänzenden Rahmen für die Buch ausstellung darbot. Die Pracht des Saales dokumentierte sich in einer herrlichen Renaisfancedecke, von der kostbare Kronleuchter aus altem Kristall herabhingen. Die Wände schmückten wert volle Gobelins und rot-gelb gestreifte Vorhänge. Ein Ölbild des jetzigen Königs aus seiner Jugendzeit hing über dein Präsidium. In diesem Hauptsaale, der zweimal im Jahre den 96 Provinzial- als Sitzungsraum dient, konnte der größte Teil des Ausstellungs gutes untcrgebracht werden. Die Aufstellung der Bücher war streng systematisch nach Haupt- und Untergruppen erfolgt, so wie sie der sehr ausführliche sämtliche Büchertitel in bibliographischer Genauigkeit enthaltende Katalog anzeigte, dessen Systematik von den wissenschaftlichen Beamten der Deutschen Bücherei bearbeitet worden war. Etwa 165 deutsche Verleger hatten die Ausstellung mit über 6000 Bänden beschickt, und es war möglich, jedes Buch auszustellen und einen Teil sogar wirkungsvoller in Vitrinen oder auf Tischen zu gruppieren. Die Wissenschaften waren, da die Auswahl in der Hauptsache den Verlegern überlassen worden war, naturgemäß ungleich vertreten, und bei Anlage eines strengeren Maßstabes vermißte man manche wertvolle Veröffentlichungen, die in Spa nien großes Interesse gesunden hätten, und andererseits hätte auf manches Werk vielleicht verzichtet werden können. Dem Inhalte derartig repräsentativer Ausstellungen im Auslande, für dessen nähere Betrachtung hier nicht der Ort ist, wäre meines Erachtens künftig von vornherein die größte Beachtung zu schenken. Besonders reich waren in dem Hauptsaale Philosophie, Kunst,! Deutsche Literatur und Technik vertreten, dann folgten der Menge! nach etwa Geschichte, Theologie, Naturwissenschaften, Erd- und! Völkerkunde, Staatswisscnschaften, Mathematik und Rechtswisscn-st schast. Die Literatur der Kunstwissenschaften mit ihren großen^ Formaten beanspruchte am meisten Raum. Die Tafel- und Mappenwcrke waren auf Tischen ausgelegt oder in Vitrinen! untergebracht. Auf einem Tisch waren alle Bücher vereinigt/ die sich mit Spanien beschäftigen, was sich als sehr zweckmäßig! erwies. Eine besondere allgemeine Abteilung war den biblio-s graphischen Unternehmungen des »Börsenvereins- und der Deut-! scheu Bücherei gewidmet. Bilder der Deutschen Bücherei waren! an der Wand verteilt, und die Jahresgabcn der »Gesellschaft der! Freunde- waren ausgelegt. Daneben erregten die neuen deutschen! Enzyklopädien die Aufmerksamkeit der Besucher. Ein anschließender kleiner Raum war ganz der Medizin gc-I widmet. Hier stand, systematisch geordnet, eine sehr reichhaltige! medizinische Bibliothek, die die besondere Bewunderung der spa/ irischen Ärzteschaft hervorrief. Ein dritter größerer Raum war! schließlich der Musikwissenschaft gewidmet. Musikalien und Mu-s sikliteratur waren in sehr reichem Maße vertreten, die Bücher in! Gestellen und die Noten auf langen Tafeln geordnet. Eine aus-I führlichcre Beschreibung dieses Saales von Herrn Hofral! Richard Linncmann folgt diesem Bericht. Um den Besuchern auch einen Eindruck von den Bestrebungen! und dem Stande der deutschen Bibliophilie zu vermitteln, war! es möglich gemacht worden, auch die Spezialausstellung des Herrn! Prof. Georg Alcxander Mathey, des Leiters der Typo! graphischen Werkstätten der Staatlichen Akademie sür graphisches Künste und Buchgewerbe in Leipzig, vollständig mit vorzuführeu! Etwa 60 Bände und Mappenwerke, die sich besonders durch schönen! Einband und Ausstattung auszeichneten, waren in einer langen! doppelseitigen Vitrine ausgelegt, der Rest der etwa 300 Bände! zählenden Sammlung war in einem Büchergestell gruppiert. Diese! Ausstellung, die bereits im Juni 1824 in Madrid gezeigt worden! war, erregte auch in Barcelona reges Interesse, und es wurde! oft das Bedauern zum Ausdruck gebracht, daß diese Bände un-s verkäuflich waren. Über den Inhalt vergleiche Bbl. Nr. 157 vom! 7. Juli 1924. Angegliedert .waren. ferner einige beachtenswerte Arbeiten! des in Barcelona lebenden deutschen Zeichners und Radierers! Walter Gramatt«, darunter Illustrationen zu Gogol. Das Interesse, den, die Ausstellung in Barcelona begegnete,! war ein wider Erwärten sehr lebhaftes. Der Ehrenpräsidentschaft! der Ausstellung gehörten die folgenden Spitzen der Behörden ans Excmo. Sr. Don Emilio Barrera Luyando, Kapitän General de la 4.a Regiün (Militärgouverneur),! Excino. Sr. Don Joaquln Milans del Bosch,1 Gobernador Civil de Barcelona (Zivilgouverneur), Excmo. y Rdmo. Sr. Don Ramün Guillain ct^ Obispo de Barcelona (Bischof), Excmo. Sr. Don Alfonso Sala y Argemi, Presis dente de la Mancomunidad, Excmo. Sr. Barün de Viver, Alcalde de Barcelona! (Bürgermeister), Excmo. Sr. Don Andrös Martinez Vargas, Rcc-! tor de la llniversidad, Excmo. Sr. Barön Langwcrt von Simmcrn,! Embajador de Alemania (Deutscher Botschafter in Ma drid). Das Ehrenkomitee setzte sich aus 52 Persönlichkeiten zusain- men, nämlich den Vorsitzenden oder Leitern aller wichtigen kul-! turellen Einrichtungen, Schulen usw. in Barcelona, den Dekanen nnd Bibliothcksdirektoren, dem österreichischen Konsul und den Spitzen der deutschen Vereine, der Handelskammer.
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