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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1925
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- Deutsch
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Rrdokttmvllrr Teil. sX- 6V, 12, März 1925, Oberrealschule, wissenschaftlichen Vermittlungsstelle usw. Auch eine Reihe von anderen Persönlichkeiten, teils Spaniern, teils Deutschen, hat sich um das Zustandekommen der Ausstellung große Verdienste erworben, z, B, der Direktor der Lidlioteca äo L-ltaluni», Prof, Jorge Rubiü y Balaguer, der bekannte Prähistoriker Prof, Bosch GimPera, der vor einigen Jahren in Berlin Gastvorlesungen hielt (beide Herren bewährte Freunde der deutschen Wissenschaft), ferner durch ihre tatkräftige Mithilfe die beiden in Barcelona ansässigen deutschen Buchhändler C, Seither und P, Schneider, sowie durch ihre journalistische Tätigkeit die Kunsthistorikerin Fräulein Or, G, Richert und Herr Deiniani, Madrid. Der größte Dank gebührt jedoch zweifellos dem Deutschen Generalkonsulat für Spanien in Barcelona, an seiner Spitze dem Herrn General konsul Ulrich von Hassell und dem Vizekonsul vr, Rolf Iaeger, die in unermüdlicher Fühlungnahme mit den Be amten der litLnooinuntä-iä für das Zustandekommen der Ausstel lung tätig gewesen sind. Die Ausstellung selbst war siebzehn Tage, vom 20, Januar ! bis 5, Februar, auch Sonntags, täglich von 1411—142 und 144—!48 Uhr für das Publikum kostenlos geöffnet, über 3200 ! Personen haben sie mehr oder weniger eingehend besucht, eine unter den dortigen Verhältnissen kaum erwartete hohe Zahl, wenn man bedenkt, daß die Kenntnis der deutschen Sprache unter den spanischen Intellektuellen immerhin doch verhältnismäßig wenig ! verbreitet ist. Mehrere Gruppcnführungcn fanden statt, z, B, der I katalanischen Bibliothcksschule, der Vereinigung katholischer Stu denten und anderer Vereine, Die aus Leipzig gekommenen Ver treter des Börsenvercins hatten vielfach Gelegenheit, Fragen der I Besucher zu beantworten und dabei deren Wünsche kennen zu I lernen. Allgemein anerkannt wurde der Hochstand des deutschen I Buchgewerbes, aber auch oft zum Ausdruck gebracht, daß das I deutsche Buch zurzeit für Spanien zu teuer sei. Meist gelang l es jedoch, ausklärend zu wirken und das Märchen vom teuren I deutschen Buch zu zerstreuen, wenn man dis Ausstattung und Iden Inhalt ähnlicher Werke anderer Länder zum Vergleiche I heranzog. Während der Öffnungszeit waren außerdem zwei I deutsche Buchhandlungsgehilfen ständig zur Auskunfterteilung an- I wesend. Fast zu reichhaltig war das Programm der Sonderveran- Istaltungcn, die anläßlich der Deutschen Buchausstellung stattfan- dcn, von denen hier nur die offiziellen kurz besprochen werden sollen, Uber den ersten Klavierabend im Musiksaal, den der junge deutsche Pianist Arno Hufeld- aus den ausgclcgtcn Werken bestritt, war schon im Börsenblatt Nr? 26 vom 31, Januar berichtet worden. Zwei weitere Konzerte, die noch zahlreicher besucht waren, und bei denen die Zuhörerschaft selbst den an schließenden Raum der Medizin füllte, gab derselbe Künstler am 25, und 28. Januar, wobei Beethoven, Ed, Schnett, Tschaikowsky, W, Nicmann, Chopin, Schubert, Liszt und andere zu Gehör kamen. Das Interesse der Besucherschaft — der Katalane ist an und für sich ein großer Musikfreund — ist durch diese Veranstaltungen zweifellos wesentlich belebt worden. Für Dienstag Abend, den 27, Januar, hatte die »Deutsche ! Handelskammer für Spanien, Barcelona« die Vertreter des Bör senvereins zu einer erweiterten Borstandssitzung und einem Imbiß in ihre eigenen Räume ringelnden. Den Begrüßungsworten des Vorsitzenden, Herrn Wilhelm Schul, folgte der Dank des Herrn Max Röder und darauf eine sehr anregende Diskussion über Wirtschafts- und Handelsfragen, Die anwesenden Mitglieder der Handelskammer gaben auf das bereitwilligste Auskunft auf alle unsere Fragen betreffend das spanische Steuerwesen, die Praxis des Einzelhandels, Tariswesen, Ladenmiete, Angestelltengehältcr, Arbeitszeit und vieles andere, wobei die besonderen Verhältnisse des Buchhandels in Barcelona besprochen wurden, Mittwoch, den 28. Januar, nachmittags wurden die Ver- Itreter der gesamten spanischen und katalanischen Presse in den Ausstellungsräumen empfangen und in Gruppen mit den aus gestellten Werken bekannt gemacht. Etwa vierzig Journalisten der verschiedensten Richtungen waren der Aufforderung gefolgt. Über die Haltung der Presse zur Ausstellung wird unten noch Näheres mitgeteilt werden. Darauf folgten die Pressevertreter und die sonstigen Freunde der Ausstellung einer Einladung des rührigen deutschen Klubs »Germania» in seine schönen Räume an der klrra liosl, in denen die Damen der deutschen Kolonie Tee und andere Erfrischungen darboten. Zu dieser Veranstaltung waren auch zahlreiche Mitglieder der zurzeit in Barcelona im »Isatro äel lleeo« in Wagneropern gastierenden deutschen Künstler erschienen, an ihrer Spitze Generalmusikdirektor vr, Felix v, Wein gartner, Unter den Künstlern, die in den deutschen Ausführungen der »Meistersinger» und des »Ringes» große Erfolge zu verzeichnen hatten, befanden sich unter anderm die Damen Hafgren, Dahmen, Besalla und die Herren Walter Kirchhofs, vr, Schipper, Marowsky usw. Nachdem der 1. Vorsitzende der »Germania-, Herr Kaufmann Müller, die deutschen und spanischen Gäste begrüßt hatte, dankte Herr Max Röder im Namen des Börscnvereins und der Ausstel lung und führte im Anschluß an diese in treffenden Worten aus, von welchem Werte der deutsche Geist und die deutsche Buchkultur im Auslande seien. Der ehrenamtliche Vertreter der Leipziger Messe in Barcelona, Herr Rißmann, nahm Gelegenheit, die Ver treter der spanischen Presse zum Besuche der Frühjahrsmesse ein zuladen, Dann sprach Generalmusikdirektor Felix Weingart - ner in beredten Worten den Dank der deutschen Künstler aus, worauf Herr Hosrat R, Linnemann ein Hoch auf Weingartner und die deutschen Opernkräfte ausbrachte, indem er die besondere Kulturmission der deutschen Musik im Auslande hervorhob. Der Schriftsteller Or, Krumm-Heller dankte namens der spa nischen Journalisten und übersetzte ihnen den Inhalt der meist deutsch gehaltenen Ansprachen, Für den 29, Januar hatte die Nanoomuniäaä die Leipziger Herren zu einem Ausflug nach dem berühmten Montserrat ein geladen, In drei Automobilen in Begleitung mehrerer katala nischer Herren fuhren wir bei schönstem Frühlingswetter das Llobregattal aufwärts nach dem etwa 50 Kilometer entfernten, aus massigen Konglomeraten der Oligozänzeit aufgebauten Ge- birgsstock, der das katalanische Hügelland weithin überragt, und besichtigten eingehend die Klosterkirche, die Gebäude für die großen Pilgerscharen, die die heilige Madonnenstatue alljährlich besuchen, ferner die neu eingerichtete Klosterbibliothek, die durch ihren Reich tum an deutschen Büchern überraschte, und die eigene Druckerei der Padres, in der die wissenschaftlichen Veröffentlichungen des Klosters hergestellt werden. Von besonderer Bedeutung für das Ansehen des Deutsch tums in Barcelona war jedoch eine feierliche Sitzung in der Uni versität, zu der der Rektor in Gemeinschaft mit dem deutschen Generalkonsul anläßlich der Deutschen Buchausstellung und zu Ehren der deutschen Kolonie eingeladen hatte, Montag, den 2. Februar, nachmittags 6 Uhr füllte sich der prächtige Bilder saal der Universität mit einem erlesenen Publikum der spanischen Gelehrtenwelt und der deutschen Kolonie. Der Rektor, der be kannte Professor der Kinderheilkunde Andres Marttncz Vargas, begrüßte in seinen einleitenden Worten die deutschen Gäste und hob hervor, daß die Universität als Sitz der Wissen schaft international sei und keine scheidenden Völkergrenzen kenne. Des weiteren feierte er den Hochstand der deutschen medizinischen Wissenschaft, zu deren Entwicklung er durch eigene Beiträge in Fachzeitschriften habe beitragen können. Darauf begrüßte Bize- konsul vr, Iaegerin Abwesenheit des deutschen Generalkonsuls, der tags zuvor eine dringende Dienstreise hatte antreten müssen, in spanischer Sprache die Versammlung und verlas eine Ansprache des Generalkonsuls, die den Dank an die Universität und die Vor tragenden zum Ausdruck brachte und auf die Bedeutung eines guten Buches und eines blühenden Buchgewerbes hinwies. Der llniversitätsbibliothekar und Chronist der Hochschule Don Manuel Rubio y Borräz hielt sodann seinen Vor trag: »I-a eultura alsmana V 8U tnklnoneia 6N ol arte äst libro.« Er begann mit einem begeisterten Lobgesang auf Deutschland, wo die drei Kulturfaktoren: Buch, Bibliothek und Universität den höchsten Stand erreicht hätten. Er führte dann im einzelnen den Wert der deutschen'Kultur an Beispielen vor, die im Nibelungen lied etwa begannen und mit Goethes Faust endeten. Der Haupt inhalt seines Vortrages war sodann eine kursorische Behandlung des Buch- und Schriftwesens, dessen Geschichte er von den Paph-
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