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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1922
- Strukturtyp
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- 1922-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1922
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- Deutsch
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«vorseuLlatt f. t. DtschL. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 106, 8. Mat 1922. ziellen Zeremoniells (und Wcinzwanges). Der Bcgrüßungs- abend im Buchhändlerhause, der sich scheinbar ein wenig über lebt hat, ist in Wegfall gekommen. Dafür Winken am Sonnabend- Abend die ebenso preiswürdigen wie trinkbaren Weine des Leip ziger Rates, die er den Buchhändlern in besonderem Raume des Ratskellers kredenzen läßt'). Bekanntlich ist die Reise zur Leip ziger Ostermcsse nicht allein deshalb nötig, damit wenigstens, einmal im Jahre der Bücherstaub gründlich von den Rockschötzen abgeschüttelt wird, sondern es erscheint auch ratsam, die von dem gleichen unangenehmen Stoffe ausgedörrten Kehlen ei» wenig anzufeuchten. Solch eine von der örtlichen Obrigkeit sanktio nierte -Erfrischung- wird umso lieber angenommen werden, als sie noch keineswegs oder in dem gleichen Maße von der Preis steigerung betroffen worden ist, wie alle übrigen Artikel. Hier begegnen sich, was wohl sehr selten eintreten dürste, in der Tat einmal Bücher und Weine. Natürlich wäre man gründlich aus dem Holzwege, wenn man annehmen wollte, daß der Lebenszweck des Ostermeßbcsuchers darin bestände, den Leipziger Kollegen die letzten billigen Weine wkgzutrinkcn. Neben dem Ernste der beruflichen Tagungen gibt es Gelegenheit, auch sehr nützliche Dinge zu betreiben. Waren Sie, möchte ich den geneigten Leser fragen, schon einmal in der Deutschen Bücherei? Diese Frage ist berechtigt, denn ich fürchte, es gibt noch manchen Berussgenossen, der sie verneinen mutz. Darum sei es offen und ehrlich ausgesprochen: Es sollte sich kein Buchhändler die Gelegenheit, diese Sehenswürdigkeit Leip zigs in Augenschein zu nehmen, entgehen lassen. Muß es nicht jedem Berussgenossen, der dort die künstlerisch ausgestatteten Räume, den Reichtum der Sammlungen und die Zweckmäßigkeit und Ordnung in allem sieht, Vorkommen, als habe er an der Schöpfung dieses Werkes selbst einen Anteil, als sei er gewisser maßen geistiger Miteigentümer des Ganzen? Auch ein Aus stellungsraum ist dort, worin gegenwärtig eine Ausstellung der buchgewerblichcn Arbeiten Erich Gruners stattfindet (vgl. Bbl. Nr. 92). Ist es nötig (wo es doch schon so oft geschehen ist), immer und immer wieder aus die großartigen Technischen Sammlungen des Deutschen Buchgewerbevereins im Deutschen Buchgewerbe hause und auf die in ihrer Art einzigen Bestände des Deutschen Museums für Buch und Schrift an der Zeitzer Straße hinzu weisen, wo die Gutenbergbibel, deren möglicher Verkauf in den letzten Wochen vielfach Gegenstand von Presseäußerungen war, noch zu sehen ist, hoffentlich noch recht lange! Im Deutschen Buchgewerbehause sind außerdem noch zwei Sonderausstellungen veranstaltet worden, die übliche »I a h r e s a u s st e l l u n g-, die einen guten Überblick über die Bucherzeugung des Jahres bietet, und eine Ausstellung von Bildern der Staatlichen Metzbild anstalt in Berlin (vorzugsweise Deutsche Dome). Fast unge ahnte Aussichten eröffnen sich, wenn wir die Möglichkeiten für die Ausfüllung der Abende mit künstlerischen Genüssen ins Auge fas- sen. Oper und Operette, Schauspiel und Kabarett bis herunter zum künstlerisch »gehobenen- Kino laden ebenso zum Besuch ein wie die verschiedenen Varietetheater mit ihrer vielgestaltigen Artisten welt. Besonders beachtet sei auch, daß der Börsenverein mit der Veranstaltung des Cramerschen Vortrags am 12. Mai, abends 8 Uhr (vgl. Bbl. Nr. 85 und 101), zum erstenmal über die eigent- lichen Verhandlungen und das gemeinsame Festmahl hinaus auch selbst etwas für die Kantatebesucher tut, zwar nicht für ihre Unterhaltung, Wohl aber für ihre beruflichen Interessen, was noch höher zu bewerten ist. Vielleicht ermöglicht es sich, daß derartige Veranstaltungen zur ständigen Einrichtung werden. Tagsüber bietet die Bugramesfe mit ihren Anhängseln Ge legenheit, sich des Geschäftes zu erinnern, Beziehungen anzu knüpfen, zu Pflegen und zu erneuern. Kaum eine andere Messe vermag einen so umfassenden Überblick über den Büchermarkt zu bieten wie die Leipziger. Da ist nicht nur die Bugramesfe, sondern auch die Ausstellung der Firma Koehler L Volck- mar an der Hospitalstraße mit ihrer Riesenauswahl, die Aus stellung von ungefähr hundert Verlegern vorwiegend evangelisch, christlicher Natur in den Geschäftsräumen der Firma H. G. *> Die Zusammenkunft findet, wie soeben vom Festausschuß gemeldet wird, nicht im Ratskeller, sondern im HotelSachsenhos statt. 658 Wallmann in der Seeburgstraße, auch die Lehrmittelaus- stellung der Firma Koehler L Volckmar in der Peters straße zu beachten. Damit braucht das Füllhorn des Gebotenen nicht erschöpft zu sein. Jedenfalls dürfte das Erwähnte aber genügen, um ein geeignetes Programm für den Leipziger Aufenthalt aufzustellen, ohne dabei des Goethe-Wortes -Frohe Feste- (nach sauren Buch händlerwochen) zu vergessen. b. Kleine Mitteilungen. Richtpreise für gangbare antiguarische Sammelwerke, mitgeteilt von der Außenhandclsnebenstelie sür das Buchgewerbe. Titel: Richtpreis der HIIA. Andrces Handatlas, 7. Auslage, Mk. 2666.— Bibi, des allgem. und prakt. Bissens, 12 Bde. „ 1000.— Brehms Tierleben, 4. Ausl., 13 Bde., Hlwd. „ 4500.— do. do., Hsz. „ 6000.— Brockhaus, 14. Ausl., Jub.-Ansgabe, 17 Bde. „ 4500.— do. do., Hsz., Luxus. „ 7000.— Buscha», Sitten der Völker. „ 1000.— Fuchs, Illustrierte Sittengeschichte, 8 Bde. 4000.— Grimm, Deutsches Wörterbuch, 16 Bde. „ 8000.— Handwörterb. d. Staatswissenschasten, 3. Aufl., Hfz. „ 5000.— Herders Sonv.-Lexikon, 16 Bde. „ 2000.— Herzog-Hauck, Realenzyklopädie, 24 Bde. „ 5000.— Kellers Werke (Klemm), Lwd. „ 500.— Krämer, Mensch, 16 Bde. „ 4000.— — Weltall, 5 Bde. 2000.— Kuhn, Kunstgeschichte, 6 Bde. „ 30W.— Lueger, Lexikon, 2. Ausl., 9 Bde. „ 3000.— Meyers Konv.-Lcxikon, 6. Aufl., 26 Bde. „ 6000.— — do. Hfz., 24 Bde. „ 8000.— Naumann, Naturgeschichte der Vögel. „ 6000.— Nein, Handb. b. Pädagog., 2. Ausl., 16 Bde. „ 1000.— Thieme-Becker, Künstlerlexikon, 14 Bde. „ 7000.— Ullstein, Weltgeschichte, 8 Bde., Hfz. „ 4500.— — do. Lwd. „ 3000.— Weil. 1661 Nacht, 4 Bde. „ 1200.— — do. Hsz. „ 1500.— Wurzbach, Klliistlerlexikon, 3 Bde. „ 2000.— Verband Evangelischer Buchhändler. — Tiefer Verband hält seine 17. ordentliche Generalversammlung Montag, den 15. Mai, nachmittags 4 Uhr im Saale des Evangelischen Vcreinshauses zu Leipzig, Roß straße 14, ab. Nach Erledigung der üblichen Punkte der Tagesordnung werden einige Mitglieder über verschiedene den evangelischen Buch handel insonderheit interessierende Fragen berichten. Der Hauptver sammlung geht am Sonnabend abend, dem lg. Mai, ein geselliges Beisammensein der evangelischen Buchhändler mit musikalischen Vor trägen, Ansprachen und Lichtbildern voraus. Am Sonntag, dem 14. Mat, abends- 8 Uhr, wird Herr W. Maus-Braunschweig gelegentlich eines zwanglosen Beisammenseins im Vereinshause. Roßstraße 14, ein Refe rat über »Die gegenseitigen Beziehungen zwischen Verlag und Sorti ment im christlichen Buchhandel- halten. Jubiläum. — Die Firma Ksitzgarnia Polska, Bernard Poloniecki in Lemberg konnte am 4. Mai auf ein öüjährigeS Bestehen zuriickblicken. Der Gründer der Firma, Adam Dominik Bartoszewicz, mußte als Teilnehmer des polnischen Ausstaudcs 1863 aus seiner Heimat Litauen auswandern und kam als Emigrant im Jahre 1869 nach Galizien, wo er zunächst als Journalist tätig war. Im Jahre 1872 gründete er die Firma, und zwar gleichzeitig Sortiment und Verlag, letzteren durch eine billige volkstümliche Bibliothek (In der Art von Reclams Universal-Bibliothek) unter dem Titel »dlrüevüa» (Die Ameise), die in kurzer Zeit auf einige hundert Nummern anwuchs. Auch außerdem entfaltete er eine rege Verlagstätigkeit (Werke zeit genössischer polnischer Schriftstellers polnische Ausgabe von Schlossers Weltgeschichte usw.). Er starb im Jahre 1889, und seither leitet die Firma ihr jetziger Inhaber Herr Bernarb Poloniecki. Das dritte Jahrzehnt der Verlagstätigkeit ist charakterisiert durch die ersten großen kritischen Ausgaben von Klassikern der polnischen und der Weltliteratur (Mickiewicz, 4 Bände, — Stowacki, 6 Bände, --- Fredro, 5 Bände, — Shakespeare, 10 Bände, — Krasinski, 6 Bände, — etwas später Molidre, 8 Bände). Die Ausgaben, veranstaltet von Literarhistorikern ersten Ranges, mit sorgfältigstem Text und wertvollen Einleitungen, hatten guten Ersolg. Im vierten Jahrzehnt ihres Be-
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