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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1869
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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273, 24. November. Nichtamtlicher Theil. 3877 die doch mit vollem Rech! Ansprüche ans tüchtige Leistungen, Inte resse am Geschäft re. gemacht werden, deren Bewohner mit Wider willen erfüllen. Muß ein junger Mann, dem Logis nebst Heizung und Beleuch tung bei Stipnlirung des Salärs doch nicht als bloße Schlafstelle in Anrechnung gebracht ist, sich nicht durch die Mißachtung gekränkt fühlen, wenn ihm die Bewohnung so unpassender Räume angcson- nen, und von ihm erwartet wird, er soll bei kläglichem Kerzenlicht noch Lust zu Privatarbeiten oder zur Lectüre behalten! Er muß eine Abneigung gegen den Aufenthalt im Hause des Prinzipals be kommen, mag ihm seine geschäftliche Stellung auch noch so ange nehm sein. Werden derartige Uebelstände, wo sic sich finden, abgestellt, dann wird auch mancher Gehilfe mehr sich als langjähriger Hausgenosse gerne fesseln lassen, wie es dem Schreiber dicserZcilcn während einer langen Reihe von Wanderjahren wiederholt geschehen ist. Miöcellen. Aus Berlin. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegcnheiten hat unterm 10. ds. folgende Bekannt machung erlassen: ,,Dcs Königs Majestät haben unter Bestätigung des Beschlusses der zur Prüfung dramatischer Werke nicdcrgesctzten Commission dem Verfasser des Trauerspiels «Sophonisbe», Emanuel Geibcl, den durch das Patent vom 9. Nov. 1859 ge stifteten dramatischen Preis im Betrage von 1000 Thlrn. Gold, nebst einer goldenen Denkmünze im Werth von 100 Thlrn. Gold zu verleihen, auch in Erfüllung des Gesuchs der gedachten Commission dem ungenannten Verfasser des Trauerspiels «Die Gräfin» (wie inzwischen bekannt geworden: Or. Heinrich Kruse, der Chef- Ncdactcur der Kölnischen Zeitung. D. Red.) die große goldene Me daille für Kunst zu crtheilcn geruht, was ich im Allerhöchsten Auf träge hierdurch zur öffentlichen Kcnntniß bringe." Der Photograph Friedr. Manecke in Leipzig hat eine interes sante und wichtige neue Erfindung gemacht, nämlich Photogra phien direct vom Glase mit Druckerschwärze zu drucken, so daß dieselben die gleiche Dauer wie Kupferstiche, Lithographien, Buchdruck re. erhalten. Manccke's Druckmethode ist von dcrAlbert's in München und Gemoser's in Berlin gänzlich verschieden und bietet gegen die sonstigen bis jetzt anfgctauchten Glasdruckarten die bedeu tenden Vorthcilc, daß sich hiernach die Druckplatten viel schneller und sicherer Herstellen lassen, dieselben nicht verkehrt sind, eine fünfmal größere Haltbarkeit haben, nicht fingerdickes, sondern nur gewöhn liches Spiegelglas bedürfen, und endlich der Druck beliebig unter brochen und später wieder fortgesetzt werden kann. Unter dem Titeln „I-'oen vre ä s öl. cl e L ism ar ek 1863—66" („Das Werk des Hrn. v. Bismarck") wird nächstens eine politische, diplomatische und militärische Geschichte der letzten großen preußisch- deutschen und internationalen Krisis in Paris erscheinen. AllcThat- sachen, welche durch die Initiative des Grafen Bismarck sich vollen det haben, werden darin nach authentischenQuellendargelegtundvom Gesichtspunkt des Völkerrechts betrachtet werden. Die Schlacht von Sadowa und der böhmische Feldzug werden darin von einem Augen zeugen erzählt. Der Autor nämlich ist Hr. Vilborl, der während des Krieges Korrespondent des Siäcle war. Die Beziehungen, welche sich damals zwischen dem Berliner Staatsmanne und dem französischen Journalisten anknüpftcn, geben dem Buche ein beson deres Interesse. — Von Garibaldi soll nach einer Mittheilung der Kölnischen Zeitung Ende dieses Jahres in London ein zweibän diger Roman und zwar in französischer Sprache erscheinen. Ein für Buchhändler sehr nützliches und brauchbares Wcrkchcn wird in einigen Wochen erscheinen, auf das wir schon jetzt dieselben aufmerksam machen möchten. Es wird den Titel führen: „Die Ver lags-Veränderungen während der Jahre 1863 bis incl. 18 69" (Landsbcrg a. d. W., Volger L Klein. Pieis 7HH S-s netto) und bildet ein Supplement zu den früher erschienenen, die Vcrlagsveränderungcn behandelnden Werken von Strabel u. Volger, von Götschel und von Conrad; es ist gleichzeitig aber auch eine neue verbesserte und bis zum Jahre 1869 vermehrte Auflage des imJahre 1866 schon erschienenen Schriftchens: „Die hauptsächlichsten Ver lags-Veränderungen in den Jahren 1863—1866". Bei den massen haften Vcrlagsverkänfen und Verlagsübcrgängen neuester Zeit ist ein derartiges Wcrkchen dringendes Bedürfniß, namentlich für den Sortimcntsbuchhändler, denn diese Veränderungen kann schwerlich wohl Jemand alle im Kopfe behalten. Wer in den neueren Bücker- katalogen also Firmen findet, die laut Buchhändler-Adreßbuch nicht mehr existircn, der wird.in diesem Wcrkchen Auskunft darüber finden, von wem jetzt die Vcrlagsartikel solcher cingcgangencn Firmen zu verschreiben sind — falls die Artikel nicht gänzlich zerstreut und sie noch irgendwo zu haben sind. Auch die Verlagsübcrgänge mancher einzelnen Artikel, die diese und jene noch cristirendc Handlung verkauft hat, wird man in besagtem Merkchen notirt finden; und wenn man zur Ostermcssc Artikel etwa znm Rcmittircn vor sich hat, bei denen man nicht gleich weiß, wer der jetzige Verleger ist, so thut einem ein derartiges Wcrkchen zum Nachschlagen auch die besten Dienste. Kurz, das nützliche Schriftchcn verdient jeder Buchhandlung ganz besonders zur Anschaffung empfohlen zu werben. V. Hr. Karl Czermak in Wien hat eine B ü chersa m m lungf ü r die Verwundeten und Kran ken der in Dalmatien käm pfenden k. k. Truppen eröffnet und aus eigenen Vorrätheu den Grund dazu gelegt. Die erste Sendung ging soeben an ihren Bestim mungsort ab. Die im Jahre 1866 von Czermak veranstaltete Sammlung ergab in vcrhältnißmäßig kurzer Zeit die ansehnliche Summe von 5000 Bänden, welche mit Sorgfalt vcrtheilt, überall mit Jubel empfangen wurden; sie dienen theilweise noch heute in einzelnen Garnisonsspitälern als ein nicht zu unterschätzendes Mittel geistiger Erholung für die ans Krankenlager gefesselten Krieger und bilden so kleine Spitals-Bibliotheken, deren Vermehrung sehr wünschenswerth ist. * * * Die guten Herren Verleger werden gar oft ungebührlich in Anspruch in Betreff ihrcrVerlagsartikel genommen, gleichsam als kosteten ihnen dieselben gar nichts und als hätten sie solche nur zum Spaße gedruckt! Bald ist es ein Bürger- oder Bildungsvercin, dessen Mitglieder zwar gern lesen möchten, dessen Mittel aber nur beschränkt sein sollen; bald ist es cin Jnvalidcnhaus, das eineBiblio- thck anzulegen wünscht und um Gratislieferung von Büchern bittet (obgleich seine Mittel wohl auch den Kauf derselben gestatten würden); bald ist es Dieser, bald Jener, bald diese, bald jene Ge sellschaft, die alle gern Bücher haben möchten, aber gratis! gratis! gratis! Wir haben noch nie gelesen, daß auch die Kaufleute so um Gratislieferung ihrer Artikel, wie Zucker, Kaffee, Papier re. ange gangen würden, wie die guten und gutmüthigen Herren Verleger, welchen letzteren doch ihre Artikel auch Geld kosten und die aus den selben doch einen Erlös hcrausschlagcn wollen, was denselben aber um so weniger möglich wird, wenn sie ihre Bücher gratis anBürger- und Bildungsvcreine re. re. abgeben, in welchen sie dann so Mancher gratis lesen kann, der vielleicht ein Käufer eines oder des andern Buches geworden wäre. —r.
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