Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1938
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- 1938-10-15
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- 15.10.1938
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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nung mit ihren freien Mitteln herangezogen werden. Sie werden an das Reich außerdem im Dezember zusätzliche Beträge zur Til gung der ihnen bei der Arbeitsbeschaffung gewährten Darlehen abführen. Irgendwelche Steuererhöhungen kommen aber auf keinen Fall in Betracht, sie erübrigen sich angesichts der günstigen Entwicklung der Finanzlage. Dagegen wird im Interesse einer gerechten Steuerleiftung aller Steuerzahler der Steuerprüfungs apparat weiter ausgebaut. In den letzten drei Jahren, in denen alle Betriebe einmal überprüft werden sollten, konnten erst 82 v. H. der Großbetriebe, 60 v. H. der Mittelbetriebe und SO v. H. der Kleinbetriebe überprüft werden. Durch die Erfassung aller Betriebe wird zweifellos das Steueraufkommen noch ver bessert werden. Besonders erfreulich ist, daß die Verwaltungs kosten der Reichsfinanzverwaltung trotz der wesentlich intensive ren Prüfung von 6 v. H. im Jahre 1932 aus 3 v. H. im Jahre 1837 gesenkt werden konnten. Der Eindruck der Finanzlage des Reiches vertieft und verstärkt sich noch, so bemerkt der Bericht der Kölnischen Volkszeitung dazu, wenn man berücksichtigt, in welche schwierige Lage die politischen Ereignisse der letzten Wochen das ungeheuer kapitalstarke England und auch Frank reich gebracht haben. Die 21-prozentigcn englischen Konsols gingen von 74 Anfang September auf 66 am 29. September zurück. Die 314prozentige Kriegsanleihe notierte am 2. Sep tember 102, am 26. September nur noch 92. Die Regierung mußte eingreifen und Mindestkurse festsetzen. Bon den allge meinen Sparkassen Frankreichs wurden in der zweiten Septem- berhälfte mehr als 1 Milliarde Franc abgehoben, aber nur 58 Millionen Franc eingezahlt. Bei den französischen Postspar kassen dürfte das Verhältnis ähnlich gewesen sein. Der Wechfel- bcstand der Bank von Frankreich stieg von 6,S auf 11,5 Milliar den Franc von Mitte August bis Mitte September, der Noten umlauf in vier Wochen von 7,7 auf 12,7 Milliarden Franc. In Deutschland ist von alledem so gut wie gar nichts zu bemerken. Irgendwelche nennenswerte Abhebungen der Sparer haben nicht stattgefunden. Die Beanspruchung der Reichsbank hat sich in unbedenklichen Grenzen gehalten. Die Kurse der Reichsanleihen sind völlig stabil geblieben. Kein Sparer hat sein Vertrauen zum Reich mit dem geringsten Verlust bezahlen müssen. Das ist zwei fellos Ausdruck einer ganz außerordentlichen finanziellen Stärke und zugleich die beste und stärkste Empfehlung für die neu« Anleihe. Die Lage im Buchhandel ist von der Spannung der letzten Wochen verständlicherweise nicht unbeeinflußt geblieben, hat sich aber doch befriedigend weiter entwickelt. Die Unternehmungslust des Verlags hat augenscheinlich kaum nachgelassen. Es wurden im Börsenblatt an erstmalig angekündigten Neuerscheinungen und Neuauflagen gezählt: 1937 1938 Januar: 543 704 Februar: 779 774 März: 795 1028 April: 897 860 Mai: 757 900 Juni: 575 568 Juli: 488 460 August: 511 613 September: 1343 1370 6688 7277 Vielleicht spricht sich darin aber auch nur eine größere An- zeigefreudigkeit aus. An der Produktionsstatistik auf Grund der Nationalbibliographie gemessen wurden dieses Jahr gut 57°/» der Erstauflagen im Börsenblatt angezeigt gegen nur 43"/« im Vorjahr. Diese Produktionsstatistik weist für das erste Halbjahr bisher einen Rückgang der Titelzahl insgesamt von rund 2°/« auf, der für die Erstauflagen sogar 17"/« ausmacht. Die Neu auflagen aber zeigen einen Zuwachs von über 66°/«, was also auf günstige Absatzverhältnisse schließen läßt. Für das Fachbuch insbesondere ist das auch von anderer Seite bereits sestgestellt worden. Die durchschnittliche Preislage weist gegen das Vorjahr keine merkliche Veränderung auf. Die Umsätze des Sortiments zeigen im ersten Halbjahr 1938 nach der Statistischen Bericht erstattung des Börsenvereins wiederum eine Besserung gegen über der gleichen Zeit des Vorjahres. Die llmsatzstcigcrung war aber im Gesamtdurchschnitt nicht mehr ganz so stark wie 1937. Betrug sie damals fast 11°/°, so dieses Jahr nur noch gut 7,5°/». Die Umsätze der BAG. zeigen ungefähr dasselbe Ergebnis. Es scheint vor allem dem zweiten Vierteljahr zu danken gewesen zu sein, während das erste sich in dieser Hinsicht weniger vom Vor jahr unterschied. Die Lage war aber nicht in allen Sortiments gruppen gleich. Die Kleinbetriebe weisen nur eine Steigerung um etwas über 3°/» aus und drücken den Durchschnitt. Sie haben anscheinend vor allem im ersten Vierteljahr schlechter abgeschnit ten und sich erst im zweiten erholt. Die Großbetriebe haben sich fast auf der vorjährigen Zunahme gehalten (9,2"/° gegen 10,3°/°) und ebenfalls durchschnittlich im zweiten Vierteljahr erfolgreicher gearbeitet als im ersten. Die Mittelbetriebe haben am besten ab geschnitten und ihre Umsätze wiederum stärker steigern können (10,2°/» gegen 8,5°/°). Auch waren sie schon im ersten Vierteljahr erfolgreicher. Im Einkauf scheinen sich alle drei Gruppen INI zweiten Vierteljahr größere Zurückhaltung auferlegt zu haben. Am Umsatz gemessen haben sie relativ weniger für Anschaffungen aufgcwandt, mit Ausnahme vielleicht der Kleinbetriebe. Absolut dürfte, wie die Umsatzmeldungen des Berlages zeigen, entspre chend der Umsatzsteigerung doch ein Mehr herausgekommen sein. Die Verlagsmeldungen zeigen jedenfalls für das erste Vierteljahr eine Besserung, die freilich im zweiten nicht im selben Ausmaß angehalten zu haben scheint, was mit der Entwicklung des An- schaffunasaufwandes des Sortiments übereinstimmt. Auch die Konjunkturberichterstattung hatte das bereits angedentct. Wenn dabei allgemein der Anteil des Auslandsabsatzes als geringer ausgewiesen wird, so hängt das damit zusammen, daß mit der Heimkehr der Ostmark der Absatz nach Österreich naturgemäß nunmebr als Jnlandsumsatz anzusetzen war. Im einzelnen haben die meisten Vsrlaasivarten ihre Lage beträchtlich verbessert: sie ist aber nicht einheitlich. Für die beteiligten Firmen des wissen schaftlichen Verlages ist ein Mehr von 11,2°/» festzustellen gegen 5,6°/° im Voriahr. Für den populärwissenschaftlichen Verlag, der im ersten Halbjahr 1937 um fast 10°/» schlechter abgeschnitten hatte als im Vorjahr, ist diesmal sogar eine Steigerung von rund 12°/° zu errechnen gewesen. Der schönwissenschaftliche Ver lag zeigt nur ein Mehr von 4°/» gegen 10,7°/» im Vorjahr. Beim Schulbuchverlag waren die Verhältnisse offensichtlich stark gegen sätzlich. Es wird vielfach über große Unsicherheit und Unklarheit geklagt infolge der Unübersichtlichkeit der Schulbuchvorschriften. Auch aus dem Sortiment bestätigt man das. Im Gesamtdurch schnitt scheinen aber auch hier die Umsätze gestiegen zu sein. Der Herstellungsaufwand bei den ersten drei Grupven ist relativ und damit auch absolut etwas gestiegen, beim Schulbuch dagegen ge sunken. Im Gesamtdurchschnitt dürfte die Zunahme relativ ge ringer sein als im Vorjahr. Dem entsprachen ebenfalls die Ergeb nisse der Konjunkturberichterstattung. Die amerikanische Produk tionsstatistik nach Uudlisdors' zeigt ebenfalls ein weiteres Ansteigen. Bis August einschließlich wurden 181 Titel insgesamt mehr gezählt als 1937. Aus England liegen genaue Zahlen der selben Zeit zwar nicht vor, aber die Tendenz wird auch dort nicht umgeschlaacn sein. Interessant waren hier Angaben über die Preisentwicklung, die kürzlich die UatioasI kkootral ludrary auf Grund ihrer Einkäufe gemacht hat. Die Durchschnittspreise stiegen danach seit 1928 wie folgt: 1S28/S 14 s. 9 4. 1933/4 Ms. 7 ä. 1929/3« 16 s. 11 ä. 1934/8 19 s. 114. 1930/1 17 s. 7 4. 1938/6 18 s. 8 4. 19S1/S 18 s. 6 4. 1986/7 Ms. 7 4. 1932/3 19 s. 14. M37/8 Ms. 10 4. Eine ähnliche Verteuerung läßt sich auch beim französischen Buch erkennen. Nr. 241 Sonnabenö, den 15. Oktober 1S88 801
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