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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1869
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18691129
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3944 Nichtamtlicher Theil. 277, 29. November. mittag erscheinenden Leipziger Zeitung beschäftigt. Die Redaction beabsichtigte heute den Lesern außer dem gewöhnlichen mouu ein Ertragericht von drei comprcsscn Bogen Landtagsmitthcilungen vor zusetzen, das um vier Uhr fertig auf dem Tische stehen mußte! Die Accidenzsetzcrci, welche sich in einem besonderen Zim mer befindet, ist im Verhältnis; zu dem großen Umfang der Druckerei nicht sehr bedeutend. Das Geschäft geht von dem, durch seine Er folge bewährten Grundsatz aus, daß man nicht Alles sein kann, wenn man Etwas recht ordentlich sein will, und hat sich deshalb nicht in einen Wettkampf mit den, für kunstreiche Accidenz-Arbciten besonders eingerichteten Druckereien eingelassen; cs sucht seinen Ruhm und hat ihn vorzugsweise darin gefunden, eine Druckerei für Werk- und illustrirtcn Maschinendruck zu sein, deren Arbeiten durchgängig den Stempel der Gediegenheit und Zweckmäßigkeit an sich tragen. Außer vielen Arbeiten für andere Verleger, welche die Tcubncr'sche Ofsicin vorzugsweise für Holzschnitt-Druck und in solchen Fällen aufsuchcn, wo schwieriger coinplicirter Satz oder schnelle und prompte Lieferung nöthig sind, bietet der eigene sehr bedeutende Verlag*) von fast aus schließlich wissenschaftlicher Richtung fortwährend Gelegenheit, nicht bloß das vorhandene reiche Material an Schriften aller Art u. s. w. zu vcrwcrthen, sondern auch die Geschicklichkeit der Setzer auf die Probe zu stellen. Viele Artikel des Verlags, z. B. die große Aus gabe von Huttcn's Werken und andere namentlich linguistische Schrif ten sind als typographische Meisterwerke zu bezeichnen. Die Leistun gen der Officin im illustrirtcn Maschinendruck aber haben sich nicht allein durch den Bazar und die gleichartige Modczeitung, „die Biene", sondern auch durch verschiedene Prachtwcrke, wie durch zahlreiche andere illustrirte Bücher zur Genüge bewährt. Weiter nach oben steigend, finden wir in dem dritten Stock die Schriftgießerei, die mit 6 Gießmaschinen nur für die eigenen Bedürfnisse des Hauses arbeitet und jetzt mit der nicht kleinen Auf gabe beschäftigt ist, den gestammten Schriftenbestand — gegen 2500 Ccntncr — nach genauem Punktsystem umzngicßen. Außer einer mächtigen, von Zimmcrmann in Chemnitz gebauten Hobel maschine befindet sich hier noch die Papier-Stereotypie mit den be kannten Maschinen und Vorrichtungen. Eine sehr lobenswertste Einrichtung, die jedoch selbstverständ lich nur in einem großen Geschäft Nachahmung finden kann, ist, daß die Burschen ein vollständig abgeschlossenes Local, welches sich eben falls im dritten Stock befindet, cinnehmcn, wo sie unter specicller Aufsicht ihrer Vorgesetzten arbeiten. Wir müssen bei dieser Gelegen heit erwähnen, daß Hr. Ackermann (der die technische Leitung besorgt, während Hrn. Roßbach die mcrcantile obliegt) sich wesentliche Ver dienste um die seit etwa einem Jabrc wirkende Untcrrichtsanllalt für Lehrlinge erwirbt. Sein Interesse für die eigenen Gehilfen und Mitarbeiter der verschiedenen Abstufungen (deren Zahl über 300 beträgt) hat das Haus durch die Errichtung einer Unterstütznngscasse bethätigt, zu welcher cs jährlich gegen 400 Thaler steuert. Mit einem kurzen Besuch auf dem Trockenboden, wo 140 sehr praktisch construirte verschiebbare Gehänge die Bogen anfnchmcn, und einem flüchtigen Blick in die großen Niederlagen des eigenen Verlags war unsre Wanderung zu Ende und, die bequeme Fahr gelegenheit nach den untern Regionen benutzend, befanden wir uns ') Wir nennen daraus nur die, auf 300 Bände angewachscne ,,I!i- bliolckecs senptoium Oraecmum et llomanornm leubneriana, und die zahlreichen anderen Publicationen auf dem Gebiete der elastischen Phi lologie, auf welchem die Dcrlagsfirma B. G. Tcubncr von keiner andern Firma übertroffen wird. Die zweimonatlich erscheinenden ,,Mittheitungen der Verlagsbuchhandlung B. G. Teubner" bekunden genügend ihre große BcrlagSthätigkeit, durch welche z. B. im Jahre 1869 über 100 neue Werke ins Publicum gekommen sind. chnell zu ebener Erde, um Abschied von einem Etablissement zu ehmcn, welches mit zu denen gehört, die Leipzig den Rang als Vorort der deutschen Buchdruckerei auf lange Zeit sichern werden. Miscellen. Zwischen den s üddeutschc nStaatcnundderSchw eiz ist ein Vertrag wegen gcgcnseitigenSchntzes der Urheberrechte an lite rarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst abgeschlossen worden; wir werden den Wortlaut desselben sofort nach erfolgter Veröffent lichung zur Mitthcilung bringen. Zur Albertotypic. — Während Albert in München und Gehmoser (Firma: Ohm L Großmann) in Berlin noch in Streit sind über das erfinderische Anrecht und den Werth der von ihnen geübten Verfahren in Bezug auf das Drucken der Photographien von Glasplatten, meldet das Börsenblatt (Nr. 273), daß der Photo graph Fr. Manccke in Leipzig ein neues Verfahren erfunden habe, Photographien mittelst Druckerschwärze von Glasplatten zu drucken. Schon vor mehr als 10 Jahren wurden von einem Berliner Photo graphen ähnliche Druckversuche unter Anwendung von Steinplatten gemacht, die Proben fielen aber durchweg ungenügend aus. Gewiß wäre es für die Leser des Börsenblattes von Interesse, eine ein gehende, möglichst objectiv gehaltene Kritik der jetzt vorliegenden Proben des Albcrt'schen und der verwandten Verfahren zu erhal ten, da bis jetzt nur in wenigen Städten Proben zur Ansicht aus liegen. So anziehend der Gegenstand an sich als neues Verfahren zur Vervielfältigung bildlicher Darstellungen ist, so müssen wir es uns doch versagen, schon jetzt auf eine nähere Kritik der bisherigen Proben einzugchen. Soviel ist gewiß, daß der ins Blaue gehende Enthusiasmus, mit welchem die ganze Sache von unkundigen Zci- tungsreferenten und selbst in photographischen Zeitschriften behan delt wird, der noch in der Kindheit begriffenen Erfindung weit eher schaden als nützen kann. Jedenfalls wird man gut thun, alle empha tischen Berichte mit Zurückhaltung aufzunchmen, denn die bisherigen Proben zeigen trotz aller kostspieligen und zeitraubenden Anstreng ungen doch eigentlich nur Schwächen und meist recht dürftige Re sultate. Das Verfahren selbst aber bietet nach dem Urtheile von Sachverständigen, was die technische Ausbeute betrifft, enorme Schwierigkeiten dar, die kaum zu überwinden sein werden. Sobald Blätter vorlicgcn, die allgemein verbreitet werden und nicht bloß als Proben, sondern als Vcrkanfsobjcctc zu betrachten sind, werden wir den Lesern des Börsenblattes gern eine ausführliche Besprechung der Producte dieses neuen Verfahrens darbictcn. H. K. Curiosum. — Aus Qnerfurt ging mir der nachfolgende Verlangzcttel zu (buchstäblich): „Von Herrn erbitte durck Herrn Ed. Wartig in Leipzig: 1 Sortiment von ein und einen hal ben dutz. zur Ansicht, die hier in so eine kleine Stadt anzuwcnden sind, wie sic selbst wissen. August Schmoldt." — Es hat uns zu nicht geringer Befriedigung gereicht, aus diesem sehr schätzbare» An- tograph zu erfahren, daß wir auch einen College» Schmoldt besitzen, welcher der guten Stadt Querfurt „ein und einen halben dutz." vor- zulegcn wünscht, und können cs uns nickt versagen, auch in weiteren Kreisen diese interessante Thatsachc hierdurch zur Kunde zu bringen. P- Personalnachrichten. Am 25. November starb hier nach längeren Leiden, aber kurzem Krankenlager Herr Aug. Thcod. Wh istling, 57 Jahre alt. Der deutsche Musikhandel verliert in ihm einen der größten Kenner der musikalischen Literatur.
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