Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1886
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- 1886-03-27
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- 27.03.1886
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71, 27. März 1886. Sprechsaal. 1623 Sprechsaal. Zur Leihbibliotheksfrage. Lediglich zur Abwehr starker Mißdeutungen, welche meine Bemerkungen in Nr. 48 dieses Blattes über die Leihbibliotheksfrage durch Or. O. S. in Nr. 66 gefunden haben, sehe ich mich zu folgender Entgegnung gezwungen und betrachte damit die Kontroverse meinerseits für erledigt: Allerdings ist die Einschränkung des freien Versügungsrechts über Eigentum eine jedermann bekannte Sache; noch selbstverständlicher ist aber das freie Verfügnngsrecht selbst und be darf keiner pomphaften Statuierung als »rocksr äs bronos«. Es handelte sich ja darum, die Berechtigung einer zu Gunsten der Autoren aufzustellenden Einschränkung des freien Ver sügungsrechts (wie deren ähnliche znm Schutz gegen Vervielfältigung, gegen Aufführung dra matischer Werke rc. bereits zum Gesetz geworden sind) zu untersuchen; wird nun diese Frage mit dem einfachen Hinweis aus jenen obersten Rechts grundsatz abgethan, dann giebt man zu erkennen, daß man überhaupt keine Einschränkungen für zulässig hält, also das »ABC jedes mündigen Staatsbürgers« wirklich übersehen hat. Nur durch den Nachweis der praktischen Unausführbarkeit solchen Schutzes können darauf abzielende Pläne widerlegt werden, aber nicht durch >enen Hinweis. Solange kein Gesetz gegen unbefugtes Ver leihen besteht, kann nicht von einer Beein trächtigung der Rechte anderer die Rede sein, wohl aber von einer Beeinträchtigung der Interessen, gegen welche ein Rechtsschutz von seiten derjenigen zu erreichen gesucht wird, welche die Leihbibliotheksfrage aufgeworfen haben. Es sind dies im wesentlichen Autoren, keine Buchhändler und am wenigsten Sortimenter; das Beispiel von dem durch eine Leihbibliothek ruinierten Sortimenter, welches Herr Dr. O. S. benutzt, um mich zum Zopfträger zu stempeln, trifft also gar nicht zu. Die im Vorübergehen von mir erwähnte »Schleuderei« ist allerdings ein Jnternum des Buchhandels, und zwar in weit höherem Maße als die von mir in Nr. 48 beklagte litterarische Überproduktion und die Abhängigkeit des Publikums von der sogenannten Kritik und Reklame, welche Herr Or. O. S. als Interna des Buchhandels bezeichnet. Daß ich eine Ver teidigung der Prinzipien der Schleuderei »ketzerisch« nannte, ist wohl der beste Beweis, daß ich gegen die Schleuderei keinen gesetz lichen Schutz wünsche; denn wer möchte heut zutage noch die Ketzer der weltlichen Obrigkeit überliefern? ?. 8tr. Die »Schlcudcrer«, das »solide Sorti ment« und die Litteratur. IV. (Vergl. Börsenbl. Nr. 54. 60. 66.) Herrn —i— kann ich wieder nicht bei stimmen. Woher weiß mein geehrter Gegner denn, daß der Verlagsbnchhandel als solcher einen allgemeinen Absatzverlust erleidet; woher leitet er auch nur die Wahrscheinlichkeit eines solchen ab? Daß diejenigen Verleger (nicht nur Ber liner, sondern an 600 deutsche), die der bekann ten Schleuderfirma nichts mehr liefern, zunächst einen kleinen Absatzverlust erleiden, mag sein. Der Verlust ist aber ans bekannten Gründen bei weitem nicht so groß, wie der Saldo des geschlossenen Conto war. Und wäre er es wirk lich, so ist das nur ein vorübergehender Ver lust — Kriegskosten —; denn daß die unge nannte Firma schließlich Nachgeben und Frieden schließen wird, wollen wir doch hoffen, mehr in ihrem Interesse als dem unsrigcn. Ein dauernder Absatzverlust des Gesamt- bnchhandels vollends, eine Schädigung der Lit teratur ist weder von Herrn —i— bewiesen, noch von anderer Seite eingestanden, und ist auch ganz unwahrscheinlich. Der Sortimentsbuchhandel, im bequemen Genüsse des vollen Rabatts, soll bereits lässiger geworden sein? Als wenn es keine andere Konkurrenz gäbe, als die der Berliner und Leipziger Handlungen! Und wer hindert denn diese Firmen, nach wie vor vermöge ihrer Tüchtigkeit, ihres Wissens, ihrer Leistnngs- sähigkeit nach auswärts Geschäfte zu machen, Litteratur und Wissenschaft zu unterstützen, so viel sie wollen und können? Nur nicht die allgemeinen Preisverderber sollen sie sein! Oder hält Herr — i— die Verkümmerung der rechtmäßigen Früchte redlicher Arbeit für den besten Sporn des Sortimenters? Ich glaube, daß einem Beruse, der nicht mehr lohnt, die besseren Kräfte bald den Rücken kehren werden, sicher nicht zum Vorteil der Litteratur. Soweit diese vom Buchhandel abhängt und beeinflußt wird, ist ihr gerade der unvergleichliche Ver triebsapparat des deutschen Buchhandels mit seinen vielen mittleren und kleinen Sortiments geschäften eine beachtenswerte Stütze. Um diesen Buchhandel beneiden uns andere Kulturvölker. Wir aber waren eine Zeitlang ernstlich in Gefahr, diese Perle zu verlieren. Glücklicherweise ist die Gefahr nahezu beseitigt. Wir sind auf dem besten Wege zu einer ge nossenschaftlichen Einigung zu gelangen, welche die Befolgung ihrer zum gemeinsamen Besten sich selbst gegebenen Gesetze durch eine straffe Hauspolizei erzwingen wird! Daß die im Rückgang begriffene Partei des »I-uissor uUsr« noch möglichst Widerstand leistet, ist erklärlich. Als solches Rückzugsgefecht betrachte ich die Auslassung des Herrn — i—. Schwerlich wird er jemand überzeugen, daß zur nachdrücklichen Unterstützung der Litteratur ein gelähmter, in Gärung und Zerrüttung über gehender Sortimentsbuchhandel geeigneter sei als ein gesunder und kräftiger. V. -- --- s16290) 8osbsn srsobisn clsr bis rum 230. Hokto kortAskülirte „ K 1 6 5 6 r - Katalog". HunälunAsn, vcslobs mit krokssso- rsn, üsbrsrn n. 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