Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1869
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18691213
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186912131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18691213
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1869
- Monat1869-12
- Tag1869-12-13
- Monat1869-12
- Jahr1869
-
4141
-
4142
-
4143
-
4144
-
4145
-
4146
-
4147
-
4148
-
4149
-
4150
-
4151
-
4152
-
4153
-
4154
-
4155
-
4156
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4146 Nichtamtlicher Theil. I« 289, 13. December. Magdeburg-Halbcrstädter Eisenbahn herbcizuführen, wodurch später die Berbindung Braunschweigs mit der Berlin-Magdeburger und mit der Cöln-Mindener Eisenbahn angebahnt wurde. Trotz der Gabe, sich klar und entschieden über praktische Verhältnisse auszusprcchen, hatte Biewcg doch lange Zeit eine auffallende Scheu vor dem Auf treten als öffentlicher Redner. Selbst die lebendigste Theilnahmc, mit der er den Umgestaltungen im Jahre 1848 folgte, ließen ihn nur selten diese Zurückhaltung im engeren Kreise überwinden Im Jahre 1849 wurde er, ohne daß er sich um eine solche Stellung beworben halte, zum Abgeordneten in die Landesvcrsammlung gewählt. Er, welcher bis dahin vergeblich durch wiederholte energische Vorstellun gen bei den braunschweigischen Staatsbehörden, wie in Verbindung mit dem Börsenvereine der deutschen Buchhändler in Leipzig die Preß freiheit zu erwirken gestrebt hatte, fand nun Gelegenheit, für den liberalen Fortschritt aufzutreten. Gleichzeitig gründete er im näch sten Interesse für die Einigung Deutschlands sehr rasch wiederum ein Zeitungsblatt für Braunschwcig, zu dem zunächst seine Freunde zu einem Provisorium die Hand boten, bis im Juli 1848 unter Karl Andrce's anfänglicher Rcdaction die ,,Deutsche Reichszeitung" ent stand, welche imJahrc 1866 wieder einging. Viewcg's Thätigkeit als Mitglied der Versammlung in Gotha (imHerbst 1849) uird als Mit- glicd des Parlaments in Erfurt (1850) können wir nur andcuten, ebenso die thätigc Mitwirkung bei Gründung der Braunschwciger Bank im Jahre 1852. Als im Jahre 1863 die schleswig-holsteinische Frage in den Vordergrund trat, hielt sich Vicweg berufen, sich an dem Abgcordnctcntagc in Frankfurt zu bethciligen, auf dem er in den Ccntralausschuß der Scchsunddreißiger gewählt wurde. Uner müdlich nahm er, ohne seine wankende Gesundheit zu berücksichtigen, an den wiederholten Versammlungen Theil, ohne deshalb seine Thä tigkeit als Mitglied des Stadtverordneten-Collegiums und der Lan desversammlung hintenan zu setzen. Ehe noch die Folgen des Juli 1866 klar hervortreten konnten, traf ihn im October desselben Jahres ei» Schlagfluß, der ihn auf das Krankenlager warf, von dem er sich drei Jahre lang nicht wieder erheben sollte. Der rüstige Körper war zwar gebrochen, aber nicht zerstört. Mit Ergebung trug er seine Leiden, und an bessern Tagen zeigte sich sein Interesse für alles leben dig, was früher seinen regen Geist beschäftigt hatte. So schroff er im Acußern erscheinen mochte, innerlich konnte Vieweg milde bis zur Weichheit werden und er förderte im engcrn und weitern Kreise humane Bestrebungen mit der möglichsten Thätigkeit unter Bereit willigkeit zu eigenen Opfern. Sein Name wird in der Entwicklungs geschichte der liberalen Zustände Braunschweigs und Deutschlands — auch von Denjenigen, welche seine politische Richtung nicht überall theilten — stets mit Achtung genannt werden; unstreitig gehört der selbe in der BuchhLndlerwelt zu den anerkanntesten. Viewcg's naturwissenschaftliche Verlagswerke, gleich ausgezeichnet durch ihren Inhalt, wie durch äußere Ausstattung (Lettern, Druck, Papier und Holzschnitte sind Erzeugnisse Vieweg'scher Anstalten), sind über alle fünf Welttheilc verbreitet. Zum preußischen Concursverfahren. In dem M. Latte'schen Concurse in Jnowraclaw hatte ich meine äcond.-Sendungen angemeldetundbatum Rückgabe der Bücher. Hierauf erhielt ich den Bescheid des königl. Kreisgerichts, daß mein Anspruch nicht anerkannt werde, weil der Verwalter der Masse erklärte: „Nach den vorhandenen Rechnungen des pp. Cohn vom l l.Febr. und 10. Aug. d. I. sind die nebenbezeichneten Bücher nicht in Com mission, sondern in Condition hergesandt worden, d. h. für Rechnung und auf Gefahr des Cridars, und unter der Bedingung, daß letz terer berechtigt aber nicht verpflichtet sein soll, jeden beliebigen Theil der Sendung bis zur nächsten Leipziger Ostermessc zu remittiren. Deshalb widerspreche ich dem Bindicationsanspruch des pp. Cohn und stelle die weitere geehrte Verfügung ganz ergebenst anheim." Ich habe hiergegen auf die Usance Bezug genommen, möchte jedoch den Herren Verlegern Vorschlägen, Vorkehrungen zu treffen, um solchen spitzfindigen Deutungen eines Concursverwalters nicht ferner ausgesetzt zu sein. Ich schlage demnach vor, statt s. cond. zu sagen: in Commission, mit der Verpflichtung, spätestens nächste Oster messe zu verrechnen. Dann glaube ich, werden solche unbillige Entgegnungen nicht mehr gemacht werden können. Berlin, 6. December 1869. Adolf Cohn, Verlag u. Antiquariat. Miscellen. Herr Fr. K. hier nennt in Nr. 279 des Börsenblattes die durch verschiedene Zeitungen gehende Mittheilung, daß die norddeutsche Postverwaltung sog. Korrespondenzkarten zu (hSgr. einzufüh ren beabsichtige, sofern aus dem Handclsstande darauf gerichtete Wünsche laut würden, eine auf „Thatsachen" beruhende Zeitungs nachricht. Da die Bemühungen, welche ich sofort, als die Berliner Blätter die Mitthcilung brachten, privatim anftclltc, um an maßge bender Stelle Bestimmteres über den Gegenstand zu erfahren, nur das Resultat hatten, mich zu belehren, daß bei der obersten nord deutschen Postbchörde von dem angeblichen Vorhaben auch nicht das Geringste bekannt ist, noch weniger aber ein solches beabsichtigt wird, so ersuche ich dcnHrn. Fr.K.,mir die also ihm bekannten Thatsachen doch ja gütigst mitzutheilen; dcr Börscnvorstand wendet natürlich dem für den buchhändlerischcn Verkehr so wichtigen Gegenstand seine besondere Aufmerksamkeit zu. Berlin, 7. December 1869. Julius Springer. Neue Oclfar bendruckbilder. — Die Kunstanstalt für Farbendruck, welche Hr. C. H. Gerold in Berlin jüngst gegründet hat, debutirt mit zwei Bildern, welche zu den höchsten Erwartungen von der neuen Anstalt berechtigen. Sowohl der „Binnenhafen" nach W- Mcycrhcim, wie die „Blümlisalp" nach G. Engel hardt, zeigen eine Reproduction der Originale, wie sie bisher durch den Oelfarbendruck kaum zu erlangen für möglich gehalten wnrde. Die Schönheiten der Originale in Zeichnung, Farbe, Weiche und Tiefe des Tons sind fast ganz erreicht und gewähren die gelungenste Ge- sammtwirkung. Nimmt man nun noch den niedrigen Preis hinzu, den die Anstalt für ihre Kunsterzeugniffe dem Publicum stellt (das Meyer- heim'sche Bild nur 10 Thlr. smit elegantem Rahmen 17 Thlr.), das Engclhardt'sche 8 Thlr. smit cleg. Rahmen 13 Thlr.)), und be trachtet man die höchst günstigen Bezugsbedingungen, so kann man wohl sagen, daß cs für den Sortimentsbuchhändlcr keinen vortheil- hafteren Ncbenzweig geben kann, als den Vertrieb von Oelfarben- druckbildcrn aus der Gerold'schen Anstalt und deren übrigem Lager, das alles Gute, welches auf dem Gebiete des Oelfarbendrucks er scheint, führt und dessen Acquisition auf die liberalste Weise durch Umtausch erleichtert. Deutsche Bilderbogen für Jung und Alt (Stuttgart, G. Weise). — Alle wahrhaft nationale Kunst, sobald sie einmal einen gewissen Höhepunkt erreicht hat, wird ganz im natürlichen Lauf der Dinge sich getrieben fühlen, aus den Schranken idealer Ab geschlossenheit herauszutreten und auch auf die übrigen Gebiete menschlicher Thätigkeit einen bestimmenden Einfluß zu gewinnen, mit einem Worte, sich zu popularistren. Die große Frage ist dabei nur, wie dies geschehe: ob im Sinne wahrer Volksverddelung, oder im Sinne gemeiner Ausbeutung der Volksleidenschaften und Un-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht