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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1869
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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297, 22. December. 4251 Ist in irgend einem Codex zu finden, daß bei „Diebstahl" diese Reciprocität verlangt wird; geht nicht auch hieraus klar hervor, daß das deutsche Recht kein literarisches „Eigenthum" in dem Sinne kennt, daß man sich gegen dasselbe durch „Diebstahl" ver gehen könnte. Nur bei Auslie fcrung von Verbrechern gibt es »och der artige Reciprocitäts-Verträge, aber hier handelt es sich um ein imJnlande, von einemJnländer an einem auslän dischen Producte verübten Nachdruck, welcher nach deutschem Rechte, im §. 11. vorgesehenen Falle, straflos bleibt. Gehen wir nun von den gesetzlichen Argumenten auf die moralischen über. Herr H. sagt nämlich auch in dem angeführten Artikel: „Was in einem Lande moralisch als «Diebstahl» bezeichnet wird, wird cs in dem anderen Lande auch sein." Die Statuten des Börscnvereins enthalten eine Bestimmung, nach der Mitglieder, welche demselben angehören wollen, sich ver pflichten müssen, sich des Nachdrucks zu enthalten. Stets gewöhnt, übernommenen Verpflichtungen nachzukommen, richtete ich an den Löblichen Vorstand, als ich Mitglied des Börsen- vcrcins zu werden wünschte, eine hierauf bezügliche Anfrage, welche mir dahin beantwortet wurde: daß der Vorstand die Frage des Nachdruckes nach dem Gesetze desjenigen Landes beurthcilt, welchem der Aufnahme Wünschende an gehört. Wollen Sie, Herr H., nun sagen, daß der Vorstand der hoch geachteten Genossenschaft deutscher Buchhändler „Diebe" in den Börsenvcrein aufnimmt, rcsp. in demselben duldet?! Von der Beurtheilung des Nachdruckers durch die Staudesge- nosscn möchte ich auf die von Seiten der Gesellschaft Hinweisen, aber alles dies wohlverstanden in Deutschland und nicht in Amerika. Ist je ein Fall bekannt geworden, daß ein in Deutschland wegen „Nachdruckes" verurtheiltcr Buchhändler gleich einem verurth eilten „Diebe" gemieden und verachtet wurde?! Dies zur Beurtheilung des morali sch en Eindruckes, welchen der Nachdruck auf die Gesellschaft übt. Wenn ich hier gegen Herrn H. das Wort ergreife, so bitte ich daraus nicht zu schließen, daß ich unter allen Umständen für den „Nachdruck" sei; im Gegentheile, ich würde ein Gesetz zum Schutze literarischer Erzeugnisse zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten mit Freuden begrüßen, denn ein solches würde mich in den Stand setzen, für eine entsprechende Entschädigung ein Recht für ein bestimmtes Staatsgebiet erwerben zu können, welches mir jetzt nicht möglich ist. Es kann mir aber nicht gleichgültig sein, daß man in einem Blatte wie dieses eine Handlungsweise, welche nach Gesetz und Recht erlaubt ist, welche Standesgcnossen und das Volk auch moralisch nicht verurtheilcn, als einen gemeinen Diebstahl hinstcllt, wenn das Bestreben obwaltet, Haß und Ver achtung gegen Geschäftsgcnossen zu erwecken, weil dieselben jenseits des Oceans leben. Ich bin überzeugt, Herr H. hätte es nicht gewagt, Firmen in Deutschland, Frankreich, England und der Schweiz, welche, solange der „Nachdruck" durch die gesetzlichen Bestim mungen erlaubt war, solchen übten, mit „Diebe" und „Frei beuter" zu bezeichnen. Die Frage, ob es neben dem Nachdruck für deutsche Verleger praktisch sei, amerikanischen Buchhändlern höheren Rabatt zu geben, werde ich in einem späteren Artikel mir zu beleuchten erlauben. S. Zickel aus New-York, z. Zeit in Leipzig. Ueber Auslieferungslager in Leipzig. Im Börsenblatt Nr. 265 werden mit Recht Zweifel darüber laut, ob Hr. I. F. Richter in Hamburg Recht daran gethan, sein Lager von Leipzig zurückzuziehcn, statt dessen aber etliche 30 Pro - vinzialauslicferungsplätze ins Leben zu rufen. Der Aufsatz redet den Leipziger Lagern das Wort, und wenn wir auch gewohnt sind, die trefflichen Leipziger Einrichtungen in allen Tonarten im Börsenblatte gepriesen zu hören, so nimmt es doch Wunder, daß noch kein Unbefangener den enormen Schlen drian gegeißelt hat, mit welchem gerade in Leipzig die Auslieferung des Verlages auswärtiger Verleger betrieben wird. Nehmen wir sechs bis acht der renommirtesten Leipziger Verleger aus, so können wir im klebrigen nur constatiren, daß die Herren Auslieferer höchstens an zwei Tagen der Woche, etwa Mittwoch und Donnerstag, aus- liefern, an den übrigen vier Werktagen aber ruht ihr Geschäft voll ständig. Dies ist wahrlich nicht im Interesse weder der Verleger, noch der Sortimenter. Mindestens müßte doch jeden zweiten Tag voll ständig ausgeliefert werden. Ebenso steht es in keinem Verhältnisse zu der Arbeitszeit in den Handelsplätzen der ganzen Welt, daß die Leipziger Geschäfte nicht endlich den Geschäftsschluß über Mittag abschaffen. Ein är gerer Zopf ist in einer so lebhaften Handelsstadt kaum denkbar. Lieber sollten die Geschäfte um fünf Uhr statt um sieben geschlossen werden, nur keine zweistündige absolute Mittagspause, die bei dem rührigen heutigen Geschäftslcbcn unter allen Umständen nicht zu billigen ist. H. K. Schwedische, dänische und norwegische Uebersetzungen deutscher Werke aus dein Jahre L8«v. (Mitgethcilt von Puttkammer L Mühlbrccht in Berlin.) Badekur inCoblcnz. Befser'sche Buchh. in Berlin. BoseUt in Frankfurt a. M. Brandstetter inLeipzig. Brockhans in Leipzig. Costcnoble in Jena. Cotta in Stuttgart. Engclmann in Leipzig. Felir in Leipzig, sslemming in Glogau. FriderichS in Elber feld. Gebhardt in Leipzig. Gerold in Wien. Gerold'S Sohn inWien. Gesenins in Bremen. Grieben in Berlin. Günther in Leipzig. Hartleben in Wien. Hempel in Berlin. Hcyder Zimmer in Frankfurt a/M. Hinstorff in Wis mar. Hochhaufen in Jena. Homann in Kiel Johannsen in Stutt gart. Schwedisch. Pütz, Grundriß dcr Geographie und Geschichte der neueren Zeit. Heysc, Fünf »enc Novellen. Hübner, statistische Tafel aller Länder. Grube, Charakterbilder ans der Geschichte und Sage. I. Vorchristl. Zeit. Darwin's u. Huseland's Anleitung zur phy sischen und moralischen Erziehung. Gottschall, dramatische Werke. Hübner, zwei Mal 52 auserlesene bibl. Hi storien. Mühlbach, Marie Antoinette und ihr Sohn. Schiller, Wilhelm Teil. Weber, Lehrbuch der Weltgeschichte. Kolb, Culturgeschichte der Menschheit. Hildebrandt, C., Robinson's Kolonie. Schenkel, Lebensbild von Rothe. Grimm, Sagen und Märchen ans der Heroenzeit der Griechen und Römer, v. Feuchtersleben, zur Diätetik der Seele. Lindner, das Problem des Glücks. Schwalb, der alte und der neue Glaube an Christus. Kypke, Heilung der chron. Krankheiten. Kessel, Petersburg und Stockholm. Otto, der Genius des Hauses. Zimmermann, Wunder der Urwelt. Ranke, Gebete über Worte der heiligen Schrift. Reuter, Ut de Franzosentid. Eckardt, die theistischc Begründung der Aesthetik» . Crüger, Elementarbuch d. engl. Sprache. Herchcr, die bayerische Bierbrauerei. 607*
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