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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1858
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18580106
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N ichtamtli ch e r Thei l. Nochmals das Börsenblatt und seine Leitung. Der in Nr. 145 d. Bl. v. vor. I. veröffentlichte Abdruck aus dem Wcrkchen „der Buchhandel rc." scheint uns Anlaß zu noch einiger weitern Erörterung zu geben, als ihm durch Herrn From- mann zu Theil geworden. Die Rcdaction hat durch jenen Abdruck eben den besten Beweis geliefert, daß es ihr an den hauptsächlichsten Eigenschaften einer guten Redaction: „Unparteilichkeit und guter Wille" nicht fehlt. Was will am Ende jener Verfasser? Hat uns nicht die jetzige Rcdaction durch manche gute Neuerungen und Auf nahme, vielleicht Anregung mehrerer eingehender Artikel über wich tige Fragen (wir nennen hier nur die Papier- und die internationale Vertrags-Frage) ausgezeichnete Dienste geleistet? sind nicht an wirklichen „Lcscfrüchtcn" uns viele schätzenswcrthe Mitthcilungen geworden? Wenn über offene Fragen auch verschiedene Ansichten zu hören sind, lesen wir nicht auch die scharfen Antworten z. B. der Augsb. Allgemeinen Zeitung in unscrm Blatte? Wenn der Verfasser jener Broschüre so sehr gegen das Auffinden von fehler haften Inseraten eifert, will er damit die praktische Nützlichkeit an zweifeln oder die vermeintliche Schärfe rügen, die in dem Veröf fentlichen solcher Fehler liegen möchte? Uns scheint Alles nütz lich zu sein, was gegen Nachlässigkeit auf der Hut zu sein ermahnt, und zu scha.rf darf dem Verfasser jener Bemerkungen über Herrn Frohberger doch Nichts erscheinen. Die allgemeine Erschlaffung unter den Buchhändlern unserer Zeit für die Interessen der Corporation läßt der Rcdaction zu wenig Ermunterung widerfahren, man gewöhne sich nur, die Meinung auch der bescheidensten Mitglieder mit Aufmerksamkeit und Nachsicht zu lesen und es wird unscrm Blatte ohne „honorirte Mitarbeiter" an Mitthcilungen von Interesse nicht fehlen. Nock nie hat ein ge werbliches Blatt für Geld Gutes gebracht, wenn sich das Gute nicht im Stande selbst gefunden. Was mag mit „Leitartikeln" gemeint sein? soll das Börsenblatt ein literarisches Blatt sein? soll es Interesse auch für Nichtbuchhändler bieten? Wir meinen, cs kommt schon zu viel in fremde Hände und ist in Gefahr seinen eigcnthüm- lichcn Charakter zu verlieren, den cs mit keinem andern Blatte, z. B. mit keinem der vier französischen Buchhändlerblättcr gemein hat. Es sind und sollen keine Geheimnisse darin sein; jedoch jeder Buchhändler soll darin die für ihn günstigsten Bezugsbedingungen finden, ohne sie mit seinem Käufer zu thcilcn, und er soll über diese oder >cne brennende Frage eine Erörterung darin finden, die vielleicht mit seiner Meinung übereinstimmt oder zu einer Darlegung der eigenen auffordert. Wir erlauben uns einige Punkte als vielleicht der Ansicht mancher Herren entsprechend und als wünschenswert!) zu bezeichnen: 1) Ocfterc Mitthcilungen über Gang und Ausfall preußischer Buchhändler-Eramina, wie deren vor Jahren einigemal Erwähnung geschah. Wie cs heißt, gehen andere Regierungen mit deren Ein führung um, und ist man im Allgemeinen noch zu unklar über das eigentlich Wesentliche des Erforderten. 2) Wäre es nicht praktischer, das schätzenswcrthe Recensionen- Verzeichniß etwa quartaliter abgesondert zu geben? Für den Buchhändler ist es meistens zum Nachsuchcn solcher Kritiken schon zu spät, indem er die Journale erpedirt hat, und ein späteres Nach suchen auf eigenen Wunsch oder den des Publicums ist oft nicht gut lhunlich, wenigstens zeitraubend. 3) Statistische Mittheilungen über Gcsammtabsatz und Absatz felder hervorragender Erscheinungen, etwa in der Art wie Herr Gustav Mayer sich Rechenschaft über seine Verlagsartikel gibt. 4) Von Zeit zu Zeit, vielleicht alljährlich, eine Aufzählung, nicht Namensnennung, der Handlungen mit Gehilfen und Lehr lingen, etwa nach Städtcordnung; die Herren Commissionärc könn tcn hier Mitwirken und man könnte sich so Rechenschaft über den , Nachwuchs in unscrm Geschäfte geben; das Vcrzcichniß des Untcr- ^ stützungs-Vercins ist leider nicht maaßgcbend. Es hatte sich vor einigen Jahren ein zu großer Lehrlingsstand hcrausgestellt, und die Zeit ist vorüber, wo junge Männer von Wissen und Willen, ohne genügende Mittel, ihr Fortkommen im Buchhandel fanden. A. A. in L. Misccllen. Herr O. Labuske in Hameln, dessen Buchhandlung un term 9. Nvv. 1855 vom königl. Amtsgericht daselbst in Concurs erklärt wurde, aus dem wegen Unzulänglichkeit der Masse die Herren Verleger wohl sammtlich, wie Schreiber dieses, keinen rochen Heller erhalten haben, findet es, laut Circulär vom 1. Nov. d. I. „wün- schenswerth, von Neuem allgemeine dircctc Verbindungen anzu- knüpfcn". Mit der Vergangenheit hat Herr O. Labuske gänzlich abgeschlossen. Die Verhältnisse haben sich höchst erfreulich verändert, denn während sein Circulär vom 1. Oct. 1855 erklärte: „Ich habe 4bOOThlr. gerichtlich eingetragene hypothekarische Schulden und circa 3500 Thlr. Buchschuldcn. — Dagegen habe ich circa 1000 Tblr. gute ausstehende Forderungen, und wenn auch der Vcrkaufswerth meiner Leihbibliothek und Musikalien- Lcihanstalt, sowie meines festen Lagers bei einem öffentlichen Zwangsverkauf schwerlich einen erheblichen Ertrag liefern würde, so ist doch mein Geschäft im Stande, sofern nur mein Credit nicht geschmälert wird, einen Reinertrag zu liefern, daß — bei meinem sparsamen Haushalte — nicht unbeträchtliche Abzahlung en auf meine Schulden möglich sein werden." lesen wir in dem Circulär vom I. Nov. d. I.: „Durch meine über 10,000 Bände haltende Le i h b i b l i o - thck, der einzigen im großen Umkreise — zwischen Hannover, Pc. Minden, Holzminven, Detmold — stets auf's Lebhafteste mit dem Bücher kaufenden Publicum in Verbindung stehend, seit 10 Jahren mit den Bedürfnissen desselben auf's Genaueste be kannt, unterstützt durch eine zahlreiche, wohlhabende, in hiesiger Gegend wohnhafte Verwandtschaft, wird es mir leicht, mich auf's Erfolgreickste für Ihren Verlag zu verwenden, was stets mit Vergnügen der Fall sein wird." Es drängt sich bei so verlockenden Aussichten dem Verleger nur die eine bescheidene Frage auf: „W i e d c n kt H er r O Labuske über die Abwickelung seiner früheren, ungelöst ge bliebenen Verbindlichkeiten?" L. Zu den Verscndungslisten. — Für so manchen Verleger gehört cs gewiß unter die ärgerlichsten Calamitätcn unseres Geschäfts, eine Anzahl Sortimenlshandlungen so massenhaft pro nov. verlang en zu sehen, daß er dadurch verführt wird, diesen scheinbar Eifrigen trotz starker Reductioncn immer noch mehr s Cond, zu liefern, als er ihnen nack seinem eignen richtigeren Ermessen zugethcilt hätte, und sich eines Lagcrvorraths zu berauben, den er weit nützlicher hätte an- legen können. Die eklatantesten Fälle der Art sollten sich die Ver leger gegenseitig mittheilen, damit solche Sortimentssirmen in den Novalistcn mit irgend einem Warnungszeichcn vermerkt werden kön nen. Jeremias Heiser. Personalnachrichtcn. Am 25.Dec. entschlief infolge einer Lungenlähmung, 65 Jahre alt, Herr Adolph Marcus, Besitzer der angesehenen gleichna migen Buchhandlung in Bonn.
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