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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1858
- Sprache
- Deutsch
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52 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 4, 8. Januar. Für alle Desiher von Shaksprare's l293/> Wrrkcn. Soeben erschienen in der Nicolai'schen Buchhandlung in Berlin: Vorlesungen über Shakspeare, seine Zeit und seine Werke von F. Krcyhig. Erster Band. Preis 2 In einer öffentlichen Beurthcilung dieses Werkes von Adolph Stahr heißt cs: Das Buch, zu dem wir jetzt uns wenden, ist eins derjenigen, bei denen man die vielfach mißbrauchte Phrase: „ein solches Buch hat uns gefehlt!" mit vollem Recht anwendcn darf. Dieses Krcyssig'sche Werk über Shakspeare ist ein würdiges Gegengeschenk, das die deutsche Literatur der englischen für Lewes' vortreffliches Werk über Goethe cntgcgenbringt. Niemand kann die Verdienstlichkeit der Gcr- vinus'schen Arbeit hoher anschlagen, als wir cs thun und öffentlich gethan haben. Aber eben deßhalb wird es gestattet sein, auszusprcchcn, daß diese neueste Behandlung desselben Stoffes manche Vorzüge voraus hat vor dem allzusehr mit gelehrtem Material überladenen, allzusehr ins Breite gehenden und nicht immer von Schwer fälligkeit und einseitiger Auffassung freien Buche des gelehrten Durchforschers und historischen Darstellers unserer poetischen Nationallitcratur. Das Werk von Krepssig ist aus dem Leben her vorgegangen. Das erleichtert ihm von vorn herein seine Wirkung auf das Leben, auf das große Publicum, wir dürfen sagen, die ganze, nicht nur chic gebildete, sondern auch die nach Bildung strebende Nation. Gervinus be gann sein Werk zu schreiben in der Einsamkeit, ,n die er sich aus der Bewegung des ersten großen politischen Jahres unseres Jahrhunderts zurückflüchtctc, als diese Bewegung hier und da eine Lebhaftigkeit anzunchmen drohte, welche an die Shakspcare'schen Historien wenigstens erinnern konnte. Daher der Charakter des Ge drückten, der auf so manchen Partien seines Werkes lastet. Kreyffig's Buch entstand aus Vorträgen, in denen er viele Jahre lang priva tim und öffentlich einer großen Zahl von Schü lern und Zuhörern der verschiedensten Art das Vcrständniß des größten dramatischen Dichters aller Zeiten zu erschließen strebte. Niedcrgc- schricbcn in einer Zeit erster aufdämmerndcr Frühlings-Hoffnung nach einem langen harten Winter, ist cs gleichsam durchweht von diesem frischen Ahnungshauche besserer Tage. Er wen det sich mit seinem Werke nicht an die Aesthe- tikcr und Literaturen von Fach — obschon auch diese genug aus einem Buche lernen können, das nichts weniger als Dilettantenarbcit ist, — sondern vorzugsweise an das große strebsame Publicum beider Geschlechter, an Männer und Frauen, welche ihrem Shakspeare, ohne Zeit und Hülfsmittel zu eignen langjährigen Studien zu besitzen, doch einen nachhaltigeren Genuß abgcwinncn möchten, als eine bloße unvorberei tete Lectürc ihnen gewähren kann. Der Lösung einer solchen Aufgabe: „ohne Dilettantismus für Dilettanten zu schreiben", ist nur der gewachsen, der seinen Stoff mit freier Meisterschaft umfas send beherrscht. Ein solcher aber ist unser Au tor. In einer Darstellung, deren Klarheit und Präcision, in einer Sprache, deren Adel und Schwung, deren kernige Trcffkraft und gediegene Einfachheit sich dem Besten, was wir in un serer Sprache besitzen, an die Seite stellen, er schließt er uns Zeitalter und Kunst, Leben und Charakter des Dichters, sein Vorher und sein Nachher; zeigt er uns das Drama des Mittel alters und seine Entwicklung bis auf Shakspeare, beleuchtet er Technik, Publicum, Hilfsmittel und sociale Stellung der englischen Bühne zu Shaksprare's Zeit und läßt er mit wenigen Meisterzügcn die Geschichte der Neubclebung und Ausbreitung des Shakspearcstudiums in ihren Hauptmomenten an uns vorübergchen. Und überall, sowohl in den hier aufgezähltcn Kapi teln, wie in der staatlich-historischen Ucbersicht der sieben großen englischen Geschichtsdramen, denen dieser erste Band gewidmet ist, in dem Nachweise ihrer nationalen und künstlerischen Bedeutung, und in der Aufzeigung des Gcuud- princips, welches den Dichter bei Auswahl und Behandlung seiner Stoffe leitete — überall be gegnen wir dem bis in den Kern und das We sen cindringcnden, des sicheren Schlagworts je derzeit mächtigen, auf der Höhe sittlicher und ästhetischer Cultur stehenden Erforscher und Er gründet: des großen Dichters, dem kongenialen Erklärer, der auch in großartig freier und par teilos unbefangener Würdigung der geschicht lichen und politischen Mächte, welche in den Schöpfungen des unsterblichen Genius leben und weben, „seines Geistes einen Hauch" ver spürt hat. . F. Kreyssig ist derselbe Schriftsteller, dem wir vor Kurzem die treffliche Charakteristik des Vaters der deutschen Publicistik, des ächt germanischen KernmannesJu- stus Möser*) verdanken. Schon die Lectürc dieses kleinen Buches zeigte uns einen Autor von einer unabgeschriebenen Frische, und einer Originalität der Bildung und geistigen Anschau ung, wie sie in unseren Lagen zu den Selten heiten gehören. Allein sein neues Werk, mit dem wir cs hier zu thun haben, steht unver gleichlich über jener früheren Arbeit. Diese „Vorlesungen über Shakspeare" sind entschie den das befteWerk, welches unsere bändereiche Shakspcarelitcratur für die Erklärung und das Vcrständniß des Dichters besitzt, obgleich, oder vielmehr eben weil dies Buch an Popularität im besten edelsten Sinne des Worts, der zu gleich ein künstlerisches Verdienst einschlicßt — in unserer Shakspcarelitcratur seines Glei chen nicht hat. Eben darum ist das Buch aber auch eine wahre „Erholungslcctürc." Ueber- sichtlichc Anordnung, strenge Auswahl und voll ständige Ausführung des Nothwcndigen und Wesentlichen, ein sicheres Geradcaufszielhinaus- gehen der Darstellung und eine Behandlung, die bei dem Leser in der Weise der klassischen Alten möglichst wenig voraussetzt, das sind die Eigen schaften, welche Krcyssig's Buch zu einer leich ten und genußreichen Lectürc für jeden nur nicht gerade denkfaulen und innerlich vereitelten Leser machen. Dem ersten Bande, — welcher die einlei tenden Vorlesungen und die sieben englischen Historien umfaßt — sollen noch zwei andere Nachfolgen, deren Erscheinen im nächsten Jahre die Verlagshandlung mit Sicherheit verspricht. Der zweite soll die Rdmerdramen und die großen Tragödien, der dritte und letzte die Lustspiele und die übrigen Dramen behandeln. Wenn die *> Von dessen Werken soeben der «rsie Land in einer neuen Ausgabe erschien. Ausführung dem Anfänge entspricht, so wird die deutsche Literatur um ein Werk von bleibendem Wcrthe und nationaler Be deutung bereichert sein. s294.j Stuttgart, I. Januar 1858. Wir beehren uns hiermit zu der Anzeige, daß wir unfern Musik-Verlag mit sämmtlichcn Vorräthcn und dem ausschlicß- -lichen Verlagsrecht, unter heutigem an Herrn Friedrich Hofmeister in Leipzig käuflich überlassen haben und daß diese Artikel künftig nur durch denselben zu beziehen sind. Allgemeine Mnsikhandlung. Unter Bezugnahme auf Vorstehendes bitte ich künftige Aufträge auf den früher» Verlag der Allgemeinen Musikhandlung in Stuttgart an mich richten zu wollen. Leipzig. Friedrich Hofmeister. sL95.j AK" Zum erstenmal in deutscher Sprache! Amerika s Gesetze von I. Lehmann, Verfasser der Prcisschrift über die deutschen Grund, rechte. Vollständig in 1 Band von 12 Octav-Bo- gcn in eleganter Ausstattung auf starkem Ve lin-Papier mit einem allegorischen Titclbilde fein in Umschlag geheftet 1 oder 1 fl 48 kr. rhcin. und nur baar mit 33>/s Rabatt. Es ist ein praktisches Werk für den deut schen Juristen, weil es das Wisscnswertheste aus einer ganzen juristischen Bibliothek ent hält; von qroßcrWichtigkcit für alle Geschäfts leute, welche mit Amerika in Verkehr stehen, da das Handelsrecht darin ausführlich bespro chen ist, und von großem Nutzen für Auswande rer, die ihre Rechte und Pflichten in den Vcr. Staaten kennen lernen wollen. Es ist ein Buch von bleibendem Werthe, klar und gemeinfaßlich geschrieben. St. Louis. C. Witter. s296.j Lei mir ist ersckienen uncl rur b'ort- setruriß versandt worden: Llsmoires ä'eufomoloßsis publies pur Is8o- oiete enlomolo^igus des flu^s-öss. 2. etZ. I,ivr. Loz'.-s. ^vee plancbes. ü 26 dl-smit 25 liabslt. LauA, Leeember 1857. s'297.j Als Fortsetzung versandte ich heute: Jahrbuch des gemeinen deutschen Rechts hcrausgcgeben von E. I. Bckker u. Th. Muther. Erster Band, drittes Heft. Handlungen, welche durch das auf Ver langen a Cond, gesandte zweite Heft noch Ab nehmer gewonnen haben, ohne mir ihre Conti- nuation zu melden, ersuche ich jetzt das obige Heft zur Fortsetzung zu verlangen. Leipzig, 28. December 1857. D. Hirzel.
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