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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1858
- Sprache
- Deutsch
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Nachdem nämlich erst folgende, von Vielen gar nicht verstan dene Anzeige durch die Tagesblätter ausposaunt wurde: Empfehlenswertlies Weihnachtsgeschenk. Als ein solches glaubt die Keyser'sche Buchhandlung die soeben zu ihrer Musika- lien-Leihanstalt erschienenen Abonnementskartcn nennen zu dür fen, die bei passender, geschmackvoll eleganter Ausstattung hof fentlich vielseitigen Beifall finden werden, folgt in demselben Organe nach einigen Tagen, gleichsam als Schlüs sel zur obigen, die hier wicdcrgegcbene Anzeige: (Eingesandt.) Weihnachten naht heran, die schöne Zeit der Schitlchen und Pfefferkuchen, der Aepfel und Nüsse, der Christ- bäumc und frohen Gesichter; — aber auch die qualvolle Zeit derer, welche gern ein Geschenk machen möchten, aber nicht wissen, waS sie wählen sollen. — In dieser schlimmen Lage, liebe Leidensge fährten, befand auch ich mich und irrte von einem Laden zum anderen, während sich von dem vielen Schönen, das ich sah, meine Sinne förmlich verwirrten, und ich am Ende noch viel weniger wußte, was ich wählen sollte, als vorher. Arme Leidensgefährten, Ihr werdet meine Qualen zu wür digen wissen, aber auch meine Freude Mitempfinden können, als ich endlich in der Keyser'schen Buchhandlung Etwas fand, das meinem unruhigen Suchen ein Ende machte. Freunde! Leidensgefährten! kein passenderes Geschenk könnt Ihr für Euere Bräute, Freundinnen und Schwestern finden, als die von der Keyser'schen Buchhandlung hergestcllten Abonne- mcntskartcn für ihre Musikalien-Leihanstalt; bei eleganter zier licher Ausstattung sind sie ganz geeignet als ein nützliches sinniges Geschenk zu gelten, das überall mit Freude ausgenommen werden wird. Mögen diese Zeilen dazu dienen, diese Karten freundlichst willkommen zu heißen und als empfehlcnswerthcs Weihnachts geschenk für alle Kreise hierdurch bekannter werden zu lassen. 8. Welche Sensation diese in so eckiger und unbeholfener Art und Weise abgefaßke Lobhudelei sowohl bei Buchhändlern als auch bei dem büchcrkaufenden Publicum erregt hat, wird wohl jeder unserer Standesgenosscn, der mit den Verhältnissen einer Provinzialstadt, in welcher ein solches Inserat nach allen nur möglichen Beziehungen bekrittelt und bewitzelt wird, sich erklären können. Welcher Buch händler sich aber von solche» Inseraten, die für unsere vorgeschrit tenen und aufgeklärten Bücheckunden gewiß nicht angepaßt sind, Erfolg verspricht, scheint sowohl sich als auch sein Publicum in jene unaufgeklärten Zeiten von olin, versetzt zu glauben. Im Interesse des Buchhandels wäre es doch wohl aber drin gend zu wünschen, wenn in diesen Blättern noch andere Stimmen über dergleichen unpassende Vertriebsmittel, die jetzt namentlich bei den jüngeren Etablissements Platz zu greifen scheinen, aber am aller wenigsten zu deren Empfehlung sowohl beim Publicum, als bei den Verlegern und College» beitragen, laut würden. Eine Stimme aus Thüringen lionoris csuss. chlrttenne /lo/et. 8s vie, ses oeuvres et so» msrt^r; psr dosepli ljoul- mier. ?uris 1857, ^ukr^. Das vorstehende Werk gehört zu einer Reihe von Studien, die man jetzt in Frankreich über das 16 Jahrhundert macht; und wahrlich, wenn die Franzosen auf ihre großen Drucker icncc Zeit stolz sind, so haben sie hier Recht, cs zugleich auch auf einen Gelehrten und Denker zu sein Estienne Dolet wurde am 3 August 1509 zu Or leans geboren und schon sechzehnjährig finden wir ihn in Paris als gediegenen Kenner classischer Lalinität, für deren Studium er einer der eifrigsten Vorkämpfer werden sollte, mit siebzehn Jahren eilt er nach Italien, in Padua weilt er vier Jahre und setzt seinem gelieb ten Lehrer Villanova ein Epitaphium und ehrt sein Andenken durch Gedichte; zwischen Liebe und seinen lateinischen Dichtungen seine Zeit theilend, lebt er sodann eine Zeitlang in Venedig, schon ist Cicero sein Vorbild und füllt seine Studien aus. Zweiundzwanzig- jährig nach Frankreich zurückkehrend, lebt er in Toulouse und seine Leiden beginnen; mit vieler Freisinnigkeit, vom reformatorischen Hauche angewchr, wie damals manche selbst hohe Würdenträger der französischen Kirche, verbindet er mit einiger Eitelkeit große Schärfe des UrtheilS und macht sich Freunde und heftige Feinde; 1533 wegen Ketzerei und heftiger Angriffe auf die Toulousancr verhaftet, geht er nach seiner Befreiung nach Lyon, hier läßt er nach einigen kleinen Schriften 1536 den ersten Band seiner Lommentsrii IinZuse Islinss (2 Folio-Bände in herrlicher Ausstattung von Sebast. GryphiuS gedruckt) erscheinen und tödtet noch im selben Jahre einen Neider zur Selbstvecrheidigung; verurtheilt, erhält ec von Franz l. Begna digung und bald die Erlaubniß, in Lyon selbst drucken zu dürfen; 1538 eröffnet er seine Druckerei, heirathet und hält „boutique de librsirie", jm selben Jahre noch läßt er seinen „Osto oliristisnus" und eineSammlung seiner lateinischen Dichtungen erscheinen; 1542 wegen Ketzerei verurtheilt, wird er nach fünfzehnmonatlicher Haft durch Dazwischenkunft eines aufgeklärten Geistlichen, du Chastel, Bischof von Tülle, befreit, aber 13 seiner Werke, (darunter sein Oslo elirislisnus, eine exliortstion s Is leeture äs >s 8sinote kscripture, eine Uebersetzung des Lnclnridion miliiis olirislisni von Erasmus von Rotterdam und desselben „Art zu beichten", oeuvres <tv Kelsnck- lbon, eine bible u. s. w.) werden verbrannt. Jm Jahre 1544 wie der verhaftet, diesmal durch eine List seiner Feinde, die unter der Marke seiner Sendungen einen Ballen mit verschiedenen verketzerten Schriften in Paris finden lassen, entschlüpft er, kehrt zurück, um seine Uebersetzung des (Pseudo-) Platonischen ^xlockus und ll^ppsr- ekus zu drucken. Nachdem diese erschienen, wird er aufs Neue ver haftet und, noch im Jahre 1544, nach Paris gebracht; unter anderm durch Beweisführung, daß Plato weder in griechischen noch in la teinischen Uebersctzungen sage: ,,4pres Is inort tu ne serss plus rion <Iu laut" als Ketzer und stke>> relsps verurtheilt, dem Arm der welt lichen Gerechtigkeit übergeben und am 3. August 1546, gerade 37 Jahre alt, gehängt und verbrannt. Jm Gefängnisse dichtete er seinen „OsnUque d'Lstienne Dolet, prisonnier en Is Ooncierxerie de Lsris, I'sn 1546, sur ss desolstion et «s oonsolstion." Auf dem Wege zur Place Maubert sagte er: dlon dolet ipso Holet, svd pis turds dolet! welchen Vers ihm der begleitende voll ziehende Richter umgekehrt zurückgegeben haben soll. In seinem so kurzen Leben hat er 4 Werke bei Sebastian Gcy- phius drucken lassen, 22 kleinere und größere, lateinisch oder fran zösisch, selbst gedruckt und 28 Werke Anderen gedruckt und verlegt, darunter ltsbelsis, Lsessr, 8ue!onius, t-uidon de Osuliso u a. Sein Druckerzcichen war ein Schlichtheit oder Hobeleisen (doloire), seine Devise: Leeseite inojs, o'8e>--neur des osluinnios des liumme«! seine Artikel sind jetzt geschätzte Raritäten. Misccllen. Die Leipziger Bank hat unterm 13. Januar abermals bis auf Weiteres den Disconto für Wechsel und Anweisungen auf 6?h herabgesetzt. ^Veuer /ur Lü>/«,<;rap/i«e amt ller- susßjeAeben von l>r. .1. l'elrlioldt .Islir^snA 1858. liest 1. dsnusr. Inli : dieue.»le l!eitrs>ro rur ksusllillerslur. — Verreiebniss der luindsi briltlielien ^rbe> vn I'eu-not's xur liibliogrsplne, nseb »eselnnnps — Verrex Irniss der Iisndselirillliclieu Arbeiten De- liussi's ?.ur liibllo^rsplre nseli l)e liossl.— Die bibliollielc des ^liensuins ru l.uxeuwurA. — I.itterslur und »iscellen — ^ll- Kei» .ne lldib plus
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