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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1935
- Strukturtyp
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- 1935-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1935
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- Deutsch
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PMOMMMKuMmViMaM Nr. 381 (R. 158). Leipzig, Dienstag den 31. Dezember 193S. 1Ü2. Jahrgang. Zum Msklans! Das Jahr 1935 geht zu Ende und damit wohl für jeden Buchhändler eine arbeitsreiche Zeitspanne sondergleichen. Ins besondere brachten die letzten vier bis sechs Wochen dem Sorti menter wieder eine Arbeitsfülle, die sich, wie hoffentlich bald durch Zahlen bewiesen wird, geldwertmäßig zum Vorjahr günstiger ver halten wird. Von der eigentlichen Aufgabe unseres Berufes her gesehen ist der Segen, der durch die Bücher in unser Volk sich ergossen hat, wesentlich größer als in den letzten Jahren. Es lag für das Weihnachtsgeschäft eine Fülle von guten Büchern da. An die Zersallserscheinungen vor 1832 in bezug auf den Wesensinhalt der Bücher mag man nicht mehr zurückdenken oder nur mit der Frage: »wie war dieser Niedergang überhaupt nur möglich?« Während elf Monate mit gewissen Ausnahmen verhältnis mäßig ruhig dahingshen, ballt sich im Dezember-Monat eine Arbeitshäufung zusammen, die den von seinem Beruf durch drungenen Sortimenter in seiner echten Gestalt und Tatkraft er kennen läßt. In diesem Monat zeigt es sich Jahr für Jahr, wo der echte Sortimenter steht, der erkannt hat, welche kostbare Ware durch feine Hände geht. An den Büchern, die er weitergibt, ist er kennbar, ob er wirklich zum Buchhändler berufen ist. In der Be wertung seiner Ware nach dem Wesensinhalt liegt die Tüchtigkeit des Sortimenters, und in diesem Punkt liegt die größere Ver antwortung bei ihm. Der Verleger wird ganz gewiß heute mehr denn je bei der Herstellung vorsichtig abwägsn, welches Buch auf gelegt werden soll. In dem Augenblick des Erscheinens aber mutz er aus materiellen Gründen heraus auf alle Fälle verkaufen. Steht zwischen dem Verleger und dem Bücherkäufer ein von seiner Ausgabe durch und durch ergriffener Sortimenter, dann kann für die Gesamtheit unseres Volkes gute Saat ausgesät und gesunde Frucht geerntet werden. Tritt man mit dieser Einstellung an die materiellen Fragen heran, die naturgemäß zwischen Hersteller und Bertreiber ent stehen müssen, dann muß eine vernünftige und gesunde Lösung zu finden sein. Das neue sittliche Denken wird in materieller Hin sicht gegenseitig nur das verlangen, was den Arbeitsleistungen des einzelnen entspricht. Auf diesem Wege wird das Sortiment nicht nur sein Dasein als volksnotwendig unter Beweis stellen können, sondern auch seine materielle Grundlage zu sichern wissen. Es lohnt sich schon, darüber nachzudenken, wohin alle die Bücher gegangen sind, die in den letzten vier Wochen durch unsere Hände liefen und von denen durchaus die meisten mit Empfeh lungen von uns, d. h. mit guten Wünschen für den Empfänger, hinausgegangen sind. Wie mancher Junge und manches Mädel mag wohl mit strahlenden Augen ein Buch unter dem Weih nachtsbaum empfangen haben. Der Heranwachsende Mensch — so um 18 Jahre herum — ahnt schon den tieferen Wert, der in einem Buch verborgen liegen kann und nimmt sein Wsihnachtsbuch mit innerer Spannung zur Hand. Die vielen Berufsbücher, die hin ausgingen, werden von den Empfängern kritisch betrachtet und es ist nicht gut, wenn gerade bei der Weitergabe dieser Bücher der Sortimenter versagt haben sollte. Dem Gelehrten bedeutet ein Buch als Geschenk zu Weihnachten vielleicht die Erfüllung eines großen Wunsches und den Schlüssel zu weiteren For schungsarbeiten. Frauen und Männer der reiferen Jahre finden in den Festtagen durch das Buch oft die stillen Stunden der Ent spannung. Den Menschen aus der absteigenden Lebensbahn können Bücher Erinnerungen und überzeitliche Werte schenken. Ein neuer Farbton entstand in dem Bilde des regen Ver kehrs in dem Laden des Sortimenters zum ersten Male wieder dadurch, daß viele junge Menschen in tadellos sitzender Uniform unserer Wehrmacht ein- und ausgingen. Daß gerade diese Jugend zu uns kam, erfüllt uns mit besonderer Freude. Möge unserer wehrhaften Jugend immer das Buch gegeben worden sein, das dazu beitragen kann, den inneren Wert des deutschen Menschen zu fördern. Nun »Glückguf» ins neue Jahr! Vergeßt den Sortimenter nicht! Sorgt dafür, daß er ein tüchtiger Säemann bleiben kann, wie er es im alten Jahr und insbesondere zu Weihnachten sein konnte. Seine Saat darf in Zukunft nur als gute Frucht reifen. Der buchhändlerischen Jugend ein besonders herzliches Glückauf! Sie ist es, die durch ihre gründliche Ausbildung ein mal den »neuen Buchhändler« zum Wohle unseres Volkes stellen soll. Am zweiten Weihnachtstage 1935. rgl. Mitteilung der Geschäftsstelle Korporative Zugehörigkeit zur Arbeitsfront Es ist verschiedentlich vorgekommen, daß unsere Mitglieder bei örtlichen Stellen Schwierigkeiten hatten, weil diese Stellen sich noch in Unkenntnis darüber befanden, daß die berufsständische Organisation für den Buchhandel der Bund Reichsdeutscher Buch händler, Fachverband der Reichsschristtumskammer, ist und des halb eine Einzelmitgliedschaft bei der Deutschen Arbeitsfront nicht erforderlich ist. Zufolge einer Vereinbarung zwischen dem Reichs minister vr. Goebbels als Präsident der Reichskulturkammer und dem Reichsorganisationsleiter Staatsrat Or. Ley ist viel mehr die Reichskulturkammer der Deutschen Arbeitsfront korpo rativ angeschlossen, damit sind es auch die Mitglieder des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler. Mitgliedern, von denen der Nachweis der Mitgliedschaft zur Deutschen Arbeitsfront gefordert wird, kann aus einen bei der Bundesgeschäftsstelle in Leipzig einzureichcnden Antrag im Mit gliedsausweis (Reichsschrifttumskammer-Ausweisl ein Vermerk über die korporative Zugehörigkeit zur Arbeitsfront erteilt werden. 1121
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