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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .4r 90, 19. April 1917. Haiidelsminister die vom 31. August 1914 datierte Verordnung über die Beförderung der zum Unterricht und zur Bildung dienenden Preß- produkte sowie die Verordnung vom 2. September 1914 über die Be förderung von Verwaltungs-, Handels- und geschäftlichen Drucksorten in Paketen und alle mit diesen beiden Verordnungen zusammenhängen den ergänzenden Verfügungen außer Kraft. Alle diese Sendungen brauchen daher vor der Postaufgabe weder der Lehrbücher-Zensurkom- mission (Bevollmächtigtem) noch der Militärbehörde oder der Staats anwaltschaft zur besonderen Überprüfung vorgelegt zu werden. Sie werden von den Postämtern im Jnlandverkehr, im Verkehr mit Öster reich, Bosnien-Herzegowina, mit den von den österreichisch-ungarischen Truppen besetzten Gebieten, mit den Feldpostämtern, mit Deutschland und den von deutschen Truppen besetzten Gebieten und mit den deut schen Feldpoststationen ebenso wie die anderen Sendungen übernom men, befördert und zugestellt. Im Verkehr mit den übrigen verbün deten und mit den neutralen Staaten unterliegen die Preßprodukte auch fernerhin den in der Verordnung Zahl 09 327 vom 4. November 1910 enthaltenen Beschränkungen. Nach diesen Staaten können Pri vatpersonen keine Drucksorten senden. Ausgenommen sind: 1. die aus dem Auslande bei der Post abonnierten oder von den Zeitungs- unternchmungen unmittelbar bei den Postämtern aufgegebenen inlän dischen Zeitungen und Zeitschriften; 2. die von Buch- und Musikalien händlern unmittelbar zu Händen des ausnehmenden Beamten aufge- gebencn Postsendungen mit ungebrauchten Preßprodukten; 3. die Preislisten verläßlicher Firmen, die im Interesse des heimischen Han dels und Gewerbes aufgegeben werden, falls ihr Umfang die Größe eines normalen Bogen (21X34 em) nicht übersteigt; alle diese Druck sorten müssen zu Händen des ausnehmenden Beamten aufgegeben wer den; Massensendungen, die die Zensur erschweren, sind jedoch von der Beförderung ausgeschlossen; 4. Drucksorten über Kriegsanleihen, falls sie von Banken oder anderen Finanzinstituten stammen und von einem dem Postamte persönlich bekannten Angestellten dieser Anstalten zu Händen des ausnehmenden Beamten aufgegebcn werden. Tie in die sem Verkehr zugelassenen Preßprodukte werden in Zukunft von den die ausländischen Postsendungen zensurierenden Militärkommissionen überwacht werden. Die aus deu verbündeten Staaten — ausgenom men Deutschland — und aus den neutralen Staaten für das Gebiet der Länder der ungarischen Krone aufgegebenen Preßprodukte — gleichgültig, ob sie mittels Briespost oder in Paketen anlangen — sind vorerst an die Budapestcr, beziehungsweise Agramer Kommission zur Überwachung der aus dem Auslande kommenden Preßerzengnisse zu leiten und dürfen erst nach der Überprüfung zugestellt werden. Universitäts-Gründung in Norwegen. — In Bergen wird eine Universität errichtet. Dadurch wird Norwegen die langersehnte zweite Universität bekommen. Die Baukosten haben Bcrgencr Private, meist Groß-Needer, ohne Staatsbcihilfe aufgebracht. Ein Preisausschreiben unter norwegischen Architekten soll recht gute Entwürfe hervorgebracht haben. Man hofft gleich nach Kriegsende mit dem Bau der Universität beginnen zu können. Für das humanistische Gymnasium. — Von den Professoren und Dozenten für Geistcswissenschaftcn an der Universität Breslau wird eine Erklärung veröffentlicht, die sich gegen die Umgestaltung des huma nistischen Schulplans wendet. Die Breslauer Dozenten erblicken in der sich stetig steigernden Zuwendung von Zöglingen der Ncalanstaltcn zu dem Studium der Geisteswisscnschaften eine große Gefahr und sehen die an den Universitäten eingerichteten Kurse zur nachträglichen An eignung lateinischer nnd griechischer Kenntnisse als gänzlich unzu reichenden Ersatz an. Sie erklären daher, daß sie die durch das huma nistische Gymnasium vermittelte Bildung nach wie vor fiir die beste Vorbereitung zum Studium der Geisteswissenschaften halten und be dauern die sich immer wiederholenden Versuche, die Eigenart des Gymnasiums anzutastcn. Sie wissen sich in dieser Überzeugung eins mit ihren Leipziger Kollegen, die vor kurzem eine ähnliche Erklärung veröffentlicht haben. Unterzeichnet ist diese Erklärung von den Do zenten der evangelischen und katholischen Theologie, der Rechtswissen schaft, der Staatswissenschaftcn, der Philosophie, Geschichte, Kunstge schichte, der Musikwissenschaften, der orientalischen, klassischen deut schen, romanischen und slawischen Philologie. Aus der Goethe-Gesellschaft. — Zurzeit finden, wie man uns schreibt, im Vorstande der Goethe-Gesellschaft Erwägungen statt, ob es sich nicht empfiehlt, in diesem Jahre die Hauptversammlung der Goethe- Gesellschaft ausfallen zu lassen. Sicherlich aber wird das Jahrbuch er scheinen. Professor vr. Max Hecker bearbeitet das Thema »Goethe und Heinrich Meyer« in 3 Bänden, deren erster als Weihnachtsgabc zur Verteilung an die Mitglieder kommen soll. Druck. Ramm L »eemann. Sämtlich in Leip- g. Deutsch-Chilenischer Bund. — Nach der »Deutschen Presse« von Santiago in Chile berichten die »Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Ausland«, daß unter dem Protektorat des Deutsch-Chi lenischen Bundes nach Ostern inOsorno eine großzügige Schultagung stattfinden wird, deren Zweck ist, ein allgemeines und möglichst genaues Bild über den Stand der deutschen Schulen in Chile zu geben. Während der Tagung finden Vorträge, pädagogische Mustervorführungen so wie eine Ausstellung von Schülerarbeiten aus den deutschen Schulen Chiles statt. So regt sich der deutsche Kulturtrieb auch dort, wo durch den Krieg die unmittelbaren Beziehungen zur Heimat zeitweilig gänz lich unterbrochen sind. In Österreich verboten: Die V o r k ä m p f e r i n. Nr. 3. Israelitisches Wochenblatt für die Schweiz. Nr. 12. Zürich. — Die Ziele und Wege des Komitees proeausa juckaiea. Zürich 1917. — I^a 8e mains I^ittsraire. Nr. 1212. Genf. Personalnachrichten. Gestorben: am 16, April infolge eines Schlagansalls im 54, Lebensjahre Herr Hugo Bruck mann, Vorsitzender des Aussichtsraio von F. Bruckmann A,-G. in München. Der Verstorbene war ein Sohn des Gründers des bekannten Kunstverlages, des 1898 verstorbenen Kommerzienrats Friedrich Bruckmann, der das von ihm gegründete Unternehmen bereits 1883 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt hatte. Nach dem Tode des Vaters trat der jetzt Verstorbene als Direktor an die Spitze des Un ternehmens, das er in Gemeinschaft mit dem unvergeblichen Fritz Schwartz wekterführte. Unter ihrer Geschästsleitung erwarb die Fir ma 1994 die Augsburger Abendzeitung, die 1912 unter dem Titel »München-Augsburger Abendzeitung» nach München verlegt wurde: 1998 wurden die Buchdruckerci und Graphischen Anstalten von Al- phons Bruckmann in München mit der Firma vereinigt. In seinen letzten Lebensjahren widmete sich der Verstorbene hauptsächlich künst lerischen Interessen und war u, a, als Herausgeber der im Verlage der Firma erscheinenden weitverbreiteten Zeitschrist »Die Kunst tätig. fetncr: am 14, April an den Folgen einer schweren Lungenentzündung im 88, Lebensjahr Herr Gustav Horn, Inhaber der Firma Karl Andrs in Celle, Gustav Horn erwarb in Gemeinschaft mit Ernst Schlichting an: 1, Januar 1898 L, Saunicrs Buchhandlung in Danzig, die er »ach dem 1897 erfolgten Austritt Schllchtings allein weiterführte. Der Verstorbene ist stets aus ehrlicher Überzeugung für das Wohl des Sortimenterstandes eingetreten und hat auch im Börsen blatt des öfteren zu diesem Thema das Wort ergriffen. An, 1, April 1913 verkaufte er die Saunier'sche Buchhandlung und zog sich nach Stuttgart zurück. Nur für kurze Zeit, denn schon am 1, Juli 1914 erwarb er die durch den Tod ihres Inhabers verwaiste Buchhandlung Karl Andr« in Celle »nd hat mit ihr den schweren Zei ten ehrlich Widerstand geleistet, bis der Tod ihn von seinem Arbeits felds abries: ferner: am 9, April nach schwerem Leiden Herr Friedrich Her mann Haupt, Prokurist der Firma Ncsf L Koehler in Stuttgart, im 73, Lebensjahre, In den Jahren 1888—62 erlernte er den Buchhandel bei L, Fernau in Leipzig, war dann in angesehenen Buchhandlungen in Krakau, Stettin, Frankfurt a, M,, Paris, Weimar und Leipzig tätig und hatte sich so im Laufe der Jahre die zur Führung eines eigenen Geschäftes erforder lichen Kenntnisse ungeeignet, Ter Verstorbene übernahm mit seinem Freunde Tischler im Jahre 1872 die C, F, Fleischcr'sche Sortiments- Buchhandlung in Leipzig und widmete dieser Tätigkeit volle 9 Jahre, Besondere Umstände veranlasttcn ihn, die Selbständigkeit wieder auf zugeben und eine Stellung als erster Buchhalter der Verlagsbuch handlung von Paul Neff in Stuttgart anzunchmen. Als letztgenann tes Geschäft am 1, April 1895 in fremde Hände überging, trat er in die Firma Paul Nesf Kommissionsgeschäft als Prokurist ei» und dann in gleicher Eigenschaft am 1: Oktober 1997 in das von K, F, Koehler in Leipzig angetanste unter der Firma Nefs k Koehler sortgeführte Geschäft, Die vielen Freunde, die der Entschlafene sich namentlich in den Kreisen des süddeutschen Buchhandels erworben hat, werden die Nach richt von seinem Hinscheidcn mit aufrichtigem Bedauern vernehmen. Ter Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche- BuchhändlerhauS. - Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« (BuchhändlerhauS).
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