Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1858
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- 1858-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1858
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- Deutsch
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834 61. 10. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. / Herr O. Wigand trägt auf Vertagung der Abstimmung über den Antrag auf künftiges Jahr an, weil der Antrag nicht ge nügend motivirt sei. welchem auch Herr Ruthardt beitritt, da der Umfang des Onus, welches der Verein übernehme, gar nicht klar »erliege; dieses müsse erst genau klar gemacht werden. Herr Springer stützt sich auf dieselbe Ansicht und zeigt, daß erst, wenn der Antragsteller in nächster Versammlung eine ziem liche Anzahl von solchen Vercinsmitgliedcrn, welche sich an der Wittwcncassc bclhciligen wollen, nachzuweiscn im Stande sei, die Ver sammlung in der Lage sich befinden werde, darüber Beschluß zu fasten. Herr Oldendourg verweist auf die langen Verhandlungen über diesen Gegenstand in den Hauptversammlungen und zeigt, daß es am besten sei, wenn der Antragsteller sich an die bestehenden Unterstützungsvercine wendete, um von ihnen das Material zu er halten, Statuten und Grundsätze über ein solches Institut auszuarbciten, welche Gegenstände, fertig ausgcführt, der nächsten General versammlung zur Bcschlußnahmc vorgclcgt werden könnten. Nachdem Herr Lchfcldt noch sich für den Antrag des Herrn Wcnglcr ausgesprochen, erklärt Herr Otto Wigand, daß er der Ansicht sei, der Vorstand könne sich mit dem Anträge jetzt nicht befassen, vielmehr cathe er, daß Herr Wcngler bei dem ganzen deutschen Buchhandel Umfrage halte, wer sich denn an einer solchen Anstalt bcthciligcn wolle, um der künftigen Hauptversammlung den Beweis einer genügenden Unterstützung zu führen. Herr vr. Brockhaus findet die Anträge des Herrn Wcngler und des Herrn Wigand nicht so weit auseinander gehend, als cs scheine: Herr Wengler wünsche nur, daß heute der Beschluß gefaßt werde, daß ein ähnliches Institut in das Leben gerufen werde; die weiteren Vorlagen des Wie? der Ausführung müssen Herrn Wcngler überlasten werden. Herr Wengl er spricht sich über seinen Antrag in ähnlicher Weise, wie Herr Oe. Brockhaus aus, und cs stellt nun Herr vr. Veit die Frage: ob die Generalversammlung, in der Erwartung, daß der Antragsteller eine weitere Grundlage für die Begründung einer Wittwen- und Waisencastc gewinnen und dem Börsenvcrein verlegen werde, die Berathung des Wcn glcr'schen Antrages bis zur nächsten Cantate-Versammlung verschieben wolle? Die Anwesenden bejahen einstimmig diese Frage und man wendet sich nunmehr zu dem V. Gegenstände der heutigen Tagesordnung, welcher erst gestern vom Vorstände statutenmäßig an der Tafel im Börsensaale angeschlagen worden war, und den Antrag des Redacteurs des Börsenblattes, Herrn Krauß, um eine Gehaltserhöhung von 200 Thlrn. betrifft. Herr vr. Veit trägt denselben vor und gibt auch ausführlich die Motivirung dieses Antrages, welcher er die Erklärung an fügt, daß der Vorstand die erbetene Gehaltserhöhung von 1000 Thlrn. auf 1200 Thlr. seinerseits beschlossen, aber zu diesem Beschlüsse die erforderliche Zustimmung des Rechnungsausschusses nicht erlangt habe, weßhalb der Vorstand, um bei der Rcdaction des Börsenblattes den für dasselbe immer ungünstigen Wechsel zu vermeiden und den als tüchtig anerkannten Redaclcur zu erhalten, den Antrag der Ge neralversammlung zur Entscheidung vorgelcgs habe. Herr Otto Wigand erklärt sich mit Hinblick auf ähnliche Stellungen und Gehalksverhältnissc principiell gegen eine Erhöhung des Gehaltes des Redacteurs am Börscnblatte über 1000 Thlr., erkennt aber das Wünschcnswcrthc, den gegenwärtigen Rcdacteur zu erhalten, an und stellt daher in Berücksichtigung der allerdings bedeutend vermehrten Arbeit den Antrag: das Honorar des Redacteurs am Börsenblattc mit 1000 Thlrn. bestehen zu lassen, dagegen dem gegenwärtigen Redacteur eine persönliche Zulage von 200 Thlrn. zu bewilligen, und bittet diesen Antrag zur Abstimmung zu bringen. Nachdem noch die Frage vcntilirt worden war, ob man die persönliche Zulage von 200 Thlrn. auf immer, auf Widerruf oder nur vorläufig auf Ein Jahr bewilligen solle, rechtfertigt Herr Stadtr. Fleischer die dem Anträge cntgcgcnstchende Bcschlußnahmc des Rcchnungsausschusscs, indem er nachweist, daß der Rechnungsausschuß nur von dem Wunsche ausgcgangcn sei, in Erwägung der Sachlage bei der Redaction des Börsenblattes und in Vergleichung mit den Rcdaetionsverhältnisscn bei andern Zcitblättcrn, das Vermögen des Vereins nicht zu sehr zu belasten. Gegen eine persönliche Zulage habe er nichts cinzuwcndcn. Herr Dunckcr hält den Gehalt von lOOOTHlrn. an und für sich auch für genügend, will aber eine pcrsönlichc'Zulage gewähren, wenn sic, wie vorhin von Herrn Licsch ing vorgeschlagcn worden sei, bis auf Widerruf gestellt werde. Hiermit erklärt sich die Generalversammlung, nachdem Herr Otto Wigand seinen Antrag mit dem Amendement des Herrn Th. Liesch ing vereinigt hatte, auf die gestellte Anfrage des Herrn Vorsitzenden einstimmig einverstanden. Ebenso überweist man ein stimmig die Entscheidung der Frage, von welchem Zeitpunkte an diese Zulage gewährt werden solle, auf Vorschlag des Herrn Or. Veit dem Vorstände. Hiermit waren die Gegenstände der Tagesordnung für die heutige Generalversammlung erledigt, und da auf die Anfrage, ob Jemand noch Etwas zu erwähnen beabsichtige. Niemand sich erhebt, erklärt der Herr Vorsitzende die Generalversammlung für geschlossen, mit der Bitte, daß einige Mitglieder zu der statutenmäßigen Unterzeichnung des Protokolls der Verlesung desselben beiwohnen möchten. Vorgelcsen, genehmigt und mit unterschrieben. A. W. Volkmann, als zum Protokoll rcquirirtcr Notar. Veit. vr. E. Brockhaus. Wilhelm Braumüller. G. Parthey. R. Gaertner. Moriz Gerold. Th. Liesching. Lehfcldt. Sydney Williams.
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