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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1858
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 69, 3t. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 957 Anfrage. Ist der Verleger eines Buches, welches der Sortimenter für sein Lager einbinden ließ, bevor eine Preisherabsetzung stattfand, — falls er sich weigert, das gebundene Exemplar zurückzunchmen — verpflichtet, dem Sortimenter die Differenz, des Preises nach der Herabsetzung gutzuschreiben? Die Herabsetzung geschah 2 Jahre nach dem Erscheinen und der Sortimenter disponirtc nach der Herabsetzung zweimal das frag liche Buch. Um recht vielseitige Beantwortung wird gebeten. Antwort eines Verlegers. Einsender hat in letzter Messe einen Rechnungsabschluß erhalten, in welchem eine Sortimentshandlung ohne weiteres sich 7^ Disconto gutbringt, ,,wegen der Geldkrisis und des hohen Curses des prcuß. Papiers". Die Amtwort des Einsenders war folgende: ,,Jn dem uns gesandten Rechnungsauszüge ziehen Sie 7^ gh Dis conto ab, ,,wegen der Geldkrisis und des hohen Curses des preuß. Papier gelds", worauf wir Ihnen erwiedern, daß wir diesen willkürlichen Abzug unter keinen Umstanden annehmen werden. „Die Bedingung unserer Verbindung mit Ihnen ist Zahlung in Leipzig zur Ostermesse in Preuß. Courant, in welcher Valuta auch unsere Facturcn ausgestellt sind. „Eine Controle darüber, zu welchen Preisen Sie die bezogenen Bücher in Ihrer Landeswährung verkaufen, können wir weder ausüben, noch fiel uns je ein, eine solche zu versuchen. Es ist lediglich Ihre Sache, auf die Bezugsweise soviel aufzuschlagen, als Sie für ndthig halten, um bestehen zu können, und unterließen Sie einen solchen Auf schlag, um bei dem jetzigen dortigen Cursc des Preuß. Courant noch be stehen zu können, in welcher Valuta, wie Sie vorher wußten, Sic in der Oster-Messe in Leipzig die Verleger zu zahlen die Verpflichtung hat ten, so ist dies Ihre Sache, geht aber uns nichts an. „Würden Sie z. B. aus London eine Waare beziehen, die Ihnen in Pfunden, in London zahlbar, verkauft wird, und Sie wollten dann beim Remittiren 7(^ ssh abziehen, weil der Londoner Curs jetzt eben enorm hoch und das Geld rar sei, was würde Ihnen wohl das Londoner Haus schreiben? Gewiß nichts Anderes, als: es verlange, da es in Pfunden in London zahlbar mit Ihnen gehandelt habe, volle Zahlung, und sollten Sie diese weigern, so werde es vor Gericht klagen, und jedes Gericht würde Sie unbedingt zur vollen Zahlung verurtheilen. „Vollständig das gleiche ist aber auch unser beiderseitiges Verhältnis. „Wo die Geldkrisis und der sehr hohe Curs einer Buchhandlung unmöglich machen, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, mag sie ihren Ere- ditorcn, jedoch nicht blos denjenigen im Buchhandel, einen Ae cord an bieten. und wir werden in einem solchen Falle billigen Nachlaß nicht weigern. Für eine solvente Handlung aber ist, sofern sie nicht allgemein mit ihren sämmtlichen Creditocen accordirt, durchaus unstatthaft, blos die Verleger herauszugreifen, und diesen gegenüber den Versuch zu machen, sich unter Berufung auf Geldkrisis und hohen Cursstand der Erfüllung ihrer so klar und bestimmt cingcgangencn Verpflichtungen zu entziehen. „Schon des Princips halber nehmen wir daher Ihren Abzug nicht an; ersuchen Sie vielmehr, sofort kessen Betrag in Leipzig auszahlen zu lassen, nebst dem gemachten Ucbertrage, und bis dies geschehen, werden wir die Sendungen an Sie einstellen." Misccllen. Gotha, 25. Mai. Der in neuerer Zeit öfters genannte Vcr- lagsbuchhändler Hugo Scheu be, der Begründer des,.Feierabend," ist von der Leipziger Messe hierher nicht zurückgckchrt und sott sich nach England geflüchtet haben. Es liegt eine bedeutende Ucdcr- schuldung vor; die Passiva sollen gegen 100,000 Thlr. betragen. Der „Feierabend" erscheint für jetzt auf Kosten der Gläubiger, und führt Namens derselben Buchhändler Thienemann hier das Geschäft. Bei dem ausbrechendcn Fallissement sind Schriftsteller und Buch drucker nicht unbedeutend bctheiligt. (Frkf. Journal.) Die Verwaltung des British Museum veröffentlicht über dessen Kosten, Anschaffungen und Wirksamkeit folgende Einzelhei ten: Es waren für dieses Institut (welches bekanntlich außer seiner Bibliothek noch die allein vom Staat dotirtcn antiken Bildwcrk- und Naturaliensammlungen beherbergt) im verflossenen Jahr 67,772 Pf. St- verausgabt worden; davon 32,441 Pf. St. Gehalte für Custoden tc., 16,919 Pf. St. Anschaffungen, und 11,880 Pf, St. Buchbindcrlohn, Repositorien u. dgl. Für das laufende Jahr sind einstweilen 79, 275 Pf. St. ausgeworfen. Die Zahl der Besucher belief sich auf 621,034 gegen 361,714 in 1856, die Zahl der Leser auf 94,370 gegen 53,422 im unmittelbar vorhergehenden Jahre, wo der neue Lesesaal noch nicht fertig war. Unter den neuen An schaffungen werden hervorgehoben: 20,244 Bände <730 geschenkt), 812 Journale, 2861 Musikstücke. Unter den antiken Bildwerken: die vielfach erwähnten Budrum-Sculpturen, deren bedeutendster Theil das Mausoleum der Artemisia ist (350 v. Ehr. Geb.). Unter den Manuscripten: eine fragmentarische griechische Papyrusrolle, enthaltend einen Theil der letzten Leichenrede des Hyperides, gehal ten in Athen im I. 323 v. Ehr. nach der Schlacht bei Lamia; 15 koptische Papyri; das griechische Manuscript der äsopischen Fabeln von Babrius (auf Pergament); die ersten acht Bücher der Aeneide sammt Scholien aus dem zehnten Jahrhundert; der lateinische Psal ter des Bischofs de Grandisone (von Erctcr) 1327 bis 1369; Go- wcr's Lonlessio Amants; die Familienpapierc der Bentincks u. drgl. m. Mit dem Eopiren, Photographircn und Lithographiren der Keil inschriften von Babylonien und Assyrien wurde eifrig fortgefahren, so daß vor drei Monaten 500 Exemplare, bestehend aus zwölf Bo gen (818 Zeilen), fertig waren. Die Anzahl der Pressen in der Kaiscrl. Druckerei zu Pa ris gestattet in einem einzigen Tage den Druck von 556 Rieß Pa pier, d. h. 278,000 Bogen, was 9286 Octavbänden (a 30 Bogen) gleichkommt. 500 Arbeiter finden darin Beschäftigung. (Oourrier äs la bikrsirie. > ' Pcrsonalnachrichtcn. Am 19. Mai starb nach längerem schweren Krankenlager, ge beugt durch die schnell sich folgenden Verluste einer geliebten Tochter und Schwiegertochter, Herr Philipp Oehmigkc, Besitzer der Buchhandlung und Stcindruckerei von Oehmigke L Riemschneidcr in Neu-Ruppin. Mit unermüdlicher Thätigkeit hat er namentlich letztere Anstalt zu einer großen geschäftlichen Bedeutung gebracht und dadurch einer Menge Händen Arbeit gegeben. Gleich liebens würdig als Mensch, wie Geschäftsmann, wird sein Andenken bei Allen, die ihn kannten, noch lange fortleben. Vcrbotk. In Oesterreich: Die Oberste Polizeibehörde in Wien hat unterm 3. Mai die nachbenannten Druckschriften nach §.16. derJnstruction zurDurch- führung der Preßordnung verboten: flertrsnll, I,. I). bimile, los relixion« sn point sie vue du propres et des interet-, msteriels. pari« 1858, »ent». Oubbsrd,:». 6., 8si»t-8iinon. 8s vie st ses trsvsux. ksri« 1857, Luillsumin ck 0». ksllelsn, ssu-ens, ls.i droils eie l'komms. Lsris 1858, flgßnerre. In Sachsen: Auf Anordnung des König!. Sächs. Ministerium des Innern ist unterm 20. Mai die Druckschrift: Der persönliche Schutz. Aerztlicher Rathgeber bei allen Krankhei ten der Gcschlechtstheile von Laurentius in Leipzig. 22. Aufl. mit 60 anatomischen Abbildungen in Stahlstich. Leipzig 1859. In Commission bei Friedrich Voigt, mit Beschlag belegt worden.
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