Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1858
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- 1858-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1858
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- Deutsch
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1018 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^ 73, 9. Juni. Verlags-Comptoir v. Hcntschcl in Langensalza. 3856. Hentschel, C., Flora. Legenden, Sagen u. Schilderungen aus der Pflanzenwelt. Eine poetische Gabe. gr. 8. 1857. Geh. ^ 3857. Kaiser, H., neue Rechen-Fibel od. die Elemente d. Kopf- u. Tafel- rcchncns im Zahlenraume v. I—100. gr. 8. Mit 3 Wandtafeln in gr. Fol. Geh. 8 Njf; die Wandtafeln apart 6 N-f T. O. Wcigcl in Leipzig. 3858.1'örster. ü , Denkmale deutscker Laukunst, Lildnerei u INalerei v. Ülinlulu'K. 8. Obristentkums bis auf Nie neueste 2e>t. 98. u. 99. Llx. xr. 4. a * U Lracktaus^. s * 1 Hieraus sinreln: 3859.— Denkmale deutscber Laukunst v. Linlübrx. 8. Obristentbums bis auf 8ie neueste 2eit. 18. u. 19. I-s^. gr. 4. bsar » ' U T. O. Wcigcl in Leipzig ferner: 3860. kursier, H, Denkmale deutscker Lildnerei u. 5Iaiere! v. kinlübrg. 8. Okristentkums bis auf 8!e neueste 2e!t. 18. u. 19. Lix. gr. 4. bsar s * ^ ^ 3861 I-ov-ndes, Hl., tke bikliograpker's manual »f englisb litera- ture. dievv eclit. Lart II. 8. London. In Leinvv. geb. 1'^ ^ O. Wigand in Leipzig. 3862. Bacr, W., die Chemie d. prakt. Lebens. 3. Lfg. gr. 8. Geh. ^ 3863. Ebcling, F. W., die deutschen Bischöfe bis zum Ende des 16. Iahrh. 7. Lfg. gr. 8. Geh. * 16 A. Winter in Leipzig. 3864. Lestarueotnin, ?4ovum, graeee. ^K8 antiquo» teste» 8enuo recen- suit etc. 0. Illscliendorl. Ldit. VII. 5. u. 6. Llg. gr. 8. 6el>. Nichtamtlicher Thei l. Die allgemeine bibliographische Lexikographie — Brunet, Ebert, lLrässe. Zu den beiden jetzt am meisten gangbaren bibliographischen Nachschlagebüchern, dem wohlbekannten Brunct'schen „Slaouel 8u kibraire et 8s >'/kmateur 8s kivrss" und dem Ebert'schen „Allge meinen bibliographischen Lexikon," wird im Laufe der nächsten Zeit ein neues drittes kommen, nämlich ein „Irssor 8ss Livres rares et preoieux ou diouvesu Dictionnsire bibliossrapbigus," welchen der Ver fasser des Lehrbuches einer allgemeinen Litcrargeschichte Grässe her auszugeben eben begonnen hat. Wie bei allen neuen Schriften, die auf einem bereits bear beiteten Wissenschaftsfelde zum Vorschein kommen, zunächst die Frage sich aufdrängt, welche Berechtigung die neue Erscheinung zu ihrem Auftreten habe, so fragt es sich auch in Betreff des neuen Grässe'schen Weckes, was dieses dazu berechtigt habe, neben dem Brunet'schen und dem Ebert'schen in die Schranken zu treten, zu mal zu einer Zeit, wo das crstere dem Vernehmen nach in einer neuen fünften verbesserten und vermehrten Auflage zu erscheinen im Begriffe steht. Ich finde, daß das Werk von Grässe eine doppelte Berechtigung hat, und zwar einmal deßhalb, weil gerade der Ver fasser, wie er in seinem Lehrbuche einer allgemeinen Litcrargeschichte gezeigt hat, eine sehr ausgebreitete und umfängliche Literaturkennt- niß besitzt, und das andere Mal aus dem Grunde, weil für den jenigen, welcher im Besitze einer solchen Kcnntniß ist, die Arbeiten von Brunet sowohl als von Ebert genug Spielraum zu einer nutzcn- bringenden Thätigkeit gelassen haben. Das Ebert'sche Lexikon, welches bereits vor nunmehr 30 Jahren erschienen ist und in der 10 Jahre später veröffentlichten englischen Bearbeitung kaum viel gewonnen hat, reicht für die Bedürfnisse der Gegenwart nicht mehr aus, ebenso wie sich die neue Ausgabe des Brunct'schen Hand buches, dessen großen Werth ich gewiß achte und schätze, von den früheren Auflagen insofern nicht wesentlich unterscheiden dürfte, als sich darin die französische Literatur verhältnismäßig zu sehr be vorzugt und die übrige, namentlich die deutsche, zu sehr vernach lässigt findet. Sehe ich, wie gesagt, in diesen beiden Punkten einen doppelten Grund, weshalb man das Grässe'sche Werk neben dem Brunet'schen und dem Ebert'schen an die Oeffentlichkcit zu treten für vollkommen berechtigt halten darf, so kommt noch hinzu, daß das neue bibliographische Lexikon von Grässe, welches zwar seiner allgemeinen Anlage nach mit dem Brunet'schen und dem Ebert'schen gleiche Zwecke verfolgt, gleichwohl hinsichtlich seines specielleren Planes in der bibliographischen Literatur einen etwas anderen Standpunkt als diese beiden einzunehmen bestimmt ist; denn aus dem von der Verlagshandlung bei Ausgabe der ersten Lieferung ver öffentlichten Avertissement, welches vorläufig die Stelle der erst später vom Verfasser selbst noch zu gebenden Einleitung vertritt, ersieht man, daß das neue Werk hauptsächlich zugleich dem Dienste derer, welche seltene und kostbare Bücher kaufen und verkaufen, also Bibliophilen, Buchhändlern und Antiquaren, gewidmet sein soll. Zu diesem Endzwecke werden den Büchcrtiteln, um den Lesern bei der Taxation antiquarischer Bücher eine Art Anhaltepunkt zu geben, nicht nur die iH einzelnen vorzüglicheren Auktionen erlangten Preise, was zwar auch schon Brunet in seinem Handbuche gethan hat, sondern auch — und dies ist ein sehr wesentliches Unterscheid ungszeichen zwischen dem Brunet'schen und dem Grässe'schen Werke, da man dies bei Brunet nicht findet— die Preise, für welche die Bücher von den rcnommirteren europäischen, namentlich deutschen, englischen und französischen Antiquaren verkauft worden oder noch feil geboten sind, hinzugcfügl werden. Dieser Umstand dürfte dem Grässe'schen Buche aus dem Grunde zur besonderen Empfehlung dienen, weil in dieser Hinsicht die Literatur noch nichts zu bieten hat, was bei dem Kaufe und Verkaufe antiquarischer Bücher in nur einigermaßen genügender Weise zu Rathe gezogen werden kann. Wer öfters in den Fall gekommen ist, sich über den antiquarischen Preis eines Buches zu unterrichten, der weiß am besten, was dies für Mühe macht. Denn Ebert bietet für einen solchen Unterricht so gut wie nichts, Brunet gibt, wie schon erwähnt, nur Auctions- preise und zudem meist aus französischen und englischen Auctioncn, deren Steigerungspreise für den allgemeinen Verkehr kaum als maaß- gebend angesehen werden können. Wer sich über die gangbareren antiquarischen Preise unterrichten will, der muß zu verschiedenen, leider oft nicht einmal leicht zugänglichen Lageckatalogen der besseren antiquarischen Handlungen greifen. Das neue Werk von Grässe wird das literarische Publicum dieser Mühwaltung überhebcn und darf gewiß schon deßhalb auf eine allseitige freundliche Begrüßung billigen Anspruch machen. Glaube ich im Vorstehenden gezeigt zu haben, daß das Grässc'- sche Werk zu seinem Erscheinen von vorn herein vollkommen be rechtigt sei, so werde ich später, sobald etwas mehr, als zur Zeit vorliegt, erschienen ist, die Frage zu beantworten versuchen, ob und wie das Werk diejenigni Verpflichtungen, welche dasselbe durch sein Auftreten neben und trotz Brunet und Ebert überhaupt, sowie insbesondere durch das Avertissement seines Verlegers übernommen hat, erfüllt habe. (Pctzholdl's N. Anz. f. Bibliogr. w.) Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Englische Literatur. ^nins'raoisu, ^i-ux., Observation» on dlsval O^-Ziene an8 8curv^, more psrticuIarE as tke latter appeared durinA a Lolar Vo^aj-e. 8. London, Ökurckill. Olotk, 5 s.
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