Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1858
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18580726
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185807268
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18580726
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1858
- Monat1858-07
- Tag1858-07-26
- Monat1858-07
- Jahr1858
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1352 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 93, 26. Juli. tcr verfolgen. Der Verfasser hat hierzu in dem kleinen Schriftchcn „der Jahresabschluß des Buchhändlers" eine kurze Anleitung gege ben, wovon (Auflage 1000) nur noch wenige Exemplare » 3 Ngr. von Herrn F. A. Brockhaus zum Besten des Vereins zur Unter stützung hilfsbedürftiger Buchhändler w. zu beziehen sind und zur geneigten Abnahme für diesen Zweck empfohlen werden. Dcr Autoren-Anthcil. In unserem Artikel „der Verlagsbuchhandel auf Acticn" (Nr. 88.) habe» wir eine Flüchtigkeit begangen, die wir gut machen wollen, bevor wir von anderer Seite darauf aufmerksam gemacht werden. Bei dcr Berechnung des Autoren-Antheils, wie ihn eine Ver lagshandlung in Lahr anbictet, nehmen wir den Gcwinnsantheil von zwei vollständig abgesetzten Bänden auf Grund einer Auflage von 1000 Exemplaren mit 900 -/I an, übersehen aber dabei, daß jene Vcrlagshandlung den effektiven Absatz von 2000 Exemplaren in Aussicht stellt. Unsere nicht näher bczcichnetc Annahme gründete sich auf die Lahrer Rentabilitäts-Berechnung, wo in dcr That nur 1000 Exemplare in Rechnung gezogen werden, während das zweite Tausend auf das Lager verwiesen wird, um der Zukunft überlassen zu bleiben. 2000 Auflage von einem fachwissenschaftlichcn Lehcbuche, das bei 12 Bogen Umfang im Separatbezug 2 kosten soll, ist eine sehr kühne Bewegung buchhändlerischer Phantasie. Die nämliche Theorie, von welcher dabei ausgcgangcn wird, gestattet cs wenig stens auch, 3000 Auflage und mehr anzunchmcn und so den Auto- ren-Anthcil aufdcm Papiere in's Unermeßliche zu steigern. Wie er sich in Wirklichkeit erweist, ist freilich eine andere Frage. Wir glauben demnach, daß wir die Praxis vollständig für uns haben, wenn wir den Absatz von lOOO Eremplaren eines solchen Buches als einen vollständigen Erfolg bezeichnen. Obschon nun das angenommene Absatzverhältniß für jene neueste Manipulation jedenfalls günstig zu nennen ist, so sehen wir uns zur Bewahrheitung dessen bei so kühnen Voraussetzungen dennoch ver anlaßt, ein Gegen- und Bcweisexempel aufzustellen, damit es nicht den Anschein gewinnt, als hätten wir das Versprechen von 87ft, pro Bogen in seinem positiven Werthe unbegründeter und gehässiger Weise verkleinern wollen. Die Lahrer Verlagshandlung stellt zur Anbahnung eines „na turgemäßeren Arrangements" den Autoren 87^ Thlr. pro Druckbogen in Aussicht, nicht als ein bestimmtes Honorar, sondern, vorbehaltlich des möglichen Erfolgs, als Gcwinnsantheil. Wir rechneten ihr nach, daß sie auf diesem Wege bei einem günstigen Durchschnitts- Resultat für 12 Bände 1500 Thlr. zu zahlen habe, während dcr gewöhnliche Verleger, der 12 Thlr. bestimmtes Honorar pro Druck bogen gewährt, zusammen 1728 Thlr., also 228 Thlr. mehr zahlt. Bei Aufstellung der Lahrer Rentabilitäts-Berechnung sind für den Band 300 Thlr. Herstellungskosten und 66-/, Thlr. unvorher gesehene Kosten in Rechnung gezogen. Für 12 Bände betragen also die Herstellungskosten 3600 Thlr. Nehmen wir an, daß der Erfolg ein so günstiger sei, daß sich das Capital dcr Herstellung in der Einnahme verdoppele, somit 7200 Thlr. einkommen, und sehen wir, wie sich der Antheil dann stellt: Einnahme 7200 Thlr. Herstellungskosten 3600 Unvorhergesehene Kosten, 12 Bände a 66L, Thlr. 800 4400 „ Reingewinn 2800 Thlr. Die Hälfte hiervon, dcr Autoren-Antheil, betragt 1400 Thlr., d. h. 328 Thlr. weniger, als wenn 12 Thlr. bestimmtes Honorar pro Bogen gezahlt würde. Unsere Annahme ist einem solchen Un ternehmen gegenüber hoffentlich liberal genug; könnte man in Wirk lichkeit auf so einfache Bedingungen hin und mit dieser Leichtigkeit ein Anlagekapital seiner Verdoppelung cntgegenführcn, so gäbe cs keine bessere und solidere Geldanlage als den deutschen Ver lagshandel. Den 18. Juli 1858. 8. Miscellen. Zur Statistik des buchhändlerischen Personals in Leipzig. — In den 161 Handlungen, angehöcend dem Buch- händlervcrcin in Leipzig, bestehend aus Buch-, Musikalien-, Kunst- und Antiquariatshandlungen, werden gegenwärtig in Summa 227 Gehilfen beschäftigt, wovon 123 Leipziger von Geburt oder von de» umliegenden Dörfern sind; daneben gibt es 107 Lehrlinge, wovon 78 geborene Leipziger. Diese 107 Buchhändler-Sprößlinge berech tigen zu um so größerer Hoffnung, als wenigstens doch ein „Sorgen frei" darunter ist, welcher uns bis dato im Buchhandel, unseres Wis sens, noch fehlte. Nach den Altersklassen eingcthcilt, so finden wir von den Gehilfen vor: 2 aus den Geburtsjahren 1785. 3 - - - - 1760 bis 1799. 12 - - - - 1800 - 1809. 38 - - - - 1810 - 1819. 63 - - - - 1820 - 1829- 105 - - - - 1830 - 1839. 4 - - - - 1840. Summa 227. Von den 161 Handlungen betreiben 65 ihr Geschäft ohne Ge hilfen; Brockhaus beschäftigt deren 18, Steinackcr 8, Köhler u. T. O. Weigel jeder7, Engelmann, und Hermann jeder 6, Del Vecchio, C. F. Fleischer, Herbig, Payne, Volckmar jeder 5; mithin 11 Hand lungen 72 Gehilfen; die noch übrig bleibenden 85 Handlungen be schäftigen 4 bis abwärts 1 Gehilfen. In die 107 Lehrlinge thcilen sich 70 Handlungen. Personalnachrichten. Leipzig, 24. Juli. Leider haben wir wieder von einem schmerzlichen Verlust zu berichten, der Deutschlands Buchhandel ge troffen hat. Herr Anton Winter, Börscnarchivac und Theil- haber der C. F. Winter'schen Verlagshandlung hier, ist gestern nach langem Krankenlager im kräftigsten Manncsaltec gestorben. Ec war ein Mann von seltenen Gaben an Geist und Herz. Genia- ^ lität mit hoher geistigen Bildung, große sittliche Gediegenheit und ein liebenswürdiges Gemüth gehörten zu de» hervorragenden Eiqcn- - schäften des Entschlafenen. Der gcsammte Buchhandel hat um ihn zu klagen, denn zur besonderen Ehre desselben diente seine ganze geschäftliche Wirksam keit, und oft, wo allgcmeincJntcrcssen zu berathen waren, hatWinter mit den Großen unseres Standes getagt; dem engere» Kreise seiner Geschäftsfreunde wird seine Lücke unersetzlich bleiben, weil er in sel tener Weile überall ein tiefes Verständniß und aufrichtiges Wohl meinen cntgegenbrachle; seine Freunde aber werden des verlorenen Freundes stets mit Wehmuth gedenken; — er war ein Kcrnmann im vollen Sinne des Wortes. 8it ei terra lsvia! Hcrrn JuliusWcise, Hosbuchhändler in Stuttgart, ist vor dem Köaiq von Württemberg aus Anlaß der Dedicatio» eines ner crschien.'ncn „Album von Stuttgart" die große goldene Mevailli für Kuist verliehen worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder