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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
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3652 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 68. 23. März 1S11. wurde das Schloß im Jahre 1804 von Napoleon I. dem Marschall Lannes geschenkt, Ini Jahre 1818 kaufte es der berühmte Bankier Jacques Laffitte, der den Park zerstückelte. Im Jahre 1849 ging es in die Hände des Herrn Thomas von Colmar, dann in die des Russen Gromme über und war im Begriff, das Eigentum einer Aktiengesellschaft zu werden, als es auf Betreiben des Unterstaatssekretärs der Schönen Künste Dujardin-Beaumetz vom Staat erworben wurde. Seitdem wurden dringliche Reparaturen vorgenommen und hierfür etwa 100 000 Frcs. verausgabt, sowie für 70 000 Frcs. die Grundstücke vor dem Schlosse angekauft, so daß sich die Ge samtausgabe des Staates auf etwa 400 000 Frcs. stellt, während der Graf von Artois seinerzeit 2 300 000 Livres dafür bezahlt hatte, allerdings mit dem Parke. Veränderungen wurden an dem Gebäude nicht vorgenommen, und das Werk Mansarts mit seiner harmonischen Fassade, die übereinandergestellte dorische und ionische Säulen schmücken, hat noch ganz seine frühere Ge- stalt. Auch im Innern ist wenig verändert. Das Vestibül mit den Kindergruppen von Sarrazin, die beiden Parterresalons mit dem berühmten Kamin, den das Marmorrelief »l'riompbs 6a 6onäe«, von Gilles Guerin, überragt, der Speisesaal mit den Statuen der Ceres, von Houdon, der Minerva, von Boizet, und der Erigone (Tochter des Ikarus und Geliebte des Bacchus), von Clodion, sind genau, wie früher, erhalten. Die Holzvertäfelungen, von Lbuillier, sind ebenfalls noch vorhanden und auf der schönen Treppe die Kindergruppen von van Obstal. Im ersten Stock liegen die Gemächer des Königs und der Königin. Aus dieser fürstlichen Behausung will der rührige Unter- staatssekretär der Schönen Künste ein neues Nationalmuseum machen. Zunächst sollen dort Tapisserien und Kunstgegenstände des siebzehnten und achtzebnten Jahrhunderts untergebracht werden Dann soll eine Anzahl Gemälde zweiten Ranges aus dem Louvre nach dem Schlosse Maisons-Laffitte übersiedeln, die im Louvre wegen Platzmangels gegenwärtig zu hoch an den Wänden aufgehängt sind. Später, wenn die Einrichtung voll- endet sein wird, soll das Schloß Maisons-Laffitte auf legislativem Wege zum Nationalmuseum erklärt werden. * Verzicht auf Zeitungsprämien. — Als dankenswerte Erfolge der Bemühungen innerhalb der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel darf den in einigen Jahresberichten hier schon gemeldeten Verzichterklärungen von Zeitungsverlagen auf fernere Angebote von Büchern als Weihnachtsgaben, Abonnenten prämien rc. heute hinzugefügt werden, daß sich der »Dresdener Anzeiger« und die »Dresdener Volkszeitung« dem Verein Dresdener Buchhändler gegenüber bereit erklärt haben, von der Ausgabe derartiger Zeitungsprämien fortan abzusehen. Mit derselben Genugtuung darf die Nachricht begrüßt werden, daß auch dem Vorstande des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes auf mündliche Vorstellungen hin seitens der Frankfurter Zei tungen die Zusicherung gegeben worden ist, daß Ankündigungen der bezeichnten Art künftig dort keine Aufnahme mehr finden werden. * Post. Nachnahmeformulare mit Zahlkarte. — Um für die Privatindustrie die Herstellung der vor einigen Monaten eingeführten braunen Nachnahmeformulare mit anhängender Zahlkarte weiter zu vereinfachen, hat das Reichspostamt nach gegeben, daß die Zahlkarte ohne die für die Eintragung der Kontonummer sonst vorgeschriebene Schraffierung hergestellt werden kann, sofern die Kontonummer bei dem Drucke des Formulars gleich mit vorgedruckt wird. * Zur Kenntnis Deutschlands in England. — Den Zei tungen entnehmen wir folgende Mitteilung aus England: Das gegenwärtige Deutschland wird als Gegenstand eines Ox ford er Sommerkurses in der Zeit vom 3. bis 28. August d. I. nach allen Seiten erörtert werden: geschichtlich bis zurück zu Bis marck; literarisch unter besonderer Berücksichtigung unseres mo dernen Dramas; philosophisch unter Einfluß von Nietzsche; musi kalisch und künstlerisch mit mannigfachen Darbietungen; natur wissenschaftlich und nationalökonomisch. Viele hervorragende Männer unterstützen die Veranstaltung, die ein besseres Ver ständnis für Deutschland in England verbreiten soll. Daß der Kriegsminister Hon. N. B. Haldane in eigener Person die Reihe der Vorlesungen eröffnen wird, gibt ihnen ein außer gewöhnliches Gewicht. Vorgesehen sind u. a. eine Aufführung des altdeutschen Puppenspiels von v,-. Faustus durch die Jlkley Puppet Players, Erklärung der Originalgemälde von Dürer in der Universitätsgalerie und ein großes Gartenfest. «Kunstausstellung in Berlin.— Die Berliner Sezession wird ihre nächste Ausstellung voraussichtlich am 8. April d. I. er öffnen. Sie wird, wie frühere Ausstellungen der Berliner Se zession, international sein. Adretzbuch-VerlagSgesellschaft m. b. H. in Charlotten- bürg. — Handelsregister-Eintrag: In das Handelsregister 6 des Unterzeichneten Gerichts ist heute eingetragen worden: Nr 9005 Adreßbuch-Verlags gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Charlotten- bürg. Gegenstand des Unternehmens ist: der Verlag und die Herausgabe von Adreßbüchern und ähnlichen Nachschlagewerken. Das Stammkapital beträgt 35 000 Geschäftsführer ist der Kaufmann Hermann Heiden in Charlottenburg. Die Gesell schaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 10. Februar, 3. März 1911 ab geschlossen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Als Einlage auf das Stammkapital wird vom Gesellschafter Kaufmann Julius Bock in Charlottenburg das unter der nicht eingetragenen Firma Julius Bock von ihm bis her in Charlottenburg, Rankestraße 30, betriebene Adreßbuch- Verlagsgeschäst mit allen Aktiven und 4000 X Passiven zum festgesetzten Werte von 18 000 in die -Gesellschaft eingebracht. Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur im Deutschen Reichsanzeiger. Berlin, den 17. März 1911. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte, Abteilung 167. (Vossische Zeitung Nr. 136 vom 21. März 1911.) * Neue Bücher, Kataloge «sw. für Buchhändler. Ksi86n. 8". 35 8. 758 I^rn. 905 Nim. ° s I, te atureu. Liu^äoiu, bsillA a eoutinuation ok tbo »I-ouckon« auä »Uritibb« avck älieotor^ ok pubÜZborg. b,6x.-8°, IV, 328 8. b.ou6on1911: Sprechsaal. Leihbibliothek: Inventar oder Ware? Antwort aufdieFrageim Sprechsaal der Nr. 65 vom 20. März 1911. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß beim Verkauf einer Buchhandlung die vorhandene Leihbibliothek zum Inventar gehört, sofern nicht im Kaufverträge ausdrücklich gegenteilige Vereinbarungen getroffen sind. Das Gesetz macht nämlich einen deutlichen Unterschied zwischen »Waren« und -sonstigen Gegen ständen, die nicht zur Weiterveräußerung, vielmehr dauernd zum Geschäftsbetriebe bestimmt sind«. Und zu letzteren gehören die einzelnen Bände der Leihbibliothek, die allein schon mit Rücksicht auf den in der Praxis unentbehrlichen Katalog sozusagen einen eisernen Bestand des Inventars einer Firma bilden müssen. Wo käme denn ein Sortimenter hin, der beispielsweise zwischen den Büchern seiner Leihbibliothek und denen seines Lagers keinen Unterschied machen und erstere nach Bedarf verkaufen und letztere ausleihen wollte k München. Max Schorß.
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