Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19171122
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191711220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19171122
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-22
- Monat1917-11
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Beuker in't Feld. — ... Nu gciht dat Nodeuken wedder an: wat schickt wi to Wihnachen in't Feld? Behl giff't jo nich mehr to schicken, nn mal mol to kriegen is, is meist all' branddiihr un dar mutt ook noch en Zettel for afgcben warden. Blivvt een Deel no: Beuker! Dor hett mi letzt mol een schrcben, ick sull hier mol billige Beuker an- gebcn, de een woll in't Feld schicken kunn. Jä, billige Beuker. De ward ook alle Näslang wat dnrcr! Dat Papier nn de Druck, allns fleiht op. Un nn nehmt de Bookhäudlers ook noch en Opslag, denn sor jem ward dat Leben jo ook diirer, un ook dat-Jnwickelpapier nn de Bindfaden. Ober dat gisst doch noch billige Benker, nn wenn 'n so bit 1 Mark 50 geiht, denn find fick dor woll allerhand an, wat'n so as Breef in't Feldkuwert steten kann. Um man mol een nn de anner Reeg optonennen: De Hamborger Hnsbibliothck, Ouickborn-Beuker, Neddcrdiitsche Bökeri, Jnselbeuker, Feldbcnkcr, de lütten Stormschen Novellenbänn', Plattdütsche un Wiesbadener Bolksbcnker, Dichter-Ge- dächtnisbenker, Necslam, Hesse un as sc all' heet. Un wenn dor noch en por Noms sien sohlt von billige plattdütsche Beuker, dor fallt mi denn so in de lütten Beuker von Fehrs »ttt Jleubeck«, »Holstenart«, »Lüttj Hinnerk«, Wisser sien lütten Märkenbcnker, Brinckman sien gedie genen »Kasper-Ohm un ick«, Reuter sien »Franzosentid«, denn »Oster worth« von G. Stille, den Stader Minschendokter, »Steernkiekers« von Nudl Kinau, de »Plattdütschen Jungs in'n 5kricg«, wo ook noch sien grooten Broder Gorch Fock in vertreten is, »Lena Ellerbroock« von Paul Trcde, »Als noch de Trankrüsel brenn« von Ludwig Frahm, de pntzlustigen Kasperbeuker »Sünd ji all dor?« nn »Vivat Pntschenelle!« von Johs. E. Rabe, »Slusohr« von nnsen Bremer Naber Georg Droste, G. F. Meyer sien »Sleswig-Holsteenschcn Kinncrriemels« un sien lütten Lceöerbenker »Nn lat uns singen!«, Th. Dirks sien »Möller von Aewellaunn«, Jobst Sackmann sien Plattdütschen Predigten un dat lütte nüdliche Gcdichtsammelbook »Plattdiitsch Blomcngorden« von Karstadt. Dat is allns, wat mi so düsscn Oogenblick infallt. Un wenn dor nn en is, de mi frogt — son Froog knmmt mehr vor, as 'n denken soll — wenn he mi froogt: »Wonehm sünd de Benker to kriegen?«, denn segg ick ein: »Nich bi'n Keeshöker, nn nich bi'n Greunhöker; bi'n Jsenkromer nich nn ook nicht in de Apteek; ober bi'n Bookhändler, dor kannst du Benker keupen, nn wenn du een hebben wnllt, wat he grod nich in'n Loden hett, denn besorgt he di dat — dat »Besorgen« ober nich so verstohn, as Rudolf Kinau sien! Is ober good, wenn dn so'n Jnkoop nich op de lange Bank schaffst, nich bit in'n Dezember rin, bi't Benkerbesorgen geiht dat um düsse Tied mit ihr Bohnsperr man wat drang'! (Aus einem Artikel »Kiekut an de Woterkant« von Peter von de Woterkant in der Neuen Hamburger Zeitung vom 13. Nov. 1917.) Papiernot in Australien. — In Australien Müssen die Zeitungen ihren Umfang einschränken und haben die Rücknahme der nicht ver kauften Zeitungsnummern abgeschafft. Zeitungspapier, das vor dem Kriege 11 Lstr. die engl. Tonne kostete, wird jetzt mit 40 Lstr. bezahlt. Die Negierung fordert zu größter Sparsamkeit mit Papier auf. Braunes Packpapier wird nicht mehr eingeführt, und die ein heimischen Fabriken haben den Preis ihres Erzeugnisses inehr als verdoppelt. (Papier-Zeitnng.) Persillalllkchrichteu. August Heinrich Braasch -f. — In Weimar ist Obcrpfarrer und Superintendent 1). August Heinrich Braasch im 72. Lebensjahre ge storben. Braasch ist bekannt als Verfasser einer Reihe theologischer Schriften, unter denen »Der Wahrheitsgehalt des Darwinismus« (1909) und »Die religiöseil Strömungen der Gegenwart« (2. Ausl. 1909) ge nannt seien. Bruno Eclbo f. — Der Weimarer Schriftsteller Bruno Eelbo ist daselbst im Alter von 64 Jahren gestorben. Er hat zahlreiche Bühnen dichtungen verfaßt und auch eine Reihe Gedichtbände herausgegeben. Ein umfassendes, dreibändiges Werk seiner Feder behandelt »Bacons entdeckte Urkunden« (1914/16), dessen Tendenz schon im Titel enthal ten ist. Leopold Horowit; f. — In Wien ist der Maler Leopold Horowitz im Alter von 78 Jahren gestorben. Mit seinen Bildnissen machte er sich zu einem allgemein anerkannten Meister von bedeutendem Rufe. Er hat viele Hunderte Bildnisse, sowohl weibliche als männliche, ge malt und u. a. auch den Kaiser Franz Josef und die Kaiserin Elisabeth porträtiert. Eduard Krause -f. — Der Altmeister prähistorisch-technischer For schung, der Konservator des Berliner Völkerkundemuseums Eduard Krause, ist vor kurzem einer Lungenentzündung im Alter von 70 Jah ren erlegen. Ursprünglich Maurer, wandte er sich später dein Studium der Chemie zu und wurde durch Rudolf Virchow und Albert Voß der Prähistorik und Anthropologie zugeführt. Von seinen Schriften nennen wir »Neues Verfahren zur Konservierung der Eisenaltertümer« (1882), »Die Kulturländer des alten Amerika« (1888; 3 Bde. in Ge meinschaft mit Bastian), »Uber die Herstellung vorgeschichtlicher Ton gefäße« (1902), »Vorgeschichtliche Fischereigeräte« (1904) und »Die Entwicklung der Fischerei« (1914). Bruno Meyer f. — Nach einer Mitteilung der »Voss. Ztg.« ist der Kunstschriftsteller Professor I)r. Bruno Meyer am 13. November nach längerem Leiden in Berlin im Alter von 77 Jahren gestorben. Meyer beschäftigte sich in mehreren seiner frühesten Schriften mit Fra gen der ästhetischen Erziehung und des ethischen Bildungswertes des Schönen und der Kunst. Später hat er besonders das Problem der menschlichen Körperschönheit zum Gegenstand ästhetischer und anthro pologischer Forschungen gemacht und in einer Reihe zum Teil mit anderen verfaßten Schriften — »Weibliche Schönheit«, »Das lebende Modell«, »Weibliche Grazie« — eingehend behandelt. Eine unbestrit tene Autorität genoß Prof. Bruno Meyer als Sachverständiger und Gutachter auf dem Gebiet der reproduzierenden Künste, vor allem der Photographie. Auguste Nodiu -f. — Der französische Bildhauer Auguste Nodin ist am 17. November, 77 Jahre alt, in Paris gestorben. 1864 schuf er den Mann mit der zerbrochenen Nase, der von der Jury des Salons zurückgewiesen wurde. Er ließ sich aber iu seinem Strebeil nicht be irren und trat bei Carriere-Belleuse als Gehilfe ein. Nach dem Kriege ging er nach Brüssel, wo er acht Jahre verblieb. Im Jahre 1878 stellte er im Salon das eherne Zeitalter aus, das im Jahre 1880 für das Luxemburg-Museum augekauft wurde. 1881 entstanden die Figuren Adam uud Eva und'der Plan für das Höllentor, 1882 der llgolino, 1884 bis 1895 die Bürger von Calais, 1886 begann er das Victor Hugo-Denkmal, 1895/98 schuf er das Balzac-Denkmal und 1898 den Kuß. 1900 fand die große Sonderausstcllung seiner Werke in Paris statt. In der Zwischenzeit und den folgenden Jahren schuf Nodin zahlreiche Gruppen und Bildnisbüsten. Die größte, öffentliche Sammlung Nodinscher Skulpturen beherbergt das Luxemburg-Museum in Paris; doch ist er mit bedeutenden Werken seiner Kunst auch in einer Reihe deutscher Städte vertreten. ^ ^ ^ Eprechsaal. 8scko e§o!8mo! Auf der am 21. Oktober d. I. in Kirchheim u./T. stattgehabten Wanderversammluug des Württ. Buchhändlervereins wurde mit Stimmenmehrheit der Beschluß gefaßt, auch in Württemberg der» lOprozentigen Teuerungszuschlag einzuführeu, jedoch gab schon bei der Abstimmung die Mehrzahl der Stuttgarter Sortimenter die be stimmte Erklärung ab, daß sie für den Zuschlag unter keinen Umstän den zu haben sei. Eine wenige Tage nachher cinberufeue Versamm lung der Stuttgarter Sortimenter ergab dieselbe ablehnende Haltung. Daß mit dieser Stellungnahme der Stuttgarter Sortimenter der Be schluß der Kirchhcimer Versammlung des Württ. Vereins ins Wasser fällt, mit anderen Worten, daß die Stuttgarter Sortimentskollegen es den Provinzsortimentern geradezu unmöglich machen, den Teuc- ruugszuschlag zu erheben, trotzdem dieser sich tatsächlich bitter not wendig macht, berührt die Berufsgenossen der Residenz in keiner Weise. Wer nur einigermaßen die württembergischen Verhältnisse und die vielerlei Beziehungen zur Landesresiöenz kennt, die in ande ren Bundesstaaten lauge nicht so ausgeprägt und zahlreich sind, wird mir zngeben müssen, daß unter solchen Umständen die Erhebung des Teuerungszuschlags für das Provinzsortimeut nichts anderes bedeu ten würde als langsamen Selbstmord. Die Stuttgarter Sortimenter begründen ihre Stellungnahme da mit, daß sie erklären, sie Hütten durch die Weigerung Leipzigs, den Zuschlag zu erheben, eine Abwanderung ihrer Kundschaft nach Leip zig zu befürchten. Es mag ja wohl den einen oder andern einsichts losen Kunden geben, der aus meiner Haut für sich Riemen schneiden will, Gott sei Dank ist aber die große Mehrzahl der deutschen Staats bürger einsichtsvoll genug (und beweist das täglich), einen solchen Schritt der Selbsthilfe, wie ihn das Sortiment tun muß, begreiflich zu finden, und die Zahl der Abtrünnigen wäre nach meiner festen Überzeugung verschwindend gering. Des ferneren liegt cs ganz einwandfrei auf der Hand, daß der Stapelplatz Stuttgart als solcher von Hause aus gegenüber dem Provinzsortiment durch den naturgemäßen Wegfall vieler Porto-,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder