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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1858
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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»N 130, 20. Oktober. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1961 bereits im Jahre 1842 eine kleinere Sammlung erschienen war), gibt dasselbe einen erfreulichen Beweis, daß die poetische Ader im jungen Buchhändler-Geschlecht von Remittenden, Zahlungslisten! und Büchecstaub, sowie anderen dergl. Annehmlichkeiten namentlich des Leipziger Geschäfts, zu keiner Zeit erstickt worden ist. Die fünf- undvicrzig Lieder, welche das elegant ausgcstattete Büchlein (7 Bog. 16. Preis lON-f) enthält, sind von Mitgliedern des Vereins bei Ge legenheit der in den verflossenen 25 Jahren stattgehabtcn Stiftungs feste und der von dem Vereine seit seiner Begründung alljährlich veranstalteten Ostermeß-Essen gedichtet worden, und namentlich dürf ten die auswärtigen Herren Eollcgcn unter den bei letzteren Veran lassungen gesungenen manchen alten Bekannten wiedcrcrkcnncn; wir erwähnen nur das in der O. - M. 1856 mit so allgemeinem Bei fall aufgenommenc Verlcgerlied mit Illustrationen von L. Löffler und E. Krctzschmar. Meist im humoristischen Gewände und oft: mit vielem Glück behandeln diese Lieder die jeweiligen den Buch handel im Allgemeinen oder den Verein insbesondere betreffenden Zeitverhälknissc und mancher treffende Scitenhicb auf alte und neue Mißbräuche fällt dabei ab, so daß sic gleichsam ein Stück poetischer Geschichte des Buchhandels bilden. Vor Allem wird den zahlreichen früheren Mitgliedern des Vereins, welche jetzt im weiten Reiche des deutschen Buchhandels zerstreut sind, diese Sammlung eine dank bare Rückerinnerung gewähren; möchten ihnen diese Lieder „Denk steine vergangener Jahre" sein, welche die in Leipzigs Mauern im heitern Kreise der Eollegen angenehm verlebten Jugcndjahre zurück rufen; sic finden allcsammt ihre Namen in einem Verzcichniß der Mitglieder von 1833 —1858, das nebst einer Uebcrsicht der Ge schichte des Vereins eine recht passende Beigabe bildet. Das Büch lein hat schon lebhaften Anklang unter den Berufsgenosscn ge funden; wie wir hören, sind bereits nahe an 300 Exemplare bestellt. Es ist ihm um so mehr ein fernerer Erfolg zu wünschen, da sein Reinertrag der II n l crstü tzun gs - Eassc des Vereins zufällt. Die letztere ist bei Gelegenheit des Jubiläums mit namhaften, böchst dankenswcrthen Geschenken bedacht worden; u. A. haben zwei der geachtetstcn Leipziger Verleger sich mit einem Beitrage von je Einhundert Th a lern daran bethciligt; über ein ähnliches Geschenk eines auswärtigen Eollegen wurde bereits früher in diesem Blatte berichtet. Nicht minder sollen auch der zu gründenden Ver eins- Bibliothek schon sehr erfreuliche Anerbietungen von Seiten der Herren Verleger zugekommen sein. — Schließlich sei noch be merkt, daß bei der gestern stattgcfundencn Wahl eines neuen Vor standes des Vereins die Herren Ad. Ulm und Ferd. Seidel mit Acclamatio» von neuem gewählt wurden, was wir namentlich den auswärtigen Herren Gehilfen, die Veranlassung haben sollten, sich an den Leipziger Verein zu wenden, zur Kenntniß bringen. — Wir wünschen dem Vereine von Herzen ein ferneres glückliches Gedeihen! Leipzig, d. 15. Dckbr. 1858. O. A. Schulz. Aus Belgien, 12. Del. berichtet die Dtsch. Allg. Ztg.. Schon im Monat August d. I. halte Belgien mit Holland einen Vertrag über literarisch-artistisches Eigenthum abge schlossen, der völlig auf den Grundsätzen beruht, die der Brüsseler Septcmbcrcongrcß, leider inmitten sehr störenden Haders, aufzu- stcllen versuchte. In dem vom Baron de Vrierc und Hrn. v. Gcricke Unterzeichneten Aktenstück fehlen natürlich alle theoretischen Elau- seln über den Begriff des geistigen Eigcnthums, sowie über dessen Dauer; die bestehende Gesetzgebung beider Länder wird als gültig angenommen und jedem Belgier garantirt, daß er in Holland wie ein Holländer, jedem Holländer, daß er in Belgien wie ein Belgier behandelt werden soll Die Vereinigung der beiden Stücke des Königreichs der Niederlande zu einem intellektuellen Staat ist also erreicht. Das Recht der Ucbcrsetzung ist natürlich dem Verfasser des Originals Vorbehalten, und dabei der höchst wichtige Grundsatz aus gesprochen, daß die vlämische und die holländische Sprache nur als Eine betrachtet werden. Die halbe Revolution von 1830 rührte von der Verkennung dieser Wahrheit her ; ohne den Streit über »s und so gab cs vielleicht keine Brabanyonne! Auch der Bezug der Bücher, Druckschriften, Zeichnungen w. tritt durch Zollermäßigungen in eine neue Phase, was von Seiten Hollands allerdings keine große Eon- cession ist, da der dortige Tarif fast durchgängig auf 5 Proc. all vslorem sich beschränkt. Der Vertrag soll innerhalb sechs Monaten, d. h. also in der bevorstehenden Kammersession, ratisicirt werden. Er gilt im Falle der Kündigung von einem der beiden Eontrahenten noch ein volles Jahr. — Ueber den Septcmbcrcongrcß hört man nachträglich die pikantesten Dinge, die in den einzelnen Sek tionen vorgcfallcn sind; die Herren Franzosen haben Haarsträuben des über ihre Monopolsucht hören müssen. Als sie immer wieder von Eigcnthum, von der „Ewigkeit, Heiligkeit rc." des Eigenthums anfingen, warf ihnen Jemand ein: Was ist das Eigcnthum seit den Dekreten vom 22. Jan. 1852 (Eonsiscation der Orleansgüter)? Bei Gelegenheit der Nichtreciprocität, die beständig im Manchcster- stylc angcrufen wurde, hieß es: Was hilft es, solche Grundsätze votiren, nur mit freien Ländern ist der intellektuelle Austausch mög lich; ihr habt ja gar keine Literatur mehr und werdet auch bei euern Zuständen keine bekomme»! Von Victor Hugo soll demnächst ein neuer Band Gedichte unter dem Titel „len pelites «popees" erscheinen; das Verlags recht davon hat eine Pariser Buchhandlung für eine sehr bedeut ende Summe erworben. Künftiges Jahr hofft Victor Hugo seinen längst angekündigten Roman: „lle« Ulisorskles", vollenden zu können. Personalnachrichten. Herr Fricdr. Wllh. Goedschc in Meißen feierte am 1l. Oct. sein fünfzigjähriges Bürgerjubiläum. Der Jubelgreis wurde dabei sowohl von einer Deputation des Stadtrattzs und der Stadtverordneten beglückwünscht, als auch ihm unter Anerkennung seiner langjährigen Thätigkeit als Eommunrepräscntant und später als Stadtrath das Ehrenprädicat eines Stadtältesten verliehen. Am 3 October verschied in Jena an Altersschwäche Herr August Schmid, 76 Jahre alt. Verbote. Vom Rathe der Stadt Leipzig wurde unterm 4. Oct. die im Verlage von Hcnrv Litolff in Braunschweig erschienene Ausgabe von. ^Veber, liarl älari» von, brei-wlüilr. llomgntiselie Oper in drei ^ulrü^en. mit Beschlag belegt, weil dieselbe für widerrechtliche» Nachdruck der von der Schlesinger'schen Buch- und Musikalienhandlung in Berlin verlegten Ausgabe erachtet worden ist. Zufolge einer Verordnung der König!. Kreis - Direktion in Leipzig vom 15. Sept. ist vom Rath der Stadt Leipzig das unterm 24. Febr. d. I. bereits erlassene, am 29. Jul. aber zurückgezogene Vcrtriebsverbot in Betreff der Druckschrift unter dem Titel: Hogarth's, William, Zeichnungen mir vollständiger Erklärung derselben von G. E. Lichtenbcrg, herausgegebcn von 0r. Franz Kottenkamp. 1.—11. Licfrg. und Liefrq. 12. pag. 353—382, Stuttgart, Rieger'schc Buchh. unterm 9. Oct. von neuem bestätigt worden.
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