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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1858
- Sprache
- Deutsch
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2204 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 142, 17. November. Im Buchhandel wird niemand, dem seine sittliche Aufgabe als Buchhändler nahe liegt, den Klüpfel'schcn Wegweiser ohne Schaden enlrathen können; für den Sortimenter bildet er ein unentbehrliches Enchiridium von alltäglichem Nutzen, dem Verleger aber führt der selbe cineMenge von Anregungen zu, die bildend und befruchtend auf seineThätigkeit wirken; — unter den buchhändlcrischcn Fcstgc- schenkcn gebührt diesem Buche unstreitig eine der obersten Stellen. Aus dem interessanten Vorworte erlauben wir uns die folgende Mittheilung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen: „Die literarische Production der beiden letzten Jahre, die wir für die Zwecke der allgemeinen Bildung zu sichten versuchen, zeigt, wie in früheren Jahren, eine Fruchtbarkeit, welche das Bedürfnis weit übersteigt. Es liegt dies aber in der Natur der Sache, da cs bei einer Menge schriftstellerischer Arbeiten bloß beim Versuche bleibt, ein geistiges Ergebniß zu gewinnen und mitzuthcilen. In anderen Gebieten menschlicher Thätigkeil wird die Menge des Erzeugnisses durch die Nachfrage und den Bedarf bestimmt, und ein mißlungenes Product kann sich nicht in die Länge auf dem Markte behaupten. Anders verhält cs sich beim Buchhandel, wo nicht immer der augen blickliche Erfolg über die Bedeutung eines Handelsartikels entschei det. Für den Kaufmann ist jede Waare gut, deren Absatz gesichert ist, für den Verkäufer von Geisteserzeugnissen aber genügt dieser Gesichtspunkt nicht. Denn wie der Schriftsteller nicht bloß den Beruf hat, den geistigen Ansprüchen seiner Zeitgenossen zu genügen, sondern auch den, neue Bedürfnisse zu schaffen, indem er Gedanken ausspricht, welche befruchtend wirken und neue Bahnen des geistigen Lebens eröffnen, so hat auch der Buchhändler die Aufgabe, an der Erziehung des Publicums mitzuarbeiten und nach der Brauchbar keit seiner Waare in dieser Richtung zu fragen. Und dies ist nicht etwa bloß eine ideale Anforderung, welche mit den kaufmännischen Interessen eines Verlegers im Widerstreit stünde, sondern sein Ercdit hängt davon gb, die Erfüllung dieser Aufgabe muß die Grundlage seiner buchhändlcrischcn Stellung und Ehre bilden. Die Masse werthloser oder schädlicher Bücher könnte nicht so sehr sich vermehren, wenn die Verleger in ihren Unternehmungen mehr Kritik übten. Gar manche Erzeugnisse der Literatur verdanken ihr Dasein nicht Kirchheim (2). Klinkicht L Sohn, Kober (3), Koch in Königsberg, Krabbe (7), KraisLHoffmann <2), Kreidet L Niedner, Kuntze(3), Landcs-Jndu- strie-Comptoir(v), Laupp (5),Leske, Leuckart, Liesching(2), Liesching L Co., Lindauer, Lintz, Lorck (12), I. G. Luckhardt, Maaß, Macken, Manz in Wien, Marcus in Bonn, Mauke (2), Max L Co., G. Mayer in Leipzig (7), Mcidinger Sohn L Co. (12), Mcinhold L Söhne, O. Meißner in Hamburg (2), Meline, CansLCo., Mendelssohn (2), Mertens in Ber lin, Metzler (3), Meyer in Hannover, Meyer in Lemgo, Meyer L Zeller (7), I. C. B. Mohr in Heidelberg, Müller in Berlin, Münster in Ve nedig, Nicolai'schc Verlagsh. (3), Nitzschke, Nolte L Köhler (3), K. Geh. Ob.-Hofbuchdruckerei (4), Orell, Füßli L Co., Oetinger, Palm in Mün chen (2), Palm L Enke, F. A. Perthes (7), I. Perthes (31), Perthes- Besser sc Mauke (2), Rathgcber, Rauh (2), Ravenstein (2), Dietrich Rei mer (9), Georg Reimer (II),Remak, Riecker, Riegel'scheBuchh. inPots- dam, Rümpler (3), Sauerländec's Verlagsh. in Frankfurt a. M., Scheit- >in sc Zollikofer, Scheube(ö), Schindler in Berlin (3), Schlawitz, Schlicke, Schmid'sche Verlagsh. in Augsburg, Schmidt in Halle (2), Schmidt in Ol denburg, Schneider in Berlin, Schöningh (2), Schröder in Berlin, Schropp s-Co, (7), Schulbuchhandlung in Langensalza, Schultheß (2), H. Schultzc in Leipzig, Schulze in Oldenburg (2), Schüncmann, Schweighauser'sche Sortimcntsbuchh. (2), Schweighauser'sche Verlagsbuchh., Schweizerbart (3), Schwetschkc, Schwetschke LSohn (7), Seemann, Sevbold, Sonncwald, Spamer <2), Springer (ö>, I. F. Steinkopf (4), Stiller inRostock, B. Tauchnitz in Leipzig, Tempsky (2), Tendier so Co., Teubner (3), Tbeissing, Lramburg's Erben, Trewendt, Vandenhoeck sc Ruprecht, Veit sc Co. (2), Allgcm. deutsche Verlags-Anstalt, Vieweg sc Sohn (7), Vogel in Leip zig, Voigt ,sc Günther (2), Wanglcc, Weber in Leipzig (11), Weid mann (7), T. O. Weigel (5), Westermann (4), Wiedemann, Wiegandt sc Grieben (3), Wigand in Göttingen, G. Wigand in Leipzig (2), O. Wigand in Leipzig (6), Winter in Heidelberg, C. F. Winter in Leipzig (5), Witter, Wurster sc Co. (4), Juchold. dem wirklichen Bedürfniß des Publicums oder der geistigen Schöpfer kraft ihres Verfassers, sondern der Spekulation oder der Urthcilslo- sigkeit des Verlegers, und versperren guten Büchern die Bahn. Auch dem Sortimcntsbuchhändler darf es nicht gleichgültig sein, welche Waare er verbreitet; ein gewissenhafter Geschäftsmann wird sich nicht nur des Vertriebs gemeinschädlichcr Schriften enthalten, sondern er wird seine Aufmerksamkeit auf die literarische Bedeutung der erschienenen Bücher richten und der Verbreitung guter Werke eine größere Sorgfalt zuwenden, als den schlechten und mittel mäßigen, und aus diesem Gesichtspunkte die Käufer bcrathen. Denn cs ist Thatsachc, daß der Absatz oft gar nicht im richtigen Verhältniß zu dem inneren Gehalte der Bücher steht; nicht sowohl, daß schlechte Waare besonders glänzend abginge (wovon sich jedoch auch Beispiele anführen ließen), als daß das Mittelmäßige den Vorzug erhält vor dem Ausgezeichneten. Es ist zu bedauern, daß es bisjetzt an stati stischen Nachweisungcn über den Absatz der verschiedenen schriftstel lerischen Erzeugnisse nach Literalurzweigen, Ländern und Lcbens- krciscn fehlt. Wir wollen versuchen, einige Beiträge zur Statistik des Buchhandels zu geben, soweit sie uns durch eigene Beobachtung und durch Mittheilung befreundeter Buchhändler möglich sind. „Was den literarischen Verkehr in Deutschland betrifft, so gilt cs für ausgemacht, daß in Norddeutfchland viel mehr Bücher ge schrieben und gekauft werde» als in Süddeutschland, besonders Sachsen und die Mark sind wohl am schreib- und kauflustigsten. In Deutschland ist das in geistigen Interessen gerade nicht voran stehende Oesterreich ein von den Buchhändlern besonders geschätztes und berücksichtigtes Absatzgebiet, während auffallender Weise das benachbarte Bayern für den schlechtesten Büchermarkt gilt. Ein Grund dieser Erscheinung möchte darin zu suchen sein, daß das In teresse für die Literatur in Oesterreich noch neu und frisch ist und weniger Büchervorräthe aus früherer Zeit dort vorhanden sind, und daß in Bayern nach dem Vorgang der Hauptstadt der Sinn für bildende Kunst mehr entwickelt ist, als der für die Literatur. Der wohlhabende Bauer oder Gcwcrbsmann in Altbayern denkt in der Regel nicht daran, außer einigen Gebetbüchern und etwa den „Flie genden Blättern" weitere Geistesnahrung ins Haus zu schaffen, während der reiche Landwirth in Norddeutschland seine kleine Bi bliothek hält und selbst der minder bemittelte Bürger und Hand werker sich das Geld am Munde abspart, um sich ein unterhaltendes oder belehrendes Buch zu verschaffen. Schon günstiger als in Bayern stellt sich die Sache in Würtemberg; Stuttgart ist ein Hauptplatz für die literarische Production, weniger freilich für den Absatz. Das umgekehrte Verhältniß findet in Baden und in der Rheinpfalz statt, wo schon der allgemeine Wohlstand des Volkes dem Büchcrkaufen günstig ist, während die Productionslust zurücktritt. Zum Belege des eben Gesagten fügen wir einige Notizen aus dem Geschäftsbe trieb einer Leipziger Verlagsbuchhandlung bei, die uns das Verhält niß des Absatzes nach den verschiedenen Ländern folgendermaßen angibt. Die Procente des Absatzes von 1857 vertheilen sich so: Preußen mit 30 Proc. Königreich Sachsen und die Hcrzogthüiner . . 20 „ Das übrige Norddeutsch land 23 „ Also in ganz Norddeutschand 73 Proc. Süddeutschland 5 „ - .1) Oesterreich 6 „ s Deutschland 84 Proc. Rußland 5 Proc. l iß Schweiz 4 „ ^ Andere Länder . 7 „ 100 Proc-
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