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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1858
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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M 150, 6. December. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2357 Liorvk L-, Lismer in Lsrlill ferner: In die Odilen. 6s,na!r von b Oslssedendruelc von ^torc/r L l^a-mo'. f^»s dem Lerliner Künsttee-^Ibum.) gu. Kol. 4 ^ Oer 8d>lossteicl> ru Künißsberß in Keeusseu. 6emsli. von Oc/rrendscn. Oellsebandrucle von 8to»'e/r sd Gramer, gu. Kol. 5 6enre liilder a l'^guarelle. 17. Korde):. 18. 0)-Ia8, tzemalr von K. Kode,-. 19. ^ueli rwöll. 20. Weinksnner, gemalt von 7Vr. r/o- semann. gr. 4. Karkendruclr ä 15 dl-/l 8cbweirer-/4nsiebten. 5. lVler de glsce. 0. 8el>Ivss bliillon. 7. IVIont- 1>lane. 8. sunglrau. 9. 8t. Oottkardstrssse. 10. 6rütli. Il.Ve- VL). 12. 8eelisl>erg. gu. 4. Karbendrude L 71/2 lx>/^ Voitli in Oarlsruke. Ornamente im neue» 8t)l entworfen von b. K/ocL und ausgslükrt unter lVIitwirbung von 9. OF7n</cr. 3. Oelt in 5 Klatt. Kol. 'Kondrucle 1 ^ 10 !X^ Veitk in Oarlsrube ferner: .4usgelülirte oder rur ^uslükrung bestimmte Entwürfe von Oebiiuden versekiedener Oattung als Ilnterrlebtsmittel für Oewerb- und tecknisebe 8d:ulen, sowie für Oaumeister, von K. Lisento/ir. 18. Oeft in 6 Llatt. Kol. 1^ R.udolpb 'tVeigel in I-eipLig. Oandüeidinungen berübmter Kleister au« der Welgel'scbeu Kunst sammlung. In treuen in Kupfer gestöckenen dladebildunge» berausgegeben vom Lesltrer derselbe». Oestooken von 9. 6. Oocrld. 8. Heft. 3 Llatt in Omscklag. Kol. 4 2eicbnungen von ^smus ducoü barsten.« in der Orosskeraoglidien Kunstsammlung ru Weimar in Umrissen gestöcken und keraus- gsgeben von tt Alä/ter. .flii. Ki läuterungen von b/rr. ^c/nre/iardt. 8. Oelt. 4 ljlatt in Omsclilag. gu. Kol. Weis« Kapier 20 ; edines. Kapier 1 ^ Nichtamtlicher Th eil. Die Weigel'sche Autographen-Sammlung in Leipzig. Man ist versucht, das Sammeln von Autographen unter die kostspieligen Liebhabereien des modernsten Luxus zu zahlen. Kost spielig in der That und eine zähe Sammcllust voraussetzend, doch aber ebenso berechtigt, als jede andere Industrie, die am Aufspeichcrn literarischer, artistischer oder physikalischer Gegenstände vorherrschen des Gefallen findet, wenn auch weniger, als beispielsweise ein Ge mälde-, Kupferstich-, Naturalicn-Eabinck, das Auge reizend und bestechend oder den Geschmack bildend, oder, wenn dies mir zuge geben wird, die Wißbegierde befriedigend und positives Wissen för dernd, daher auch diese Gattung Dilettantismus auf schwerlich mehr denn eine bescheidene Zahl von Sammlern, Kennern und empfäng lichen Betrachtern rechnen dürfte. Herr von Radowitz war ohne Zweifel ein vorzüglicher Kenner, und hat in einem eigenen Schrift- chen das Autographen-Sammeln entschieden gebilligt und nach drücklich empfohlen. Gewiß nicht ein wüstes Ansammcln ohne Zweck und Plan, ein Aufgreifen und Aufhäufen von Gedenkblättchen an das Alles, was irgend einmal «» vogue gewesen und nach kurzem der Vergessenheit anheim gefallen ist, noch ein blindes Durcheinander werfen von Jahrhunderten, soweit sich aus diesen etwas Geschrie benes und Papierenes erhaschen läßt, noch ein buntscheckiges Quod libet, wovor man fragend steht: was soll dies und das Individuum, das nicht einmal einen Lückenbüßer abzugeben verspricht. Es ver steht sich, daß im Sinne des Herrn von Radowitz und ihm ähnlicher Sammler auch diese Gattung Liebhaberei — nennen wir es immer so — oder diese Vorliebe von mehr als oberflächlicher Kenntniß der Spccialgcschichtc, ihrer Facta und Factoren, sowie von gesundem, besonnenem, mit Kritik verfahrendem Urtheil geleitet und begleitet werden, und von beidcm Zcugniß ablegen, daß sie ein wirklich künst lerisches Sammeln sich als Aufgabe setzen muß. In dieser Weise und nach diesen Grundsätzen ist die Weigel'sche Autographen-Samm- lung entstanden und recrutirt sich fort und fort, an ihrem primitiven Plane festhaltend, wonach sie, die zwei letzten Säcula ausschließend, sich auf das fünfzehnte Jahrhundert (von Huß ab), das volle sech zehnte (Reformationszeitaltcr) und die erste Hälfte des siebzehnten (bis zum westfälischen Friedcnsschluß) beschränkt, aus diesem dritte- halbhundcrtjährigen Zeitraum auch nur in sich aufnimmt, was zur Anlage des Ganzen stimmt und, wie Glieder und Gljcderchen einer langen Kette, den inneren Nexus fördern hilft. Man kann auf die Bekanntschaft mit den Schriftzügen selbst der berühmtesten Personen geringen Werth legen und dafür nur ein kühles Interesse gewinnen: sie malen, zumal pure Namens- untcrschriften, wie dies in der Regel von Notabililäten höheren Ranges gilt, kaum die Situation, worin sich der Schreibende befand, geschweige Wesen und Charakter des Unterzeichneten. Allein, wenn schon dieses Urtheil nicht maaßgebcnd heißen kann, da cs wohl nicht Wenige gibt, für welche auch bloße Unterschriften ohne Weiteres Reiz genug haben, weil sie durch diese, sind sic nur authentisch, wenn auch noch so unleserlich, doch immer lebhaft an den in Schrift vergegenwärtigten Gegenstand ihrer Neu- oder Wißbegier erinnert werden, oft genug auch, in Ermangelung eines Mehr, sich mit der bloßen Namensunterschrift begnügen müssen, so beanspruchen, ver dienen und erregen Autographa insofern ein noch allgemeineres und unbezweifeltercs Interesse, als und wenn sie sich als Zeugnisse und handschriftliche Ueberreste aus dem Lebenslauf bedeutender oder merk würdiger Individuen, als Memorabilien, Seltenheiten, Curiositaten mit historischem Hintergründe, d. h. geknüpft an irgend eine sach liche oder individuelle Erinnerung, ob auch nur in seltenen Fällen, ! als für die Geschichtsforschung ertragsfähige Dokumente erweisen, weil dasjenige, was irgendwie dem Quellenstudium Vorschub leistet und Ausbeute verspricht, zum Zwecke wissenschaftlicher Benutzung sorgsam in Bibliothekschränken und Staatsarchiven verwahrt bleibt. Was in der eben bemerkten Hinsicht einer Aukographensammlung Reiz und Gehalt verleiht, laßt sich, außer dem oben ihr Nachge rühmten, von der Weigel'schen behaupten und Nachweisen. Wie ich dieses verstehe, können die zwei in Thcil 9. von Bülau's „Geheime j Geschichten und räthselhafte Menschen" von mir mitgetheilten ! Proben darthun: 1) ein insolenter Brief des französischen Briga- ^ diers Manicamp an den Herzog Eberhard I>>. von Würtemberg ! vom Jahre 1636; 2) ein Brief des letzten Grafen von Schauen burg, Otto's, (ff 1640) an seinen Oheim aus Paris. Eine ansehnlich ! größere Zahl meist eigenhändiger Schreiben wartet »och der Ver öffentlichung oder verdient sie wenigstens. 1060 der Weigel'schen Autographen waren in dem 1849 her ausgegebenen „Westfälischen Friedensalbum", welches auch 47 Ta feln Facsimile's und 24 Portraits in Holzschnitt enthält, von mir verzeichnet und mit gedrängten Biographien oder biographischen Notizen, soweit sich dieses bei einer Anzahl sonst wenig bekannter Persönlichkeiten bewerkstelligen ließ, begleitet worden*). Aus diesem Volumen wurden neulich bei der Gustav-Adolfs-Festfeier in Leipzig 234 Nummern, behufs einer Ausstellung auf dasigerSladtbibliothek, in Gemeinschaft mit dem Herrn Besitzer ausgewählt und von mir katalogisirt, der Katalog auch gedruckt ausgegeben. Die übrigen 141, gleichfalls ausgestellten (in Summa also 375) Autographa gehören einer späteren, nahebei 4000 Nummern betragenden Samm lung an, die Herr Weigel seit Vollendung des westfälischen Albums *) S. den Bericht im „Magazin" 1849. Nr. 82.
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