Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1858
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18581213
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185812135
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18581213
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1858
- Monat1858-12
- Tag1858-12-13
- Monat1858-12
- Jahr1858
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
153, 13. December. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2411 eien gründete. Er war nicht nur Drucker, sondern auch Formschncider, woher es kam, daß er seine Bücher meist so reich mit Holzschnitten ausstattelc. Als Druckcrzeichen führte er ein doppeltes, an einem Baumast Hangendes Wappen, das zur rechten Seite war das Stadl- wappcn von Löwen, das zur linken sein eigenes. Wir kennen acht zehn Werke, die aus scinerOfficin hervorgingen. Wie Veldcner hat auch Nikolaus Götz aus Schletstatt die Buchdruckcrkunst nicht lange Zeit in Köln betrieben. Seine Kölner Drucke sind in den Jahren 1474 bis 1478 erschienen. Es befinden sich darunter Werke vom Karlhäuscr Ludolphus, von Grcgorius, Flavius Vegctius, Johann Gcrson. Als Druckcrzeichcns bediente er sich eines Schildes mit ei nem aufrcchtstehendcn bärtigen Manne, der mit beiden Händen ei nen Stab hält; zu seinen Füßen steht ein Schild aufrecht, auf dem drei Meerschalen nebst einem Winkclmaaß liegen; über seinem Haupte schwebt ein Zettel mit einem lateinischen Spruch. Von Bartholomäus von Unkel, in Unkel, einem kleinen Städt chen des Kölner Kurstaalcs gebürtig, erschienen in den zehn Jahren, während deren er sein Buchdruckergeschäft in Köln führte (1475 bis 1485), nur sechzehn Bücher, unter denen der im Jahre 1480 ge druckte Sachsenspiegel das bemerkenswerthestc ist. Die Typen des Sachsenspiegels haben viele Ähnlichkeit mit denen der ersten nie dersächsischen Kölner Bibel; nur sind sie etwas größer und fetter. Aus der Presse Konrad's von Hamberg , der in dem Zeiträume von 1476 bis 1482 im Ganzen 36 Schriften druckte, gingen einige Werke hervor, welche in der Geschichte derBuchdruckerkunst,stets einen hohen Rang behaupten werden. Es ist die lexenlis uureü 88. seu Intltoria Oombaräisa Isoobi 3e Vorsgivs, dann die 1479 erschienene prachtvolle Bibel und das 1481 gedruckte Missale, das erste, welches Köln aufzuweisen hat. Johann Guldcnschaf, aus Mainz, siedelte 1477 nach Köln über und druckte bis 1487 siebenzehn Werke. 7km merkwürdigsten sind seine rUstuta sovl. 6ol. » Lonr. SP. et eius sueeessuridu« und seine expositio p»glmor»m. Die Statuten werden wegen ihres rei nen und schönen Drucks sehr geschäht und sind selten zu finden. Die exp. ksslm. ist eines der Bücher, die zuerst der Universilätscensur unterworfen wurden. Von Ludwig von Rcnchen kennen wir nur fünf Drucke. Sein Geschäft bestand von 1485 bis 1489. — Von Kornelius von Zürichze, der von 1489 bis 1517 in Köln blühte, be sitzen wir dreißig Drucke, ebenso von Johann Landen. Letzterer ver legte sich schon mehr auf die deutsche Literatur. Hccrmann Baumgart druckte von 1497 bis 1512 über vierzig Werke. Meist waren cs Missalcn, Breviarien, Psalterien und liturgische Bücher, die bei ihm die Presse verließen. Als Druckerzeichcn führte er ein auf einem Ringe stehendes Kreuz, welches oben eine Krone hat, in der Mitte mit einem Herz bedeckt ist, an dem unteren auf dem Ringe ruhenden Thcile erblickt man eine Lilie, an dem obcrn Thcile des Kreuzes strahlt rechts eine Sonne und links wird es vom Monde beschattet. Nächst Ulrich Zell war Heinrich Quentel der berühmteste Kölner Buchdrucker des fünfzehnten Jahrhunderts. Er war gebürtig in Straßburg, vcrheirathet mit Elisabeth von Eüsyn und wohnte auf dem Domhofe, im Hause „zum Pallast." Das erste Buch, welches im Jahre 1479 in seiner Officin erschien, war das ungeheure Werk in Regalfolio: innmna 3s psr lratrem Xstexsnum 3v Origins minorum. Daß er mit einem solchen Buche sich in Köln einführte, gab Zeugniß von seiner Meisterschaft in seiner Kunst und von sei nem großen und kühnen Untcrnehmungsgeiste. Bis zum Jahre 1500 erschienen in der Quentcl'schen Druckerei hundert und vierzig größere und kleinere Wecke. Das einzige in deutscher Sprache ge schriebene Buch hierunter ist die 1483 erschienene plattdeutsche Bi bel. Unter den lateinischen Werken bemerken wir die Schriften von Thomas von Aquin, Johann von Turrekrcmata, Johann Gritsch, Bruder Vinzentius, Petrus Hispanus, Alexander Grammaticus, Boöthius, Johannes Vcrsor, Albertus Magnus, Thcodulus, Ari stoteles, Lambcrtus de Monte, Virgil, Jakob Tymäus u. a. Als Hein rich Quentel 1502 mit Tode abging, setzten seine Kinder, worunter hauptsächlich Peter, nach diesem sein Enkel Johannes, dann dessen Erbe Johann Gecvinus Calenius und endlich Arnold, sein Urenkel, die Handlung und Druckerei fort. Arnold starb im Jahre 1623 Mit seinemTode erlosch auch der Glanz der Quentcl'schen Officin. (Wien. Zig.) Zum russischen Rechnungsjahr. IX. *) Mein Eircularschrciben vom 26. August d. I., abgcdruckt im Börsenbl. Nr. 119., hat daselbst in Nr. 148., 1. Decbr., eine Ent gegnung gefunden, die von fast allen russischen Eollegcn unter zeichnet ist. Gern würde ich der hier gegebenen Erklärung bcistimmcn, wenn nicht ein Punkt zuvor noch zu erläutern wäre. Dieselben sagen, „daß sie kein Buch in alte Rechnung auf nehmen, was nicht bis zum 31. Decbr. in ihren Händen ist"; das wäre eine feste Norm, und auch eine weit richtigere Geschäftshand- habung, als es bisher bei ihnen Gebrauch war, doch kann mir — und ich glaube allen Verlegern — diese Bestimmung nur dann ge nügen, wenn die Herren noch ferner den Schlußtermin hinzufügen, bis wann Beisä,lüssc in Leipzig abgegeben werden müssen, um vor dem 31. December ihren Bestimmungsort zu erreichen. Einzelne russische Handlungen erhalten schon in diesem Jahre . ohne Unterbrechung bis zum 15. Decbr. Sendungen von mir, da dieselben diesen Datum als Abgabe-Termin in Leipzig bezeichneten, bis wohin Alles in alte Rechnung von ihnen gebucht werden würde Ich bitte die russischen Collegen, ihre Erklärung in Nr. 148. des Börsenbl. in diesem Sinne noch zu ergänzen, um dann die ge wohnte angenehme Geschäftsverbindung unbehindert fortzusetzcn. Gotha, den 6. Decbr. 1858. Friedr. Andr. Perthes. Miscellen. Von den E ng e lm a n n's chc n Bibliotheken ist die „lliblio- tbvoa ticriploruiii st Krssoorum st Oatinurum" soeben in siebenter, umgearbcitetcc und ergänzter Auflage erschienen, worin die vom Jahre 1700 bis gegen Ende des Jahres 1858 besonders in Deutschland gedruckten Ausgaben, Uebersetzungen und Erläutcrungsschristen der griechischen und lateinischen Schriftsteller des Alterthums verzeichnet sind. Als eine dankenswerthe Zugabe findet sich wieder die bereits der vorhergehenden Auflage beigcfügte systematische Zusammenstel lung der altclassischcn Autoren und ihrer Werke, insoweit crstcre in dem Buche Vorkommen. In dem Vorwort bemerkt der Hr. Verfas ser, daß er auch bei dieser neuen Auflage bemüht gewesen sei, der selben eine immer größere Vollständigkeit und Richtigkeit zu geben, zu welchem Zwecke er sich noch der Mühe unterzogen hat, die auf dem philologischen Felde so reichhaltige Literatur der Leipziger Uni versitätsbibliothek zu collationircn. Der Umfang ist trotz einer er weiterten Satzform auf 744 Seiten angcwachsen, während die sechste Auflage mit Einschluß des Supplcmcntheftcs bis 1852 nur 628 Seiten umfaßte. Die Ausstattung läßt nichts zu wünschen übrig. — Wir haben diesem Berichte den gerechten Wunsch beizufügen, daß auch diese neue Arbeit des verdienstvollen Hrn. Verfassers die allgemeinste Würdigung finden und in deren Bethätigung demsel ben reiche Aufmunterung aufseinen so mühsamen bibliographischen Wegen zutheil werden möge. *) VIII. S. Nr. 148.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder