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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1917
- Strukturtyp
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- 1917-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1917
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 286, 14. November 1917. geschlagen wird, auch dann ihre Schwierigkeiten und ihr Be denkliches hat. Wohl ist Herrn Kilppcr zuzugeben, das; die Preise kaum je wieder auf das alte Niveau zurückkehren werden, aber sie werden andererseits auch nicht dauernd aus der Höhe bleiben, die uns jetzt zu all diesen Erwägungen Anlas; gibt. Man wird auch mit Recht einwenden, daß die Fälle ganz verschieden lie gen, je nachdem es sich um billige oder teure Bücher handelt, die durch die Teuerung der Rohmaterialien und der Löhne ver schieden beeinflusst werden. Man wird ferner mit Recht ein wenden, daß eine Erhöhung des Ladenpreises hauptsächlich ge rechtfertigt ist bei solchen Büchern, die nun tatsächlich vom Jahre 1916 ab in neuen Auflagen erschienen sind, nicht aber für alte Ausgaben, die ausverkauft werden. Aber man wird sich doch entschließen müssen, eine allgemein gültige Norm aufzustellen, und zwar, wie nachfolgend bewiesen werden soll, aus dem Grunde, lvcil eine Erhöhung des Ladenpreises, wenn sie nicht eine gar zu große Verteuerung mit sich bringen soll, die dem Absatz wiederum schädlich ist, sich in Grenzen halten wird, die dem Verleger nur seine baren Mehrauslagen bei der Herstellung deckt, dem Antor dagegen und dem Sorti menter einen Gewinn bringt, der beide in den Stand setzt, die Aufwendung für ihre Lebenshaltung wieder ins Verhältnis zu setzen zu den gestiegenen Preisen für alle Lebensbedingungen. Da werden wir es dem Verleger dann Wohl gönnen, daß er wenigstens bei den Büchern, die er noch zu billigeren Bedingun gen hat Herstellen können, auch einen gewissen Nutzen findet, der ihm einen Ausgleich bietet für das, was auch er für des Lebens Notdurft jetzt und später mehr aufwenden mutz als bisher. Die Autoren werden darauf bestehen, daß bei erhöhtem Ladenpreis ihre Tantiemen ihnen von diesen erhöhten Ladenpreisen berechnet werden, mit der Begründung, daß ihre Produktionskosten eben die Ausgaben für ihre Lebenshaltung seien. Ermöglicht man ihnen höhere Einnahmen, um den heutigen Anforderungen des Lebens besser entsprechen zu können, so wird man sie dem Ver leger billigerweise nicht versagen können. Es wäre nun die wich tige Frage zu erörtern; Um welchen Prozentsatz soll der Laden preis erhöht werden? Diese Frage möchte ich nun zur Dis kussion stellen und gleichzeitig an der Hand eines Beispiels aus der Praxis einen Vorschlag machen. Da dieses Beispiel natür lich keinen Anspruch auf Ällgemeingültigkeit machen kann, soll dieser Vorschlag nur eine Basis für eine solche Diskussion bil den, um eine Handhabe zu geben zur Nachprüfung, ob dieses Beispiel den allgemeinen Verhältnissen so nahe kommt, daß solcher Vorschlag als allen Verhältnissen annähernd gerecht wer dend akzeptiert werden kann. Aus den vielen Fällen der eigenen Praxis greife ich deshalb einen heraus, der mir, wenigstens im Rahmen meiner Be rufstätigkeit, so ziemlich typisch zu sei» scheint. Es handelt sich um Bücher einer Serie zum Ladenpreis von «// 3.—. Diese Bücher waren kalkuliert worden im Frühjahr 1916, also schon unter Kriegsverhältnissen. Damals stellten sich die Kosten für das Exemplar wie folgt: Papier für das Exemplar 27 Pfennige Druck „ „ „ 30 Einband „ „ „ 24 „ Es erhöhte sich der Papierpreis für das Exemplar um 13 Pfennige der Drnckpreis „ „ „ ^ „ 10 „ der Einbandpreis „ „ „ „ 13 „ Diese drei Hauptpostcn der Kalkulation dürften sich Prozentual bei allen Büchern so ziemlich gleichmäßig verteuert haben. Es kommt dazu freilich auch sonst noch mancherlei, insbesondere die erhöhten Kosten für Propagandadrucksachen und die erhöhten Regiekosten des Verlegers. Diese drei Hauptposten ergeben allein schon eine Verteuerung von 36 Pfennigen für das Exemplar. Rehmen wir im ganzen, unter Berücksichtigung der hier nicht be sonders hcrangezogencn Positionen, eine Gcsamtverteuernng von 40 Pfennigen für das Exemplar an, so dürfte das eher zu niedrig als zu hoch gegriffen sein. Als Durchschntttsrabatt für die schöngeistige Literatur, der dies^ Beispiel entnommen ist, dürf ten wir wohl den Satz von 45"/«- annehmen, als mittlere Linie zwischen Höchst- und Mindestrabatt, der für Partien oder ein- 1206 zelne Exemplare gewährt wird. Beim ursprünglichen Laden preis von 3 Mark erhält der Verleger also im Durchschnitt .-// 1.65 für das Exemplar. Er müßte nunmehr -// 2.05 erhal ten, um bei den gestiegenen Herstellungskosten auch nur den selben Gewinn zu erzielen, aber noch nicht einen Mehr gewinn, der auch ihn in den Stand setzte, den erhöhten Anfor derungen des Lebens entsprechen zu können. Da indessen neu erscheinende Bücher aus Grund der neuen Verhältnisse kalkuliert werden und der Verleger immerhin die Möglichkeit hat, darin den Mehrgewinn zu finden, mit dem er ebenso wie Autor und Sortimenter rechnen muß, so kann füglich für die bisher er schienenen Bücher von solchem Mehrgewinn seinerseits abge sehen werden, wenn in Erwägung gezogen wird, daß der Ver leger etwa, wie oben gezeigt, einen Ausgleich finden kann bei denjenigen Büchern, die noch unter günstigeren Verhältnissen hergestellt werden konnten. Bei der Nettoeinnahme von „U 2.05 ist nun noch nicht berücksichtigt, was dem Autor an Honorar mehr zu zahlen ist. Es stellt sich indessen heraus, daß bei diesem Beispiel dieses Mehrhonorar gerade gedeckt wird, wenn der Ladenpreis.um 33-4",«, also bei einem 3 ^kk-Buch auf «// 4.— erhöht wird. 457» Durchschnittsrabatt von 4.— macht «// 1.80^ das ergibt für den Verleger einen Nettoertrag von «// 2.20. Nehmen wir an, daß bei 3 .//-Büchern, soweit Autorenhonorar iu Frage kommt, dieses im Durchschnitt 157° vom Ladenpreis be trägt, so würde der Autor von dem um eine Mark erhöhten Ladenpreis 15 Pfennige mehr bekommen. Diese 15 Pfennige hinzugerechnet zu den 40 Pfennigen, um die sich die techni schen Herstellungskosten vermehrt haben, ergibt gerade den Betrag von 55 Pfennigen, den der Verleger bei einer derartigen Erhöhung des Ladenpreises auf.// 4.— dom Sortimenter mehr einnimmt. Ich bin mir Wohl bewußt, daß bei Büchern zu höhe rem Preise der Autor vielfach ein höheres Honorar erhalten wird, dafür aber steigen Wohl bei teureren Büchern die tech nischen Herstellungskosten nicht in gleichem Matze wie bei dem angezogenen Beispiel eines 3 ^//-Buches, so daß dadurch ein Ausgleich geschaffen sein dürfte. Mit einer Erhöhung um 33)47», die natürlich nach dem Dezimalsystem nach oben abge rundet werden müßte, würde Wohl allen berechtigten Ansprü chen gedient sein. Auch der Sortimenter würde seine Rechnung dabei finden, denn bei einer allgemeinen Verteuerung der Bü cherpreise würde sich auch sein Umsatz im Jahr soweit erhöhen, daß er bei dem Mehrgewinn, den ihm der Mehrumsatz bringt, wieder seine Rechnung findet. Bisher betragen die Teuerungs zuschläge der Verleger 20 bis 257°, aber diese Zuschläge schließen keine Vermehrung des Autorenhonorars in sich. Wie oben aus- geführt, wird dieses erhöhte Honorar bei Erhöhung des Laden preises gezahlt werden müssen, und so wird, unter Berücksichti gung dieses Umstandes, die vorgeschlagene Erhöhung um 33!47» nicht allzu hoch gegriffen erscheinen und mutatis mutanckis dem entsprechen, was in Form von Zuschlägen schon jetzt erhoben wird. W. Franke. Verminderung der Feld- und Armeezeitungen? Von einem im Felde stehenden früheren Zeitungsleiter. Der Verein Deutscher Zcitungsverleger möchte einem er heblichen Teil der Feld- und Armeezeitungen das Todesurteil sprechen, und in Nr. 191 des Börsenblattes für den Deut schen Buchhandel hat Gefreiter Jmwolde diesem Wunsche in anssührlicher Stellungnahme zugestimmt. Wenn ich, obwohl früher selbst a» einem weitverbreiteten deutschen Amtsblatt au leitender Stelle tätig, den Ausführungen des Kameraden Jm wolde entgegentrete, ohne Namen und militärischen Rang zu nennen, so geschieht dies lediglich deshalb, um weitere Erör terungen dieser wichtigen, alle Zeitungsverleger des Inlandes wie des besetzten Gebietes gleich berührenden Fragen nicht abzu schneiden. Ich habe, wie Tausende von Lesern solcher Feld zeitungen, deren hohen allgemeinen Wert erkannt, darum sei mir eine kurze Stellungnahme zu dem Aufsätze des Herr» Jm wolde gestattet.
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