Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1857

1142 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 78, 22. Juni. ;u tragen; wir wagen nicht, auch nur annähernd die Summe auszu- sprcchen, welche dies ausmachen muß;sicist ganz enorm! Die gesa mmteP resse (nicht blos decBuchhandcl)wird auf das ungeheuerste davon betroffen: Zeitungen, Zeitschriften, Lokalblätter, Bücher w. -c., Alles wird thcurcr herzustcllcn sein ! — Und da auf die Lange alle Mehrausgaben in einer Industrie auch wieder natur gemäß eingenommen werden müssen, so ist's zuletzt das gestimmte Publicum, welches die Preis-Erhöhung zu büßen hat. Kurz — essindMillionen, welche Deutschland mehr aus- zugebcn hat, weil etwa 60 große Fabrikanten einig geworden sind, die günstige Lage hinter großen Eingangsteuern auf einen Artikel, der gar nicht entbehrt werden kann — der so nöthig ist, als das Brot — gehörig zu benützen! — Wir fragen nun: Ist die Papicrfabcikation ein Industriezweig, der einen Rohstoff verarbeitet, dessen Production für die volkswirthschaftlichcn Inter essen von Werth und Wichtigkeit ist? — Nein — das ist bei Ha dern nicht der Fall! — Beschäftigt die Papierfabrikation viele Ar beiter, welche durch eine Zoll-Ermäßigung brotlos werden könnten? — Nein!— Ist die Papicrfabrikation in einem Zustande der Ent wickelung begriffen, welche einen hohen Zollschutz vor der Hand noch nöthig macht? — Nein. Hiernach ist folgender Vorschlag gerechtfertigt: Erstens: Die gesammtc deutsche Presse möge es sich zur Auf gabe machen, diesen Gegenstand gründlich zu besprechen und das Publicum darauf hinzuweiscn, wie wesentlich auch dessen Interessen davon berührt werden. Zweitens: Sämmtliche Interessenten in den Staaten des deut schen Zollvereins, Buchhändler, Buchdrucker, Kauflcutc ic-, mögen an ihre betreffenden Regierungen das Gesuch richten, darauf hinzuwirken, daß die bisherige Eingangsstcuer auf Papier ganz aufgehoben oder wenigstens auf ein unbedeu tendes Minimum rcducirt werde. (Die Eingangsstcuer, auf den vierten Theil ihrer jetzigen Höhe gesetzt, wird leicht das Doppelte des bisherigen Ertrags cinbringen.) Wird das ernsthaft in dicHand genommen und eifrig und ver ständig betrieben, so ist kaum am Erfolge zu zweifeln, denn die Jn- convenienzcn des gegenwärtigen Zustandes sind zu großartig, um nicht begriffen und gewürdigt zu werden. Und so werden wir zuletzt der großen Papicr-Fabrikantcn-Eoa- lition Dank zu sagen haben, daß sie (freilich ganz ihrer Absicht ent gegen) durch ihre Schritte den ersten Anstoß gegeben, von dem bis herigen Systeme abzugchen. R. A n z e i g e b l a t t. GeschäftlicheEinrichtungen, Veränderungen u. s. w. (8399.) Lärmen, den 15. luni 1857. ?. ?. Hiermit erlaube ick mir, 8ie Lu bensck- ricktigen, dass ick am keutigeu läge unter der keirma LIdert küäer eine Lucli-, Kunst- unä Alusikulien- NunlllunA' in meiner Vaterstadt Lärmen erölknete. Der Umstand, dass Larmen bei einer Linvvoknerrakl von mebr als 40,000 erst Lwei Luckkandlungen besitzt, sowie die vollstän dige Lekanntsckakt mit dem Interesse meines kVirkungskreisos, lässt mick kolken, dass mein Ilnternekmen Icein verlekltes ist. Indem ick nun die Litte an 8!e rickte: mir Adligst ein Lonto erölknen und meine kirma gut Ikre Kusliekerungslisle setren ru wollen, gebe ick die lest« Versickerung, dass ick es mir stet» nur Aufgabe stellen werde, durck rege Verwendung kür Ikren Verlag, Ord nungsliebe und pünktlicke Lrlüllung meiner Verbindlicklceiten Ikr gesckätLtes Vertrauen Lu recktkertigen und so eine Verbindung mit mir Lu einer angenekmen und loknenden LU macken. IVooa bitte ick mir unverlangt nickt LU senden, dagegen ersucke ick um recktreitige Einsendung von Lädd-etteln, Llrcu/a'rcrr, .ducLons- und rfnti^nur/catuloAen, sowie um einen completeo Ke-d«A§kataloA. Neine Oommissionen batte Herr O. L. LcbtllLS in Ler'v-lA die 6üte LU übernekmen und wird derselbe Lestverlsngtes bei Oredit- verweigerung stet» baar einlösen. Indem ick mick Ikrem geneigten IVobl- wollen empkekle, reickne ick mit Lockacktung ergebenst 26UAM886. Herr ^Licrt Lader aus Lärmen trat am I. lanuar 1853 in meine Luckkandlung ein, um seine in der L^undermann'scken Luckkand lung in kleinster begonnene Lekrreit bei nur LU beenden. Ick kann Herrn Lödcr be zeugen, dass er diese Zeit wokl benuirt bst, um sick in allen Zweigen des Luckkandels die nötkigen Kenntnisse und Krkakrungen LU eigen LU macken, so das» er — nack meiner Oeber/.eugung — fetüt nack beendigter I-ekr- Leit eine Oekilken - 8telle in heilem Oesckäkt ausLuküllen im 8tande ist. lVIeinen Herren Oollegen empkekle ick Herrn Luder als einen strebsamen , tkätigen und durcksus soliden jungen klann angele- gentlickst. Iserlokn, den 1. lanuar 1855. knlius Lädelrer. Herr ^Liert Luder aus Larmen, der sick zuerst den Lauwissensckakten widmete, dann aber in reikeren labren aus Liebe LUM Luck- kandel Lu diesem überging, Kat i» nieinem Ossckäkt vom 1. Lecember 1855 bis Keule als tHekilke gearbeitet und verlässt dasselbe nur, um sick in seiner Vaterstadt Larmen selbstständig LU macken. Ick babe Herrn Luder wäkrend seines Aukentkalts in meinem Hause als einen so treuen und fälligen 6e- sckäktsmann kennen gelernt, das» ick keinen instand nekme, denselben bei seinem Vor- kaben: in Lärmen ein eigenes Oesckält LU begründen, meinen Herren Oollegen aus» An- gelegentlickste LU empkeklen, indem ick die keste OeberLeugung kabe, dass bei dem durck und durck ekrenkakten Okarakter des Herrn Luder das Vertrauen, mit dem ikm der Uuck- bandel entgegenkommt, gewiss nickt getäusckt werden wird. Lagen, 24. klärL 1857. Oustav Lutr. Lerr vdiöert Luder ist mir von Lerrn Lat in La§en und andern b'reunden als tücktiger Oesckättsmann und solider Okarakter so warm empkoklen worden, dass ick »einen kVunsck gern erfülle und sein Ltablissement in seiner Vaterstadt dem kVoklwollen und Vertrauen meiner Lerren Oollegen empsekle, indem ick mick überLeugt kalte, dass er bei solcken Li- gensckasten und unterstütLt durck günstige ünanLielle Verkältnisse dasselbe federLeit mit Lank erkennen und durck prompte Lrlul- lungseinerVerpgicktungenrechtfertigen wird. LeipLig, den 7. April 1857. 6 L SckulLe (8400.) Associö-Gcsuch. Ein Verlagsgcschäst in einer Provinzial hauptstadt Oesterreichs, welches seit 15 Jahren besteht und eine eigene Kupfer- und Steindruckcrei besitzt, sowie auch die Concession zum Sorti- mcntsbuch- und Kunsthandcl hat, sucht unter mäßigen Ansprüchen einen etwas bemittelten Theilnehmer, da die Thätigkeil des jetzigen Be sitzers durch Ausführung bestellter Druck-Arbei ten zu sehr in Anspruch genommen wird. Nä heres durch Herrn Jg». Iackvivitz in Leipzig. (8401.) Ein Buchhändler in den besten Jahren, der über einiges Capital verfügen kann, wünscht in ein rentables Verlagsgcschäst — wo möglich in Berlin — als thätiger Associe einzutreten. Geneigte Offerten unter Chiffre L. nimmt die Red. d. Bl. entgegen.