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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1856-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1856
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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1968 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 131, 22. Octobcr. Nutzen gewesen, denn Ambroisc Didot verdanken wir die Bestimmung der Lage von Pergama (der Festung Troja); bis dahin waren die Ueberreste dieser Bauten den Forschungen mehrerer Gelehrten entgangen. Aus seiner Reise durch Griechenland hatte sich Umkreise Didot mit eigenen Augen von den schweren Leiden dieses unglücklichen Landes überzeugt. Daher ergriff er im Jahre 1823 beim Aufstande der Hellenen die Initiative zur Bildung einer Subscription zu Gun sten derselben, und in Folge dessen hals er ein Comite gründen, bei dem er fünf Jahre hindurch das Sekretariat verwaltete. Man verdankt ihm eine gelehrte Ausgabe des Tbucydides, des sen neben dem Texte befindliche Uebersetzung sich durch große Treue auszeichnet. Sein „esssi zur Is t>poprapbie" ist das Ergebniß einer langen Erfahrung und großer Familienüberlieferungen. Wir bewundern in demselben seine literarische und bibliographische Ge lehrsamkeit, mit welcher er eine tiefe Fachkcnntniß in Betreff der ver schiedenen Schriften verbindet, welche in der Typographie Vorkommen. Die Schriftgießerei verdankt A. F. Didot eine neue Schrift, anglaise curstve, und neue Stempel zu griechischen, französischen, russischen rc. Typen; allein die von Ambroisc und Hyacinthc Didot unternommenen babylonischen Arbeiten haben dieselben veranlaßt, Ihre mit Recht so berühmte Gießerei dem neuen, unter dem Namen konderio Keverslo begründeten Etablissement abzutretcn. So vieles Firmin Didot auch selbst vollendet hatte, so mußte er doch die Ausführung eines seiner Lieblingswünsche, eine neue Ausgabe des Ibesaurus Aiaecse linxuao, seinen Söhnen Hinterlasten. Dies war ein rein französisches Unternehmen, denn es handelte sich nicht nur um die Vollendung, sondern um eine vollständige Um arbeitung des von Henri Estienne hinterlassenen Iresor. Zur Zeit, wo dieses Werk herauskam, vor nunmehr dreihundert Jahren, wa ren noch viele Texte verstümmelt, andere waren vergessen: es galt, dieselben wieder herzustellen oder aufzusinden. Um ein so gewaltiges Unternehmen zu einem guten Ende zu führen, sicherte sich A. F. Didot die Mitarbeiterschaft einer großen Anzahl wissenschaftlicher Eelebritäten nicht nur Frankreichs, sondern auch des Auslandes. Die Herren Ast, Boissonade, Cramer, Rost, Schäfer, die Gebrüder Dindorf, Hase u. a. m. wirkten vereint an der Vollendung dieses dem Nationalruhme errichteten Denkmals. Die Aechtheit der No ten und eigenhändigen Zusätze, welche Henri Estienne in dem auf der Kaiserlichen Bibliothek zu Wien befindlichen Exemplare machte, ist in den Prolcgomenen durch A. F. Didot nachgcwiesen. Ein anderes, wahrhaft gigantisches Unternehmen ist die kiblio- tdvgiio <los autours xrees, bereichert mit bis dahin noch ungedruckten Dokumenten, und in ihren Texten von den ausgezeichnetsten Ge lehrten aller Länder von neuem mit den Handschriften verglichen. Dieselbe bildet die Fortsetzung der Libliolkequo «los suleurs lalins <lo klisard, und der Libliotkeguo lran^sise, welcher ebenfalls Noten und Eommentare der ausgezeichnetsten Kritiker beigegeben sind. Diese verschiedenen Bibliotheken bilden bereits zweihundert Bände, welche den Inhalt von mehr als tausend gewöhnlicher Bände umfassen. Neben jenen großen Unternehmungen, welche namentlich für die Gelehrten und die höheren Elasten der Gesellschaft bestimmt sind, hat das Haus Didot auch mehrere Werke veröffentlicht, welche durch ihren niedrigen Preis und die Wahl der Gegenstände großen Erfolg unter den arbeitenden Elasten gehabt haben. Wir erinnern in dieser Beziehung an das llnivor« pilloresgue, >Valter 8eotl, die klnczwlopsdie moderne und an die kioxrapliie xenersle. Au Sorel war es, wie wir oben gesehen haben, wo in Frank reich die erste Didot'sche Maschine zur Fabrikation des endlosen Pa- pieres in Thätigkeit trat, und zu Mesnil wurde dieses Papier zum ersten Male mit Hilfe von mit Dampf erbitzten Eylindern getrocknet. Um unfern Lesern einen Begriff von diesem endlosen Papiere zu ge ben, genüge cs zu erwähnen, daß mit den dazu verwendeten neuen Maschinen, in einem einzigen Tage, in der Fabrik der HH- Didot Papierblätter zu fertigen sind, welche, bei einer Breite von andert halb Meter, eine Länge von fünfzig Kilometer (12^2 Lieues) ein- nehmcn würden. Als diese neue Erfindung eine große Veränderung in dem Persona! der Werkstätten herbeiführte, und die jungen Ar beiterinncn sich dadurch ihrer Et'iflenzmittel beraubt sahen, gründe ten die Herren Didot, ebenso große Menschenfreunde als geschickte Geschäftsleute, eine Druckerei, wo unter der Leitung tüchtiger Arbei ter jene jungen Mädchen den größten Thcil der Arbeiten ausführen, welche früher die Pariser Druckerei beschäftigten. — Auch hat Hya- cinthe Didot, Mitglied des Lonseil Keoöral des Departements de l'Eure und Inhaber des Patents der Druckerei zu Mesnil, eine Freischule gegründet, welche von den barmherzigen Schwestern ge leitet wird. Die Söhne der Herren A. F. und H. Didot geben bereits große Hoffnung für die Fortdauer des Ruhmes ihres Hauses. „Art läßt nicht von Art" (bon ssn^ ne peut invnlir). Der eine von ihnen, ! Paul Didot, hat sich bereits ein großes Verdienst um die Verbesse rung der Papierfabrikation erworben durch seine wichtige Entdeckung in Betreff des Bleichens der Lumpen und Pflanzenfasern mit Hilfe der Kohlensäure (i. I. 1855). Der andere, Alfred Didot, ein gründ- ^ lichcr Gelehrter, hat i. I. 1852 eine französische Uebersetzung der j ungedruckten im Eseurial von Miller aufgefundenen Fragmente des Nikolaus von Damaskus herausgegcben. Dies das Bild von den Fortschritten und Erfindungen, welche die Buchdruckerkunst der Familie Didot verdankt; was sich aber nicht zeichnen laßt, das ist die gegenseitige Innigkeit der Gefühle, welche alle Mitglieder derselben belebt — ein Bewußtsein, in welchem sie an dem Ruhme ihres Namens wie an ihrem Erbe thcilnehmen und ! ihre Mission in weiterer Verherrlichung desselben zu erfüllen streben. Miscellen. Leipzig, 21. Oct. Am Freitag den 31. Oct. findet in Sach sen die Feier des Reformationsfestes statt, wo die Geschäfte zu ruhen haben. Die auswärtigen Handlungen haben daher in nächster Woche ihre Leipziger Papiere um einen oder einige Tage früher abzusenden, wenn sie in regelmäßiger Ordnung besorgt werden sollen. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Amerikanische Literatur. Iltiao, linanr lVI., Modern Oreeee: a dlarrative ol a kesidenee and 1°ravels in tbat Oountr^; witb Observation» on its ^ntiguities, Illterature, b-anAua^e, politics, and Helikon. 8. lllustrated vvitb adout 60 enxravin^s. (blevv Vorlc.) London. elotb, 8 ». 6 <1. önowu, vvvio piut., I'ke 8vrum; vr, ldort^ Mesrs' 8uII practiee at tbe kbiladelpkia Lar. 2 vols. 8. (pbiladelpbia.) 1,ondon. elotb, 30 s. Oo«i-ion«riti. Oonsnsl>o«oLiseu ok tbe emperor blapolevn and tbe 8m- press dosepbine; inelnding I.etters lrom tbe 1'ime ok tbeir Mar- ris^e until tbe Oeatb okdosepbine: and also several private 8et- ters lrom tbe 8n,peror to bis ürotber dosepk, and otbsr important personales. >Vitb numerous illustrative blotes and ^.needotes. Il^dobn 8. 6. Abbott. Orown 8. (dlevr Morlc.) 8ondon. elotb, 8 s. I)i! 8ounsr, 1 Oriental ^cguaintanee; vr, 1-etters lrom 8pain. 12. (dleiv Morlk.) 8ondon. elotb, 6 s. Dnai-nn, domv VV., Human kb^s!olol>, 8tatieal and O^namical; or, tbe Oonditions and Oourse vf tbe b-ile ol Man. 8. (blevv Morlc.) London, elotb, 1 L. 5 8. 8«innsorr, N. VV, blnxlisb l'raits. 12. (öoston.l 8vndon. elotb, 6 s. Ooovviii, pvsxu, Political 8ssa;-8. 12. (blew Mark.) 8o»don. elotb, 7 «.
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