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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1917
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .X» 283, 0. Dezember 1917. Sortimenter in der Regel nicht stattzufinden hat, in Fortfall zu kommen hätte und auch hier wieder zurückgekommen werden könnte auf altgewohnte geordnete Zustände. Zwar könnten Bedenken geltend gemacht werden, nach denen das Kricgswucheramt gegen die Berechnung allgemeiner Teue rungszuschläge Einspruch erheben würde. Ich teile aber diese Bedenken nicht, denn es wird sich doch jederzeit Nachweisen las sen, daß die zu erhebenden Teuerungszuschläge, die etwa 20°/» ans den Ladenpreis ausmachen, durch die Verhältnisse geboten und berechtigt sind, weil sie in keinem Verhältnis stehen zu dem Anschwellen aller Geschäftsunkosten und niemals einen übermäßigen Gewinn darstellen können. Ich weiß, daß meine Vorschläge noch durchgearbeitet wer ten müssen, daß die Frage der schon im Ladenpreis erhöhten Werke besonders zu behandeln und auch die Berechnung der Zeitschriften zu erörtern ist, daß zu berücksichtigen sind die Lie ferungen an Behörden und Feldbuchhandlungen, die ich gerne bon den Zuschlägen ausgenommen zu sehen wünschte. Die vor stehenden Ausführungen sollten nur eine Grundlage für die Feinarbeit bilden, die zu machen ist. Jedenfalls aber tut Eile not, und es müßte Sorge dafür getroffen werden, das; wir späte stens am 1. Januar wiederum zu geordnete» und gesicherten Verkaufspreisen im deutschen Buchhandel zurückkehren können. Berlin, den 2. Dezember 1917. Karl Siegismund. Schriftsteller, Buchhändler, Publikum. (Zum 5 9. Geburtstag Rudolf HenbnerS, 12. Dezember 1917.) Dichterisches Schaffen ist, wie jede ursprüngliche Kunstübung, nicht einfach Wiedergabe von Lcbcnscrschcinungen, nicht ein bloßes Zurückspicgcln von Eindrücken, sonder» erhöhte Lebens ä » ß c r u n g, Betätigung fruchtbarer Kräfte, starkes und frohes Auslcbcn in der Welt, die von der eignen Persönlichkeit durchdrungen ist. Das Dichtwerk ist insofern nicht bloßes Arbeitsergebnis, sondern Erzeug nis jener tiefen Kräfte, Lebcnserschcinung und neues Leben selbst. Das gilt für alle Gebiete des dichterischen Schaffens, und zwar für das schöpferische Leben ln Gestalten sRoman und Drama) noch in höherem Maße, als für das Schassen des Lyrikers. — Nur ist dem Schriftsteller — sofern er Dichter, Künstler sein will — die Aufgabe gestellt, sich selber die Gesetze seines Schaffens zu geben und sich an sie zu binden, mit wachsamem Geiste, beherrschendem Gedanken über fcncn fruchtbaren Kräften zu walten und seine ganze Energie daran zu fetzen, um das Werk, wie es ihm vorschwcbt, aus der inneren ln die äußere Welt zu übertragen. So müssen klarer Geist und heiße Lebenskraft Zusammenwirken; — wird jener Geist der künst lerischen Zucht vermißt, dann entstehen formlose Schöpfungen, oft nur prächtige Bruchstücke, wie in der Zeit der genialen Stürmer; hält die heiße Lebenskraft nicht aus, so sehen wir uns Werken gegenüber, die vielleicht gedankenvoll und formvollendet sind, denen aber das pochende Herzblut fehlt. Ter Dichter schreibt zuerst für sich allein und dann erst für den Leser. Wenigstens wird er sich bei der Arbeit nur eine kleine ideale Gemeinde um sich her vorstellen. Aber gerade darum wird das Werk um so dringender zu dem großen Kreise sprechen, dem er dann freudig das fertige Buch übergibt, — weil es eben losgelöst ist von der Rücksicht ans eine. bestimmte Anhängerschaft. Das Publi kum ist keineswegs nur Empfänger, Verbraucher, der eine Ware for dert und verzehrt. Der gute Leser will ein Stück fremdes Dasein — so wie es oben geschildert ist — tn dem Werke des Schriftstellers finden, einen Lebenskreis, in den er sich mit seinem Geiste und mit seinem Herzen willig einfügt. Er will nach erleben, mit eigner Phantasie nach dichten, das Wohlgefühl eigner schöpferischer Tätigkeit an der Hand des Dichters genießen. Er will also tätig fein, nicht nur empfangen. Aus diesen Sätzen ergibt sich, welch eine wunderbare Stel lung der Buchhändler — der Verleger wie der Sortimenter — als Vermittler zwischen dem Schriftsteller und dem Publikum ein- nlmmt. Wohl muß er Geschäftsmann sein wie ein jeder, der seinem Erwerbe lebt, aber er ist zugleich — nur der Theatcrdirektor teilt das mit ihm — Verwalter künstlerischer Werte und allein fähig, der Absicht des Schriftstellers wie dem Bedürfnisse des Publikums gerecht zu werden. Ter Verleger wird bei der Annahme von Werken den künstlerischen Gesichtspunkt voranstellen, wie es z. V. der Verlag Staackmann, bei dem die meisten meiner Bücher — zuletzt »Jakob Äicmcring k Kompagnie-, der erste Teil des zweibändigen Kauf- 1242 mannsromanS »Der Heilige Geist» — erschienen sind, stets vorbildlich getan hat. Der Sortimenter aber wird sich selbst auch kaufmännisch am besten dienen, wenn er sich die Ausgabe stellt, die Bücher, die er verlaust, kennen zu lernen und so aus der einen Seite zum Freunde des Schriftstellers, auf der ander» zu», wahren Vertrauensmann des Publikums zu werden. Nicht seine Beziehung zur Person des Dichters ist das Wesentliche, auch verlangt kein Käufer, daß sein Buchhändler Kritiker sei. Aber er crsüllt seinen herrlichen Beruf am schönsten, wenn er in das Werk eingegangen ist, freimütig, un befangen, gewissermaßen als der erste, dem Schriftsteller am nächsten stehende Leser. Aus dieser allgemeinen Darstellung ergibt sich mein persönliches Verhältnis zum Buchhandel. — Wie mir der Verleger nicht nur der geschäftliche Mittelsmann für den Druck und Vertrieb, sondern der Bundesgenosse tm ewig bewegten Reich des geistigen Schaffens ist, so schätze ich auch im Sortimenter nicht den rührige» Verkäufer allein, sondern in erster Linie den verstehenden Fachmann, den liebevollen Kenner, den Vertrauten der unbekannten Gemeinde, der zu jenen guten, geistig nachschaffcndcn Lesern die feste Brücke schlägt. Nichts Schöneres aber gibt cs für den Schassenden, als sich gerade mit vielen Unbekannten so verbunden zu wissen, das Gefühl einer Wirkung geistiger Werte über Raum und Zeit hinweg z» haben. — Wie ich dankbar erkenne, daß mir bisher viele solche Buchhändler als rechte Freunde begegnet sind, so möge mir auch ferner das Glück in dieser Weise günstig sein! Nudols tzeubner. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammcngestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandel«. 28. November bis 1. Dezember 1917. Vorhergehende Liste 1917, Nr. 277. —In das Adreßbuch neu ausgcnommene Firma. — B. — Börsenblatt. - H. — Handelsgerichtliche Eintragung <mit Angabe des Erscheinungs- iags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Bahr, Hermann, Verlag, Sortiment, Antiquariat n. Lethin ft ttut rechts- u. staatswissenschaftlicher Literatur, Berlin. Der bisherige Gesellschafter Or. jnr. Engen Bahr ist alleiniger Inhaber der Firma. Die Gesellschaft ist aufgelöst. sH. 28./XI. 1917.) Bremer Lesezirkel, G. m. b. H., Bremen, hat Fernsprecher Roland 8589. Geschäftszeit 8—12, 2—7. Bankkonto: Credit- Bank. Geschästss. ist nur: W. Hermann. sDir.j Bruhns, E., Riga, ging nach dem Tode des seitherigen Mitin habers Eugen Bruhns mit Akt. n. Pass, an Max Bruhns über. sB. 278 u. 289.) Buchhandlung der »Kaufmanntschen Sozial-Re- form« Otto Krüger, Leipzig, jetzt: Leipzig-Reudnitz, Mühlstr. 88, II. sDir.s Büchle, Carl, Berlin, jetzt: Berlin-Friedenau, Mainauer- str. 19, III. Fernsprecher Uhland 8281. sDir.s Erbe's Buch-, Kunst- u. Musikalienhandlung, W., Inhaber Georg Martin Kramer, Sprcmberg. Die Firma lautet jetzt: W. Erbe's Buch-, Kunst-L Musikalienhandlung Inh. Georg Martin Kramer's Ww. Elisabeth Kramer, Sprem- bcrg, Firmeninhabcrin: verw. Elisabeth Kramer geb. Burckhardt. sH. 29.,XI. 1917.) Gerold's Sohn, Carl, Wien, wurde von vr. Hugo Hitsch- mann u. Robert Hitschmann käuflich erworben. Die Geschäfts räume wurden mit jenen der Buchdrnckerei, Wien VIII, Hamer- lingplatz 19, vereinigt. sB. 277.) Geschäftsstelle des Börse »Vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Leipzig, hat Geschäftszeit: Monlag bis Freitag 8—5, Sonnabends 8—S. sB. 289.) *Girgal, Otto, Smichow b. Prag, Schwarzenbergstr. 222. Sort.-Buch-, Kunst- u. Musikh., Antiq. u. Verlag. Gegr. 15./VIII. 1917. Postscheckkonto Wien 198 488. Leipziger Komm.: Opetz. sDir.) Grethlein L Co. G. m. b. H., Frankfurt (Main). An Felix Alcrander Strauß, Leipzig, ist Gesamtprokura erteilt. sH. 29./XI. 1917.) Juristische Verlagsbuchh. vr. jur. Frensdorf, Ber lin-Schöneberg, jetzt: Maaßenstr. 23. sB. 279.) Kay, Theodor, Kassel, hat Postscheckkonto Frankfurt sMain) 18 297. sDir.)
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