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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 36, 13. Februar 1917. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Urheberrechts-Verletzung. - Pom Schweizerischen Buchhändler verein geht uns das fvlgende Rundschreiben mit der Bitte um Auf nahme zu. Wir entsprechen diesem Wunsche um so bereitwilliger, als der Vorstand des Börlenvereins von Beginn des Krieges an keinen Zweifel über seine Stellung zur Berner Konvention gelassen hat, und wohl erwartet werden darf, das; das Internationale Bureau zum Schutze des geistige» Eigentums sich auch der durch das Vorgehen der englischen Negierung geschädigten deutschen Verlegerinteressen mit der selben Energie annehmen wird: Seit einiger Zeit werden mangelhaft ausgeftihrte farbige Post karten bei uns in Verkauf gesetzt, die in einer der Berner Übereinkunft direkt zuwiderlanfenden Weise ohne irgend welche Genehmigung und unter erfundenen Titeln Gemälde französischer Künstler wiedergeben, trotzdem diese in der internationalen Union und damit in unserem Land noch vollen urheberrechtlichen Schutz genießen. Diese Karten tragen die Marken: »M. I. S.«— »Apollon Sophia« — »Art Moderne« und sollen nach eingezogenen Erkundi gungen aus Prag stammen, wo ein Haus, das bald »Minerva, Kunst verlag, Prag«, bald »Nud. Machac, Postfach 28, Prag« zeichnet, deren Herstellung, Vertrieb und Export übernommen hat. Wir bitten diejenigen unserer Mitglieder, die sich mit dem Verkauf von illustrierten Postkarten befassen und gutgläubig solche Nachbil dungen haben erwerben können, dringend, diese zu zerstöre», jeden der artigen Verkehr mit genanntem Hause abzubrechen und ihrerseits Ver käufer und Händler von jeder weiteren Jnverkehrsetzung der Nachdrucke abzn halten. Das L^udicmt de 1a propriete artistäcius in Paris, das die Interessen der französischen Künstler wahrnimmt, ist entschlossen, gegen alle diejenigen, die trotz dieser Warnung durch Weiterverbrei tung der Nachbildungen einen Eingriff in die vertraglich und gesetzlich anerkannten Urheberrechte begehen sollten, gerichtlich einzuschreiten. Indem wir diese Tatsachen auf Wunsch des internationalen Bureaus für geistiges Eigentum iu Bern, an welches sich das Syndikat vorerst gewandt hat, zur Kenntnis unserer Mitglieder bringen, be grüße» wir Sie mit kollegialischer Hochachtung Kür den Vorstand: C. M. E b e l l, Vizepräsident. Der Postvcrkehr mit Spanien wird bekanntlich seit Kriegsaus bruch durch unsere Feinde dauernd unterbrochen. Nach einer Mittei lung der französischen Negierung will diese fortan Briefsendungcn an die in Freiheit in Spanien lebenden Deutschen und von ihnen durchlassen, wenn die Sendungen lediglich Familiennachrichten ent halten. Alle Sendungen werden in Frankreich militärisch geprüft. Zwecks Erleichterung und Beschleunigung dieser Prüfung sind vor zugsweise Postkarten zu verwenden, Briefe aber so kurz wie möglich abznfassen. Die Sendungen sind selbstverständlich gebührenpflichtig. Auf der Außenseite der Briefe und auf der Vorderseite der Postkarten ist deutlich und in die Angen fallend »iederznschreiben: »Familien- sendnng«. Nur so bezeichnte Sendungen werden über Frankreich nach Spanien geleitet werden. Mit den in Spanien festgehaltenen Angehörigen des deutschen Heeres und der Flotte, vor allem also mit den Kamerun-Kämpfern, bleibt nach wie vor der Postverkehr erlaubt wie mit Festgehalteneu in anderen nichtfeindlichen und Kriegsgefange nen in feindlichen Ländern. Änderung der Fcldpostadressen. — Nach einer Veröffentlichung der Heeresverwaltung werden v o m 1 5. F e b r u a r 1 9 1 7 ab die Vorschrif ten über die Adressierung der Feldpostsendnngen an Trnppenangehörige dahin geändert, daß in den Aufschriften jegliche Angabe über Kriegs schauplatz, Armee, Armeegruppe oder Armeeabteilnng, Armeekorps, Division und Brigade wcgfällt. Die Angabe eines höheren Stabes darf nur bei der Adresse von Angehörigen dieser Stäbe erfolgen. Die Feldadressen dürfen daher künftig im allgemeinen außer dem Namen und Dienstgrad des Empfängers nur die Bezeichnung des Truppen teils bis znm Regiment aufwärts enthalten, also entweder: 1. Regiment, Bataillon (Abteilung), und Kompagnie (Eskadron, Batterie) oder 2. selbständiges Bataillon (Abteilung) und Kompagnie (Eskadron, Batterie) oder 3. bei besonderen Formationen (Kolonnen, Flieger, Funker nsw.) deren amtliche Bezeichnung. Bei Truppenteilen, die keinem Ncgimentsverband angehören, also den vorstehend zu 2 und 3 anfgeführten, ist außerdem die zuständige Feldpostanstalt mit ihrer Nummer anzugeben, z. B. »Deutsche Feldpost Nr. 945«, während bei Formationen, die in der Bezeichnung die An gabe des Negimentsverbandcs enthalten (Infanterie-Regimenter, Ka vallerie-Regimenter, Artillerie-Regimenter, Pionier-Regimenter), eine Fcldpostanstalt (Deutsche Feldpostnummer) nicht hinzngcfügt werden darf. Ebenso darf bei den Stäben von Armeekorps (Generalkomman- ^ dos), Divisionen und Brigaden die Feldpostnummer nicht genannt werden. Die Heeresverwaltung behält sich vor, Sendungen an solche ^ Adressen, die neben dem Negimcntsverband noch die Bezeichnung eines ! höheren Verbandes enthalten, und Sendungen an Angehörige höherer Stäbe, die neben der Bezeichnung dieser Stäbe noch die Bezeichnung ^ einer Feldpostnummer enthalten, von der Beförderung ansznschließen. Vom deutschen Buch in Latein-Amerika berichtet Professor vr. Schädel in dem 3. Heft der Zeitschrift »Oultnra latino- amerieaua«, herausgegeben vom Seminar für romanische Sprachen " und Kultur in Hamburg: Von der Lodete de8 Zeus de 1ettre8, dem Lerele de la Udraide und dem Oimite du livre unter Teilnahme von Buchhändlern, Poli tikern und Gelehrten vorbereitet, wurde für Oktober 1916 nach Paris ^ der 6ouxr68 du livre eiuberufen. Die Aufgabe dieses Kongresses besteht darin, geeignete Mittel zur Bekämpfung der deutschen Kon- ^ kurrenz auf dem Gebiete des Buchhandels zu suchen und zu prüfen. > Von den durch größere Kommissionen zu erstattenden Berichten be treffen diejenigen über »LoUeetion8 de texte8 el388iiu68«, »Luexelo- ! douane 8ur In mutiere imprim^e«, »kib1io^i3p1ti68«, »^nnuaire5« in besonderem Maße die Versorgung der latino-amerikanischen Re- i publiken mit den Erzeugnissen des europäischen Büchermarktes. ^ Bereits vor dem Kriege bestanden ausgedehnte buchhändlerische Organisationen der Franzosen in Südamerika. Sie förderten sowohl i die Verbreitung der populären und unterhaltenden als auch der halb- ^ wissenschaftlichen und strengwissenschaftlichen Literatur Frankreichs j in weitgehendem Maße. Demgegenüber war die Organisation des deutschen Buchhandels in Südamerika im allgemeinen eine durchaus unzulängliche. Sie stand in keinem Verhältnis zur geistigen Bedeu tung Deutschlands. Das Buch, nicht lediglich Handelsware, sondern zugleich eines der hervorragendsten Kulturdokumente eines Volkes, wurde vor dem Kriege von deutscher Seite nicht im entferntesten so verbreitet, wie es im Interesse unserer intellektuellen Leistungen und unseres Ansehens als Kulturnation unbedingt erforderlich gewesen wäre. Schwere organisatorische Versäumnisse von heimisch-deutscher Seite, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, haben dazu geführt, daß in den .Kreisen der latino-amerikanischen Intellektuellen das deutsche Buch und mit ihm das Wesen und der Stand der deutschen Kultur vollkommen unbekannt blieben, daß die einheimische latino- amerikanische Wissenschaft, einseitig genährt durch die Literatur aller nichtdeutschen Völker, bis nnf verschwindend geringe Ausnahmen, le diglich vom Hörensagen wußte, daß auch in Deutschland, dessen Sprache sie nicht verstand, wissenschaftliche, literarische, intellektuelle Leistun gen vorlicgen. Das nahezu restlose Unbekanntsein deutscher Geistes arbeit betrifft insbesondere, unter den betrübendsten Folgeerscheinun gen, die Gebiete der Medizin, der Rechts- und Staatswissenschaften, der historischen Wissenschaften, der Pädagogik, der schönen Literatur, der Kompendienliteratur. Ein zutreffendes Spiegelbild des Anteiles, den an der geistigen Versorgung der emporstrebendcn Völker Südamerikas die älteren Na tionen habe», bieten nachfolgende Statistiken der Benutzung medizini scher Bücher in Buenos Aires und Montevideo.*) In einem der letzte» Jahre wurden in der Bibliothek der l^aeultad de IVIedidna in Buenos Aires, deren Bestände in der Mehrzahl französischen Ur sprungs sind, insgesamt benutzt 24 412 Bände Davon waren französisch 13 716 argentinisch 7 716 spanisch 4 821 italienisch 1449 deutsch 211 englisch 53 portugiesisch 14 „ In der Bibliothek der I'aeukkad de Nedidna in Montevideo insgesamt benutzt 19 476 Bände Davon mären französisch 5 816 spanisch 2 793 italienisch 1243 englisch 239 portugiesisch 231 deutsch 154 *) Nach Edward Ewing Brandon, lätin-^merican Ilnlversities and Speeial 8ekool8, Washington 1912 von L. Acevedo (Habana) in Mitt. d. Deutsch-Siidum. Inst. II, 77 mitgeteilt. 139
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