Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1854

471 1854.) 4254. O. Wigand in Leipzig. 4255. K. Winter in Hei delberg. 4256. Witting in InnSbrurk. 4257. — — — 4258. Wohlgemuth in Berlin. 4259. — — — Jahrbücher f- Wissenschaft u. Kunst. (Wie- I 426V. Wohlgemuth in Berlin. ner Kirchcnztg. 18.) ' Bilder ohne Rahmen. (Didaskalia 49.) 4261. — — Schneidawind, d. Feldzug in Italien 4262. Wölier in Leipzig. 1848 u. 49. (Ebend. 1853. 301.) Wildgrube r, heiligeDichtungen.sKathol. Bl. a. Tirol 5.) ' 4263. — — — Böhr, Schulandachten. (Pädag.Revue 3.) ! Gumpert, der Heckpfennig. (Münchener ! 4264. ». Zobern in Mal»,. Jugendfr. 8. — Didaskalia 1853. 300. 4265. — — — — Süddtschr. Schulbote 2.) i N i ch t a m t l i A. Rotkncr'S Lehrbuch der Coutorwisscuschaft. Die Besprechung literarischer Neuigkeiten liegt eigentlich außer dem Kreise des Börsenblattes; wenn cs aber dessen Aufgabe ist, Allem, was im und durch dcnBuchhandel vorgeht, zum Organ zu dienen, so mag es gewiß auch nicht ungerechtfertigt erscheinen, wenn wir in diesen Spalten ein Werk zur Sprache bringen, das in das eigentlichste Wesen des Buchhandels eingreift. Herr A- Rotlner ist der Buchhändlerwelt bereits durch sein „Lehrbuch der Buchhaltung für den deutschen Buch handel" bekannt, und die günstige Aufnahme, welche diesem seinem ersten Werke geworden, spricht am Besten dafür, wie er das diesfall- sige Bedürfnis nicht nur herausgefundcn, sondern demselben auf eine zweckmäßige Weise auch zu begegnen verstanden hat- Dadurch er muntert, auf der betretenen Bahn fortzugehcn, hat er sich nun an ein größeres Unternehmen gewagt, das unter dem Titel: „Lehrbuch dcrContorwisscnschafl für den deutschen Buchhandel", in seinem Gcsammtinhalt wohl reckt eigentlich die Seele des Buch handels in sich faßt. Während der Buchhändler von jeher darnach gestrebt, die Wis senschaften nach allen Seiten hin zu fördern und die literarischen Bedürfnisse aller Stände zu erforschen, hat er für die Heranbildung seines eigenen Standes bekanntlich nur sehr wenig gcthan, insbeson dere aber nach der Seite des kaufmännischen Betriebs seines Ge schäfts hin, welche fast einzig der zufälligen Ausbildung im praktischen Geschäftslcben überlassen blieb. In neuerer Zeit hat man dies wokl erkannt, und mit vieler Freudigkeit sind daher die durch die Bemü hungen hochachtbarer Männer hervorgcrufenen Lehranstalten für Buchhändlerlehrlinge begrüßt worden, worin Letztere zu einer bessern kaufmännischen Ausbildung Gelegenheit finden. Bei dieser Veran lassung ist aber der Mangel an Lehrbüchern, welche speciell für das Bedürfnis des Buchhändlers bestimmt sind und ihm als Leitfaden für das praktische Durchlaufen seines Geschäftskreises dienen, gerade recht fühlbar hervorgctreten. Rottner's „Lehrbuch der Co n to rwissenschaft" sucht, nach dem Prospect, diese Aufgabe in erschöpfender Weise zu lösen, und wir haben daher alle Ursache, dieses Unternehmen mit lebhafter Freude zu begrüßen. Der Herausgeber theilt das Lehrbuch in drei Abteilungen ein, wovon die erste die me re an t i li sch c n, die zweite die technischen und die dritte die literarischen Wissenschaf ten umfaßt. Die erste Lieferung, welche uns druckferlig vorliegt, enthält eine Einleitung und den ersten und zweiten Abschnitt der ersten Abtheilung. Als Einleitung giebt der Herausgeber einen kurzen Abriß der Geschichte des Buchhandels, von den ersten Anfängen bis auf die Gegenwart, dann eine Uebcrsicht über die Einteilung des Handels im Allgemeinen und des Buchhandels im Bcsondern, sowie eine Zusammenfassung der Eigenschaften und Kennt nisse des Buch Händlers, worin in geeigneter Weise Dasjenige ausgestellt ist, was in mercantilischer, technischer und literarischer Hans Joachim von Zielen. (Hamburger Schulbl. 95.) Türcke, die Portenser. (Reuter's Re- pert. 3.) Bischofs, die Buschmühle. (Didaskalia 1853. 297. — Süddtschr. Schulbote 2.) H o rn, Wi n tc r u. A., Lebensbilder. (Der Chcistenbote 2.) Leist, Gedichte. (Didaskalia 1853. 288.) Moleschott, der Kreislauf des Lebens. (His ^tkenaeum 1369.) cher Th eil. Beziehung in den Kreis des Wissens eines Buchhändlers, will er seinen Beruf ausfüllen, nochwendig gehört. Der erste Abschnitt der mercanlilischen Wissenschaften umfaßt die Lehre vom Gclde und die damit verwandten Effecten. In klarer, übersichtlicher Weise wird darin Alles von dem Gelbe, den Wechseln, Staatspapieren und Ackicn, soweit es in den Kreis des Buchhändlers gehört, abgehandelt und durch erläuternde Formulare ausgeführt. Der zweite Abschnitt begreift die kaufmännische Arith metik. Obgleich bei dem Lernenden die vier Species in ganzen Zah len und Brüchen vorausgesetzt wird, so sind doch diese ersten Ele mente, als das Wichtigste der ganzen Arithmetik, in gedrängter Kürze gegeben und vorzugsweise die Vortheile und Abkürzungen -gelehrt, durch welche auf die sicherste und kürzeste Weise jede Aufgabe zu lösen ist. Es folgt darauf die Lehre von den Verhältnissen und Propor tionen, die Rcgeldetri, Regel Multiplex, Kettenregel, Procentrech nung, Rabatlrechnung, Zinsrechnung, Münzrechnung und die Wech- selreductionen. Die Behandlung dieses Gegenstandes zeichnet sich vor den meisten Rechenbüchern dadurch vortheilhaft aus, daß nur das Wichtigste und insbesondere für den Buchhändler Nöthige in gedrängter und lcichtfaßlicher Weise gegeben ist, ohne daß jedoch Et was, was zum Verständniß des Ganzen erforderlich, vermißt würde. Nach dem Prospect wird die nächste Lieferung den dcittcnGAb- schnitt der ersten Abtheilung, die Geschäftsführung des Buch händlers enthalten, welcher in 10 Abhandlungen cingetheilt ist- Dieser Gegenstand muß für Jeden, der im Buchhandel lebt, von um so größerem Interesse sein, als wir gerade darüber in solcher uns versprochenen systematischen Entwicklung der praktischen Arbeiten und Beschäftigungen, die der tägliche Verkehr und Betrieb des Buchhändlergcschäfks herbeiführt, noch keine theoretische Anleitung besitzen. Der vierte Abschnitt hat die Correspondenz zum Gegen stand der Behandlung, und der fünfte soll eine Darstellung des gegenwärtigen Geschäftsgangs enthalten. Die zweite Abtheilung umfaßt die technischen Wissen schaften in drei Abschnitten, wovon der erste das Wissenswürdigste der Buchdruckerkunst, der Schriftgießerei, derStcmpel- schneidckunst, der Stereotypengicßerei, der Kupfcc- und Stahlstecherkunst, der Lithographie, der Holzschnei dekunst und der Jllu minic kunst, — der zweite die Papi er- fabrikation und der dritte die Buchbinderkunst enthalten wird. Die dritte Abtheilung, die literarischenWissenschaften, hat die W issenschafrskundc und die Bücherkundc zum Gegenstand der Abhandlung. Es liegt uns hier in übersichtlicher Weise das Material vor, welches das umfassende Wissen des Buchhändlers repräsentirt, und wer den Anforderungen der Gegenwart genügen und nicht ganz un bedeutend für seinen Beruf bleiben will, wird stets danach zu streben haben, in diesen weiten Kreis der Kenntnisse einzudringen.