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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1859-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1859
- Sprache
- Deutsch
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.»?46, 18. .April. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 781 gegen die Ersparnisse an Local, an Feuerung und Beleuchtung, an Schreibmaterialien, an Porto und Fracht, an Salär w. unbedingt! und unter allen Umständen sicher und gewiß. Gehen wir einmal von den Unkosten aus, wie sie sich für ein gut situirtes Geschäft von mittlerem Umfang in einer mittelgroßen Stadt, wie Stuttgart, Eassel, Braunschwcig, ergeben, so wird sich gegen folgende Anschläge nicht allzuviel einwendcn lassen. Local — 250 Thlr 250 Thlr. Beleuchtung und Heitzung 50 „ Schreibmaterialien 30 „ Ein Eorrcspvndcnt und Buchhalter . . . . 300 „ Zwei Ausläufer 200 „ Dem Commissionär in Leipzig 50 „ Porto 100 „ Fracht, einschließlich der Emballage für den Com- missionär in Leipzig 200 „ Zinsen des auf das Inventar (Schreibpult, Bü cherschränke w.) verwandten Eapilals ... 25 „ Zusammen: 1205 Thlr. Für 4 Einzelgeschäfte machen also diese Ausgaben die Summe von 4820 Thlr. aus. Unterstellen wir nun einmal, diese 4 Geschäfte würden zu einem Associationsgeschäft vereinigt, so dürfen wir die entsprechenden Ausgaben der Association wohl folgendermaßen be rechnen : Local, ungleich geräumiger und eleganter und gleich gut situirt 500 Thlr. Beleuchtung und Heitzung 120 „ Schreibmaterialien 100 „ Ein tüchtiger Eorrespondenl und Buchhalter . . 400 „ Vier Ausläufer 400 ,, Dem Eommissionär in Leipzig 150 ,, Porto 150 „ Fracht, einschließlich der Emballage für den Com missionär in Leipzig 1000 „ Zinsen des Jnvcntac-Eapikals 75 „ Zusammen: 2895 Thlr. Für jeden der 4 Thcilhaber der Association betragen also die Geschäftsunkosten 723)s Thlr., mithin 481 ^ Thlr. weniger, als er im Einzclgeschäft hätte aufwenden müssen, lieber die Nichtigkeit der hier angenommenen Beträge läßt sich streite», obgleich sie der Wahrheit ziemlich nahe kommen werden. Die Richtigkeit dieser Rechnung im Allgemeinen, auf die cs uns allein ankommt, dürfte dagegen außer Zweifel sein Je größer die Zabl der Thcilhaber der Association, um so mehr wird sich natürlich auch das dadurch herbei- gcführte Ersparnis; steigern. Selbst bei einer Beschränkung dieser Zahl auf nur 4 ist jedoch die ersparte Summe so bedeutend, daß sie allein schon hinreichenden Grund zur Eingehung einer Association abgcben könnte. Nicht ganz mit diesen Ersparnissen zusammcnfallend, aber doch wohl am passendsten hierzu erwähnen, ist ein anderes Ersparniß, das sich für die Association ergebe» würde, wenn wir das von ihr auf den festen Vorrath von Jugcndschriftcn, Schulbüchern, Minia tur-Ausgaben zu verwendende Capital mit der Summe vergleichen, welche ihre Thcilhaber in ihren Einzelgeschäften zusammen auf diese Werke verwandt haben würden. Wir gaben schon oben dieses Ca pital für ein mittelgutes Geschäft für ein Jahr auf 2000 Thlr. an. Die 4 Thcilhaber der Association würden also zusammen 8000 Thlr. jährlich für derartige Werke angelegt haben. Wir glauben jedoch nicht zu weit zu gehen, wenn wir annchme», daß die Association zu gleichem Zweck schon mit einer Summe von 4000 Thlr. aus- langen werde. Dies involvirt keinen Widerspruch mit unserer obigen Behauptung, daß die Association jedenfalls denselben, sehr wahr scheinlich aber einen weit größeren Absatz finden würde. Denn ein mal war gerade in diesen Sachen schon das Einzclgeschäft vollständig completirt, der feste Vorrath der Association wird also schwerlich in dieser Beziehung Veranlassung zu einem erheblich größeren Absatz werden; sodann aber wird sich, eben wegen des sicheren und raschen Absatzes der hier fraglichen Sachen, das die Hälfte des Capitols er sparende Resultat eines doppelten Capital-Umschlags bei einiger maßen vorsichtiger und aufmerksamer Beobachtung und Auswahl sehr leicht erreichen lassen. Hiermit sind wir denn aber zu Ende auch mit der Nachweisung der Vortheile, welche die Association für ihre Thcilhaber barbie ren würde. Es wird angemessen sein, bevor wir zur Betrachtung der übrigen Verhältnisse der Association übergehen, einen Einwand zu prüfen, der vielleicht von mancher Seite schon längst im Stillen gegen unser Project erhoben wurde. Wir gingen bei unseren obigen Ausführungen immer von der Unterstellung aus, die Association werde den bisherigen Kundenkreis ihrer Thcilhaber jedenfalls, vor aussichtlich aber eine noch bedeutendere Nachfrage zu befriedigen haben. Diese Annahme war sogar der Stützpunkt aller von uns gezogenen Folgerungen für den aus der Association zu Gunsten ihrer Thcilhaber resnltircnden Gewinn. Ist denn aber diese Voraus setzung unter allen Umständen als so sicher zu betrachten, ist cs nicht vielmehr sehr wohl möglich, daß neben der ersten Association sich eine zweite, eine dritte, ja im Laufe der Zeit ebenso viele Associations- Geschäfte bilde» werden, als bisher Einzelgeschäfte bestanden? Was würde aber dann aus unseren schönen Gcwinnstberechnungen, würde nicht in diesem Falle für den einzelnen Thcilhaber sich mit Notb- wendigkeit ein ebenso großer Verlust Herausstellen, als wir ihm seinen Gewinn berechneten? Unsere Antwort auf diese Frage ist sowohl Ja als Nein. Wir bejahen sic, weil ihre Folgerung unbedingt richtig, wir verneinen sie, weil ihre Prämisse ebenso unbedingt falsch ist. Die Concurrcnz ist kein absolutes Princip, sie hat vielmehr gerade so gut ihre festen, unverrückbaren Grenzen wie jedes andere auf den Gewinn gerichtete menschliche Bestreben und diese Grenzen fallen naturgemäß zusammen mit denen des persönlichen Vortheils, mit denen des überhaupt realisirbaren Gewinns selbst. Nun sag ten wir schon oben, der Bedarf an Büchern und damit auch der durch Befriedigung dieses Bedarfs erzielbare Gewinn, sei innerhalb einer bestimmten Stadt ein ziemlich fest gegebener, und dieser Bedarf sowohl wie der Gewinn vertheile sich durch die Concurrcnz auf eine gewisse Zahl von Sortimentern. Es ergibt sich hieraus, daß diese Summe von Sortimentern sich so lange erhöhen wird, als der Ge- winnantheil eines jeden Geschäfts hinlänglich groß bleibt, um dem Geschäftsinhaber mit seiner Familie eine ihren Ansprüchen entsprech ende Eristenz zu garankiren. Ueberschreitet die Concurrcnz diese Zahl, so wird vielleicht der neue Eindringling, vielleicht auch einer der älteren Sortimenter mit der Zeit zur Aufgabe eines Geschäfts ge- nöthigt werden, das eben seinen Man» nicht ernährt. Es ist zwar auch möglich, daß sich der Ausfall an den Einnahmen infolge der gesteigerten Anstrengungen Aller auf sämmtliche einzelne Sortimen ter gleichmäßig vertheilt und diese letzte Folge der übergroßen Con- cnrrenz erst eintritt, nachdem zwei oder gar drei Gescbäfte über die Grenzen der Concurrcnz hinaus neu entstanden sind. Dies alterirt jedoch nicht die Nichtigkeit des Gesetzes, daß eine übermäßige Con- currenz schließlich immer mit dein Eingehen der Geschäfte enden muß, die über die mögliche Zahl hinaus vorhanden sind. Eine Ver kennung der Gültigkeit dieses Gesetzes für die A sso c ia t i o n kan» nur in einer Verwechslung der unwesentlichen Zahl der Geschäfte mit der allein entscheidenden der Geschäftsinhaber ihren Grund haben,, da ja mit Ausnahme der Zahl der Geschäfte alle übrigen Verhält nisse bei Bildung einer Association intact bleiben. Ist also in der
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