Erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag; wäbrcnd der Buchhändler-Messe ;n Ostern, täglich. Börsenlilatt Beiträge für das Börsenblatt sind an die Nedactton, — Inse rate an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenlbum des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler. Leipzig, Sonnabend den 28. Mai. 1859. A m t l i ch e r T h e i l. Verhandlung der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler am Sonntag Cantate, den 22. Mai 1859. Die Hauptversammlung des Böcsenvereins der Deutschen Buchhändler, zu welcher statutenmäßig im Börsenblatte für den Deutschen Buchhandel und durch Karlen eingeladen worden war, wurde von dem Vorsteher, Herrn vr. Veit aus Berlin, nachdem er vorher den Unterzeichneten Notar zu Führung des Protokolles requirirt hatte, um 9 Uhr eröffnet, und hatten die Eintrctenden vorher ihre Wahlzektel in dem dazu an dem Eingänge bcreitstehenden Wahlzcttelkasten gemäß §. 19. der Statuten eingelegt. Herr Vorsitzender ernannte zuvörderst Herrn Krabbe aus Stuttgart und Herrn G. W. F. Müller aus Berlin zu Ord nern der heutigen Versammlung und trug dann den diesem Protokolle angefügten Jahresbericht vor. Hierauf kündigte derselbe an, daß der Erfolg der Wahlen nach geschehener Auszählung im Börscnblatte werde bekannt gemacht werden, und gab, nachdem Herr Fr ommann dem Vorstande den Dank des Vereins für seine Verwaltung auszusprechen der Versammlung vorgeschlagen und dieselbe durch Aufstehen einstimmig diesen Antrag genehmigt hatte, Herrn Stadtrath Fleischer als Vorsitzendem des Rechnungsausschusses das Wort, um den Rechenschaftsbericht über das Rechnungswesen des Vereins im Verwaltungsjahre 1858 auf 1859 vorzutragen, welcher diesem Protokolle sub ^ angehängt worden ist, sowie das Budget für 1859 auf 1860, welches hiernach sub U zu ersehen ist, woran sich die Verlesung der speciellcn Uebersicht über das Eonlo des Börsenblattes, sub 6 hier angefügt, schloß. Herr Vr. Veit ccöffnetc die Discussion über den Rechnungsabschluß, und erklärte dann, da Niemand sich zum Worte meldete, daß der Rechenschaftsbericht und das Budget für genehmigt zu erachten sei. Man ging nun zum 3. Gegenstände, dem Anträge des Herrn Wengler auf Begründung einer Wiltwen- und Waisen- casse, über; da jedoch Herr Wengler in Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse des deutschen Vaterlandes seinen Antrag zurückzog, schritt Herr Vorsitzender zu dem 4. Gegenstände der Tagesordnung, dem Anträge des Unterstützungsvereins in Berlin, welcher ver lesen und worauf alsdann dem Vorsitzenden des genannten Vereins Herrn Mittler das Wort ertheilt wurde, welcher die Ansicht des Vorstandes des Vereins begründete, daß der Beitrag des Böcsenvereins zur vollen Vertheilung zu kommen habe und nicht der Abzug eines Fünftels für den Reservefond geschehen dürfe, indem früher sogar die Modalität der Vertheilung vom Börsenvereine vorgeschriebe» worden wäre. Herr Springer erklärte, daß die bereits geschehene Verwendung des Beitrags des Börscnvereins im Unterstützungsvercin keineswegs angegriffen werde: es handle sich nur darum, ob man das Princip, den Nescrvefond zu verstärken, festhalten solle, und ob die Hauptversammlung geneigt sei, bei Bewilligung ihres Beitrages diesem Principe beizupflichten. Namentlich motivirtc der Redner den Wunsch, daß dies geschehe, dadurch, daß es nicht darauf ankomme, wenig hohe, sondern möglichst viel kleine Unterstützungen ge währen zu können, wenn man auf die nächste Zukunft schaue. Um aber in einer solchen Zukunft allen Ansprüchen zu entsprechen, sei es notkwendig, eine» festen Grund zu haben, nicht bloß von den Beiträgen Einzelner abzuhängen. Herr Frommann spricht sich, sowie später Herr Heymann, für volle Vertheilung deS Beitrags, und wie dies eines Theils früher ausdrücklich bestimmt worden sei, andern Theils das Bcdürfniß des so segensreich wirkenden und gut verwalteten Unterstützungs vereins die volle Vertheilung des Beitrags verlange. Herr Ruthardt und Herr G. Rcimer sprechen sich in gleichem Sinne aus, wornach in Bezug auf eine Bemerkung der Herren Mittler und Ruthardt über Erhöhung des Beitrags Herr vr Veit bemerkte, daß ein Antrag darauf nicht vorlicgc, und dann die Frage stellte: ob die Hauptversammlung genehmige, daß der Beitrag des Böcsenvereins an den Unterstützungsverein in Berlin jedesmal zur vollen Vertheilung komme, was die große Mehrheit durch Aufstehcn bejaht. Sechsulldzwaazigster Jahrgang. 150