Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1859-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1859
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18590528
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185905288
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18590528
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1859
- Monat1859-05
- Tag1859-05-28
- Monat1859-05
- Jahr1859
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tägigen Bcrathung um so weniger einen praktischen Erfolg versprach, als sich die Vertretung der deutschen Ansichten und Interessen vor aussichtlich in der Minderheit und durch den allein zuqelassenen Gebrauch der französischen Sprache noch überdies im größten Nachtheil be finde» mußte. Das wichtigste Ergebniß des Eongresses ist denn auch ein negatives gewesen, die Zurückweisung der französischen Mono polisten, die den Anachronismus nicht gescheut haben, auf den langst überwundenen Standpunkt des sogenannten ewigen Verlags rechts wieder zucückzutretcn. Die den Monopolisten gemachte Concession, die Schutzfrist aus fünfzig Jahre nach dem Tode des Urhebers zu erweitern, muß als ein Mißgriff bezeichnet und der Wunsch ausgesprochen werden, daß derselbe nicht in die positive Gesetzgebung über gehen möge. Ebenso wenig können wir den Grundsätzen'beicrelen, die in Bezug auf die unbedingte Gleichstellung des einheimischen und fremden Verlagscigenthums aufgestellt worden sind. Ueberhaupt scheint derZeitpunkt gekommen, in dem das Verlangen nach literarischem Rechtsschutz das rechte Maaß zu überschreiten anfangt. Der Börsenvecein hat sich seit seiner Begründung von jedem Extrem fcrngc- halten; hat er bisher seine Kraft aufgewendet, um die Freibeuterei des Nachdrucks zu verfolgen, so wird es von jetzt an seine Aufgabe sein, den offenen oder verdeckten Bestrebungen der Monopolisten entgegenzulretcn. Aus dem Gebiete der Gesetzgebung ist in diesem Jahre nichts Erhebliches zu berichten. Die am 29. Juni erfolgte, vor zugsweise durch unser» College» Rütlcn befürwortete Ablehnung eines Vertragsabschlusses mit Frankreich seitens der gesetzgebenden Versammlung in Frankfurt a/M. und die Hinweisung auf einen von der Bundesversammlung, eventuell von dem Zollverein abzuschließ- cnden deutschen Vertrag ist von guter Vorbedeutung gewesen. Unter den obwaltenden Umständen wird bei künftigen Verhandlungen dieserArt das nöthige Mißtrauen gegen die „civilisatorischen" Wohllhaten Frankreichs wohl nicht ausbleiben. Auch der einstweilige Still stand der gesetzgeberischen Thäligkeit in Bezug auf die Presse'dürfle nicht weiter zu beklagen sein, wenn der Geist des Rechts und der strengen Gesetzlichkeit, der die preußische Verwaltung seit Monaten durchdringt und erfrischt, überall zur Geltung kommt und, bevor man zu Abänderungen schreitet, ein gewiß billiger Versuch mit der Durchführung des bestehenden Rechtes gemacht wird. Ucber zwei Verträge, die zwischen Holland und Belgien und zwischen Frankreich und dem Kanton Genf, der erstere, wie es heißt, auf Grundlage der Beschlüsse des Brüsseler Eongresses, abgeschlossen sind, steht uns ein Urtheil nicht zu, da dieselben ihrem Wortlaut nach nicht vorliegen. Ueber die erfreuliche Entwicklung unseres Unterstützungsvereins legt der Ihnen bekannte Bericht seines Vorstandes ein sprechendes Zeugniß ab. Der Verein der Buchhandlungs-Gehilfen in Leipzig hat im vergangenen Jahre sein 25jähriges Bestehen gefeiert und ist durch eine Zuschrift des Vorstandes begrüßt worden. Die von demselben begründete Bibliothek ist im besten Fortgang begriffen und soll, gegen 1000 Bände stark, im Herbst dieses Jahres eröffnet werden. Die Benutzung derselben in Verbindung mit dem Besuch der hoffentlich auch in diesem Jahre stattsindenden Vorlesungen des Herrn 0r. Möbius, der im vergangenen Wintersemester vor etwa 70 Gehilfen über die klassische Periode der deutschen Literatur gelesen hat, stellt um so reichere Früchte in Aussicht, als die Beschaffung dieser Bildungsmittel aus der eigenen Thätigkeit des Gchilfenvcreins hervorgegangcn ist. Für die innere Verwaltung des Vereins lagen wieder so viele durch Briefwechsel nicht zu erledigende Arbeiten vor, daß der Vorstand sich genöthigt sah, im Laufe des Jahres eine Zusammenkunft zu halten. Dieselbe fand in den Tagen vom 7. bis zum 10. Januar statt und wird voraussichtlich bei der Zunahme der Geschäfte alljährlich wiederholt werden müssen. Nachdem der verstorbene Börscnarchivar während seiner langwierigen Krankheit längere Zeit durch den Redacteur des Börsenblattes, Herrn Julius Krauß, war vertreten worden, trat der Rechtsanwalt Herr Volkmany seit dem 1. Mai 1858 als Stell vertreter ein und wurde in der Januar-Eonferenz des Vorstandes für die Dauer des laufenden Jahres zum Börsenarchivar gewählt. Seit Anstellung eines Böcscnarchivars hat der frühere Gebrauch, den Schriftführer aus der Mitte der Leipziger Mitglieder zu wählen, seine Bedeutung verloren, wogegen es im Interesse einer pünktlichen Geschäftsführung und Cassenverwaltung geralhcn ist, daß der Schatzmeister und dessen Stellvertreter in Leipzig wohnhaft seien. Um bei der diesmaligen Wahl dies Resultat zu ermöglichen, haben die Herren vr. Brockhaus und E. F. Fleischer nach nur zweijähriger Amtsführung ihr Amt mit Zustimmung des Vorstandes niedergclegt, welcher mit dem von seinen Mitgliedern ausgcführien Beweggrund sich einverstanden erklärte und seine Zustimmung auf Grund der §§. 51. und 53. des Statuts zu erlheilen berechtigt war. In der Cantate-Versammlung vor fünfundzwanzig Jahren erstattete Fr. Perthes den Bericht über den Bau einer Buch händlerbörse, der darauf von der Versammlung einstimmig beschlossen wurde. Es war mehrfach der Wunsch ausgesprochen worden, das Andenken an dies Ercigniß festlich zu begehen; der Vorstand glaubte jedoch nicht den ersten Entschluß, sondern die Vollendung des Werkes als den Ausgangspunkt für eine derartige Feier feststellcn zu müssen, die demgemäß in derOstermcsse 1861 begangen werden würde. Dagegen gab der fünfundzwanzigiährige Bestand des Börsenblattes dem Vorstand Veranlassung, einen schon früher entworfenen Plan, die Anfertigung eines Gencralrcgisters zu den ersten fünfundzwanzig Jahren des Börsenblattes, zur Ausführung zu bringen. Die Arbeit wurde nach Feststellung des Planes durch den Vorstand Herrn Eduard Wengler übertragen. Die Festgabe, die der Verein seinen Mitglieder» darbietet, ist das geeignetste Hilfsmittel, um das reiche, in unserm Börsenblatte aufgespeicherte Ma terial aufzuschlicßen, und wird eben hierdurch hoffentlich auch wieder dem Börsenblatt zugute kommen. Die meisten im Buchhandel auf tauchenden Pläne, Vorschläge und Beschwerden, die im ersten Augenblick, wo das praktische Bcdürfniß sie eingibt, neu erscheinen, haben ihre Geschichte, deren sorgfältige Beachtung jedenfalls zu empfehlen ist, wenn wir unsere gemeinsamen Angelegenheiten wahrhaft fördern wollen. Es ist gelungen, den Druck des Generalregisters bis zur heutigen Versammlung zu vollenden. Jedes Mitglied des Börsenvereins erhält unentgeltlich ei» cartonnirtes Exemplar. Die Vorräthe des Börsenblattes und der Denkschriften des Vereins sind inventirt und completirt und in Beziehung auf die letzteren beschlossen worden, den Mitgliedern des Börscnvereins, insbesondere den neueingetrctenen, wenn sie eine oder die andere Denkschrift zu besitzen wünschen, dieselbe unentgeltlich auszuhändigcn, von jeder Denkschrift jedoch eine Anzahl von 50 Ex. für außerordentliche Zwecke des Börscnvereins zurückzubehalten. Für den Fall, daß der Vorrath auf 50 Ex. zurückgeht, muß daher jede weitere Aushändigung verweigert werden; Nicht-Mitglieder haben für das Exemplar einer Denkschrift 10 Ngr. zu entrichten. Ein Verzeichniß der in den abgelaufenen 25 Jahren von dem Börsenverein veröffentlichten Denkschriften befindet sich auf Seite 1549. im vorigen Jahrgang des Börsenblattes. Ucber die vorhandenen Vorräthe des letzteren wird noch im Laufe dieser Messe eine Bekannt machung erfolgen. 150
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder